Moderne Glasfasertechnik sorgt beim Tunnelbrandschutz für "grünes Licht"

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An
den technischen Brandschutz werden heute immer höhere Anforderungen gestellt.
Einerseits möchte der Betreiber seine Gebäude und Sachwerte optimal schützen.
Andererseits verlangen die Behörden einen größtmöglichen Schutz der Bevölkerung.
Die Gewährleistung einer störungsfreien Funktion von wichtigen
Überwachungsanlagen und kostenintensiven Betriebseinheiten über einen
definierten Zeitraum ist eine zusätzliche Systemanforderung an den Brandschutz,
die von modernen Brandmelde- und Ansteuerungs-Systemen erfüllt werden muss. Der
erweiterte Anforderungskatalog aus Sicht der Betreiber und der
Rettungseinsatzleitungen stellt sich demnach wie folgt dar:



  • Schnelle und zuverlässige Alarmierung im Frühstadium eines Brandes
  • Einfache Installation und geringe Wartungskosten
  • Metergenaue Lokalisierung des Brandherdes mit eindeutiger Zuordnung
    innerhalb des Schutzobjektes
  • Zeitnahe Detektierung und lückenlose Verfolgung der Brand- und
    Wärmeausbreitung
  • Berücksichtigung von kritischen Parametern wie hohen Temperaturen,
    Staubbelastung und Spannungsfeldern sowie explosiven oder chemisch
    aggressiven Medien
  • Kontroll- und Wartungsmöglichkeiten auch in unzugänglichen Bereichen
  • Automatische Interaktionen wie Signalisierung, Abschaltung und Auslösung
Zur Erfüllung all dieser Vorgaben bieten sich Lösungen aus dem
Bereich der optischen Technologien an, da Licht eine Reihe von einzigartigen
Eigenschaften besitzt, die hierfür genutzt werden können. Beispielsweise lässt
sich das Licht mit optischen Glasfasern bündeln und in Form eines Kabels den
unterschiedlichsten Anwendungen zuführen.



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Glasfaserkabel dienen auf ihrer gesamten Länge als optischer
Sensor




Physikalische, biologische und chemische Größen bewirken
innerhalb der Glasfaser eine jeweils typische Codierung des Lichts, die über
weite Strecken messbar bleibt, so dass noch am Faserstrang eine Decodierung
möglich ist - auch wenn dazwischen eine Distanz von mehreren Kilometern liegt.
"Optische Sensoren" nutzen diese Eigenschaften des Lichts und ermöglichen so
Applikationen, die mit herkömmlichen Sensoren nicht möglich sind.



Faseroptische Sensorsysteme umfassen ein Messgerät, das aus
einem optischem Radar und der Auswerteeinheit besteht, sowie ein Glasfaserkabel,
das auf seiner gesamten Länge als optischer Sensor dient. Die technischen
Spezifikationen dieser faseroptischen Temperaturmesssysteme lassen sich an der
Auswerteeinheit durch die Einstellung der Kenngrößen - hierzu zählen
Temperaturgenauigkeit, Reichweite, Ortsauflösung, Schwingungen und Messzeit -
anwendungsorientiert optimieren.



Ein einziges dünnes Kabel kann einen ganzen Tunnelkomplex
überwachen




Ein unscheinbares Glasfaserkabel, eingebettet in ein ummanteltes
Edelstahlröhrchen mit einem Außendurchmesser von nur fünf oder acht Millimeter
ist als optischer Sensor bereits heute in einigen Tunneln installiert. Dies soll
dazu beitragen, dass sich ein Szenario wie im Montblanc-Tunnel nicht wiederholt.
Das an der Tunneldecke verlegte Glasfaserkabel leitet die Information, dass es
an einer bestimmten Stelle des Tunnels zu einem - durch Feuer verursachten -
Anstieg der Temperatur gekommen ist, sofort an die Auswertungseinheit weiter.
Dank moderner Kommunikations-Techniken können die ermittelten Messwerte dem
Anwender praktisch jederzeit und an jedem Ort zur Verfügung gestellt werden. Auf
diese Weise können umgehend Rettungsmaßnahmen eingeleitet werden - bis hin zur
Auslösung einer stationären Löschanlage, die bisher allerdings nur in den
wenigsten Fällen existiert.



Die wesentlichen Vorteile von optischen Sensoren gegenüber
herkömmlichen Brandmeldern bestehen darin, dass sie bereits kleinste
Temperaturschwankungen registrieren und bis auf den Meter genau messen, wo ein
Brand entsteht und wie er sich ausbreitet. Herkömmliche Melder reagieren dagegen
nur auf einen deutlich höheren Anstieg der Temperatur oder lösen sogar erst
Alarm aus, wenn es bereits zu der für Menschen extrem gefährlichen
Rauchentwicklung gekommen ist. Aufgrund der besonderen Situation in einem Tunnel
kann es für Rettungseinsätze dann schon zu spät sein.



Faseroptische Sensorsysteme messen an tausenden Positionen
gleichzeitig. Darin besteht ein weiterer Vorteil: Wenn ein Feuer ausbricht,
lässt sich so die genaue Stelle des Brandherdes sofort lokalisieren und die
Brandentwicklung räumlich verfolgen. Die Installation eines solchen Systems ist
extrem einfach, da nur ein einziges Kabel verlegt werden muss. Aufgrund der
"Einfachheit" des Systems ist die Wartung kostengünstiger als bei herkömmlichen
Systemen.



Vielfältige Einsatzgebiete für optische Sensorsysteme



Typische Anwendungsgebiete für OSS (Optical Sensor Systems) sind
der Brandschutz in Tunneln, Gebäuden, Kabelkanälen und Lagerhallen. Darüber
hinaus können optische Sensoren vielseitig eingesetzt werden: als
Branddetektoren bei der Überwachung von Energiekabeln und Generatoren ebenso wie
im präventiven Objektschutz auf Dächern, Brücken und Talsperren, in der
Versorgungstechnik an Öl- und Gasleitungen, in der Umwelttechnik bei
Filteranlagen sowie im Bereich der Prozesstechnik bei Kesseln und Reaktoren.



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