Keller richtig sanieren, aber wie?

Diskutiere Keller richtig sanieren, aber wie? im Forum Keller & Fundament im Bereich - Hallo liebe Forumsmitglieder, ich habe so meine Schwierigkeiten in unserem Keller. Es geht um den Keller einer Reihenhaustranche in einer...
Claudius,
leihen Sie sich doch mal ein IR Thermometer, solange es noch so schön kalt ist, dann messen Sie mal die Wandtemperatur. Unter den Umständen 15°C Raumtemperatur und Luftfeuchte von 50 bis 60% würde ich Kondensat mal weitgehend ausschließen.

Grüße aus Schönebeck
 
Würde ich nicht so einfach ausschließen. Herr Noack schreibt 50-60% und 16-18°C Normaltemperatur. Schimmelbefall an den außen nicht überbauten Wänden. Eine Messung kann auch zeigen, dass genau diese beiden Wände etwas kälter sind.

Ein schlauer Blick in die Tabelle zeigt bei:
50% => 17° =>Tauwasser bei einer Wandtemperatur von 6,5°C
60% => 17° =>Tauwasser bei einer Wandtemperatur von 9,2°C
60% => 18° =>Tauwasser bei einer Wandtemperatur von 10,1°C

also liegt das alles schon im eher wahrscheinlichen Bereich. Doch die Magie der Worte offenbart den eigentlichen Kellerzauber:

.... hier befinden sich bereits die Heizung, eine Waschmaschine, ein Wäschetrockner und ein Gefriergerät. Einen weiteren Raum nutzen wir bereits als Vorratsraum, dieser Raum ist trocken und ohne Schimmelbefall ....

Der Raum, in dem kein wähnenswerter selbstgemachter Feuchte- und Wärmeeintrag stattfindet ist auch nicht befallen.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Hallo Herr Kornmayer

die beschriebenen Geräte befinden sich im beheizten Kellerraum. Okay wir bringen Feuchtigkeit in den Raum, aber den Schimmelbefall haben wir im anderen Keller, der nur durch einen trockenen Flur und um zwei Ecken herum zu erreichen ist. Im Übrigen handelt es sich um einen Kondenstrockner der max. 2 mal wöchentlich läuft, ebenso die WM.
Also gut fragen wir vielleicht einmal anders, ist meine Annahme, dass die Feuchtigkeit von Außen eindringt völlig abwegig? Kann es sein, dass ich im Moment primär ein Problem mit Kondensat an den Wänden habe, weil die Wand von Aussen bereits so nass ist, dass das Kondensat, welches an trockenen Tagen keine Schwierigkeit darstellen würde? Wie muß ich den Keller für die besagte Nutzung ertüchtigen?
 
....Wie muß ich den Keller für die besagte Nutzung ertüchtigen?

ANTWORT: Entfeuchten und Entsalzen.
Begründung: Bei trockenen Wänden erhöht sich die Wand - und Oberflächentemperatur, was das Kondensieren der Luftfeuchtigkeit herabsetzt. Durch das Entsalzen haben Sie keine Salze mehr im und auf dem Mauerwerk welche hygroskopisch wirken, d.h. sie nehmen keine Feuchtigkeit aus der Luftfeuchtigkeit mehr auf.
 
Hallo,

ich habe heute einen Keller begutachtet der erhebliche Feuchteschäden an den Außenwänden aufwies. Die Messung des 40er Backsteinmauerwerk hat bei einer Außentemperatur von -9°C eine Oberflächentemperatur der Wand von, oben +11,5 °C und unten von 10°C bei einer Raumtemperatur von +16 °C ergeben. Die relative Luftfeuchte betrug 50%.
Laut Aussagen der Eigentümer steigt die LF nie über 60%.
Um Kondensatausfall an den Außenwänden zu haben, müsste die LF auf 70 bis75% ansteigen, das scheint aber hier nicht ansatzweise zu passieren. Das Kondensat in Kellerräumen wird oft überbewertet. Selbst wenn es in Extremfällen mal ausfällt, sollte es doch bei den idealen Verhältnissen schnell wieder ausgeglichen sein.
Horrorszenarien um Kondensfeuchte mit derartigen Folgen müssten doch mindestens von Dauerbeschlagenen Fenstern, Wasserleitungen und vor allem den ungedämmten Kelleraußentüren gestützt werden.
Bei einer Begutachtung hilf es immer, in so Fern vorhanden, sich die Wand an der die Kellertreppe außen hoch geht anzusehen.
Die haben meist keine vergleichbaren Feuchteschäden ob wohl sie doch kälter sind als die, die mit Erde angefüllt sind. Diese müssten aber bei Kondensatausfall die feuchtesten Wände sein.
Die Annahme das die Feuchte von außen kommt ist mit Abstand die wahrscheinlichste.

