Hausbockbefall im 70er Jahre Haus

Diskutiere Hausbockbefall im 70er Jahre Haus im Forum Schädling im Haus im Bereich - Moin moin, ich stehe kurz vor dem notariellen Abschluß eines Kaufvertrages für ein Haus, dessen Dach den Hausbock hat. Zwei Zimmerleute, darunter...
Hallo Michael

Ich denke du hast weder den Fragesatz von Joachimm Wiessner verstanden, noch seine zweite angehängte Frage beantwortet.
Mir ist klar auf was Joachim Wiessner hinaus will, aber das wird erst klar wenn man seine Frage zu beantworten versucht.

Joachim Wiessner ist ein hochqualifizierter und bekannter Holzschutzsachverständiger mit manchmal auch ein wenig provokanten Thesen. Ich bin zwar auch nicht über alle Aktionen und Thesen von Joachim Wiessner glücklich, muß mich hier aber vor den Kollegen stellen, denn ich halte deinen zuletzt angeschlagenen Ton für nicht angebracht.

Gruß

L. Parisek

@ Martin
Fatalerweise ist der Mitarbeiter auf dem Foto bis heute nicht eingetroffen.

@Joachim
Achte bitte auf eine qualitativ hochwertige Ausführung. Es wäre unschön wenn Michael mit seinen Bedenken recht bekommen würde.
 
Huch wer wird denn da .

welcher ton war denn falsch ?
wenn jemand schreibt , dass jemand etwas nicht verstanden habe und ich ihm zustimme ?
komisch ! Ausserdem habe ich seine frage beantwortet .
Der hausbock lebt nicht nur direkt unter der oberflaeche.
dafuer brauche ich kein grosses wissen

finde deine letzte aeusserung genauso unschön.
Warum wäre es unschön wenn ich recht bekommen wuerde .
wuerde es euer geschaeft beeinflussen ?
 
Hausbock und Bekämpfung

@ Lutz
vielen Dank für Dein Verständnis zu den provokanten Thesen. Die sind nach meiner Meinung notwendig, um wieder Bewegung in diese Thematik zu bringen.
Als Heißluft-Anwender wird Dich sicher interessieren, dass Borsalze gegenüber dem Nagekäfer auch nach 5 Jahren versagt haben. Flurox hat auch Probleme ohne Ende.

@ Michael
Wenn vom Sparren nur noch das Reifholz oder das Kernholz stehen geblieben ist, nutzt weder eine Oberflächenbehandlung noch eine Bohrlochtränkung etwas gegen diese Schäden. Der Sparren muss erneuert werden. Selbst beim Verstärken muss soviel abgebeilt werden, und dann von beiden Seiten etwas angebracht werden, dass es sehr häufig wirtschaftlicher ist, diesen Sparren zu erneuern.
Wenn der Hausbock in der 2. oder 3. Generation im Holz ist, dann lebt der Befall bis max. 2 cm Tiefe im Splintholz. So was ist ohne großen Aufwand zu sanieren. Da ist in meinen Augen bei einer Deckenbalkenlage zum Beispiel die Chemie schwierig einzusetzen, weil die Balkenunterseite nicht erreichbar ist. Da hilft auch keine Bohrlochtränkung, denn die geht beim Hausbock völlig am Befallsherd vorbei.
Weiter oben steht, dass sich sie Larven dann in die Wirkstoffdepots einfressen. Tja, das ist was zum Glauben. Wir wissen mittlerweile, dass die Larven des Hausbocks Fraßgiften ausweichen, weil sie diese schmecken. In der von mir im Jahr 2003 angegriffenen Versuchsanordnungen zum Testen der Wirksamkeit gegenüber Hausbocklarven (DIN EN 1390 V)haben die 6 Larven in einem Probeholz keine Möglichkeit auszuweichen. Die müssen das Gift fressen.
Im normalen Holz sieht das anders aus. Flurox funktioniert nicht schnell genug, bei Borsalz bleibt der Befall manchmal 5 Jahre aktiv und bei den Nervengiften Permethrin und Deltamethrin sind häufig Bedenken bezüglich der Nebenwirkungen.
Da bin ich schon für die Heißluftmethode, oder auch die geregelte Heißluft. Nur wie hier zu lesen ist, haben die Mitglieder des Forums so ihre Infos und Erfahrungen gesammelt. Was ich daraus lese ist, dass es schon schwarze Schafe gibt, die sowohl mit der einen oder auch mit der anderen unvollständig ausgeführten Behandlungsart den unwissenden Eigenheimbesitzer über den Tisch ziehen.
Ich wollte nur zum Nachdenken anregen. Weil jede Methode Vor- und Nachteile hat. Zuerst gilt die Standfestigkeit. Denn die läßt sich weder mit der Heißluft noch mit der chem. Methode wiederherstellen. Da kann nur der Zimmermann helfen. Und der darf die wirksamen Fraßgifte in der Regel wegen fehlender gesetzlicher Ausbildung über den Umgang mit Gefahrstoffen nicht ausführen.
Ich kann gut damit leben, dass ich was nicht verstanden habe.
Schöne Grüße
Joachim Wießner

