Schimmel an der Wand

Diskutiere Schimmel an der Wand im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, wir haben ein neu aufgetretenes Schimmelproblem in einer Ecke unseres Fachwerkhauses. Die Wand wurde vor ca. 7 Jahren nur abgewaschen (alte...
Schilfmatten...

sind vermutlich (hier bin ich Laie) nicht besonders homogen in Ihren Dämmeigenschaften, was denn ein Nachteil wäre.
 
Dämmputz...

ist ein mineralsicher Putz mit Dämm-Zuschlagstoffen, wer's ganz ökologisch mag, nimmt einen mit Perlit. Für das Erreichen der EnEV ist das zwar auch nix, aber für eine Erhöhung der Wandoberflächentemperatur und damit eine Minderung der Schimmelgefahr preiswertes Verfahren.

Schilfmatten mit 5 cm sind sicher ausreichend "homogen", was wie meinten Sie das genau, Herr Böhme?

Nachtrag zu Hr. Bromm: auf dem Foto ist für mich erkennbar, dass hauptsächlich die Decken (womöglich noch Stahlbeton?) Schimmelbesatz aufweist, ist hier etwa nicht mit Dämmkeilen o.ä. gearbeitet worden? Das wäre natürlich Murks, da die Innendämmung das Problem an der Decke dann verschärft.
 
Homogen

bedeutet: gleichmäßig zusammengesetzt.

Warum ausgerechnet Schilfmatten? Ich glaube nicht, das da besonders gute Dämmeigenschaften der Entdeckung harren. Statt vieler kleiner gut dämmender luftgefüllter Poren wie z.B. bei Leichtlehmsteinen sind dort wenige große Hohlräume im Rohr. Als Wandaufbau ist so was ja wohl nicht besonders gebräuchlich, an der Decke dient das Rohr ja auch eher als Putzträger auf der Schalung, denn als Dämmaterial.

Hat einer der Sanierungsexperten im Forum eine solche Dämmung mit Schilfmatten ausgeführt oder gar berechnet?

Grüße

Thomas W. Böhme
 
Wir haben das bisher noch nicht in unserem Haus, kennen es nur von frisch samierten anderen Fachwerkhäusern... Gibt´s noch andere Meinungen dazu? Sonst mache ich vielleicht nochmal eine neue Frage zu diesem Thema auf.
 
Richtig Herr Göb, alles andere war doch schon gesagt

Bei all den Diskussionen sollte immer klar sein - erst die Ursache finden d.h. eine Diagnose erstellen.
Aber Herr Böhme hat schon mehrmals auch das Thema "heizen" erläutert. Dies ergibt doch Sinn. Wenn schon einer einen guten Vorschlag unterbreitet, dann sollte dies doch ausreichend sein. Evtl. könnte dann noch darüber (intern) diskutiert werden. Aber man sollte nicht immer noch einen draufsetzen wollen. Dafür gibt es doch die Möglichkeit einer Nachricht auf der eigenen Seite. Wenn dann eine wirkliche Verbesserung erreicht wird, ja dann kann man den Fragesteller doch gemeinsam diesen Verbesserungsvorschlag unterbreiten.
.
Und alle Versuche an der Innenseite (mit welcher Art auch immer) bleiben eine sehr fragwürdige Maßnahme. Auch völlig gleich,ob Wand oder Decke.
Der Hersteller hat damit auch nichts zu tun - dem ist es völlig Wurscht. Hauptsache die Materialien werden gekauft und verarbeitet. Oder hat schon jemand erlebt , dass ein Hersteller von Kalziumsilikatplatten eine Garantie für Schimmel und Tauwasserfreiheit an allen Objekten gleich mitliefert?
Aber auch - oft ist es nur eine Frage der Zeit, wann sich herausstellt, dass es eine falsche Maßnahme war.
.
Es wurde geschrieben: außen ist schlechter Putz, tja dann ergibt es sicher Sinn, auch die Dämmung zu verbessern.
Denn innenliegende Dämmungen oder Verkleidungen lösen dieses Problem oft nicht.
Dann müssen halt erstmal diese Maßnahmen durchgeführt werden. Ansonsten wird immer der zweite Schritt vor dem ersten gemacht.
 
