Fußbodenaufbau Holzdielen Tauwasser

Diskutiere Fußbodenaufbau Holzdielen Tauwasser im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Wir möchten auf einer unterkellerten Betondecke in Kreuzlattung einen Eichendielenboden aufbauen und die 10 cm Zwischenräume mit Zellulose dämmen...
@Struve
habe wohl die Kellertemperatur in dem unbewohnten Haus als zu niedrig angenommen.
In einem fast baugleichen bewohnten Nachbarhaus haben wir jetzt bei ca. 2 Grad Außentemperatur auch nach den sehr kalten Tagen noch eine Kellertemperatur von 10 Grad. Heizungsrohre, Brenner, Waschmaschine etc. sind wohl dafür verantwortlich.
Somit könnte auch die Konstruktion mit der Zellulose im grünen Bereich sein und man könnte den U-Wert des Boden von jetzt 1.4 auf ca. 0.33 senken.

Grüße
Klaus
 
Wenn der Keller nicht kälter als 10°C wird, und das sollte das Ziel sein dann ist alles im grünen Bereich.
Ich persönlich würde denn noch die Dämmung der Kellerdecke vorziehen.
 
Taupunkt?

Ich grüße alle Forumsmitglieder an diesem festlichen Tag. Falls hier jemand glaubt, daß ich einer von diesen bemitleidenswerten Menschen bin, die an so einem Tag/Abend nichts besseres zu tun haben, als blöde Fragen in einem interessanten Forum zu stellen, dann kann ich den beruhigen, da ich den festlichen Teil schon hinter mir habe und berufsbedingt ein wenig für Sicherheit sorgen muß. Und da dies zumindest momtenan nicht erforderlich erscheint, habe ich hier die Zeit für diese Frage:

Um es mal weihnachtlich zu formulieren, was um Himmels willen ist der Taupunkt? Vor allem wann soll er entstehen?

Bitte wegen dieser infantilen Frage nicht verzweifeln.

Frank
 
Der Taupunkt ist der (Temperatur)Punkt, ab dem aus Wasserdampf (Raumluftfeuchte) Wasser wird, also Kondensiert. Beschlagene Fensterscheiben beispielsweise. Oder auch das kühle Bierglas im Sommer.
 
oder

die beschlagene brille wenn man im winter von draußen einen beheizten raum betritt.
 
Okay,

ist klar! Diese Beispiele kann ich nachvollziehen. Da treten warme und ausreichend kalte Luftschichten in direkten Kontakt miteinander auf, woraufhin sich die Feutichkeit, d.h. Kondensat bildet. Nur, wo soll das in einem Haus stattfinden, da ja hier dieser direkte, für die Kondensatbildung ausreichend große Temperaturunterschied eigentlich nirgends auftritt!
Und ich habe letztens gelesen, das dieser Effekt in einer Hauswand tatsächlich nicht entstehen kann! Das ist jetzt provokant, weiß ich. Ich kann diese Taupunktberechnung nur nicht nachvollziehen, da ja Wärme und Kälte durch die Masse einer Hauswand gleitend ineinander übergehen und nirgends direkt miteinander in Kontakt treten. Oder?
 
Oliver

ich habe deine letzte Nachricht gelesen und verstanden, daß unter bestimmten Bedingungen die Raumluftfeuchte kondensieren kann. Dabei verstehe ich nicht, wie dann die Feuchtigkeit in den Wandaufbau gelangen kann, da du die speziellen Bedingungen innerhalb eines Raumes beschrieben hast und nicht die Wechselwirkung zwischen Temperatur außen und innen. Jetzt wirst du mir möglw. vorhalten, die Diskussion in deinem Link nicht verfolgt zu haben. Dabei muß ich dir recht geben, da ich mich jetzt über die Tage hier nicht mehr stellen kann. Also speziell dir noch ein nettes Weihnachtsfest auch wegen deiner offenbar immer hoch motivierten Bereitschaft, dumme Fragen verständlich zu beantworten.

So long

Frank
 
Ob, und wie weit

die Feuchtigkeit an der Oberfläche runter läuft, oder rein kommt hängt von der Kapillarstruktur des Baustoffes ab.
Hier ein Kondenswasserausfall auf einer Lehmwand.
[img 20130]
 
Taupunkt

Hallo Klaus,
schöne bunte Grafiken sind eben nicht alles.
Erst mal ist das eine stationäre Betrachtungsweise, die Temperatur- und Druckverhältnisse in so einem Fußboden ändern sich von Tag zu Tag und in Abhängigkeit der realen Nutzung.
Deshalb sollten Sie die Dinger nicht so ernst nehmen.