P.S. @ Michael
Sie haben ja recht mit dem tiefen Befall, der lebt aber bestimmt schon 20 oder 30 Jahre im Holz. Der Befall geht immer tiefer, weil die Oberfläche nichts mehr hergibt. Sie finden aber nur vereinzelt tiefgehende Fraßgänge bei jungem Befall. Ich gehe von jungem Befall aus, so bis 10 Jahre. Das was Sie beschreiben, ist nicht mehr sanierbar mit Chemie oder Heißluft. Dann muss ich mir bei so einem Holz andere Gedanken machen.
 
Ergänzung zu Insektenbefall an Hitzebeh. Holz

Guten Tag,
meiner Auffassung nach ist es richtig, dass nach Hitzebehandlung (auch technische Trocknung) abgewägt werden muss, ob ein vorbeugender Insektenschutz erforderlich ist. Aufgrund von Umwelt- und Gesundheitschutzaspekten sollte nach einer Heißluftbehandlung im Gebäude, wenn es nach Bewertung des Einzelfalls zu vertreten ist, die vorbeugende Behandlung durch Kontrollen kompensiert werden. Die "insektenunzugängliche Bekleidung" nach DIN halte ich bei vielen Bauten auch für problematisch. Dort ist auf jeden Fall viel "Gehirnschmalz" in Anschlussdetails zu stecken.
Die Veröffentlichung von Hr. Pallaske ist auch mit in Konzepten zu berücksichtigen. Ich sehe die Kernaussage darin, dass die Fraßmenge der Larven gesteigert wird, weil weniger Nährstoffe im Holz verblieben sind. Wenn nach Hitzebehandlung also ein Befall eintritt, wird das Holz eher schneller zernagt.
Die etwas einseitige Werbung für technisch getrocknetes Holz vereinfacht die Sachverhalte meiner Meinung nach (besónders, wenn man sich nicht die Mühe macht, das Kleingedruckte in Veröffentlicheungen entsprechender Interessenvertreter zu lesen.) Hr. Radovic wird das anders sehen, aber ich denke hier muss noch weiter geforscht und wissenschaftlich belegt werden.
Überigens hat die Außenstelle der BAM in Eberswalde Hausbock-Eilarven an technisch getrocknetes, teilweise so hoch erhitztes Holz, dass man von "Thermowood" sprechen kann angesetzt. Die Larven haben sich eingefressen und sind gewachsen. Hier gilt natürlich, das von Kollegen Wiessner in seiner Veröffentlichung zu EN-Prüfungen der HSM Wirksamkeit gesagte genauso: Die Larven hatten keine Möglichkeit auf anderes Holz auszuweichen und jeder will überleben. Es muss also noch z. B. die Eiablage, die Häutung von Larven, die Verpuppung, usw. geprüft werden.
Holz erhitzen als vorbeugenden Insektenschutz halte ich als nur sehr gering geeignet, deshalb muss man aber nicht nach jeder Heißluftbehandlung nachschützen, sondern muss den Einzelfall werten.
Mit freundlichen Grüßen Ulrich Arnold
 
Thema: Hausbockbefall im 70er Jahre Haus
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