Neuheit in der Glasentwicklung - vollautomatische Screeninganlage

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Durch
Automatisierung können auch in der Glasentwicklung aufwändige und teure Prozesse
vereinfacht und verbilligt werden. Auf der GLASSTEC in Düsseldorf vom 9. - 13.
November zeigen die Forscher des Fraunhofer ISC ihre neueste Entwicklung - eine
Screeninganlage zur vollautomatischen Herstellung von Glasproben
unterschiedlicher Zusammensetzung.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2004/i/1396-isc.jpg" vspace="2" alt="Glas, Glasherstellung, Glasentwicklung, Screeninganlage, Screening, Schmelze, Schmelzverhalten von Glas, Glas-Screening-Anlage, Schmelzprogramm, Glassorten, Gemenge, Schmelztiegel, Glaseigenschaften">

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Vor der Produktion von Spezialgläsern liegt häufig ein
Entwicklungsmarathon. Arbeitsintensive Schmelzprozesse, in denen Eigenschaften
und Schmelzverhalten des Glases analysiert werden, lassen Entwicklungskosten in
die Höhe schnellen. Insbesondere der Gießprozess ist sehr schwer exakt zu
reproduzieren. Sogar Verzögerungen von nur wenigen Sekunden beim Gießen können
einen deutlichen Einfluss auf manche Eigenschaften des Glases haben. Eine
Automatisierung des Prozesses kann die Kosten deutlich senken und die Ergebnisse
werden besser reproduzierbar.



Das Fraunhofer ISC hat eine Lösung: "Mit der vollautomatischen
Glas-Screening-Anlage können wir, ausgehend von einem Schmelzprogramm von 2
Stunden, 20 verschiedene Glassorten in 20 Stunden herstellen. Es ist nicht
notwendig, dass ein Mitarbeiter kontinuierlich beim Schmelzprozess anwesend ist.
Das spart zum einen Zeit und somit auch Kosten, zum anderen gewährleistet die
Anlage eine sehr präzise Glasherstellung" erklärt Dr. Bernhard Durschang, Leiter
des Kompetenzfeldes Glas am Fraunhofer ISC.



Und so funktioniert es: Ein Roboterarm greift nacheinander
jeweils einen leeren Schmelztiegel und platziert ihn auf eine fahrbare Waage.
Dort wird aus bis zu zehn Rohstoffen das Gemenge individuell abgestimmt in den
Tiegel eingewogen, so dass in etwa 100 Gramm Glas erschmolzen werden können -
ausreichend für die Charakterisierung der Glaseigenschaften. Der Roboterarm kann
nun jeweils zwei Tiegel in einen Ofen befördern, der mit einem variabel
wählbaren Temperaturprogramm bis hin zu einer maximalen Temperatur von 1700°C
gesteuert wird. Nach Ablauf des Programms öffnet sich der Ofen wieder, der
Roboter greift die Tiegel und gießt die Schmelze in vorgewärmte Messingformen.
Die leeren Tiegel werden abgestellt, der Roboterarm nimmt die nächsten,
zwischenzeitlich bereits eingewogenen Proben und der Schmelzprozess beginnt
erneut. Die Anlage arbeitet in dieser Weise vollautomatisch bis zu 20 Proben ab.



"In erster Linie nutzen wir die Screeninganlage zur
Glasentwicklung hier im Institut. Wir bieten unser Know-how und die Anlage aber
auch extern zur Optimierung der Glasentwicklung als Dienstleistung an. Dies ist
gerade für mittelständische Unternehmen - ohne große Forschungsabteilung -
interessant" erklärt Dr. Durschang.



Die im Fraunhofer ISC konzipierte Anlage soll in dieser Art
weltweit einzigartig sein. Die Anlage wird auf der GLASSTEC in Halle 11 am
Gemeinschaftsstand 11A66 der Fraunhofer-Gesellschaft erstmals ausgestellt.



<div align='right'>Siehe auch:

Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC
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Thema: Neuheit in der Glasentwicklung - vollautomatische Screeninganlage

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