Darf ich nochmal zusammenfassen:

Wenn ich das Problem in den Griff kriegen will, muß ich
- besser lüften
- den verschimmelten Putz auf jeden Fall abtragen
- neuen, am besten Kalkputz oder Dämmputz auftragen
- isolieren (wäre eine Außenwanddämmung besser als eine
Innenwanddämmung?
- die Stellen an denen von außen "schlechter " Putz ist neu verputzen
Stimmt das so?
 
Nachtrag

Jetzt muß ich doch nochmal nachfragen, denn im Archiv bin ich auf "neue" Infos gestoßen. Dort heißt es zum Teil (beim Thema Schimmel auf Lehmputz), gut trocknen, mit Essig abreiben, absaugen, Schimmelknacker (hat was mit Wasserglas zu tun?) drauf, oder doch Wasserstoffperoxid, und dann ist eigentlich alles gut. Da waren sich auch alle Profis recht einig, daß das nicht sooo tragisch ist.
Könnte man nicht auch so (wenn ja: wie genau?) anfangen? Ich denke nämlich schon, daß das hauptsächlich am Lüften lag, der Wandaufbau ist nämlich schon seit 7 Jahren so, und Schimmel gibt´s erst jetzt, wo wir viel zu 3. oder 4. in dem Raum geschlafen haben ( und gelüftet hab ich echt nicht sehr gut...)
Was meinen die Profis?
 
@a.m.

preiswertestes Vorgehen: gut lüften - das schadet nie;)
Schimmel entfernen (dazu gibts hier jede Menge Infos), und danach Luftfeuchtigkeit kontrollieren (wenn mit Hygrometer, nicht das billigste), wenn zu hoch wieder lüften...
Wenn's vorher keinen Schimmel gab, ist der wieder weg. Putz abtragen: wenn mit Silikatfarbe gestrichen wurde, ist vermutlich eine kalkhaltiger Putz drunter, den würde ich nicht ohne Not entfernen, da von Natur aus fungizid (hab ich übringens noch nicht erlebt, Schimmel auf Silikatfarbe, aber Hr. Bromm hat sicher mehr gesehen...)

Dämmen: von außen ist *immer* besser, manchmal kann man halt nicht, wenn, dann aber gleich "richtig". Dämmputz ist nur ein Notbehelf.
 
@Herr Bromm, ich führe es nicht weiter aus, aber

"[dämmen] innen immer eine fragwürdige Maßnahme", sehe ich nicht so, es muss nur richtig gemacht werden. Natürlich ist's von außen immer besser, aber wenn's anders nicht geht, gibt es doch echte Alternativen heutzutage.
 
Hallo Anja,

es steht nun doch eigentlich alles ausführlichst da.

Auch wenn der Wandaufbau 7 Jahre so ist, schon vergessen, daß Ihr vor einem Jahr neue Fenster eingebaut habt? Lüften ist immer gut, aber manchmal erreicht man die "Schmerzgrenze" (zwischen all dem Lüften wollt Ihr doch auch mal heizen, oder) und es schimmelt immer noch.

Die wichtigen Infos zur Wandklimatisierung und -dämmung stehen da, zur Schimmelbekämpfung auch. Mit all den Schimmelmitteln bekommt Ihr die Wand aber nicht trocken und das Problem nicht gelöst.

Schimmel auf Silikatfarbe ist nicht ganz ungewöhnlich, handelsübliche fertige Silikatfarben enthalten immer ein paar Prozente dipergierte Acrylate (auch die eifrig beworbenen Farben von KEIM) und "atmen" damit nur eingeschränkt.

Also...


Grüße

Thomas W. Böhme
 
Kirche im Dorf lassen, Herr Böhme

Ich finde auch eine Dispersionssilikatfarbe (von der A.M. übringends nicht geschrieben hat) ist, wenn Sie so wollen, die zweitbeste Alternative (und nicht zweitschlechteste) zu einer Dispersionsfarbe, und mit dieser absolut nicht gleichzusetzen.
Die fungizide Wirkung und Dampfdiffusionsfähigkeit bleibt auch nach mehreren Anstrichen erhalten.
Wir sollten hier nicht die Selbermacher, für die eine Dispersionssilikatfarbe eine sinnvolle Alternative zum "Alpinaweiss" ist, nicht noch verunsichern!

