neue dielen im alten haus kommen hoch... was tun???

Diskutiere neue dielen im alten haus kommen hoch... was tun??? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - hallo wir haben ein großes problem mit dem neuen holzdielenboden in unserem wohnzimmer. das ganze hat eine etwas längere vorgeschichte. im sept...
Ich habe alles,

und zwar mit Brille, durchaus gelesen. Und nicht zu allem einen Text gemacht. Weil unerwünscht.

Dennoch Gedanken dazu:

"lagerhölzer(schwarz gestrichen)"

Das bedeutet bei einem alten Haus : Teer oder teerhaltige Holzschutzmittel. Damit ist eine PAK - Belastung wahrscheinlich, die Angebote unerwünschter Nebenwirkungen reichen bis zu Krebs. Ihr habt mit viel Mühe höchstwahrscheinlich Sondermüll wiederverwendet. Außerdem widerlegt das, daß so ein Aufbau "funktioniert". Wären die Balken nicht massiv vergiftet worden, wären sie mit 99%iger Sicherheit beizeiten dahingeschieden, wie fast alle Aufbauten dieser Art. Die Lagerhölzer sind in so einer Einbausitution sehr gefährdet.

"gesamte bereich 3 wo. professionell getrocknet."

"das erdreich unterm haus ist laut einem sachverständigen sehr naß."

Was getrocknet? Das Stück Deutschland, das unter Euerem Wohnzimmer liegt, als Erdreich? Ich kenne keine Technik, mit der das funktioniert. Der Boden hat Kapillaren, und wurde von Euerem Abwasser und möglicherweise auch noch anderem Wasser stark aufgefeuchtet. Und das ist er auch weiterhin. Mit ein paar Kondenstrocknern, mehr hattet Ihr bestimmt nicht da, ist damit kein Blumentopf zu gewinnen. Davon werden nicht 'mal die Wände in 3 Wochen trocken; das Erdreich nie.

"warum um himmels willen wird hier immer wieder geschrieben das wir uns nässe ins haus holen wenn wir nicht nach heutigem stand erneuern lassen????"

Bodenfeuchte hat mit dem Himmel nur indirekt zu tun, immerhin, sie steigt auf.... Richtig ist, daß eine stabile Betonschicht die Basis für eine Sperrschicht ist, die die Nässe DRAUSSEN halten soll.

Wie sich Schüttung, Balken, Luftraum (so vorhanden) und Dampfsperre jetzt arrangieren, durchschaue ich noch nicht. Jedenfalls funktioniert das nicht. Liegt die "Dampfsperre" direkt auf Deutschland? Und die Schüttung direkt darauf? Und dazwischen die Balken? Dann ist das eine Pilzfarm. Die Feuchte ist schon da, das Leben im Unterbau kommt wahrscheinlich bald. Funktioniert die Lüftung überhaupt? Mit diesen Komponenten bestimmt nicht.

Und: Ein Aufbau mit "Dampfbremse" und aufliegenden Perlite hat rein gar nichts mit dem Vorzustand zu tun.

Grüße

Thomas
 
Wir hatten vor 3 Jahren den Auftrag bei einem Haus aus dem Jahre 1890 und einem Anbau aus dem Jahre 1975 (DDR) die Geasmtsanierung zu machen. Der Altbau hatte Dielen (Kiefer) auf Lagerhölzern über Sand mit Lüftungsöffnungen. Die letzten 4m vor der Außenwand waren von Holzwürmern zerfressen und darunter gab es einen vieletagen Rattenhausbau. Das Fundament war 80cm, also gut von den Tierchen unterbaubar.
Gegenüber der "Neubau" hatte eine Betonunterkronstruktion, dann Lagerhölzer und darauf Kieferdielen. Letztere bekamen im Zuge der Dachsanierung (Unwetter, höhere Gewalt) viel Regenwasser ab und waren ruiniert.
Die Bauherrinnen entschlossen sich nach ausführlicher Beratung zu folgender Sanierung: Neubau wurde zwischen den Lagerhölzern mit Blähton aufgefüllt, Unterspannbahn als Dampfbremse auf die Lagerhölzer (gegen Feuchte von oben, unten dichtet der Beton), neue Lärchendielung rein und mit Aqualack behandelt. Ist seit ca. 4 Jahren ohne Schäden. Auf der anderen Seite wurden die schadhaften Lagerhölzer ersetzt, die zerbröselnden Dielen auch, das Auflager für die Lagerhölzer mit Beton am Ziegelfundament verbreitert, Dampfbremse zum Sanboden, darauf Blähton und auf die reparierten Lagerhölzer auf den ersten 2m neue Kieferndielen an die alten ergänzt. Hält ebenfalls seit 4 Jahren, aber kann in ca. 10 jahren sanierungsbedürftig sein. Der geringe Preis und die schnelle fertigstellung rechtfertigten das vorgehen und wurden so beauftragt.

Ich will damit sagen, es gibt keine einzige richtige Lösung, jede hat nach der einen oder anderen Zielrichtung ihre Berechtigung, was ist wichtig und wo dürfen Kompromisse sein (die gibt es immer, auch wenn es niemand sagt), anders geht es nicht.
 
Das...

...sagt aber doch rein gar nichts aus. 4 Jahre hält sowas irgendwie, keine Frage.

Beton dichtet nicht gegen Wasserdampf von unten und die Balken sind in Blähton eingepackt, also stehende Luftschichten. Zusätzlich fixiert durch eine Dampfbremse. Und dampfdichte Dielen. Eine Pilzfarm.

Wenn nach "ausführlicher Beratung" nichts besseres herauskommt als potentieller Humus, dann waren das viele verschwendete Worte und Gedanken. Sowas sollte ein Fachbetrieb nicht ausführen, nicht für Geld und gute Worte. Ob im Zweifelsfall eine umfangreiche Haftungsfreistellung durch den Bauherren, die es vor Beginn der Arbeiten ja hoffentlich schriftlich und eindeutig gegeben hat, wirklich greift, bezweifele ich. Der Fachbetrieb MUSS wissen, daß er da Mist baut.

Der Aufbau im Neubau ist ebenso wie der im Altbau fachlich völlig falsch. Ein Kompromiss und ein offenkundiger Fehler haben wenig gemeinsam. Der Nachweis, daß auch das geschilderte eine "richtige" Lösung sei, ist nicht zu erbringen.

"Der geringe Preis und die schnelle fertigstellung rechtfertigten das vorgehen"

Wer für wenig Geld falsch baut, verliert sein Geld. Sobald der Unterbau schwächelt, ist vermutlich auch die Dielung hinüber. Wer alle 10 Jahre dasselbe baut, zahlt straff drauf. Da ist eine Eichendielung auf richtigem Unterbau, die Generationen nutzen, viel billiger als solches kurzgedachte Flickwerk.

Grüße

Thomas
 
Thema: neue dielen im alten haus kommen hoch... was tun???

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