Holzfaserdämmplatten mit Kalkputz

Diskutiere Holzfaserdämmplatten mit Kalkputz im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hi zusammen, ich würde im EG in Waschküche, Vorratsraum und Bad gerne die Holzweichfaserdämmung mit Kalkputz kombinieren. Welchen Aufbau würdet...
Moin zusammen,
wir wollen zwischen den Jahren streichen. Wir werden Silikatfarbe verwenden.
Nun wird zu jeder Silikatfarbe (Sto/Caparol etc.) immer noch eine zusätzliche Silikat-Grundierung empfohlen, die nochmal so viel kostet, wie die Silikatfarbe selbst. Der Sinn klingt erstmal logisch, da man dadurch die saugfähigkeit der Kalkputzes reduziert um gleichmäßiger streichen zu können.

Alle Grundierungen basieren auf Kaliwasserglas. Kann man denn auch einfach reines Kaliwasserglas als Grundierung nehmen? Das würde 1/3 kosten....
 
Das mit der Kalkfarbe war der ursprüngliche Plan.
Statt Kalkfarbe eher Silikatfarben- ggf Mineralfarbe- verwenden, die dauerhafter schimmelverhindernd sind als Kalkfarbe und dazu leichter zu verarbeiten.
Jedoch habe ich mich aufgrund dieses Hinweises etwas mehr über die Unterschiede informiert und schlussendlich aufgrund der größeren Widerstandsfähigkeit und aufgrund der leichteren Verarbeitung für Silikatfarbe entschieden.

Zum Thema "Dispersionsanteil in Silikatfarben" habe ich mich ebenfalls schlauch gemacht. Letztendlich führt da kein Weg dran vorbei, wenn man eine fertige Silikatfarbe kauft mit der man einfach schnell loslegen möchte. Ich möchte an diesem Punkt ausnahmsweise mal keine Diplomarbeit schreiben und einfach nur ein paar Wände möglichst schnell und einfach streichen.
Ein absolutes NoGo, das sich durch den geringen Dispersionsanteil ergibt, habe ich nicht gefunden. Die Farbe ist noch immer hochdiffussionsfähig und zur Not auch schimmelhemmend. Viel mehr muss sie auch irgendwie nicht können.

Dass hierzu kontroverse Meinungen existieren, ist mir bewusst. Ich würde hier jetzt aber gerne beim Thema bleiben. Vielleicht kann jemand anderes, der schon Erfahrungen mit Silikatfarben auf Kalkputz gemacht hat, meine Frage beantworten.
 
Vielleicht kann jemand anderes, der schon Erfahrungen mit Silikatfarben auf Kalkputz
Ich, Caparol Sylitol (mitnichten eine Dispersionsfarbe sondern eine Silikatdispersion (<5% Zusätze)) auf reinem Muschenkalkputz. Streicht sich einwandfrei und hält auf der Wand. Schimmelt bislang nicht.
 
Ich, Caparol Sylitol (mitnichten eine Dispersionsfarbe sondern eine Silikatdispersion (<5% Zusätze)) auf reinem Muschenkalkputz. Streicht sich einwandfrei und hält auf der Wand. Schimmelt bislang nicht.
Ja, die habe ich auch im Blick. Hast auch auf Kalkputz gestrichen? Mit oder ohne Grundierung?
 
Was viel wichtiger ist, als die Diskussion um Kalk- vs. Silikatfarbe ist die Frage ob du den neuen Kalkputz vorher fluatiert hast.

Sol-Silikat-Innenfarbe zum Ohne-Diplom-Sofort-Loslegen gibt es z. B. von SIO

Gruß,
KH
 
Nein, fluatiert habe ich nicht.

Wann, weshalb und wie muss ich das machen?
Endbeschichtung aktuell ist gefilzter Calcea Kalkfeinputz. Sinterschicht, wie ich sie vom Grundputz kenne ist nicht sichtbar.
 
Zum Thema "Dispersionsanteil in Silikatfarben" habe ich mich ebenfalls schlauch gemacht. Letztendlich führt da kein Weg dran
Doch, dann sind es Reinsilikatfarben, das beste und langlebigste was man außen auf mineralischen Untergründen nehmen kann.
Und weil ja jeder mit dem Wort „Silikat“, vom hören/ sagen, etwas positives verbindet ist die Industrie natürlich bemüht, auf ihre Eimerchen dieses Wort auch drauf zu drucken. Und weil die ja total fair sind machen die auch ein paar Tröpfchen Wasserglas rein und sind so auch rechtlich save.
Die 5% organischen Zusätze, hier Polyacrylatharz, hören sich ja erstmal nicht so viel an, sind aber auf 20 Liter Farbe 1 Liter Kunstharzkleister. Der verdunstet dann an der Wand auch nicht wie das Wasser in der Farbe, aus den 5% werden so schnell mal 25 oder 30% Kunstharzanteil in der trockenen Farbe.
Und jetzt nochmal überlegen.
Warum braucht es eine Grundierung auf verkieselungsfähigen Untergründen, wenn doch das Bindemittel der Farbe die da drauf kommt ausschließlich über eben diesen chemisch Prozess der Verkieselung sich mit dem Untergrund verbinden und abbinden kann.

Wenn es ausschließlich um Preis und Verarbeitung geht würde ich eine 0815 Dispersionsfarbe nehmen, das spart dann richtig Geld.
Ich selbst verwende und empfehle für innen ausschließlich Sumpfkalkfarbe, die kommt ohne organischen Zusätze, und auf mineralischen Untergründen, auch ohne Grundierung aus.
Mit einem pH-Wert von 13 bis14 sind diese auch schimmelhemender als Silikatdispersion mit einem pH 11.
 
