Ingenieure zielen 2006 auf "Schwarze Null"

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Ingenieure
und Consultants sehen in diesem Jahr die Chance, den negativen Umsatztrend der
vergangenen Jahre zu stoppen. "Wir sind zuversichtlich, dass die Umsätze in der
Consultingwirtschaft wieder steigen werden. 2006 könnte unserer Branche wieder
positive Wachstumszahlen bringen", sagt Dr. Friedrich Steiger, Vorsitzender des
Verbands Unabhängig Beratender Ingenieure und Consultants (VUBIC). Laut
Ergebnissen der aktuellen Konjunkturumfrage, die der VUBIC unter seinen
Mitgliedsunternehmen durchgeführt hat, schätzen die VUBIC-Mitglieder die
Auftragssituation in diesem Jahr deutlich besser ein. 80 Prozent der Befragten
erwarten für 2006 eine bessere oder gleich bleibende Entwicklung des
Inlandsgeschäfts. Dies ist die positivste Einschätzung seit mehr als acht
Jahren. Die "schwarze Null" als Umsatzziel für 2006 rückt in den Bereich des
Möglichen.



Nach strikten Anpassungsmaßnahmen und einer Konsolidierung in
der Branche durch eine anhaltend schlechte Binnenkonjunktur glauben die
deutschen Ingenieurunternehmen - wie auch die Bauwirtschaft generell - an einen
Aufschwung getragen von neuen Investitionsprogrammen und Chancen durch
PPP-Projekte. Ebenfalls gehen fast alle im Ausland tätigen Ingenieurbüros (90
Prozent) von mehr oder gleich bleibenden Aufträgen außerhalb Deutschlands aus.
Wesentliche Märkte haben sich in den neuen Ländern Europas entwickelt.



Allerdings musste der Verband im vergangenen Jahr noch einmal
kräftige Umsatzeinbußen verkraften. 2005 haben VUBIC-Unternehmen insgesamt 1.478
Millionen Euro im In- und Ausland erwirtschaftet. Damit ging der Jahresumsatz im
vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um zwölf Prozent zurück, zuvor waren es
allerdings noch 20 Prozent. Die Arbeit der Ingenieur- und Consultingunternehmen
außerhalb Deutschlands wirkte sich gleichwohl positiv auf das Geschäftsklima
aus. Mit einem Auftragsvolumen von 538 Millionen Euro nähern sich die im Ausland
erwirtschafteten Umsätze schon in diesem Jahr wieder dem Wachstumsbereich. Die
Auslandsumsätze reduzierten sich nur noch um vier Prozent.



"Auf den Gebieten der technischen und sozialen Infrastruktur
sind Beratungsleistungen von Ingenieuren ein entscheidender Faktor für die
deutsche Wirtschaft. Sie generieren für die Folgewirtschaft ein 20faches
Investitionsvolumen. Unsere Wachstumsprognose hat somit durchaus auch
Signalcharakter", sagt Vorstandsvorsitzender Steiger am 20.3. in Berlin.



Auch die eigene Gewinnsituation stellt sich für die
Verbandsmitglieder wieder positiver dar. Mit 61 Prozent sind zwar weiterhin die
meisten Befragten skeptisch und rechnen nicht mit erhöhten Mehreinnahmen bis zum
Jahresende. Allerdings erwarten 2006 schon wieder 39 Prozent der
VUBIC-Unternehmen, ihr Jahresergebnis zu verbessern. Im Vorjahr waren dies nur
31 Prozent.



Besonders Public Private Partnerships-Projekte betrachten
die deutschen Ingenieure als wichtige Einflussgröße in der
Infrastrukturentwicklung Deutschlands. Laut Umfrageergebnissen will sich die
Hälfte der VUBIC-Mitglieder in diesem Jahr an privat-öffentlich finanzierten
Projekten beteiligen bzw. die Beraterfunktion für öffentliche Auftraggeber
stärker in diese Richtung ausbauen. Bislang waren lediglich ein Viertel aller
befragten Unternehmen (27 Prozent) in PPP-Projekte involviert. "Bei der
Entscheidung, ob Public Private Partnerships-Projekte sinnvoll sind oder nicht,
können besonders in der Planungsphase unsere Unternehmen helfen", so der
Vorstandsvorsitzende. Die Umfrageergebnisse bestätigten seiner Meinung nach, wie
stark sich hier ein Markt für die deutschen Ingenieure entwickelt.



Auch die Beschäftigungszahlen in kleineren und mittleren
Ingenieurbüros konsolidieren sich. Nachdem in den beiden vergangenen Jahren
jeweils fast die Hälfte der Büros Mitarbeitern kündigen musste, erwarten für
dieses Jahr 61 Prozent der VUBIC-Mitglieder gleich bleibende
Beschäftigtenzahlen. Nur noch 13 Prozent stehen vor weiteren Entlassungen.
Immerhin planen mehr als ein Viertel der Büros (26 Prozent), neue Arbeitskräfte
einzustellen. "Qualifizierter Ingenieurnachwuchs ist auch im Mittelstand wieder
gefragt. Es ist gut, dass nach schwierigen Jahren für die Branche auch kleinere
Unternehmen wieder Ingenieure anwerben wollen. Denn sie bilden das Rückgrat der
deutschen Wirtschaft", sagt Steiger.



Leider bleibt die Zahlungsmoral bei öffentlichen und
privaten Auftraggebern weiterhin schlecht, hat sich jedoch im Vergleich zu 2004
leicht verbessert. Insgesamt werden immer noch fast 30 Prozent aller Aufträge
mit Verzögerung (ein bis drei Monate) und jeder zehnte Auftrag (11 Prozent)
sogar mit deutlicher Verzögerung bezahlt (über drei Monate). Die
VUBIC-Mitglieder warten so jährlich mehr als drei Monate auf rund 162 Millionen
Euro.



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