Unipor-Ziegelwerke melden deutlichen Absatz-Rückgang

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"Mit diesem schwachen Ergebnis liegen wir im Trend der gesamten
deutschen Wandbaustoff-Industrie. Allerdings sind wir noch mit einem blauen Auge
davon gekommen", wertet Vorstandsvorsitzender Kastulus Bader die Zahlen und
verweist dabei auf den gleich gebliebenen Marktanteil. Insgesamt wurden im
vergangenen Jahr bundesweit 31.800 Wohneinheiten mit Unipor-Ziegeln errichtet -
und damit jeder achte Neubau in Deutschland. Für 2006 erwartet Unipor das
"schwerste Jahr für die deutsche Ziegelindustrie seit 1949". Bader begründet die
Prognose mit vergangenen baupolitischen Entscheidungen, die zu einem Rekordtief
bei den Baugenehmigungen in 2005 geführt haben.



Die 23 selbstständigen Unternehmen der Unipor-Ziegel-Gruppe
melden deutlichen Absatz- und Umsatzrückgang für das vergangene Geschäftsjahr.
Im Kernbereich Hintermauerziegel fiel der Umsatz um 5,1 Prozent auf 89,0
Millionen Euro (Vorjahr: 93,8 Mio.). Bei diesen Zahlen fallen die regionalen
Unterschiede besonders ins Auge: Während die süddeutschen Werke ihr
Vorjahres-Ergebnis nahezu halten konnten, verzeichnen die Unipor-Mitgliedswerke
im Norden und Nordwesten ein enttäuschendes Umsatz-Minus von 15,2 Prozent. "Wir
sehen diese Umsätze im Norden Deutschlands als das Resultat eines unglücklichen
Preis-Wettbewerbes und appellieren an alle Markt-Teilnehmer, in dieser
schwierigen konjunkturellen Lage wieder mehr Vernunft walten zu lassen", erklärt
Unipor-Vorstandsvorsitzender Kastulus Bader. Langfristig sei keinem gedient,
wenn "Wandbaustoffe teilweise unter den Herstellungskosten" verkauft würden.



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Der deutliche Absatz-Rückgang hänge hingegen mit dem bundesweit
starken Rückgang der Bau-Fertigstellungen in 2005 zusammen. Laut Bader sind für
diese Entwicklung die politischen Entscheidungsträger auf Bundesebene
verantwortlich. Wegen des lang diskutierten Wegfalls der Eigenheimzulage und der
unsicheren Arbeitsmarkt-Situation seien die Menschen in Deutschland stark
verunsichert. Bauwillige trauen sich derzeit nicht, langfristige finanzielle
Verpflichtungen einzugehen, erläutert Bader die Lage. Dabei sind
Hypotheken-Zinsen und Baupreise auf "selten niedrigem Niveau". Diese "psychische
Investitions-Barriere" zu lösen, sei eine der wichtigsten Aufgaben der deutschen
Baupolitik in den nächsten Jahren.



Guter Absatz bei hoch wärmedämmenden Ziegeln



Einen positiven Trend sieht Unipor bei den aktuellen
Jahreszahlen: Trotz des allgemeinen Rückgangs der Bau-Fertigstellungen in 2005
erfuhren die hochwertigen, wärmedämmenden Mauerziegel eine überdurchschnittlich
gute Nachfrage auf dem Markt. "Das ist auch der Grund, warum wir beim Umsatz
deutlich besser dastehen als beim Absatz," erklärt Unipor-Geschäftsführer
Dr.-Ing. Thomas Fehlhaber. Es habe sich als richtig erwiesen, den Schwerpunkt
bei der Produkt-Entwicklung auf hoch wärmedämmende Mauerziegel für Ein- und
Zweifamilienhäuser zu legen. Diese sogenannten
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(W=Wärmedämmung) ermöglichen den Bau von KfW-geförderten Energiesparhäusern,
ohne dass eine kostspielige Zusatzdämmung der Außenwände erforderlich ist. Die
Mehrkosten bei der Anschaffung dieser Ziegel amortisieren sich binnen kurzer
Zeit durch die erzielte Heizkosten-Ersparnis. Darüber hinaus bietet Unipor zwei
weitere Ziegel-Klassen an, die für Mehrfamilien-Objekte konzipiert sind und hohe
Anforderungen an Statik und Schallschutz erfüllen (siehe auch "Neue Unipor-Ziegel für eine gesunde Welt vom
19.12.2005).