Dann gibt es einen signifikanten Unterschied wo die Dämmung liegt, an der warmen oder kalten Seite.
Bei einer innenliegenden Dämmung gibt es einen Temperatursprung zwischen der warmen Dämmung und dem Übergang der ungedämmten Außenseite, hier die Kellerdecke. Da die eben nicht gedämmt, dafür gut wärmeleitend ist entsteht in dem Übergang Dämmung= warm und Decke = kalt dieser Wechsel.
Das wäre nicht schlimm, aber Dämmmaterialien bestehen zum größten Teil aus Luft, einem Gasgemisch in dem auch "Wassergas" enthalten ist. Das kondensiert im Gegensatz zu den anderen Gasen schon bei geringen Temperaturdifferenzen aus.
Je mehr "Wassergas" in der Luft ist, je geringer diese Temperatur- das ist der Taupunkt.
Die Luft gelangt über die Dielung und hier Zellulosedämmung bis in die Dämmung und an die Grenzschicht (Kondensationsebene).
Die warme Luft kühlt ab, "Wassergas" wird Wasser.
In der Luftschicht der Dämmung entsteht eine Dampfdruckdifferenz, durch Mischung wird neues "Wassergas" herangeführt und kondensiert. Diese "Kondenswasserpumpe" wird durch die Temperaturdifferenz und die Schwerkraft (Konvektionsströme) angetrieben.
Das hört nur auf wenn
-so viel Wärme von innen in das System geleitet wird, das die Innentemperatur der Kellerdecke so hoch ist, das der Taupunkt nicht erreicht wird
oder
-die Zufuhr von feuchterer Innenluft unterbunden wird.
Das wäre eine Dampfsperre, eigentlich eine luftdichte Schicht.
Oder man verwendet Dämmstoffe, die einen geschlossenen Zellaufbau haben und damit nicht von Luft durchströmbar (diffusionsdicht)sind, wie z.B. Foamglas.

Betrachten wir den anderen Fall, die Dämmung liegt an der kalten Seite:
Die Temperaturdifferenz zwischen der Oberseite der Decke und der Unterseite ist viel geringer, die Decke ist im warmen Bereich des Hauses.
Die Temperaturdifferenz spielt sich im Dämmstoff ab.
An der wärmeren Oberfläche der Decke kondensiert kein Wasser, die Außenluft ist kälter und trockener. Und durch die Kellerdecke, die zum großen Teil aus Beton und nicht aus Luft besteht, findet kein Gasaustausch mit dem Innenraum statt, da sie diffusionsdicht ist.

Deshalb:
-entweder Dämmung an die kalte Seite
oder:
- diffusionsdichte Innendämmung
oder:
- diffusionsoffenere aber kapillaraktive Innendämmung.
In kapillaraktive Dämmungen kann zwar am Übergang zur kalten Seite Kondensat ausfallen, das wird aber durch den Dämmstoff kapillar nach innen geleitet und verdunstet hier.
Der Kapillartransport ist je nach Material um den Faktor 10 bis 100 höher als die Wassermenge, die durch Diffusion hineingelangen kann.

Noch ein paar schöne Feiertage
 
@Böttcher

Der Anteil „Wasserglas“ wurde der Luft doch bei Ermittlungen der Taupunktabelle nicht entzogen.
 
Taupunkt

Ich meinte Wasserdampf, darunter verstehen Laien aber oft Kondensattröpfchen in der Luft.
Wie gesagt, ich halte nichts von solchen Berechnungsschemata und bunten Grafiken.
Man schreibt ein paar Werte in die Matrix und schwupps hat man ein schönes buntes Bild, das einem suggeriert wie Wasser in der Wand herabläuft.
Das ist Humbug, die Wirklichkeit ist komplexer.
Ohne physikalisches Grundlagenwissen und praktische Erfahrung können Laien mit solchen Programmen nichts anfangen, da sie nicht wissen, was da eigentlich wie berechnet wird.

Viele Grüße
 
Die Taupunktermittlung ist ja nicht sooo komplex. Sie hat ja mehr mit ablesen als mit rechnen zu tun. Für die ersten Planungen, speziell von Laien die sich damit auseinandersetzen und nicht gleich drauf losbasteln, halte ich solch bunte Grafiken schon für hilfreich.
Der Profi wird eh die Kellerdecke dämmen.
 
Thema: Fußbodenaufbau Holzdielen Tauwasser

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