kurzfristige abhilfe bei schimmel und luftfeuchte durch entfeuchter?

Diskutiere kurzfristige abhilfe bei schimmel und luftfeuchte durch entfeuchter? im Forum Haustechnik im Bereich - meine frage ist, ob kurzfristig durch einen luftentfeuchter das schimmelwachstum eingedämmt werden kann. oder hat es sogar eine längerfristige...
@ Jens

Wirklich zu kurz gedacht?

Ein Beispiel (wie alle anderen Beispiele nicht verallgemeinerbar): Da wären einfache Häuser in der Lommatzscher Pflege, seit der Erbauung um 1900 gab es keine nennenswerten Baumaßnahmen. Die Mieter zahlen rund 3 EUR kalt und könnten auch nicht mehr aufbringen. Sie sind also nur noch "herauszumodernisieren". Stecke ich jetzt 200T€ in's energetische Aufpeppen der 300m² eines Hauses, setze ich jährlich 11% der reinen Modernisierungskosten als Modernisierungsumlage an. Die 22T€ dividieren sich durch die Fläche (300) und duch die 12 Monate, was zu einer stattlichen modernisierungsbedingten Mieterhöhung von 6,11€ führen würde. Für 9,11€ kann ich dort aber nichts vermieten, bei 5,5€ ist das Ende der Fahnenstange in Sicht. Ich hätte also ein Haus für viel Geld leermodernisiert. ABER: Ich habe zwar energetisch was Ordentliches hingelegt, aber den Rest der Substanz noch nicht mal auf mittelmäßigem Niveau (Fußböden, Installationen etc.). Das kostet dann nochmal. Diese Maßnahme rechnet sich trotzdem auch für Vermietobjekte super: in besseren Münchner oder Hamburger Wohnlagen. Auf dem Land, und nicht nur in der wunderschönen Lommatzscher Pflege (nahe Meißen und der Elbe) war's für Vermietobjekte ein finanzieller Blattschuß.

Da wäre dann der Abriß die bessere Alternative zur energetischen Sanierung.

Grüße

Thomas
 
Recht hast Du Thomas.

Sanieren und Erhalten oder Abwohnen und Abriss!

Erhalten werden könne jedenfalls Häuser mit 3€ a.m² Mieteinnahmen nicht.
Kein Handwerker der bei Sinnen ist arbeitet für 1,10std.Lohn.

Wohlgemerkt, hier gehts um Mietwohnungen.
Die sollen ja, im Idealfall, auch noch etwas Dividende Abwerfen.

gruß
 
Richtig,

Einen erstrebenswerten Gewinn hatte ich vergessen, und die Finanzierungskosten auch. Damit hätten wir bei o.g. Beispiel die 10€ Kaltmiete sicher übersprungen.

Warum Einem nur immer der Taschenrechner die schönsten Ideen ausredet :)

Grüße

Thomas
 
@ blacki

"allein nur lüften--wie oft denn eigentlich?man muss doch auch in der kalten zeit noch im warmen leben und wohnen können."

So dramatisch ist es nicht: 3x täglich für 5 Min. stoßlüften - bei geöffneten (nicht nur gekippten) Fenstern. Das ist ja wohl jedem zuzumuten.

Grüße

Thomas
 
stosslüften

3 mal stooss-lüften ist der normalfall. aber wie ich aus den beiträgen ersehe, soll ja mindestens doppelt so oft gelüftet werden.das ist nicht zumutbar u.nicht hinnehmbar.
 
Hat hier...

...wirklich Einer 6mal lüften gefordert?

Vortreten!

Grüße

Thomas
 
herrliche Diskussion. Entfeuchter kann auch helfen

Was für ne herrliche Diskussion - und ich hätte wieder fast alles verpasst.

Nun aber mal meine Erfahrungen. Ich hatte vor vier vier Wochen ersten Schimmel in den Fensterlaibungen und habe seit zwei Wochen einen Luftentfeuchter.

Herr Dreiundzwanzigfly fragt, ob Luftentfeuchter was bringen, und die Antwort ist ganz klar:

JA

unter bestimmten Umständen.

a) Die kleinen, mittel-billigen Entfeuchter ( 15 Grad C). Dann holen die richtig Wasser raus!

b) Es gibt Wohnungen, da steckt soviel Wasser in den Wänden (Lehm kann ja so gut Wasser speichern), da lüftet man, die Luftfeuchte sinkt auf 40% (der Taupunkt auf 8 Grad C), aber nach ner halben Stunde ist die Luftfeuchte wieder auf 70% (Taupunkt 15 Grad C). Sowas kommt, wenn man jahrelang Wäsche in der Wohnung trocknet! Und genau da ist so ein Luftentfeuchter Gold wert - der hält die Luftfeuchte nämlich dauerhaft auf was man eben so einstellt, 50%, 60% - und damit auf einem Taupunkt, der unter der Temperatur in den Fensterlaibungen liegt (meist so 12 - 15 Grad C).

