Fachwerkhaus innen Isolieren

Diskutiere Fachwerkhaus innen Isolieren im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, wieder einmal das Problem ein Haus isolieren zu müssen. Das Fachwerk ist mit 12 cm Ziegeln ausgemauert, innen ursprünglich mit ca 6 cm...
fast möchte ich mich wiederholen....

auch und weil die Beiträge ja munter weitertröpfeln. Die zu beheizende Fläche von 480m2 fällt mir nun wieder besonders ins Auge und auch ohne genaue Kenntnis der Raumsituation halte ich eine Heizkostenreduzierung in beträchtlicher Höhe für unrealistisch. Es sei denn, Sie wollen das Gebäude durch sträfliche Isolierung ruinieren. Bei einem solchen Gebäude sind Heizkosten einfach eingebaut...es sei denn, mann wollte so weiterleben wie die Altvorderen....mit Eisblumen im Winter an den Wänden! Lange Rede kurzer Sinn: Heizen in dieser Situation kostet eben.
herbertchen
 
Das dämmen der Aussenwände ist das eine, aber wie sieht es mit der obersten Geschossdecke und, oder Dach aus?

An den Innenwänden würde ich Schilfrohrmatten und Luftkalkmörtel vorziehen. Dieser Aufbau ist diffusionsoffen
und erhöht die Oberflächentemparatur der Wand.

Viel wichtiger ist den Augenmerk auf die oberste Geschossdecke oder Dach zu richten.

Grüsse Thomas
 
@ Klaus & Antje

So erntet Ihr hier neben ein paar Fakten auch eine ganze Tüte voll kontroverser Bauphilosophie. Die Möglichkeiten eines Forums sind naturgegeben begrenzt.

Das Ihr die 12cm-Wand nicht so lassen könnt, wenn das Haus nach neuzeitlichen Ansprüchen nutzbar sein soll, ist Euch ja selbst klar. Für die Planung der Dämmung und die Überwachung der Ausführung solltet Ihr eine Planer aus der Gegend verpflichten, der nachweislich (Referenzobjekte) Erfahrung in der Sanierung von Fachwerkhäusern hat. Das kostet weitaus weniger, als ihr schon durch Baufehler verlieren könntet, von der ggf. nur unzureichend realisierten Heizkosteneinsparung ganz abgesehen.

Wo steht Euer Schloß denn?

Grüße

Thomas
 
Stimmt, Wärmedämmung ist auch Glaubenskrieg

Irgendwie habe ich den Verdacht, ich werde hier irgendwie als so naiv angeschaut, dass ich nicht weiß, dass ein schönes, altes Fachwerkhaus teurer zu beheizen ist, als ein Neubau.
Dem ist bestimmt nicht so. Wir haben vor dem Kauf geplant und gerechnet welche Kosten anstehen und wir haben auch ein Ziel, wo wir was einsparen werden.

Das Dach ist vor 12 Jahren neu gedeckt worden und wird neu isoliert, nach dem jetzigen Stand der Technik.
Dabei wollen wir auch noch mal eben 4 Wohnungen dort einbauen, wenn das Denkmalamt mitmacht.

Doch es ist doch völlig legitim, bei der Instandsetzung zu prüfen ob und wie Kosten im Unterhalt eingespart werden können.

Leider bin ich nicht wirklich klüger geworden, denn alles belassen mit den selben alten Baustoffen ist vielleicht nicht schlecht, doch warum das Haus nicht ins 21 Jahrhundert mitnehmen?
Nicht alles was neu ist, ist schlecht und nicht alles Alte ist besser, das ist unsere Meinung.


@Herr Böhme:das Häuschen steht in der Nähe von Stendal


Klaus
 
Solltet Ihr...

...ganz spontan morgen in die Oberlausitz fahren wollen, hier ist gerade der Tag der offenen Tür:

[forum 143488]

Auch sonst ist Jens Jannasch oder Udo Mühle gern Ansprechpartner. Ich abeite seit Jahren mit Ihnen zusammen, da ist viel Kompetent in Sachen fachwerksgerechte Innendämmung mit / ohne Wandheizung.

Grüße

Thomas
 
Es ist bestimmt interessant

sich dies anzuschauen, doch ist etwas weit von hier.

Ich habe/hatte schon Architekten, Sachverständige und Bauunternehmer hier auf unserem Grundstück.

Doch damit begann ja das echte Problem.
Jeder wollte etwas anderes und nur das von dem Einzelnen vorgeschlagene ist gut und das einzig Heilbringende.

Eine Erfahrung die ich gemacht habe ist, dass "professionelle" Sanierer für Normalbürger unbezahlbar sind. Da kommen mal eben leicht und locker 3000€ pro m² zusammen.

Eine Entscheidung muss von uns getroffen werden, doch leichter wird es mit den Hinweisen aus dem Forum hier leider nicht.

Klaus
 
Gegenfrage

"Leider bin ich nicht wirklich klüger geworden, denn alles belassen mit den selben alten Baustoffen ist vielleicht nicht schlecht, doch warum das Haus nicht ins 21 Jahrhundert mitnehmen?"

Warum denn einem alten Haus unbedingt einen Hut Überstülpen, der ihm unter Umständen gar nicht bekommt bzw. paßt? - Freilich, alles Neue ist nicht schlecht und alles Alte ist nicht per se gut, aber warum denn auf "Neu" mit evtl. fragwürdigem Ergebnis gehen, wenn doch vieles "Alte" sich bewährt hat?

Machen Sie es doch, wie von Herrn Böhme vorgeschlagen: Rufen Sie die Herren Mühle und Jannasch einfach mal an. Vielleicht bringt das mehr Klarheit.

