Ich bitte um Entschuldigung, dass ich hier nicht gleich auf die vielen Beiträge geantwortet habe. Mich interessierten auch die generellen Meinungen. Leider habe ich bis 16.05. auch nicht die Gelegenheit. Ich gebe ja zu, dass der Zeitpunkt für die Einstellung dieses Beitrags vielleicht etwas unglücklich gewählt wurde von mir.
Zum Thema Energieverlust auf dem Weg der Stromerzeugung zum Verbraucher hält sich offenbar weiterhin hartnäckig der Glaube, dass die ser Wert noch immer bei rund 2/3 liegt. Vor 20 Jahren war das ja auch in Ordnung. Heute liegt dieser Verlust unter 10%! Dazu gibt es eine Stellungnahme:
http://www.energie-fakten.de/html/energieverluste.html
Weshalb halten sich denn diese Meinungen über solch lange Jahre? Dass hier generell Kontra Strom für die Beheizung argumentiert wird, konnte ich mir denken. Allein der Glaube fehlt mir, dass die heute angewandte Technik mit Öl und Gas weiter Bestand haben wird.
Wir sollten an die breite Masse der Menschen denken, die eine Heizung installieren wollen. Ich bestreite nicht, dass eine Heizung mit Pellets oder Hackschnitzel die bessere Alternative darstellt. Die Realisierung dürfte in einem kleinen Fachwerkhaus nicht nur daran scheitern, dass erhebliche finanzielle Mittel aufgebracht werden müssen, sondern oft fehlt einfach der Platz für einen Kessel, einen richtig dimensionierten Pufferspeicher, die Möglichkeit eines Brennstofflagers und die entsprechende Raumaustragung zum Kessel. Die Zuverlässigkeit einer Pellet- oder Hackschnitzelanlage wollen wir nicht zum großen Thema machen. Wer aber so mutig ist in den Winterurlaub zu fahren, ohne jemanden zu beauftragen die Heizung zu überwachen - Hut ab. Das wird in Zukunft sicher besser - Infrarotheizungen aber auch.
Vielleicht mal zu geraderücken der Ansichten: Nicht jeder hat einen Bauernhof, mache haben vielleicht nur ein kleines Häuschen gekauft und Nachtspeicherheizungen gehabt. Wie bitte soll das denn dann realisiert werden?
Die Strahlungsheizung kann man ja auch mal als eine humane Heiztechnik betrachten. Natürlich gibt es Möglichkeiten dies auch mit einer Wasserumlaufheizung zu realisieren, allerdings steht hier der technische Aufwand in keinem Verhältnis.
Es gibt bei jeder Heiztechnik radiative und konvektive Anteile. Wichtig ist allerdings die Aufteilung beider Anteile. Bei einer Infrarotheizung liegt der radiative Anteil bei 75%, bei einer Konvektionsheizung sind das gerade 30%. Da nehme ich aber schon die von der Heizungsbranche so verteufelten Verteilungsverluste mit hinzu. Von Verteilungsverlusten in einem Wohnraum zu sprechen ist ohnehin widersinnig, wo bitte geht denn diese Wärme hin, wenn nicht in den Wohnraum - aber egal. Ruhig weiter dämmen.
Dass Infrarotheizungen die Luft entfeuchten erschließt sich mir nicht so recht. Befeuchten denn Konvektionsheizungen die Luft? Weshalb hat der Mensch denn Kratzen im Hals, wenn er in einem mit herkömmlicher Heizung erwärmten Wohnung lebt? Weil die relative Luftfeuchtigkeit unterhalb 40% gesunken ist - Richtig.
Wer will denn aber behaupten, dass der Mensch für die Atmung Luftfeuchtigkeit benötigt? Es sollte keiner machen, denn es wäre falsch. Kann es sein dass die Luft befeuchtet wird, damit der von der Konvektionsheizung aufgewirbelte Staub befeuchtet wird und zu Boden sinkt?
Fest steht: Der Mensch braucht keine Feuchtigkeit in der Atemluft! Nur wenn der Staubanteil zunimmt muss befeuchtet werden.
Wie wäre es sonst zu erklären, dass ein Winterspaziergang so angenehm ist. Bei einer relativen Feuchte von 50% und 0°C Außentemperatur führt die Atemluft 2 Gramm Wasser je kg Luft mit. Bei 22°C und auch 50% relativer Feuchte sind es immerhin 8 Gramm je kg.
Den gesundheitlichen Vorteil einer Infrarotheizung halte ich für einen sehr wichtigen Punkt.
Das Institut für Energietechnologie Jena hat in einem Sachstandsgutachten klar heausgearbeiet, dass: die reinen Energiekosten einer Infrarotheizung höher liegen, als die von Öl, Gas, oder Wärmepumpe. Unter Berücksichtigung aller Nebenkosten (Wartung,Kapitalkosten, zu erwartende Preisentwicklung)sind Infrarotheizungen in diesem Vergleich aber am wirtschaftlichsten.
Ich werde mich bei so vielen Gegenstimmen sicher nicht durchsetzen, aber mein Anliegen ist es, auch mal zum nachdenken anzuregen. Man muss nicht zwingend alles verteufeln was einem wenig bekannt ist. Strom ist die Energie, die in den nächsten Jahren sicher die am meist genutzte sein wird. Regenerative Energien können hervorragend zur Stromerzeugung eingesetzt werden. Öl und Gas wird sicher keine Zukunft haben - wenigstens hier könnte ich Recht bekommen. Lohnt es dann nicht sich mal ernsthaft mit der Sache zu befassen?
Übrigens spreche ich hier von sehr dünnen Heizungen, nicht von Halogenheizungen oder mit Öl gefüllten Elektroheizungen (Bild). Nur zum Vertändnis.
Mit freundlichen Grüßen Dirk Wilde, bis zum 16.05. - sorry.