Holzwurmbekämpfung im Ökoverfahren????

Diskutiere Holzwurmbekämpfung im Ökoverfahren???? im Forum Schädling im Haus im Bereich - Hallo, wir haben ein ca. 100 Jahre altes Bauernhaus und möchten das Dach Isolieren und ausbauen. In einigen Sparren und Balken sind diese...
in Kürze

Bei Hausbock bebeilen, mit Pressluft säubern mit Wasser vornässen und eimal satt(300ml/m²)mit Hasil oder Stone Wood verkieseln. Hausbock ade für immer. Bei Anobien das Ganze ohne abbeilen - fertig! Zu besichtigen an drei Kirchen und fünf größeren Dachstühlen und Holzkonstruktionen.

Sezt euch doch mal zu einem Bier und diskutiert die Methoden. Jeder hat natürlich auf seine Art recht aber der Lisa schwirrt der Kopf.


mit herzlichen Grüßen aus Berlin


Werner Gensky
 
Empfehlungen

Oh Lisa du tust mir leid.
Jeder sagt etwas Anderes.

Also noch einmal mein fachliches Veto:
Verkieselungsmittel (wie z.B. von Hasil) sind für den vorbeugenden Holzschutz sehr gut geeignet.

Für die Bekämpfung liegt weder ein wissenschaftlich anerkannter Wirkungsnachweis, keine nachvollziehbarer Wirkungsmechanismus und natürlich keine Zulassung vor. (Was grundsätzlich und ganz besonders bei Privatanwendern kein Problem und auch grundsätzlich kein "Nichtwirksamkeitsargument" ist)
Dies Unwirksamkeit zur Bekämpfung gilt ganz besonders für einen Befall durch den Hausbock.

Da helfen auch keine drei Kirchen und fünf größere Dachstühle und Holzkonstruktionen. Die geprüften Verfahrenstechniken haben sich hunderttausendfach bewährt und die aktuellen wissenschaftlichen Feldversuche zeigen leider absolut keine bekämpfende Wirkung dieses Verkieselungsmittels.

Man kann sich trotzdem auf ein Bier zusammensetzen und die Methoden diskutieren. Aber das wird dir jetzt auf die Schnelle nichts nutzen.
Ich kann dir persönlich nur geprüfte Lösungen empfehlen, die sich in den letzten Jahren durchgesetzt und bei allen seriösen Fachbetrieben, die sich ausschließlich mit Holzschutz beschäftigen, bewährt haben.

Lutz
 
Es wird Licht im Dunkel, die Infos kommen an.

Gestern Abend ging ich durch das Dachgeschoss und den Spitzboden. Die Unterschiede der Fraßwege zwischen Holzwurm und Hausbock sind eindeutig. Ich nahm einen schmalen Gegenstand mit und legte einige Wege des Bocks frei und klopfte an verschiedenen Hölzern. Jeder dritte bis vierte Geschoss- und Fachwerkbalken sowie Sparren zeigt Spuren. Manche erkennt man erst nach dem abklopfen und aufpolken. Etliche Spuren sind mit Staub überdeckt. Ein Tier gesehen habe ich nicht. Aber nun die Frage des Tages. Kann man das Tier auch ohne Hilfsmittel hören? Da war dieses Geräusch. Einmal, unmittelbar in meiner Umgebeung und bis zu 1 Minute anhaltend. Es hörte sich an wie eine Wespe, die das Holz abnagt, nur etwas lauter.
"Ich sah das Tier grinsend durch den Balken knabbern, während ich am liebsten die Schrotflinte geladen hätte" ;-)

Mein Gefühl sagt mir, dass das Tier noch aktiv ist. Ich werde aber erstmal weiter forschen.

Grüsse, Lisa
 
Tagesfrage

Zu deiner Frage des Tages:

"Ja, man kann die Kerle u.U. durchaus mit dem blanken Ohren hören. Auch die Geräuschbeschreibung passt"

Lutz
 
Lieber Lutz,

ich finde es nicht i.O., den Werner so ins "unseriöse" Abseits zu stellen. Um auch mal den Oberlehrer-Habit anzulegen - pardon.

