IG BAU für Sonnenschutz-Richtlinie

Diskutiere IG BAU für Sonnenschutz-Richtlinie im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Mit Bedauern hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt das Abstimmungsverhalten der konservativ-liberalen Mehrheit im Europaparlament gegen den Schutz von...
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Mit
Bedauern hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt das Abstimmungsverhalten der
konservativ-liberalen Mehrheit im Europaparlament gegen den Schutz von Arbeitern
vor durch Sonneneinstrahlung verursachten Hautkrebs zur Kenntnis genommen: "In
Brüssel hat sich wie in Deutschland eine schwarz-gelbe Negativkoalition zusammen
gefunden, um ein vernünftiges Vorhaben, das von allen Regierungen in Europa -
auch von den konservativ geführten - getragen wird, erst lächerlich zu machen
und dann zu Fall zu bringen", sagte eine Sprecherin der IG BAU am 7. September
in Frankfurt. (Wir hatten das Thema hier schon unter dem Titel: "Zirkuszelte,
Sonnenschirme, Sombreros und Siesta zukünftig auf jeder Baustelle?
")



"Es sind namentlich deutsche Unions-Europa-Abgeordneten, die
sich vor den Karren einer unverantwortlichen populistischen Kampagne gespannt
haben, mit dem Ziel, sinnvolle Arbeitschutzregeln zu verhindern", so Annelie
Buntenbach, Abteilungsleiterin beim IG BAU-Bundesvorstand. 100.000
Neuerkrankungen an Hautkrebs pro Jahr allein in Deutschland dürften nicht
bagatellisiert werden. Bei ganztägiger Arbeit im Freien ist die
UV-Strahlenbelastung fünfmal höher als in Innenräumen. Bauarbeiter und andere
Menschen, die im Freien arbeiten müssen, haben deshalb ein verdoppeltes
Hautkrebsrisiko. Viele Betroffene wissen das nicht. Einfache Schutzmaßnahmen und
Aufklärung könnten hier viel bringen; sie werden aber häufig unterlassen, weil
sie den Arbeitgebern zu teuer sind.



"Es geht bei der in vielen Kommentaren als bürokratisch
diffamierten Richtlinie nicht um Regelungswut und praxisferne Gesetze, sondern
um die Gesundheit und das nackte Leben von Menschen, die körperlich hart
arbeiten und dabei stunden- und tagelang der heißen Sonne ausgesetzt sind",
erklärte Buntenbach. Möglicherweise sei das im klimatisierten Abgeordnetenbüro
und in manchen Redaktionsstuben nicht nachvollziehbar.



Die IG BAU werde sich im nun anstehenden Vermittlungsverfahren
dafür einsetzen, dass wenigstens Informationspflichten über die schädliche
Wirkung von ungeschützter Sonneneinstrahlung für den Arbeitgeber eingeführt
werden. Ungeachtet der gerade von deutschen Arbeitgeberverbänden und der
Wirtschaftslobby laufenden Diffamierungskampagne gegen die Richtlinie werde
schon jetzt von aufgeklärten Betriebsräten und Firmeninhabern viel getan, um das
Arbeiten in der Sonne zu erleichtern und den betrieblichen Gesundheitsschutz zu
fördern: "CDU und CSU kennen mal wieder die Wirklichkeit in den Betrieben nicht
und rennen gegen Windmühlen an, um sich auf Kosten der Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer zu profilieren", sagte Annelie Buntenbach.



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