Ansonsten gibt es noch die IG-Bauernhaus, die wir empfehlen könnten. (www.igbauernhaus.de) Auch dort beschäftigt man sich u. a. mit derartigen Problemen recht erfolgreich.

Im vorletzten Holznagel war beispielsweise ein Bericht von einer Familie, die eine alte Wassermühle "mit ins 21. Jahrhundert" genommen hat, aber trotzdem mit überwiegend traditionellen Methoden (und die leben nicht wie anno tobak dort). Ich besorge Ihnen gerne eine Kopie des Berichtes.

Viele Grüße
Achim Hecke
 
Hallo Herr Hecke,

wir suchen ja den Hut der dem Haus passt und uns steht und der für die nächsten Jahrhunderte der Richtige ist.

Zur Zeit wird das Haus und das Grundstück von uns entmüllt, die letzten 60 Jahre haben ihre Spuren hinterlassen.
Dann werden wir vielleicht uns nochmal Fachleute ins Haus holen.
Wir hatten schon wie beschrieben Architekten, Sachverständige, Sanierer und Bauunternehmer hier, die uns zu oftmals seltsamen bis abenteuerlichen Techniken geraten haben. Daher ist der Beratungsbedarf zunächst gestillt bzw es reicht zunächst.

Danke für die Tipps und Hinweise bisher


Klaus
 
An Klaus:

Da sagen Sie was! Das können wir absolut nachempfinden. Seltsame bis abenteuerliche Ideen wurden uns auch zu Hauf präsentiert. Und es kam nicht nur einmal der Ratschlag: "Fahrt doch einfach mit´m Bagger durch und baut neu. Beim Stichwort Lehm z. B., bekommen leider immer noch viele Handwerker "Haarausfall".

Da war und ist es immer wieder wohltuend und aufbauend, hier im Forum Leute zu finden, die genau so "bekloppt" sind, wie wir und ihr Herz an ein Stück Geschichte geheftet haben. ;-)

Alleine einen Dachdecker zu finden, der noch Hohlpfannen verlegen konnte und wollte war, wie die berühmte Nadel im Heuhaufen zu suchen.

Entscheidungen will einem letztlich auch keiner abnehmen und ggf. dafür gerade stehen, aber fast alle wollten Ihre Ratschläge als "Königsweg" verstanden wissen. Da haben wir irgendwann auch die Nase voll gehabt. Es folgte das Lesen vieler Bücher, viel Lesen hier im Forum und besagter IG-Bauernhaus.

Vor Allem gilt: Bleiben Sie standhaft und immer durchbeißen! Aber, wem sage ich das? :)

Viele Grüße
Achim Hecke
 
@ Klaus & Antje

Wichtig ist das richtige Konzept. Wer das dann umsetzt, bei Eigenleistung auch gern mit Bauherrenbetreung), ist doch zweitranging.

Alle Firmen unserer kleinen sächsischen Fachwerk.de-Gruppe binden auch gern Eigenteilleistungen mit ein. Für 3000 EUR/m² könntet Ihr ja tatsächlich luxuriös neu bauen. Das muß nicht sein. Ruft Udo 'mal an, er kommt gern 'mal vorbei, alles andere ergibt sich im nachgang.

Gutes Gelingen wünscht

Thomas
 
Wir wollen ja diese Haus

daher beißen wir uns schon durch.

Es ist gut wenn andere auch solche Erfahrungen gemacht haben.

@Achim: ich habe euer Haus auf den Bildern angeschaut und das macht Mut, dass es geht.

@Herr Böhme: Wie recht Sie haben, zunächst machen wir das Haus begehbar, damit die Bausubstanz sichtbar wird.
Das mit ca 3000€ kam von dem Gutachter, der von der Bank mir empfohlen wurde. Daher habe ich ohne Bank gekauft und bin heilfroh so entschieden zu haben. Ich werde ggF mich mit Herrn Udo Mühle in Verbindung setzen.


Klaus
 
Wetten, dass das ein älterer Herr war, der noch in D-Mark gerechnet hat ?
Ging mir bei Baupreisen auch noch lange so.

Grüße
 
Der Herr war jünger als ich

und nachdem ein € hinter dem Betrag steht, denke der meinte schon Euro.

Klaus
 
also

3000 Euro/m2 ist unrealistisch, es sei denn, er hat goldene Amaturen im Bad mit Wirlpool eingeplant. Als Mittelwert würde ich 1000, bei Mehraufwendungen durch Denkmalpflege etwa 1500-200o kalkulieren. Da das Dach ja schon neu ist, wäre eine genauere Kalkulation schon angebracht. Bedenkt bitte bei einer Innendämmung, dass es möglichst keine Wärme/Kältebrücken (z.B. im Fußboden zwischen der Decke unten und der Dielung oben geben sollte und dass Fliesen an der Außenwand eigentlich eine reine Wasserquelle sind (Oberflächentemperatur liegt fast immer unter Taupunkt).
Als Handwerker empfehle ich euch eine fachliche Betreuung durch Planer oder Bauleiter vor Ort. Der sollte natürlich von dieser Materie etwas (Viel!) verstehen. Bei Fehlern kommt ihr dann natürlich in den 3000er Bereich. Vielleicht hatte das der Bänker schon eingerechnet....
 
Hallo Klaus,

Wenn Sie Interesse haben sich ein paar Fachwerkhäuser anzusehen die im 21 Jahrhundert angekommen sind kann ich Ihnen das gerne vermitteln.
In Wernigerode und Schönebeck können Sie zwei von mir sanierte, und seit mehreren Jahren wieder bewohnte Häuser besichtigen.
In Wanzleben und in Gnadau b. Schönebeck können Sie bei Interesse die laufenden Sanierungsarbeiten ansehen.

Grüße aus Schönebeck
 
Thema: Fachwerkhaus innen Isolieren
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