Wir beide mindestens wissen, daß "seriös" ausschließlich ein saublödes Totschlagargument ist, daß vorzugsweise gegenüber neuen Konzepten eingesetzt wird. Und nur weil Werner das "ökologisch" im Wappen führt, und sich damit vielleicht auch außerhalb der produzentenregierten Holzschutznormen zu bewegen traut, ihn deswegen mit der "seriös"-Keule zu tucken, wäre unangemessen.

Da mußt Du ihm schon Versagensfälle nachweisen und Schwindeleien gegenüber seinen Kunden, denen er z.B. keinen volle Wahrheit gönnt und mit Müllmethoden voll reinlegt. Das wäre dann unseriös im wahrsten Sinne des Wortlauts - nicht nur als billige Rhetorik.

Das wäre andererseits der Fall, wenn dem Kunden verheimlicht würde, daß er nach Normbekämpfung sein behandeltes Holz nur noch zur Sondermülldeponie bringen darf, wenn er später mal Reparaturen/Umbauten daran hat. Wie stehts denn damit?

Na also.
 
Wortspiele

Lieber Konrad

Wenn ich auf deine Kritik mit dem Wortzielpunkt "seriös" und "wissenschaftlich anerkannt" noch einmal näher eingehe, dann kann ich deinen Einwurf und Aufregung nicht verstehen.

Es ist nunmal einfach so, dass viele Untersuchungen von Firmen in Auftrag gegeben und bezahlt werden, mit ganz speziellen Wunschzielen und diese Ergebnisse dabei schnell ins Abseits der Unseriösität geraten.
Auf der anderern Seite werden allgemeine staatlich finanzierte Untersuchungen durchgeführt, in denen verschiedene Mittel nebeneinander untersucht werden (Mit Blindversuch und allen Sicherheitsmaßnahmen) Hier liegen schon einmal graviernde Unterschiede in der Vorgehensweise und den Motiven.

Auch halte ich es nicht für "seriös" wenn von ökologischen Holzschutzmittelfirmen mit Zulassungen und Überprüfungen geworben wird, ohne klarzustellen, dass sich diese alle auf den vorbeugenden und nicht auf den vermeindlich bekämpfenden Charakter der Mittel beziehen.

Ich halte es auch nicht für ein Zeichen einer "seriösen" Holzschutzmittelfirma wenn die Untersuchung der Zeitschrift "Ökotest" als vermeintlicher Funktionsbeleg zitiert wird ohne dies klarzustellen. Hier wurde nur die toxische Unbedenklichkeit unterucht und das habe ich bei einigen Mineralwassern auch, ohne das sie nun als Holzschutzmittel brauchbar wären. Eine Firma, die sich so vieler Erfolge brüstet sollte dies nicht nötig haben.
Was ich natürlich verstehen kann, wenn die Mißerfolge in aktuellen Fehlversuchen zum Bekämpfungscharakter diverser Holzschutzmittel nicht an die große Glocke gehängt wird.

Desweiteren lieber Konrad, möchte auch ich dich bitten mir nicht etwas zu unterstellen, was ich nicht gesagt habe. Der Begriff "seriös" bezog sich nur auf die mir bekannten Holzschutzfachbetriebe und nicht auf die Tätigkeit von Werner Gensky. Sollte dies von Werner so verstanden wurden sein, so möchte ich mich bei ihm entschuldigen und ihm hier nochmals versichern, dass ich in seiner Tätigkeit nicht den Eindruck von Unseriösität habe. Auch glaube ich, dass ich mich in meinen Formulierungen von beleidigenden Unterstellungen, Untertönen sowie verbaler Kraftausdrücke reichlich zurückhalte. Das kann ich allerdings von deinen Beiträgen im Forum sowie auf deiner Webseite nicht behaubten.

Es ist natürlich deine Entscheidung diesen Sprachstil zu wählen, ich verspüre aber keine Lust mit deinem Stil zu konkurrieren, noch möchte ich ihn mir nicht unterstellt lassen. Sollte ich doch gelegentlich unbemerkt in den "Fischerischen Sprachstil" verfallen, wäre ich den Communitymitgliedern um freundliche Ermahnung dankbar.

@ Werner
Ich hoffe du liest meine Zeilen und nimmst meine Bitte um Verständniß meiner Erläuterungen sowie um Entschuldigung an.
das mit der Diskussion bei einem Bier ist durchaus ernst gemeint und nicht einmal so schnell dahingesagt.