Grüße aus Schönebeck
 
Hallo Herr Hoppe ...

... genau danach habe ich gefragt, wie bekomme ich die Wand trocken? Alles andere war nur die Beschreibung der Situation.

Also doch von Außen eindringende Nässe, die im inneren zum Kondensatausfall an den Außenwänden führt und das Schadensbild verschärft?

Hallo Herr Struve,
die von Ihnen beschriebene Situation scheint mit der meinigen nahezu identisch zu sein. Auch die Werte dürften stimmen, wenn ich mich an die Messungen der Wärmebildkamera richtig erinnere.

Wie aber nun weiter wie saniere ich richtig? Erst außen das Mauerwerk freilegen? Dieses möglichst zwei Wochen in der warmen Zeit austrocknenen lassen? Dann Dämmung und Isolierung bis auf Höhe des Erdniveaus aufbringen? Was mache ich mit der Zone, die darüber liegt? Danach von innen Opferputz aufbringen und nach 2 Jahren diesen durch normalen Putz ersetzen?

Was ist richtig und sinnvoll und was ist mit Kanonen auf Spatzen geschossen?

Danke für alle Nachrichten.

Gruß Claudius
 
Hallo Claudius,

Ich würde den gesamten Erdberührtem Bereich mit KMB Vertikal abdichten.
Im Innenbereich würde ich den Altputz entfernen und einen Kalkputz aufbringen.
Eine Dämmung würde ich nur aufbringen, wenn diese auf den gesamten Wandflächen der Kellerräume, also mit Sockel, ausgeführt werden kann/ soll.
Die Räume so klimatisieren und nutzen, das Kondensat erst überhaupt nicht entstehen kann (Temperatur/ Luftfeuchte)
Und wenn ich`s selbst nicht währ, dann würde ich mir dafür einen Fachmann ran holen.

Grüße aus Schönebeck
 
Hallo Claudius,

alles wunderbar beschrieben. Aber ein Gebäude aus den Vorkriegsjahren nur von aussen abzudichten bedeutet anschließend, das es an dieser abgedichteten Seite nicht mehr atmen und abdiffudieren kann und die Feuchte anschließend kapillar noch besser aufsteigt und du Dir eine Tropfsteinhöhle holen könntest...Also, das wichtigste ist die Horizontalsperre zu prüfen, denn grundlegend ist Feuchte aus dem Erdreich kapillarsteigend, als Beispiel verweise ich gern auf den Baum.Klingt zwar blöd aber daran siehst du wie hoch Feuchte steigen kann in winzigen Kapillaren...
Es ist dein Haus und sicher haben wir vom Bau alle schon genug dieser Sanierungsfehler von Folien,Dickbeschichtung etc. gesehen, es funktioniert nur wenn beide Maßnahmen stimmen-Horizontal wie Vertikal.Nur die Vertikalsperre bringt meist Folgeprobleme wie Kondensfeuchte weil die Atmung der Mauern unterbrochen ist und alles wunderbar DICHT ist aber eben nur seitlich !...
 
Hallo Herr Kusch,

Bei der Diffusion bewegen sich doch Teilchen aus Bereichen höherer Konzentration in die Bereiche mit geringer Konzentrationen. Das heißt, wenn da was diffudiert, dann doch vom feuchteren Erdreich in die trockenere Wand und nicht umgekehrt.
Und wenn Trennwände und überbaute Außenwände trocken sind gibt es keine aufsteigende Feuchte. Entweder weil eine funktionierende Horizontalsperre drin ist, oder, weil das Anwesen auf Kapillarbrechendem Baugrund errichtet wurde.
Kein Grund also Geld durch unnötige Maßnahmen zu versenken.
Kondensfeuchte entsteht nicht weil Baustoffe dicht oder abgedichtet sind. Die Dichtung verhindert lediglich den Feuchteintritt, das müssten Sie normalerweise wissen, ist oben aber auch zur genüge erklärt. Auch vielleicht hilfreich mal über die Funktion von Dampfsperren unter der Dachdämmung nachzudenken.

Claudius,

Jetzt wissen Sie auch, warum ich Ihnen einen Fachmann, der kein wirtschaftliches Interesse an der Art der Ausführung hat, empfohlen habe.

Grüße aus Schönebeck
 
Glaskugeldiagnostik.