Zudem wird die Unipor-Gruppe im laufenden Jahr ihren Etat für
Forschung und Entwicklung aufstocken. "Wir wollen unsere Position als
Forschungs-Spitzenreiter unter den deutschen Mauerziegel-Gruppen weiter
ausbauen", erläutert Fehlhaber die Zielsetzung. Hohe Erwartungen setzt Unipor
dabei auch auf einen jüngst patentierten Ziegel, der für eine Wärmedämm-Füllung
konzipiert ist. Unipor prüft derzeit verschiedene Füll-Materialien, die den
hohen internen Qualität-Standards entsprechen.



Ziegelindustrie droht neuer Konzentrations-Prozess



Der dramatische Rückgang an Baugenehmigungen im vergangenen Jahr
lässt Unipor düster in die Zukunft blicken. "Die Baugenehmigungen sind jüngsten

LBS-Zahlen zufolge um 11 Prozent auf 238.000 Wohneinheiten gefallen
 - und
befinden sich damit auf dem niedrigsten Stand seit 1949", erklärt
Vorstandsvorsitzender Kastulus Bader. Die Zahl der Vorjahres-Baugenehmigungen
ist für die Ziegelindustrie ein wichtiger Früh-Indikator für die Zahl der
Fertigstellungen im laufenden Jahr. Erfahrungsgemäß vergehen zwischen
Baugenehmigung und Beginn der Baumaßnahme rund sechs Monate. "Wenn nicht noch
ein kleines Wunder geschieht, wird auch die Zahl der Bau-Fertigstellungen in
2006 auf ein Rekordtief fallen", stellt Bader fest. Die Ziegelindustrie stünde
vor ihrem "schwersten Jahr seit Bestehen der Bundesrepublik". Bader befürchtet
daher einen weiteren Konzentrations-Prozess in der Ziegelindustrie - bedingt
durch Insolvenzen und Werks-Stilllegungen.



Um der negativen Entwicklung ein Ende zu setzen, appelliert
Unipor an die Bundesregierung, das selbst genutzte Wohneigentum "endlich als
vierte Säule" der privaten Altersvorsorge anzuerkennen. Momentan werde der
Eigenheim-Bau gegenüber anderen Vorsorge-Formen gezielt diskriminiert. Während
beispielsweise die Riester-Rente steuerlich begünstigt und vor staatlichen
Zugriffen geschützt ist - so Bader - kann auf das Wohneigentum "immer noch
munter zugegriffen werden" (siehe auch "Eigenheimförderung
ab 2007 Teil der Riester-Rente?
" vom 3.1.2006). Unipor schließt sich daher
einer zentralen Forderung der Deutschen Bauwirtschaft an, die eine
Gleichstellung des Wohneigentums als Element der privaten Altersvorsorge
fordert. Eine solche Lösung sei auch in Zeiten leerer öffentlicher Kassen
umsetzbar, denn sie koste den Staat keinen Cent. Er verzichte lediglich auf
mögliche Zusatz-Einnahmen in der Zukunft, die jedoch mittelfristig durch eine
anspringende Baukonjunktur ausgeglichen werden könnten. Außerdem reduziere der
Staat damit die Altersarmut, die dann nicht mehr von der Solidargemeinschaft
aufgefangen werden muss. "Das Eigenheim zur vierten Säule der Altersvorsorge zu
machen, bedeutet die Verantwortung für die eigene Zukunft wieder stärker dahin
zu verlagern, wo sie auch hingehört: nämlich weiter weg vom Staat - und näher
zum mündigen Bürger", stellt Bader fest.



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