Feuchte Kellerwände, Sanierung von außen, Gefahr für Ziegelstein gemauertes Kellergewölbe?

Diskutiere Feuchte Kellerwände, Sanierung von außen, Gefahr für Ziegelstein gemauertes Kellergewölbe? im Forum Keller & Fundament im Bereich - Guten Tag, wir haben ein Haus Baujahr ca. 1900 erworben. Es hat einen mit Bruchsteinen gemauterten Keller mit einem aus Ziegensteinen gemauerten...
...und jetzt kommt noch ein Gescheiter dazu....

...der bei seinem 400 Jahre Bauernhof all das gemacht hat, was man angeblich nicht machen darf und was nicht funktioniert...
Habe meinen ca. 400 Jahre Gewölbekeller immer noch, obwohl ich einmal von außen aufgegraben (3x je auf ca. 6m Länge und ca. 60cm tiefer als das alte Fundament) habe (ca. 3m tief) und zum anderen den Keller innen noch um gut 60cm tiefer gegraben habe. Und das alles zur gleichen Zeit. Da hats nix nach außen gedrückt. Die Grundmauern im unterkellerten Bereich sind ca. 70cm dick und aus Natursteinen diverser Größen gebaut. Das Gewölbe (Tonne) ist aus Ziegeln. Habe dann außen aus WU-Beton eine neue Mauer vorgesetzt, diese zusätzlich mit Dämmplatten versehen und eine Noppenfolie vor. Innen hab ich die Fundamente "verlängert", also unterfangen. Zuvor die alte Mauer neu ausgefugt, dann hat das gehalten, als ich es abweichend von der gültigen Norm auf ca. 3m Länge freigegraben habe. Dann unten rein ein Betonfundament auf Folie, ein weitere Sperrbahn aus Dachpappe und den restlichen Zwischenraum mit Natursteinen hochgemauet. Nicht zu vergessen eine äußere und eine innere Drainage, die in verschiedenen Höhen verlegt sind. Das aber nur, weil das Grundwasser schon bei knapp unter 2m kommt. Die innere Drainage mündet in einem Schacht im Keller (Pumpensumpf), das Wasser wird regelmäßig automatisch abgepumpt. Fertig und trocken ist der Keller seitdem. Die neue, schwimmende Betonplatte ist knochentrocken.

Viel Spaß, Jochen
 
muß man angucken !!

Guten Tag Herr Pfaffenhof,

erst einmal meine Qualifikation:
Ich bin Maurer und Bautechniker (und habe selbst einen Gewölbekeller.)
1. Ich empfehle daher nur den Rat eines Fachmanns, der ihren Keller selbst gesehen hat, anzunehmen. (Ich habe z.B. wegen geringer Feuchtigkeit im Bodenbereich eine Schicht Backsteine in ca. 10 cm Split gelegt. Die Wände sind zwar noch feucht, aber für das Einlagern von Kartoffel ist es jetzt trocken genug. Ob ihr Keller nasser als meiner ist, kann ich vom Computer aus nicht beurteilen)
2. Ob an einem Gewölbekeller von außen gegraben werden kann, hängt von folgenden Faktoren ab: Wie flach ist das Gewölbe, wie dick sind die Steine (Gewicht), wie stark ist die Außenwand in den oberen Geschossen belastet (große Auflast verrringert den Seitenschub des Gewölbes)etc.
3. Wenn ich ihnen hier -ohne ihr Haus zu sehen- einen Tip geben würde und es ginge schief, wäre ich nicht einmal haftbar.

Meine persönliche Meinung:
Lassen sie sich von einem Statiker ein Gutachten machen. Dieser hat im Gegensatz zum Maurer, Abdichter, Architekten kein bestimmtes System zu verkaufen.
Abgesehen davon:
Die meisten Gewölbekeller sind ziemlich feucht.
Wägen sie also ab ob sie für teures Geld einen trockenen Keller bekommen oder ob sie (vorausgesetzt im Erdgeschoss ist es trocken) alles einfach so lassen und ihr Geld für andere Sachen ausgeben.

Beste Grüße

Ulrich


P.S.
Mein Gewölbekeller steht ca. 300 Jahre leicht feucht im Erdreich. Ohne Risse. Im Haus darüber wohne ich. Trocken.
 
Feuchte Kellerwände, Sanierung...

Zum Thema Entfeuchtungsputz haben wir auch Erfahrungen gesammelt mit "Hydroment Entfeuchtungsputz" . Es scheint zu funktionieren, allerdings muß man höllisch aufpassen, das die Mindestschichtstärke nicht unterschritten wird ( bei Hydroment sind das 2 cm) , bei Bruchsteinmauerwerk oder Gewölben stelle ich mir das sehr schwer einhaltbar vor. Sobald 2cm unterschritten werden, dauert es nicht lange und ein feuchter Fleck guckt einen an. Zum Glück ist das uns nicht passiert , anderen schon- dafür gibts ja die Gewährleistung von ordentlichen Firmen.Ich würde auf jeden Fall einen Fachmann aus der Region zu Rate ziehen, der sich den Fall ordentlich ansieht. Propheten aus dem fernen Bayern , die sich mit Einsichten und auch mit Neuerungen schwer tuen , sollte man lieber schneiden.
Mfg Dipl.Ing. Frank Tabatt
www.bau-sanierung-tabatt.de
 
Oje!

