Holzinprägnierung Dachlatten???

Diskutiere Holzinprägnierung Dachlatten??? im Forum Dach & Dachraum im Bereich - Moin :o), sagt mal, macht es was (bzw. WAS macht es), wenn man unimprägnierte Dachlatten benutzt (um sie mit Ziegeln zu belegen)? Einerseits...
Termiten und Ameisen

Wer weiß, vielleicht dachten sich die Ameisen, dass sie ja keine Termiten sind ...

Ich fahr übrigens auch mit Gurt, aber nicht weil ich dazu gesetzlich verpflichtet wurde, sondern weil ich den Unfall ohne Gurt schon miterlebte und ein paar meiner Mitmenschen auch schon rausholen durfte. Allerdings kenne ich auch Fälle, wo erst der Gurt dafür sorgte, dass der Verunfallte starb oder schwere Verletzungen davon trug.

Die ollen Fichtenlatten überm Heuboden waren völlig ok. Überhaupt hatte dieses unimprägnierte, nicht DIN-konforme Altholz erstaunlich wenig Fraßspuren - so gut wie gar keine. Dafür fanden wir Spuren von Splintholzkäfern weil der Zimmermann von damals sich nicht an die Auflagen hielt.

Die hießen lt. historischem Bauvertrag nämlich: Nur gesundes Holz ohne Splintanteil darf verwendet werden und eine evtl. vorhandene Waldkante darf höchstens 4-5 cm stark sein, nur auf einer Seite vorhanden und dann aber auch auf dieser Seite frei liegend (also nicht verputzt, etc.).

Die wussten damals schon was nicht gut war, nur gab es eben auch schon Schlitzohren, wie heute auch.

Ich hab so einen Bauvertrag in den alten Bauakten gefunden und die Augen ganz schön aufgemacht beim Lesen. Vieles kam mir irgendwie bekannt vor.

Grüße
 
Hundehütten

perfekt gebaute Hundehütten. Mit Fachwerkkunst. Historisch. Ökologisch. Köstlich.

Da kommt mit Sicherheit kein Hund zu kurz. Niemals.
 
Hund und Mensch

sollen es doch gleich gut haben, oder? Wo kommen wir denn hin, wenn der beste Freund des Menschen in einer Schmalspurhütte leben muss, während Herrchen und Frauchen es sich in einem tollen Haus gemütlich machen? Du hast ja vielleicht Vorstellung, tsss ;-)

Nu hack doch nich immer so dolle, Uwe ;-)