Hallo Herr Noack,

wie Sie sehen kann es für ein Problem zahlreiche Lösungsansätze geben, manchmal sinnvoll und manchmal eben überhaupt nicht. Ohne Plan und Bild bzw. noch besser Ortstermin bleibt alles einem trüben Blick in eine Glaskugel gleich.
Sie sollten Ihren Keller von jemanden einmal begutachten lassen, der sich damit auskennt und die Lösung vorschlägt, meinetwegen überwacht, nicht jedoch selbst ausführt.

Zuerst muss vor Ort ergründet werden woher die Feuchtigkeit wirklich kommt und wo diese weshalb zum Schimmel füht; jeder Maßnahmenvorschlag ohne diese Kenntnis ist Unsinn.

Der eine injiziert von Berufswegen, der andere beschichtet vertikal und wieder einer steckt Kabel in die Wand. So ergeben sich so manche Lösungen ...

Schauen Sie doch einmal oben rechts bei der PLZ-Suche nach, da finden Sie gewiss jemanden in Ihrer Nähe.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer


P.S.: Verehrter Herr Kusch, das Beispiel mit dem Baum ist etwa so alt wie der Versuch Elektrooosmosegeräte zu verkaufen und wurde, glaube ich, bereits von Herrn Mohorn von Aquapol bedient. Bis zu einhundert Liter schafft ein Baum bis zu einhundert Meter in die Höhe zu tragen, hat mal ein schlauer Mensch berechnet. Ich gehe jetzt gleich mal raus und stelle einen Balken in einen Eimer und melde morgen die Steighöhe.

Eine bauteilübergreifende aufsteigende Feuchte ist auch hier oft mehr Wunsch und Glaubenssache als Realität. Herrn Mohorn kennen Sie wahrscheinlich noch aus Budapest?
 
ooohhhh

jetzt geht das wieder los....
und meine Kastanie ist im letzten Sommer vertrocknet, da scheint zumindest bei den Bäumen etwas nicht immer zu klappen! Woran liegt das bloß ?
 
Tschja meine Herren

Ist einmal die Feuchtigkeit in das Gebäude auf Grund der o.a. Mängel eingedrungen, bewirken chemische und
physikalische Kräfte eine weitere Ausbreitung, als wichtigste die Kapillarkraft. Bei den in der Praxis verwendeten
Baumaterialien kann davon ausgegangen werden, dass es keine regelmäßigen zylinderischen Kapillaren gibt,
sondern vielmehr das der Baustoff von unregelmäßigen Mikroporen unterschiedlichster Größe durchzogen ist.
Feinkapillare Baustoffe saugen das Wasser sehr viel langsamer auf als grobporige Baustoffe. Im Endeffekt
kann aber das Wasser bei feinkapillaren Baustoffen in größere Höhen aufsteigen. Die Gesamtkraft, die in
einem solchen System von Poren den kapillaren Transport bedingt, ergibt sich
demnach durch das Zusammenspiel aller Einzelkräfte in allen saugenden Poren.
Steighöhe
Bei 0,01 cm Kapillare ergibt sich eine Steighöhe von 14,8 cm. Um eine Steighöhe
von 148 cm zu erhalten benötigt man eine Kapillare von 0,001 cm. In den
meisten Bauwerken steigt das Wasser jedoch noch höher. Die Kraft, die Wasser
in den Mikroporen eines Baustoffes bewegt, beruht auf zwischenmolekularen
Wechselwirkungskräften; Kohäsions- und Adhäsionskräfte. Hierbei wird ein
Gleichgewicht zwischen der Schwerkraft und der Oberflächenspannung wirksam.
Wasser besitzt eine positive Oberflächenspannung, daher steigt es in Kapillaren
gewöhnlich an.
Spannungspotential im Mauerwerk
Das in das Bauwerk stetig eindringende Wasser ist Ursache für physikalische,
chemische und kinetische Kräfte welche miteinander in Wechselwirkung stehen
und den Feuchteanstieg weiter fördern. In erster Linie ist die Kapillarwirkung Ursache und in weiterer Folge
durch das Aufsteigen des Wassers in den feinen Kapillaren ein schwaches, elektrisches Feld (Zeta-Potential)
und eine Potentialdifferenz zwischen Mauerwerk und Erdreich. Das Wasser in der Kapillare ist in der Regel
der Träger der positiven elektrischen Ladung und der Festkörper der Träger der negativen elektrischen Ladung.
Durch diese Spannungsdifferenz und durch weitere chemische Prozesse wird das Wasser in den Kapillaren
des Mauerwerks nach oben transportiert und der Kapillarsog verstärkt. Abhängig von der Steighöhe und pH-
Gehalt der Mauerfeuchte bildet sich ein Spannungspotential im Mauerwerk eines Gebäudes gegenüber dem
Erdreich aus. Dieses Spannungspotential im Mauerwerk eines Gebäudes kann bis zu einigen hundert Millivolt
betragen.
Und wer dies nicht begreift,dem kann man nicht helfen.
 
