Styropor Wiederverwendung

Diskutiere Styropor Wiederverwendung im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo liebe Mitglieder, ich hätte eine Frage zu Styropor. Habe die Flachdachgarage meines Bruders abgedeckt und erneuert. Nun hätte ich eine Menge...
Die langwierige Zersetzung von Plastik und andere Versuche

Also, das ist doch mal ne interessante Diskussion,

"Der Abbau von Kunststoffen vermittels Mikroorganismen ist im Übrigen schon lange bekannt und wird für künftige Entsorgungsaufgaben erforscht, vielleicht auch schon angewandt.

Das kann man nun zur Kenntnis nehmen, oder auch nicht. Dem Pilz ist das egal.

Grüße

Thomas"


Schön wär's! Davon Träumen die Umweltmikrobiologen tatsächlich, nur so richtig geklappt hat's bisher noch nicht (oder ist mir da etwas entgangen?).

Soweit mein Wissensstand ist, können Mikroben das meiste Plastik - darunter auch Styropor - wenn überhaupt nur sehr sehr langsam zersetzen.

Für ein harmloses PVC-Gummientchen schätzt man z.B. im Meer eine Zersetzungsdauer von mindestens 500 Jahren. Und das ist eben vor allem Photolyse (Zersetzung durch Licht), wie oben angemerkt.

Eigene Versuche:

- In meinem Kompost zersetzt sich kein Styropor, und der schafft ALLES (fast).

- Auf meinem Fischteich liegt seit drei Jahren Styropor (damit's im Winter nicht so kalt wird, und weil die Fischchen sich gern darunter verstecken). Das ist nur oberflächlich veralgt, zwar etwas feucht, aber das gibt sich nach wenigen Tagen an der Sonne.

- Selbst mein Meerschweinchen frisst kein Styropor. Sitzt aber gern drauf (macht nen warmen Meerschweinchenpopo).

Fazit: Mikrobielle Zersetzung kann Styropor sicherlich nur wenig (vielleicht ein ganz kleines bisschen) anhaben. Nach nur 6 Jahren ist das Zeugs aber noch kein Pilzschleim.


Nun aber zum eigentlichen Thema:

Styropor als Zwischendeckenschüttung? Hab ich noch nie gehört. Ich würd Zellstoffflocken (Isofloc) nehmen, das eignet sich dafür richtig gut und kostet nun wirklich nicht die Welt!


Bleibt die Frage, was man mit altem Styropor macht.

- Verfeuern is nich, ausser in speziellen Verbrennungsanlagen.

- Es wird bei nassen Tonböden als Bodenverbesserer empfohlen (weil's den Boden mit seinen groben Poren belüftet), aber das scheint mir ein Tipp aus den 1960ern zu sein

- Kompostieren (also mikrobieller Abbau) ist völlig aussichtslos.

- Verfüttern an Haustiere, selbst allesfressende, übergewichtige Haustiere mit grossem Hunger, erwies sich in einschlägigen Versuchen als wenig erfolgreich.

Vielleicht sollte man es irgendwo im Haus verstecken? Zum Beispiel in den Zwischenböden? Gute Idee, oder?

Nur, wenn's denn doch mal brennt, ist die Bude fei hinüber, so stinkt sonst nix, wie verschmortes Polystyrol.

Gruss
stt
 
Hallo S Trapp,

ich habe ja auch nicht behauptet, daß Styropor so schnell wie eine Gurke verrottet. Aufgrund seiner offenzelligen aufgeschäumten Struktur ist es aber für einen mikrobiologischen Angriff weitaus empfindlicher als Polystyrol pur oder Deine Gummiente.

Aus baubiologischer Sicht ist es sicher auch zweitrangig, wie schnell es verrottet. Wichtiger ist, daß es unter bestimmten Bedingungen von Pilzen durchdrungen werden kann und diesen als Nährmedium dienen kann. Das ist keine Glaubensfrage, sondern nachgewiesen (meine links oben).

Als Dämmstoff im Inneren fällt mir keine Anwendung ein, wo ich das Zeug sehen möchte. Sicherlich wäre ein hinreichend druckfestes Produkt unter der Bodenplatte möglich, aber dafür gibt es denn auch bessere Lösungen.

Grüße

Thomas
 
Bei mir geht die...

...Verknüpfung von Thomas nicht. Bei wem geht's? Da ich mir immer noch nicht vorstellen kann, wie ein Pilz polimerisiertes Styrol oder eben Abbauprodukte davon verwerten kann, hätte ich das schonmal gerne gelesen.

Gruß Patrick.
 
Warum ist doch ganz interessant.

@Patrick
ich hab keinen link nur Fachlextüre.
Bei meiner Einlassung geht es im spez. um Korrosionsschutz und Antifoulings im Schiffbau bzw. um organische Korrosionsschutzbeschichtungen an Schleusentoren.
Hier wurde durch mehrer Studien nachgewiesen das es bestimmte Microorganismen gibt die sich von dem hochgiftigen Zeug ernähren, sogar bestimmte Schneken und Muschelarten fressen diese giften organischen Beschichtungen problemlos.
Wer oder was nun spez. Styropor frisst/abbaut, keine Ahnung. Möglich ist es aber sicher denn Styropor ist nicht so toxisch wie die Antifoulings bei Schiffs oder Wasserbauwerken.

Gruß Jens
 
Polymer

Styropor ist aber im Gegensatz zu Tributylzinn ein Polymer (oder wie das heisst, wenn man lange Molekülketten hat). Und damit haben Organismen generell Schwierigkeiten.

Beispiel Holz: ist auch schwer verdaulich (aber ja ja, manche Pilze können das natürlich).

Lieber Fragesteller, schon entschieden, was Sie tun werden?

Gruss
stt
 
Ich

nehme an der Fragensteller ist jetzt völlig durch den Wind.
 
Upps,

bei mir funktioniert der Link auch nicht mehr. Ich habe da aber KEINE elektronischen Virenpilze reingeschmuggelt, die das Styropor Euerer Computer auffressen :)

Wer da weiterführende Interessen hat, könnte sich ja auch direkt an die Umweltmykologie GbR in Berlin wenden.

Grüße

Thomas
 
Thema: Styropor Wiederverwendung

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