c) Auch wenn man im Winter keine andere Möglichkeit hat, als seine Wäsche in der Wohnung zu trocknen, ist so ein Luftentfeuchter Gold wert - habe gerade dieses Wochenende alles Bettzeug gewaschen - drei Maschinen - und mit draussen aufhängen war ja nix. Also hing die ganze Zeit Wäsche im Bad. Und die Luftfeuchte stieg nie über 70%. Ohne Entfeuchter hätte ich Wasser von den Wänden trinken können. Da waren 2 Liter je nachmittag im Entfeuchter!

d) Ein Luftentfeuchter braucht Energie, das verursacht Kosten. Ist also ein Gegenargument. ABER die Energie ist ja nicht weg, sondern landet als Wärme im Zimmer. Ja ja, Elektroheizung ist nicht gut, aber es spart doch ein ganz klein wenig die Heizkosten.

e) Auf dem Abluftstrom des Entlüfters lassen meine Kinder selbst-bemalte Luftballons tanzen. Sieht spitze aus.

f) Calciumsilikatplatten mit profimässigem Einbau kosten > 100 € je qm. Das mag für kleine Fenster angehn, aber billiger als entfeuchten (wenn's denn nur mal als Notmassnahme angesagt ist) ist es nicht.

g) Lüften verbraucht auch etwas Energie. Ich bin mir nicht sicher, ob unter gewissen Umständen (6 mal stosslüften am Tag o.ä.) Entfeuchten nicht die klar bessere Lösung ist, energetisch gesehen.

Also, mein Tip:

1) Hygrometer mit Taupunktsanzeige besorgen. Wie ist der TP?

2) Minimale Oberflächentemperatur bestimmen (Infrarot?). Ist die kleiner als TP?

3) Mit Lüften versuchen. Hilfts? Wird TP < Minimaltemperatur?

Wenn ja: Problem gelöst, wenn nein

4) Ausreichend leistungsfähigen Entfeuchter dazu (dem Bedarf angemessen ist; die ganz kleinen billigen Dinger holen mal eben 100 mL je Tag bei 30 Grad C aus der Luft, reine Verarschung) und intelligent einsetzen, also bis TP unter Minimaltemperatur.

5) Dazu weiterhin viel Lüften und wenig Wasser emmittieren. Nudeln mit Deckel kochen etc.

Ist ne technische Variante, klar, aber dem Ingenieur gefällt's, ehrlich. Weil's klappt, mit relativ geringem Aufwand.

6) Klappt's nicht - siehe die anderen Beiträge. Energetisch sanieren, zwangsbelüften, etc.

Gruss
stt
 
entfeuchter

das kann doch nicht die endlösung sein. der nächste teilnehmer hat dann die supererfahrung mit einer kleinen gasheizkanone gemacht,die mit 11 kg flaschengas und 4kw heizleistung 48 std für 20 E die aussenwände mit warmluft anbläst und austrocknet und in der kalten jahreszeit noch heizungsunterstützend wirkt. ich hör schon was dann noch an div. innovationen kommt. es nützt nun mal nichts,aussen wände müssen von aussen gegen kälte geschützt werden damit die energie im gebäude bleibt und nicht durch die fassaden entfleucht--wärme die das mauerwer einspeichert wieder an die raumluft abgibt-sprich "kachelofeneffekt ".
 
@ S Trapp

Also, das Aufstellen eines Raumlufttrockners neben der Wäsche ist ökonomischer Unsinn (Miß mal die Verbräuche!!!), dann schon eher einen Wäschetrockner erwerben.

Vielleicht als neues Motto. "Let the children pay" :)

Grüße

Thomas
 
200 Watt

Also keineswegs mehr als ein Wäschetrockner.

Gruss
stt
 
Mal versucht,

logisch heranzugehen:

Im Wäschetrockner wird auf kleinem Raum, optimiert auf die Aufgabe des Wäschetrocknens, der Wäsche das Wasser entzogen.

Ansonsten steht irgendwo im Raum ein Luftrockner, und dann hängen da halt die nassen Teile. Dieser Trockner läuft mit Sicherheit viel länger als eine Trommel zum Trocknen braucht, und er kann keinesfalls alles verdunstende Wasser "erwischen", es schlägt auf den Wänden nieder oder zieht in andere Räume. Gebracht hat es der Lufttrockner auch nicht wirklich: 70% LF sind zuviel.