Ob ein Pilz wächst, ist übrigens nicht von den "Acrylaten" abhängig, sondern vom ph-Klima auf der Wandoberfläche!

mit freundlichem Grüssen
 
Herr Göb ich stimme Ihnen sehr gerne zu, wenn Sie schreiben. Es geht auch von innen....

wenn man es kann!
Innenliegende Dämmung ist zunächst überhaupt kein Problem. Nur meistens wird dabei einiges vergessen (oder man kann es nicht) und dann geht es oft schief.
Hier war mein Beitrag so zu verstehen, dass wenn der Verputz außen schon "schlecht" ist und erneuert wird - evtl. auch gegen eine Wärmedämmung ausgetauscht werden soll, an der Innenseite die Dämmung mit Kalziumsilikatplatten eine sehr fragwürdige Maßnahme ist. Ich gehe auch davon aus, dass es übertrieben ist bei Schimmelbefall den Verputz zu erneuern.
Ich hoffe da können Sie (und hoffentlich auch alle anderen Fachleute) mir zustimmen. Wo kein Nährboden vorhanden und der PH-Wert nicht passen, da hat auch der Schimmel keine Lebensgrundlage. Bis auf wenige Ausnahmen - auf die ich hier nicht weiter eingehe. Dazu habe ich schon öfters Stellung genommen.
Ich bin auch gerne bereit - auf meiner Seite mit Jedermann/frau weiter zu diskutieren.
.
Noch etwas sollte etwas ergänzt werden. Es ist wichtig, dass ein Thermohygrometer mit Min.- und Maximumangaben angeschaft wird, weil man sonst nicht sieht wie sich das Klima z. B. in der Nacht verhält.
Und weiter: Schimmel kann auf fast jeder Oberfläche entstehen. Auch auf Kalkanstrichen und auch auf Kalziumsilikatplatten. Es ist nur die Frage - wie?
Es können Sporen und Pollen bei den "richtigen" Temperaturen und der Feuchte auf den Staubablagerungen auch versuchen zu keimen. Man denke nur an die vielen Kunstofffenster.
Wenn jedoch nicht genügend Nährsubstanz vorhanden ist geht das Zeug ein und fault. Weiter kann überall wo Hausstaub (und/oder organisches Material) unter den "richtigen" Bedingungen sich festhalten kann, auch Fäulnis entstehen. Dann kann auch hier Schimmel entstehen.
 
Vielen Dank an Alle!

Diese konstruktive Diskussion hat mir sehr geholfen! Ich werde nun in Ruhe überlegen, wie ich genau vorgehe...
Danke!
A. M.
 
Hallo Christoph,

aus gutem Grunde lasse ich die Kirche im Dorf und halte mich bevorzugt an Fakten:

Anja hat von Silikatfarbe geschrieben.
Fertige Silikatfarben enthalten Anteile von Kunstharz-dispersionen (Ich lasse mir gerne ein gut verarbeitbares Produkt ohne diese Anteile empfehlen). Also Anja: War's das rote Eimerchen von Keim?

Herr Bromm hat überzeugend ausgeführt, daß es auf fast jeder Oberfläche schimmeln kann. Als ich (kurz nach der sogenannten "Wende") anfing, meine Wände zu pinseln, tat ich das mit KEIM Biosil und der festen Überzeugung, damit den Kampf gegen den Schimmel gewonnen zu haben. Inzwischen hat sich das etwas relativiert. Das Produkt ist gut, besser als andere, und es hat Grenzen. Wieso sollte ich einen "Selbermacher", der ja hoffentlich auch ein "Selberdenker" ist, mit der Botschaft verunsichern, daß es bei mir im Keller auf Keim Biosil und Kalkputz schimmelt (jedoch noch? nicht unter identischen Bedingungen: Nachbarraum, gleicher Putz, aber reine Kalkfarbe).
Es liegt auf der Hand, daß die der Verarbeitbarkeit wegen beigemischten Dispersionsanteile einer handelsüblichen Silikatfarbe den Feuchtigkeitsaustausch behindern, und daß diese Farben weniger gut atmen als reine Silikatfarben.

Grüße

Thomas W. Böhme
 
Thema: Schimmel an der Wand

Ähnliche Themen

Zurück
Oben