@ ökologische Fachkollegen
Ich halte die Sondermülldiskussion für ein äußerst heißes Thema. Hier vermischt sich geschürte Hysterie, mit klarem Geschäftssinn und sogenannte "Totschlagargumenten".
Selbst unser Körper ist im toten Zustand inzwischen "Sondermüll" was allerdings pietätvoll umformuliert wird.
Wir entkommen Grenzwertdiskussionen, Geschäftemacherei mit der Entsorgung, Verkaufstricks mit der Angst der Menschen um ihre Gesundheit, sowie politische Manipulationen mit unserer Sehsucht nach einer einfachen, gesunden Welt kaum mehr.

Wir sollten uns ernsthaft bemühen nicht in der gleichen Schiene zu landen.


Gruß


Lutz
 
Leben auf dem Menschen...

...ein Buch von Jörg Blech, was genau dies beschreibt, was eigentlich unsere Gesellschaftsordnung ausmacht und damit Milliarden an EURO's scheffelt, der sogenannten Übersterilität bzw. Extremreinheit.
Und damit im übertragenen Sinne dies auch für unsere Dritte Haut einfach angewendet wird.
Den Werner Gensky habe ich auf einer gemeinsamen Baustelle (Battin) als Handwerker persönlich kennengelernt und es hat sich umgehend eine gute fachliche und daraus entsprechend auch eine mittlerweile sehr gute Freundschaft entwickelt. Seine Vorgehensweise mit natürlichen bzw. dem Gebäude entsprechenden Mitteln und Verfahren überzeugend ist und er den Ansprüchen der Bauherrenschaft entsprechend die Karten auch auf den Tisch legt, akzeptiere ich seine Fachmeinung mehr, als die der Bekämpfungsconnection, die eigentlich zum "Sondermüllhaus" drängt.

Habe meine Meinung zu Bekämpfungsmaßnahmen durch Werner's Argumentation und Facherklärung bereits umgestellt und betrachte viele Situationen neuerdings aus ganz anderen Gesichtspunkten.

Grüße an Werner mit und Sonntagsgrüße aus einer ebensolchen Region mit gigantischen Fehlbehandlungen, die plötzlich zum Sondermüllfall geworden sind.
Grüne und rote Dachlatten (Hölzer vom Fachhandel!!) sind Sondermüll und dürfen rechtlich betrachtet nicht einmal mehr im häuslichen Ofen verbrannt werden!
Nachgedacht!

Grüße Udo
 
Dank und Anerkennung

Erst einmal vielen Dank für Eure engagierte und fachlich versierte Bewertung der einzelnen Methoden. Letztlich muß jeder dem Bauherrn ein mängelfreies Bauwerk übergeben und jeder hat mit den einzelnen Methoden seine eigenen Erfahrungen gemacht. Es ist ein legitimes Anliegen über Methoden nachzudenken, die keinen Sondermüll schaffen und trotzdem Befallsfreiheit und ein trockenes Bauwerk garantieren. Seit Jahren habe ich mit der künstlichen Versteinerung gute Ergebnisse erzielt.Die Frage ist nicht ob es in der Praxis funktioniert, sondern dass es für die Anwendung keine Empfehlungen von den Zulassungsbehörden gibt.Wie jeder weiss,sind da auch handfeste Finanzinteressen im Spiel. Denkt mal an die Biozidrichtlinie.Bald wird auch Kamillentee zulassungspflichtig werden. Die Wirksamkeitsprüfung für Mittel wie Hasil oder Stone Wood ist auf vielen Baustellen längst erbracht. Die Unbedenklichkeit steht ausser Frage.Eine Zulassung nicht in Sicht mangels fungizider und Insektizider Inhaltsstoffe.
Ich wünsche Euch weiterhin viel Erfolg bei hoffentlich vielen Bauvorhaben und würde mich freuen mit Euch mal eine persönliche Diskussion führen zu können.



mit besten Grüßen aus Berlin



Werner Gensky
 
Lieber Lutz,

deine Nutzung "Seriös" im ersten Beitrag war zumindest mißdeutbar, deswegen meine unmaßgebliche Anmerkung a la Oberlehrer.