Hallo,

ich habe gerade diesen Beitrag gelesen und mich etwas erschrocken... Wir haben einen Gewölbekeller und haben außen ausgeschachtet, um abzudichten - ohne irgendwas zu stützen. Es ist nichts eingebrochen (es hat sich auch nicht das kleinste gerührt...). Wir haben alle Arbeiten erledigt und alles wieder zugeschüttet. Haben wir da Glück gehabt oder trifft das nur auf Bruchsteinwände zu (wir haben dicke Ziegelmauern)? Dazu muß ich noch sagen, daß unsere Kellerdecke über dem Erdreich liegt (auch Kellerfenster).

Auch wenn ich da jetzt bei einem anderen Forumsteilnehmer "aufspringe", vielleicht sagt ja jemand was dazu... Danke im voraus!

Viele Grüße
 
an Andrea Hoffmann

Guten Tag,

ich denke sie haben einfach Glück gehabt.
Am Material liegt es nicht, sondern an der Form des Gewölbes und dem damit entstehenden Seitenschub. Also war offensichtlich die Auflast (das Gewicht der Wand über Kellermauer) größer als der Seitenschub des Gewölbes).

Beste Grüße aus dem Ländle

Ulrich
 
jetzt muss ich nochmal was dazu sagen...

...wie schon mal geschrieben, ich habe das auch gemacht - aufgegraben und mit WU-Beton vorbetoniert zum abdichten. Habe ein flaches, 400 Jahre altes Tonnengewölbe aus Ziegel, die Auflager sind aus Feld- und Bruchsteinen. Alles mit einem Kalkmörtel vermauert. Die Auflager sind zur Außenseite des Hauses 70cm stark, die auf der Innenseite "nur" ca. 45cm. Es hat sich nix bewegt, nicht mal als ich die 8m lange 45er Auflagerwand komplett entfernen musste - das hab ich auf einmal gemacht und es währenddessen nur an 2 Stellen abgestützt.
Was ich damit sagen will ist, dass vieles überbewertet wird und kälter gegessen wird, als es gekocht wurde. Schaut man sich einmal alte Aufnahmen von den im Krieg zerstörten Häusern an, dann sieht man, was so Mauern alles abkönnen.
Beispielsweise hatte ich beim vorbetonieren aufgrund der Betonierhöhe eine Druckbelastung von rund 8t pro m²! Bei einer Fläche von ca. 12m² pro Betoniervorgang und einer durchschnittlichen Belastung von ca. 4t ist das ne ordentliche Last auf den alten Mauern. Aber auch hierbei hat sich nix gerührt, der alte Mörtel kann aber mit einem Stück Holz aus den Fugen gekratzt werden.
Ob das was mit Glück zu tun hat, vermag ich nicht zu beurteilen.
Fakt ist jedoch, dass es funktioniert und ich es jederzeit wieder machen würde.
 
Ja,

wenn wir das vorher gewußt hätten, hätte ich bestimmt Blut und Wasser geschwitzt. Daß nichts eingestürzt ist, hat vielleicht doch auch damit zu tun, daß - wie gesagt - unsere Kellerdecke ÜBER dem Erdreich liegt und somit deren Last sowieso ohne Halt von außen auf die Mauern drückt.
Ähem, ich habe da vielleicht einen entscheidenden Fehler gemacht: Wir haben keinen Gewölbedecke sondern eine Kappendecke... Oder macht das keinen Unterschied?

Viele Grüße
 
Feuchte Kellerwände

Guten Tag Herr Paffenholz,
ganz schön viele Fachleute im Forum.!
Sie haben sich viel arbeit gemacht ,aber gut gemacht.
Ich muß aber nach dazu sagen , es gibt eine Internetadresse (einfach mal reinschauen)www.aquapol.de . Auch für Fachleute geeignet.
Grüß euer Bodo
 
Nun ist diese Empfehlung ein wenig spät. Dies liegt möglicherweise auch daran, dass ...

Herr Bodo Brandt nicht auf dem "Laufenden" ist.
Bevor Sie hier noch weiter diskutieren wollen, sollten Sie sich erst ein wenig einlesen.
Dazu empfehle ich Ihnen die Suche rechts oben mit Stichwort Aquapol zu bedienen.
 
Thema: Feuchte Kellerwände, Sanierung von außen, Gefahr für Ziegelstein gemauertes Kellergewölbe?

Ähnliche Themen

R
Antworten
22
Aufrufe
2.130
Bromm Edmund
B
B
Antworten
0
Aufrufe
695
bernard2105
B
F
Antworten
4
Aufrufe
1.199
Bromm Edmund
B
Zurück
Oben