KFW und Dämmung
Die KFW hat selbstverständlich Programme, die ENEV-Richtwerte vorschreiben und im schlimmsten Fall kann es Euch passieren, dass da sogenannte "Fachleute" anrücken, die ebenfalls anfangen, Euch etwas von vorgeschriebener Dämmdicke zu erzählen und das, wie gesagt: Auch zur Förderung - voraussetzen - bloss sei nochmal gesagt: Die Frage ist doch: Ist eine Dämmung wirtschaftlich sinnvoll, bloss weil Ihr sie mit einem günstigen Kreditzins durchführt, oder ist es wirtschaftlicher darauf zu verzichten und einen anderen Weg einzuschlagen. Hier mal ein Beispiel aus eigener Erfahrung.
Unser erster engagierter Architekt war bei unserem Hauskauf der Meinung, wenn man unser Dach ordentlich machen wolle, müsse komplett neu gedeckt werden - und dann gleich alles zur späteren Dämmung vorbereiten: Und dann irgendwann mal (Muskelhypothek) rein was geht. Als nächstes war er im Keller der Ansicht, also wenn man es ordentlich machen wolle, müsse auch die Heizung erneuert werden, denn der alte Kessel, Baujahr 1994, habe ja keine zeitzeichengerechten Werte mehr. Im nächsten Schritt waren dann die Heizkörper und die Fenster an der Reihe usw. Summasumarum kam er bei seinen Berechnungen für die neue Heizung und die Dachangelegenheit und die Fenster auf etwa 55000 Euro. Abends bei einem Gläschen Wein habe ich mir dann mal die Abrechnung der Vorbesitzer angesehen und schwarz auf weiss gesehen, welchen Verbrauch diese in den Vorjahren hatten. 156 Euro im Monat für deren Wärmewünsche schlugen da zu Buche, also 1870 Euro im Jahr. Nachdem ich den Architekten beim nächsten Gespräch fragte, wieviel % ich seiner Meinung denn im Jahr einsparen könnte an Energiekosten, meinte er zwischen 30 und 40%. Nehmen wir nun ruhig mal 40%, die ich, nebenbei gesagt mehr als illusorisch finde, so lägen wir bei 750 Euro im Jahr. Klingt gut, bloss im Fall der Amortisierung, komme ich bei dem Exempel auf etwa 73 Jahre. Der Architekt hatte aber etwas von 10-15 Jahren erzählt und nach dem ich vor ihm alles durchgerechnet habe, fing er auf einmal an mir etwas von Umweltbewusstsein zu erzählen, was man ja auch berücksichtigen müsste und für das sich eine Sanierung lohnen würde. Nun kann man sagen, wir haben einfach den falschen Architekten ausgewählt, bloss es war nicht nur einer, sondern es waren bei unserem Haus gleich drei und nicht nur von denen immer daselbe Blabla, sondern auch von einer ganzen Menge Handwerker. Letzten Endes hilft es einfach immer nur die Frage: "Qui bono?" zu stellen und sich selbst längere Zeit mit dem Thema zu beschäftigen. Die Frage ist also nicht, Dämmung in 200-220 mm Dicke, sondern Dämmung ja oder nein und wenn ja, warum ja und wenn nein, warum nicht? Und wer glaubt, er könne sich einen Handwerker bestellen, der ihm ohne wirtschaftliche Absichten einen super Rat gibt, der glaubt auch, er könne irgendeinen Wahrsager, um die nächsten 6 Richtigen im Lotto bitten. Vielleicht ist der Weg in dieses Forum aber goldrichtig, weil sich hier tatsächlich viele befinden, die tatsächliches Interesse an Häusern und deren Instandhaltung haben und die auch einiges zu Verordnungen und Wirklichkeiten sagen können. Viel Glück.