Und im übrigen

mein lb.Hr.Kornmayer habe ich keine Lust mir Ihre gehässigen unqualifiziertem Nörgeleien zu meinem Verfahren ständig anzuhören.Wenn Ihnen mein Verfahren nicht passt weil Sie es technisch nicht begreifen können kann ich auch nichts dafür. Trotzdem ist dieses im Gegensatz zu Ihrem Vergleich zu "isoterischen Wellen" wissenschaftlich anerkannt und in der Praxis tausendfach nachgewiesen.
Dagegen haben andere Verfahren in der Bestandssanierung überhaupt nix zu suchen....
Weiter Kommentare erspar ich mir ....:)
 
Hallo Herr Noack,

es ist eigentlich alles gesagt, welche Maßnahmen Sie nun ergreifen können. Holen Sie sich entweder einen unabhängigen Fachmann (so es Ihn gibt) ins Haus und lassen Sie Vorschläge machen.
Sie können sich aber auch direkt von Fachfirmen Vorschläge/Angebote machen lassen und dann entscheiden Sie, und nur Sie, sich für ein Verfahren das Sie für angemessen halten.
Von mir nur noch einmal der Hinweis auf die Salze. Ich vermute mal, das Ausblühungen und Putz/Farbschäden auch an den vermutlich trockenen Wänden vorhanden sind? Wenn ja, prüfen Sie mal woher die Kommen könnten. Mehr zu diesem Thema in meinem Profil, oder noch besser, schauen Sie sich mal diesen Link an: http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=1988017124605
 
Oh..welch ein Wunder,

lese ich da was von kapillar...u.aufsteigender Feuchte? Ich denke das gibts alles nicht:)Oh, wo mögen denn noch die bösen Salze herkommen...Sicher ein Werk Sientologie`s!
am besten eine Folie dran und schon sind Sie weg:):)
 
Na Hr.Kornmayer,

""Ich gehe jetzt gleich mal raus und stelle einen Balken in einen Eimer und melde morgen die Steighöhe.""
Hat`s was gebracht ? ....
Bestimmt vergessen die pysikalischen und chemischen Kräfte anzulegen, ohne den klappt der Vergleich leider nicht weil sich kein Spannungspotential aufbaut, welches die Haupt-Ursache für steigende Feuchte ist:)
Aber ich hatte es schon mal empfohlen, selbst jeder Laie kann dies mit einem Potentialmessgerät an seinem Baum vor dem Haus ausmessen und dann an einem vollständig isoliertem Neubau probieren und an seinem alten nassen Haus ohne, oder mit defekten Sperren.Er wird verblüffende Unterschiede erkennen:)
Dann hat man die Ursache gefunden, ein elektrisch negatives Spannungspotential.Dieses ist die Hauptursache für die Wanderung der Feuchte nach oben,dreht man diese um wandert die Feuchte wieder zum Minus.(Pr.Reuss)
Also nix mit Sientologie mein lb.Hr.Kornmayer wenn selbst Ihr VDI-Berufsverband dieses Verfahren empfiehlt.........
 
Und zum Schluß Hr.Kornmayer

nehme ich dann mal Ihre letzte Aussage im Thema "Mieses Forumsklima", dort haben Sie schon einiges richtig erkannt und es wäre eben besser, wenn jeder bei "seinem Fachgebiet" bleibt um diese ständigen Nörgeleien zu beenden.Wer darüber nichts lesen will kann es lassen aber muß nicht ständig den anderen angreifen, kein Wunder wenn nur Zoff entsteht, weder ich,Sie oder andere sind eben allwissend geboren..!:)
 
Tschja

für die Wahrheit muß man dann eben auch mal negative Punkte einsammeln, die hört man eben nicht so gern...:)
 
Lieber Herr Kusch,
momentan sind Sie es, der hier den guten Ton vermissen lässt, kein anderer.
Ihr Beispiel mit dem Baum klingt nicht nur blöd, wie Sie sagen, sondern ist es auch.
Die Flüssigkeit in Pflanzen wird nicht über Kapillare transportiert, sondern über Gefäße (Tracheen oder Tracheiden), angetrieben von der Fotosynthese.
Zwei ganz verschiedene paar Schuhe.
Immer schön fachlich und sachlich bleiben Herr Kusch.


Grüße aus Schönebeck
 
Thema: Keller richtig sanieren, aber wie?
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