Strohlehmdecke
haben wir vorletztes Jahr saniert....mit einer Mischung aus den Resten der alten Decke, neuem Lehmputz grob, alten Lehmsteinen und altem Stroh....
Die Füllung oberhalb der umwickelten Staken war bei uns partiell zurückgebaut worden um den Zustand der Balken besser zu beurteilen. Ja, die Altvorderen hatten eine feste Mischung ( keine lose Schüttung ) aus Lehm, Sand und gehacktem, teilweise auch noch langem Stroh in der Decke verbaut. Durchaus üblich bei uns - im Dorf wurde dieses Jahr eine identische Decke leider komplett entfernt...Schade um die Bausubstanz.
Wir haben im Hochsommer bei 30 Grad unterm Dach die alten Deckenfüllungen eingeweicht, eine geschmeidige Masse hergestellt - eine schweißtreibende Arbeit, die jedes Fitnessstudio ersetzt - und dann vor Ort auf die Decken wieder aufgebracht. Eine "herrliche" Matschepampearbeit....Kleinkindfeeling inclusive. Die Oberfläche haben wir grob verstrichen. Schichtstärke um die 5 cm maximal. Wenn die Schicht stärker werden sollte, haben wir teilweise alte uneingeweichte Bruchstücke der Decke mitverarbeitet. Nach einer Woche bei sommerlicher Hitzewelle war die Decke hart.Geschimmelt hat dort nichts.
Dieses Jahr werden wir noch eine dünnere Schicht für eine halbwegs glatte Oberfläche aufbringen. Die werden wir aus Grubenlehm und Sand herstellen. So eine Schicht befand sich bei uns auch auf den Originaldecken als letzte Nutzschicht. So konnte man offenbar das dort gelagerte Korn besser zusammenfegen
Bei grossen Löchern, bei uns waren die Staken an einigen Stellen durchgebrochen und damit die Decke stellenweise abgestürzt, haben wir zunächst nur die Unterseite wiederhergestellt, um nicht zuviel nasse Masse in der Decke zu haben und eine beidseitige Trocknung zu ermöglichen.
Dazu haben wir von der Unterseite "Sauerkrautplatten" auf die teils neu eingezogenen Staken geschraubt und dann mit grobem Lehmputz unter Zusatz von gehäckseltem Stroh mehrlagig -immer feiner werdend - verputzt.
Eine lose Schüttung ist sicher wesentlich weniger arbeitsintensiv - erfordert dann aber eine Abdeckung, die bei uns auf dem ungenutzten Dachboden dank der doch festen Oberfläche nicht erforderlich ist. Zudem wollten wir so nahe wie möglich am Original bleiben.