Grüße

Thomas
 
Wo geht denn das Wasser hin ?

Lieber Thomas u.v.a.

kurzer Schwenk zum Thema Wäschetrockner.

Wo geht denn das Wasser hin, das der Wäsche da "auf engstem Raum entzogen wird"?

Da gibt es zwei mir bekannte Prinzipien.

Das eine ist der Kondenstrockner mit Wasser (z.B. mein alter Siemens). Bei diesen ist der Stromverbrauch moderat, aber es wird ziemlich viel Wasser in den Abswasserkanal geschleust, da dieses ja zum kühlen gebraucht wird. Ökonomischer Unsinn.

Das zweite Prinzip, das mir bislang begegnet ist, ist der Trockner mit Abluftschlauch aus dem geöffneten Fenster. Ja, genau, das sind die, bei denen im Winter diese Dunstfahnen aus den halboffenen Fenstern kommen. Bei diesen ist eigentlich alles ok, ausser den geöffneten Fenstern. Da geht ein bisschen mehr als 200 Watt raus, gell?

Soweit die mir bislang bekannten Prinzipien.

Schmunzel.

Gruss, ich bin jetzt wieder weg

stt
 
zum...

...Prinzip 1: Allzuviel Wasser wird nicht zum Kühlen gebraucht, dazu wissen die Hersteller mehr. Wasser ist auch noch recht preiswert zu haben. Strom eher nicht.

Prinzip 2: Duscht Ihr, indem Ihr den Gartenschlauch durch das offene Fenster über die Wanne hängt?

Der Abluftschlauch kann an eine vorhandene Entlüftung angeschlossen werden, oder aber über eine separate Kernbohrung mit Entlüftungsklappe in's Freie geführt werden.

Ganz einfach also.

Grüße

Thomas
 
gaaanz einfache Kernbohrung

Hallo Thomas

schön, dass du dich so gut um uns kümmerst. Danke (das ist jetzt nicht ironisch gemeint, gell).

Zu Fall 1: Bei uns kostet ein Kubikmeter Wasser bereits 8 Euro - also, billig ist das nicht! Da kommt jedes Trocknen (Verbrauch 50 - 100 L je Gang) auf etwa 40 - 80 cent. Hinzu kommt noch ne halbe Kilowattstunde Strom, etwa. Dafür kann man einen 200 W Entfeuchter aber 12 - 24 Stunden laufen lassen, gell?

Zu Fall 2: Wenn ich dann diese Kernbohrung habe - da geht dieser ganz dünne Schlauch raus - kann da nicht auch massig Wärme entfleuchen? Selbst mit gedämmter Klappe? Und gibt's da eventuell Kondensationsprobleme, wegen Wärmebrücke?

Ich hatte mir das nämlich mal überlegt, wegen der Abluft aus der Küche, aber wir haben immerhin 48 cm Ziegelwand, und das Loch da drin würde mich irgendwie stören ... sooo einfach finde ich das auch wieder nicht, abgesehen von Dreck und Kosten.

Aber klar, jedem das seine: dem Architekt (auch dem Museologen) die "hard core"-bauseitige Lösung, dem Ingenieur die "softe" Techniklösung. Preislich und energetisch kann sich beides rechnen. Übrigens gibt es auch oft den Fall, dass man nicht eben mal ein Loch in die Wand bohren darf - z.B. als Mieter, oder im Hochhaus.


Hallo alle

Es war ja die Eingangsfrage, ob durch einen Entfeuchter das Schimmelwachstum eingedämmt werden kann. Und das kann es, wenn man den Taupunkt unter die minimale Wandtemperatur drückt. Ein Entfeuchter kann dazu unter Umständen eine passable Lösung sein, ich habe ja dazu einige Einschränkungen in meinem ersten Beitrag geschrieben. Und das spricht ja nicht gegen das Lüften oder Dämmen - es ist eine Zusatzmassnahme.

Gruss
stt
 
Vielen Dank für die vielen Antworten.
Heute habe ich nochmal genau die Wandfeuchte nachgeprüft, fast alle außenwände sind feucht, das gerät mit kugelkopf zeigt bis zu 150 an, in anderen räumen ist es vergleichsweise bei ca 50!
ich werde jetzt auf jeden fall einen entfeuchter dort aufstellen und hatte die idee, eine tür zwichen küche und dem raum einzubauen,denn: die temperatur in dem raum bekommen wir nicht über 15-17 grad, stoßlüften bringt garnichts (heute 83% mit hygrometer gemessen) und der schimmel sprießt...
meint ihr durch eine tür könnte man zumindest die feuchte abhalten, wenns dann einmal trocken ist?
auch wenn es in dem raum kälter ist als in den anderen, dann könnte doch eine tür das aufheizen fördern...oder.
der eizkörper schafft das momentan nicht, es ist nur ein kleiner 1m langer für 24qm, sollte der auch verlängert werden?
 