Winke
Ulrike
 
An Hr. Büschenholz

Entschuldgen Sie, dass ich so lange aus dem Forum verschwunden war, ich bin mit dem Büro umgezogen und es hat etwas gedauert, bis ich wieder ins Internet kam. (Seit 20 Minuten bin ich wieder dabei)
Ich möchte den Lieben Martin darin unterstützen, dass er ausführte Dachlatten seien keine tragenden und aussteifenden Bauteile. DIN 68800 ist deshalb hier nicht zwingend anzuwenden, sondern kann angewendet werden. Hier noch einige Textquellen und Denkanstöße:
Z. B. in der Zeitschrift Arconis 2/03 ist auf Seite 40 einiges der Ergebnisse von Prof. Schulzes Freilad-Holzfeuchtemessung an Dachlatten dargestellt: An einer Nordfläche mit bieberschwanzdeckung in rot wurde 20,4 % Holzfeuchte gemessen. Alle anderen Messwerte lagen unter 20 %. Für Pilzgefährdung zu trocken. Nur unsachgemäße Konstruktionen/Bauschäden können so hohe Holzfeuchten in den Latten bewirken, dass Pilze wachsen können. Wenn solche Stellen jedoch nicht innerhalb relativ kurzer zeit bemerkt werden, wir irgenwann der chemische Holzschutz ein Pilzwachstum auch nicht bremsen können. Wenn 20 Jahre etwas falsch lief, ist der Dachdecker dann auch nicht mehr geschützt. (Ich bin selbst einmal mit einer brechenden Dachlatte abgestürzt, glücklicherweise nicht tief und alles ist gut gegangen. Das lag aber nicht an fehlendem Holzschutz bzw. Pilz- oder Insektenschäden sondern an der verbreiteten Unsitte den Nagelrandabstand am Ende der Latte zu unterschreiten.)
Zum geringen Insektenbefallsrisoko habe ich bei meiner ersten Stellungnahme schon etwas geschrieben.
Ich gebe Ihnen in sofern recht, dass die Bedingungen für GK2 wörtlich gnommen die Einbausituation von Dachlatten mit enthalten.
Dennoch bleibe ich dabei, dass in der Regel eher woanders etwas schief gegangen ist, wenn die Latten von Holzschädlingen angegangen werden.
Der Informationsdienst Holz ordnet Dachlatten ebenfalls nicht in die GK 0 ein.
Bernhard Leiße kommt in seinem Buch: "Holzbauteile richtig geschützt" DRW-Verlag 2002 Leinfelden Echterdingen auf Seite 166-168 zum gleichen ergebnis wie ich.
Der bereits genannte Prof. Schulze schreibt in "Sicherung des baulichen Holzschutzes" IRB-Verlag Stuttgart 1998 auf Seite 115: "...Ferner kann wegen ungünstiger Entwicklungsbedingungen für Insektenlarven - im allgemeinen fehlende Schwindrisse auf Grund der geringen Querschnittsabmessungen der Latten und dergl., durch Sonnenwärmeeinstrahlung hohe Temperature (durchaus bis etwa 50°C) im Hohlraum und damit auch in solch kleinformatigen Hölzern - die gefahr von Schäden an diesen Holzteilen durch unkontrollierbaren Insektenbfall vernachlässigt werden, so daß alle diese Teile bei den hier genanten Dachquerschnitten ohne weiteren Nachweis der GK0 zugeordnet werden können. Für andere Dachkonstruktionen dagegen ist der chemische Holzschutz solcher Teile entsprechend DIN 68800-3 auszubilden."
Wenn Sie dennoch Latten für nach den Regeln der Technik gebaute Dachdeckungen imprägnieren wollen, tun Sie es ruhig, schaden wird es nicht. Jeder kann seine Meinung vertreten und auch mit Belegen begründen, wie Sie ja auf die wörtlichen bedingungen aus DIN 68800 hingewiesen haben. Ich hoffe die Forumsleser konnten so das Für und Wieder verstehen und sich eine eigene Meinung bilden. Wir könnten jetzt einen Nebenkriegsschauplatz über Imprägnierqualität eröffen. Das lasse ich aber ebenso, wie die Erörterung der auskragenden Sparren an den Traufen.
Mit freundlichen Grüßen Ulrich Arnold
 
holz vor 200jahren

hallo, das problem in unserer Gesellschaft ist die zeit!! alles muß schnell gehen und wir hasten hinterher...
früher haben die bauern das holz im winter geschlagen, der baum führt seine photosynthese nur noch gering aus(wasser in den kapillaren-tiefe temperaturen,frost) daher ist der zuckergehalt/wassergehalt im baum gering und das holz bietet kaum nahrung später für die holzwürmer- heute interessiert das niemand mehr,umsägen,bretter,trockenschrank und fertig-egal ob der baum im "saft" ist oder nicht
ich hab mein haus auch ohne gift gebaut-wenn mal der wurm irgendwann drinn ist,dann plane drüber und gas rein(co2) und alles wird gut:)
gruß stefan
 
Das sind ja bahnbrechend neue Erkenntnisse. :)
Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass die Menschen es auch vor 200Jahren (und früher) für notwendig erachteten chemischen Holzschutz zu betreiben und das mit Mitteln wie Quecksilberchlorid und Arsen, etwas später mit Teer und Teerölen bis um 1800 der Umgang allgemein etwas eingeschränkt wurde.
Auch früher wurde auf konstruktiven Holzschutz und die Wahl des geeigneten Holzes Wert gelegt. Holz im Winter einschlagen gehört bestimmt dazu, das ist aber mit Sicherheit nicht der einzige Grund gewesen.
 
Thema: Holzinprägnierung Dachlatten???

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