Schleppputz
Hallo Jochen!
Einen Unterputz brauchst Du, sonst kannst Du keinen Schleppputz machen. Der Oberputz wird dann maximal so stark wie das größte Korn - also 16mm. Wenn der Putz "glatt ohne die vertikale Rillenstruktur" wird dann hast Du zuviel aufgetragen.
Die typische Struktur entsteht ja dadurch, dass das größte Korn mitgezogen / "geschleppt" wird und Rillen hinterlässt. Das funktioniert nur, wenn das Korn zu dem Unterputz und zu deinem Werkzeug Kontakt hat. Die richtige Auftragsstärke hörst Du auch. Wenn Du nichts hörst, ist's zu dick

Um die vorhandene Struktur zu treffen musst Du dann etwas rumprobieren.
Wenn die Körnung stark hervorsteht würde ich den Putz mit der Kelle anwerfen und auch mit der Kelle abziehen, senkrecht zur Oberfläche.
Wenn die Körnung quasi bündig mit der Putzoberfläche ist würde ich den Mörtel eher mit der Glättkelle unter Druck auftragen.
Was die Konsistenz betrifft: der Mörtel sollte dir nicht von der Kelle fliesen und Du solltest dir beim Verputzen nicht "den Arm brechen".
Wenn Du es schaffst, die vorhandene Struktur zu treffen, dann hast Du die richtige Konsistenz. Und wenn Du sie nicht hast, kriegst Du die Struktur auch nicht hin. Das Wichtigste ist die Auftragsstärke.
Viele Grüße
Lehmbauer Marc
Nachtrag: habe gerade gesehen, dass Du in einer anderen Frage zu dem Putz ein Bild geposted hast... ich nehme mal an um den geht es auch hier. Eine weitere Möglichkeit, die mir inzwischen wahrscheinlicher erscheint ist folgende: den Putz etwas stärker auftragen als das größte Korn (in dem Fall wäre es egal wie Du den Putz aufträgst, könnte evtl. dann auch doch einlagig sein) und die grobe, gesiebte Körnung dann separat anwerfen, solange der Putz noch plastisch ist. Anschließend mit einem Reibebrett verreiben oder vielleicht auch mit einer Latte abziehen.