Tür zu, Vorhang auf

Lieber Herr 23fly

das wichtige an der Tür ist, dass sie die FEUCHTE aus der Küche abhält.

Ansonsten entweicht der Dampf aus dem Topf und kondensiert sofort an der kalten Wand!

Wenn's im Raum 15 bis 17 Grad hat, dann hat's am Fenstersturz vielleicht noch 12 Grad - da kondensiert einiges! In der Küche, bei 20 Grad C und 60% Luftfeuchte liegt der Taupunkt bei 12 Grad C. Kommt die Luft da ran, wird's nass. Deswegen Tür zur Küche zu.

Aber: lassen sie Luft an die Fensterlaibungen rankommen, also Vorhang auf! Das hilft doch sehr, um die Temperatur um's Fenster rum anzuheben. Eventuell sogar anblasen.

Gutes Gelingen, und wählen Sie den Entfeuchter nicht zu schwach, sonst schafft der nix bei 15 bis 17 Grad, nach meiner Erfahrung.

Gruss nochmal
stt
 
Ich hänge mich da nochmal rein.

Ich habe es jetzt zwar nicht durchgerechnet, da fehlen mir die Daten, aber jeder Trockner der warme Luft nach draußen bläst ist m.E. keinesfalls sinnvoll.
Ein Luftentfeuchter führt erstmal keine Wärme nach außen ab.
Er wirkt somit eigentlich als Heizung. Die einzige Energie die dem Raum entzogen wird steckt im Wasser.
Beim Lüften wird prinzipiell Wasserdampf und!!! warme Luft aus dem Raum gebracht. Somit müsste damit schon der Energiebedarf(Bedarf nicht Kosten) höher sein. Weiterhin ist dem Wasser im Entfeuchter die Verdampfungsenergie entzogen. Sollte sich eigentlich auch günstig auswirken. Kennen wir ja von der Brennwerttechnik.

Bei mir im Keller läuft den Sommer über auch ein Entfeuchter. Er ist auf 70% rF eingestellt.
Der holt am Tag 1-2 Liter Wasser aus der Luft. Stromkosten pro Jahr ca. 75 Euro lt. Energiekosten-Messgerät. Da habe ca. 70m² Keller. Halte ich für nicht allzu teuer.

Gruß Marko
 
welcher entfeuchter ist denn gut?
ich habe bei ebay 360107355922 mit gutem preileistungsverhältnis gefunden. hat jemand nen besseren für bis 300€?
 
@ S Trapp

Irgendwas habt Ihr falsch gemacht, ich zahl die Hälfte und kriege auch Wasser. Egal.

Wenn nur der Trockner an die Klappe angeschlossen ist, wo soll da Wärme verschwinden (außer aus dem Trockner)?

Im Übrigen kannst Du ja gerne strahlen ob der 70% LF, das ist aber einfach zuviel und kann bei zunehmender Kälte für Probleme sorgen. Dafür gibt es dann die Fragen unter der Rubrik "Schimmel"

Pilzige Grüße

Thomas
 
Hallo Thomas

schön, dass du mal wieder schreibst.

Klar haben wir was falsch gemacht, wir wohnen an der Ostsee ...

"Wenn nur der Trockner angeschlossen ist ..." der läuft aber nur 1 Stunde die Woche, oder? Die restlichen 167 Stunden, was mach ich da mit dem Loch? Dick zustopfen? Ansonsten ist das eben ein Loch!

Mit den 70% und "strahlen", das versteh ich jetzt nicht ganz, deswegen ja der Entfeuchter. Der holt das dann runter auf 60% oder 50% oder was ich einstelle.

Das Haus stand 6 Jahre lang leer, war zwar wunderschön aber keiner wollte es haben, so sind die Leute, und die Dachrinne war kaputt - da hat sich wohl etwas Wasser in die Wand eingesaugt. Ich denke mal, so 1000 bis 5000 Liter. Vermutlich deswegen ist - ohne Entfeuchter - die Luftfeuchte so hoch.

Komm doch mal vorbei, am Besten im Sommer, wir haben den einzigen Südstrand in D (die Angabe müsste schon fast genügen, um das Haus zu finden, ansonsten: 150 m westlich der Kirche, 150 m südlich vom Hafen). Prinzensuite nur für dich!

Gruss
dein stt
 
Thema: kurzfristige abhilfe bei schimmel und luftfeuchte durch entfeuchter?
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