Alle Grundierungen basieren auf Kaliwasserglas. Kann man denn auch einfach reines Kaliwasserglas als Grundierung nehmen? Das würde 1/3 kosten....
Nein das geht nicht, damit würdest du eine Trennlage, also das Gegenteil von dem was du eigentlich wolltest, draufpinseln.
 
Dann erklär mal bitte den Unterschied.
Bin kein Farbenmensch, aber soweit ich mich erinnere darf eine so genannte Farbe nur maximal bis zu fünf Prozent organische Anteile (Kunstharz) enthalten. Je nach Anteil beeinflusst das natürlich auch die Verkieselung. Ist halt eine Mischung zwischen Eigenschaften und einfacher Verarbeitung und ebenfalls interessant bei Mischuntergründen, also nicht rein mineralischen Untergründen.
 
Du wirst es wissen und ich werde mich da nicht aus dem Fenster hängen, allerdings wären dann die Aussagen der Farbenhersteller klar irreführend. Hier wird z.B. in Bezug auf die genannte Farbe klar von einer - wenn auch herabgesetzten Verkieselung - gesprochen. Nochmal - kein Farbenmensch und zudem schlecht in Chemie gewesen - aber warum überhaupt keine Verkieselung stattfinden sollte erschließt sich mir nicht.
Und Nachteile haben auch die Alternativen durchaus. Für mich ausschlaggebend war - die Silikatdispersion hält einwandfrei an der Wand (das hätte eine Dispersion sicher auch getan) und bietet (laut Werbeaussagen) bezüglich PH-Wert, Schimmelanfälligkeit (kann ich klar bestätigen) und Diffusionsoffenheit klare Vorteile gegenüber den gängigen Dispersionsfarben. Deshalb verwendete ich sie und dort hängt sie nun schon eine ganze Weile an der Wand und tut, was sie tun soll.
 
Sumpfkalkfarbe, ungefüllt, von Kreidezeit. Lässt sich TOP verarbeiten, deckt wunderbar. Grundierung nicht erforderlich.
Was heißt hier ungefüllt?
Meine Erfahrung mit Sumpfkalk und Wasser(auf Lehm), ist dass das ganz und gar ned wunderbar deckt.
Eine Kalkfarbe von Gräfix hab ich mal probiert, die deckt viel viel besser. Ich vermute, dass da als Pigment auch Titanoxid drin ist. Außerdem könnte ich mir gut vorstellen, dass auch Kleister o.ä. drin ist. Leider steht, wie so oft, nicht drauf was außer Kalk noch drin ist.

Wer weiß Näheres? Bezieht sich die Bezeichnung Kalkfarbe lediglich auf das(oder eins von mehreren) Bindemittel? Am Ende auch nur Verarsche?
 
Moin, "ungefüllt" habe ich nur erwähnt damit niemand aus versehen "gefüllt" bestellt. Diese lässt sich nur sehr widerspenstig verarbeiten, hat dann allerdings eine schöne rauhe Struktur, durch Feinsand(?)-Anteil.
"Deckt wunderbar" heißt 1 bis 2 Anstriche genügen. Ich habe vorher mit verschiedensten Rezepturen (Kalk, Marmormehl, Kreide, Leinöl, Bier,...) experimentiert und mich mit 7-fachem Anstrich rumgequält, mit teils frustrierendem Ergebnis. Durfte ja alles nix kosten.
Der Umstieg auf die Kreidezeit - Produkte war danach wie ein Segen für mich.
 
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Nein, fluatiert habe ich nicht.

Wann, weshalb und wie muss ich das machen?
Endbeschichtung aktuell ist gefilzter Calcea Kalkfeinputz. Sinterschicht, wie ich sie vom Grundputz kenne ist nicht sichtbar.

"Fluatieren" heißt nix anderes wie "Ätzen". Die Oberfläche des Kalkputzes wird mit einem "Fluat/Fluatierungsmittel" gestrichen, um eine (evtl. nicht direkt unsichtbare) Sinterschicht zu entfernen.
Lt. Herstellerangaben wird die Fläche gem. deren Vorgaben mit der Ätzflüssigkeit gestrichen und nach einer gewissen Einwirkzeit abgewaschen.
Was in Innenräumen und auf Sichtfachwerk recht aufwändig ist/wäre.

Inoffiziellen Aussagen nach kann man die Ätzflüssigkeit aber auch vorm Auftragen mit Wasser verdünnen. Die verdünnte Ätzflüssigkeit reagiert mit dem Kalk und wird dadurch neutralisiert. Man braucht nur noch den losen (abgeätzten Kalk-) Staub abfegen und kann direkt steichen.

Fluatiert man nicht, besteht das Risiko dass der Anstrich fleckig wird, weil i. d. R. doch hie und da Sinterflecken sind, auf denen die Farbe unterschiedlich haftet, bzw. unterschiedlich mit dem Untergrund reagiert.
Das Blöde dabei ist, man sieht es erst, wenn man denkt man sei fertig....

Gruß,
KH
 
Wer weiß Näheres
Normalerweise weist das erste Wort der Produktbezeichnung immer auf das Hauptbindemittel hin.
Wenn Kalkfarbe drauf steht müsste das Hauptbindemittel auch Kalk sein.
Bei Silikatfarbe wäre das Hauptbindemittel Wasserglas.
Bei einem Kalk-Zement Putz ist das Hauptbindemittel Kalk, das zweite dann Zement u.s.w.
Eine Lehmfarben müsste als Hauptbindemittel Lehm/ Ton haben, hat sie aber nicht, das ist hier Methylzellulose, also Tapetenleim.
Richtigerweise müsste diese Farbe Leimfarbe heißen, die verkauft sich aber nicht so gewinnbringend.
 
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