Und wenn du allen Ernstes behauptest (diesmal nicht in fränggischer Schreibweise), dem Staat wäre in Zulassungsdingen grundsätzlich zu trauen, dann bist Du bei mir echt durchgefallen. So weit dürfen wir die Kunden nicht verarschen. Wie die Zulassungsgremien und -methoden und die Zertifizierungsvorgänge und diesbezüglichen Gutachtereien funktionieren, sollte Insidern zumindest schon bekannt sein. So viel Verschwörungstheorie muß sein.

Dermaßen blauäugig darf man als echter Bauprofi nun wirklich nicht sein.

Und ansonsten geht es mir um ehrliche Diskussion und größtmögliche Information des Kunden und Verbrauchers. Da haben auch die Deiner Meinung nach Seriösesten sicher noch ein paar Pfunde nachzulegen. Und mich will ich da gar nicht ausnehmen, nur zur Ersparung Deiner Retourkutsche in diesem Bereich.

Mehr wollte ich nicht genagt haben. War wieder starker Tobak, oddä?
 
arme lisa

was soll die jetzt mit all eurem persönlichen gequatsche nur anfangen

ihre frage war doch so klar

und was kriegt sie jetzt?

information?

eitle selbstdarstellung?

privatfehde?

oder was?

kommt doch mal zurück auf den boden der tatsachen

einen schönen sonntag nachmittag

und grüsse aus münster
 
Unterschiede

Zwischen "Verschwörungstheorien" und "Blauäugigkeit" gibt es nicht nur für den echten Bauprofi noch weiten Raum in dem genügend Platz für lebbare Realitäten besteht.
So schön, einfach und beruhigend es ist, die Welt nach "gut" und "böse" einteilen zu können, so wenig hilft es uns wirklich weiter.

Gruß

Lutz

PS:

Ein Mensch, noch Neuling auf der Welt,
das Leben für recht einfach hält.
Dann, schon erfahren, klug er spricht:
So einfach ist die Sache nicht!
Zum Schlusse sieht er wieder klar,
wie einfach es im Grunde war.

Eugen Roth
 
Antworten

Hallo lieber Jörg

Ich verstehe deinen Einwurf, ich kann auch die Ursprünge deines Gefühls sehr gut nachvollziehen. Auch mich strengt es an, mich ständig abseits einer sachlichen Bearbeitung von Themen bewegen zu müssen. Aber die Welt ist nunmal schillernd bunt und wir werden immer mit vielen Aspekten von "Wahrheit" zu tun haben.

Bei mir besteht jedoch der Eindruck, dass abseits aller Dispute mit Konrad mein Bemühen um die Beantwortung der Frage erkennbar war. Sollte das nicht der Fall sein, so bin ich gerne bereit nocheinmal auf die Fragen von Lisa einzugehen.

Daher noch einmal die Frage an Lisa:
Hast du den Eindruck, dass deine Frage trotz allen "Textrauschens" beantwortet ist?


Gruß


Lutz
 
Liebe Fachleute,

nach anfänglichen Schwierigkeiten, habt Ihr doch sehr klar auf meine Fragen geantwortet.
Das es unterschiedliche Meinungen oder Verfahrensweisen gibt ist klar. Ich nehme jede Anregung und jeden Hinweiss, von JEDEM von Euch, sehr ernst, solange diese klar definiert sind. Ich habe eigendlich den Eindruck, dass Ihr Eure Methoden schon respektiert. Jeder hat seinen Weg und seine eigene Überzeugung. Wenn das einmal von allen Seiten klar gestellt ist, braucht man auch nicht mehr über evtl. Angriffe oder Unterstellungen zu sprechen. Ein Einwurf zu einer anderen Meinung eines Kollegen ist nicht immer gleich ein Angriff.

Letztendlich muss ich als Kunde und Anwender zum Schluss die Entscheidung fällen, welches Verfahren ich zur Vorbeugung und/oder Bekämpfung anwende. Alle Dinge sind von mehreren Seiten zu betrachten.
Mich haben Eure Infos schon sehr weiter gebracht...

Wer Lust und Zeit hat, kann gerne bei Würstchen und Bier die Diskussionsrunde auf unserem Hof mit Livevorführungen am Dachstuhl und herrlicher Aussicht ins Hegau bis ins Detail diskutieren.

Lisa
 
Thema: Holzwurmbekämpfung im Ökoverfahren????

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