Bergisches Fachwerkhaus Innen Isolieren.

Diskutiere Bergisches Fachwerkhaus Innen Isolieren. im Forum Farben & Stuck im Bereich - Hallo, wir haben uns ein denkmalgeschütztes, verschiefertes Fachwerkhaus gekauft. Im Moment sind wird total verunsichert, ob wir eine...
Na, da kenne ich schon andere Handwerker,

die den Sanierputz freiwillig bringen. Vielleicht auch, weil sie sich mit nassen, salzigen Wänden überhaupt nicht auskennen und auf Nummer Sicher gehen wollen, stimmt's?

Und betr. Produzentenbestechung der Architekten: Stimmt! Es gibt aber Bereiche, wo das nicht so funktioniert, und der befreundete Handwerker her muß.

Beispiele: Haustechnik. Zimmerarbeiten. Schreinerarbeiten. Diverse Restaurierungsarbeiten.

Konrad Fischer
Wahrheitsfreund
 
VOB für Fortgeschrittene

Herr Fischer,
Sie haben von hineingetürkten Pseudo-Positionen geschrieben.
Eventualpositionen, der Name sagt es schon, sind Positionen die eventuell zur Ausführung kommen könnten.
Ob sie zur Ausführung kommen bestimmt letztendlich der Auftraggeber, und selbst wenn sie Sinnfrei wären sind sie schlimmstenfalls wie angeboten auszuführen.


Grüße
Oliver Struve
 
Aber doch nicht,

wenn auf Auftraggeberseite der untreue Baubeamte oder Architekt sitzt, der mit dem schlauen Handwerker (und Verfasser des Leistungsverzeichnisses!) das abscheuliche Bündnis zulasten der Bauherrnkasse geschlossen hat.

Dann entfällt alles, was die beiden entfallen lassen wollen und es wird gemacht - egal ob als Alternativposition, Eventualposition oder Nachtrag, was die beiden beschließen.

Genau weil das so häufig vorkommt, versucht der staatliche Auftraggeber in seienr Gesamtheit, im Rahmen seiner Vergabevorschriften (RBBau), solchen "Alternativpositionen" und "Bedarfspositionen" oder unbezifferten "Für-wo-am-nötigsten-Positionen" einen Riegel vorzuschieben. Nicht immer mit durchschlagendem Erfolg. Und die von den Industrievertretern hineingetürkten Positionen werden von den Baubeamten frech "Leitpositionen" genannt. Wo es doch nur aufs "Durchleiten" ankommt ...

Zu diesem Komplex habe ich eine freche Rezension der aktuellen Beuth-VOB-Gesamtausgabe geschrieben, die Sie hier finden:

VOB Gesamtausgabe

Konrad Fischer
Staatsbauauftragnehmer + VOB-Freund
 
VOB zum anfassen!

Herr Fischer, Herr Fischer,

Warum werden nach VOB ausgeschriebene Bauleistungen immer teurer als sie ausgeschrieben sind?

Ich verrate es Ihnen.
Nicht weil Eventualpositionen im LV stehen sondern eher weil diese fehlen.

Was glauben Sie was der Bauunternehmer macht wenn im LV zur regelgerechten Ausführung Leistungsbeschreibungen fehlen?

1. Der schreibt da ganz schnell einen moderaten Preis rein.
2. Erhält dann den Zuschlag.
3. Schließt mit dem AG den Bauvertrag ab.
4. Meldet dann begründete Bedenken an.

Und dann?
… liegt es am Auftraggeber ob er
a) an der Leistung wie ausgeschrieben festhalten will.
Oder
b) er eine regelgerechte Leistung erhalten will.

Im Fall a) erhält der Auftraggeber dann hochoffiziell geplanten Pfusch ohne Anspruch auf Gewährleistung.
Im Fall b) wird der Unternehmer (5.) Preise für die nicht ausgeschriebenen Leistungen mit dem Auftraggeber aushandeln. Da der Unternehmer aber den Auftrag bereits in der Tasche hat werden diese Verhandlungen recht einseitig sein.

Hätte der schlaue Planer diese Leistungen als Eventualpositionen ins LV aufgenommen, lieber Herr Fischer, dann hätte der Unternehmer diese Preise bevor er den Zuschlag erhalten hat angeben müssen.

Grüße
Oliver Struve
 
Deswegen

entlasse ich den Auftragnehmer aus der DIN, wenn es eben mal Abweichungen von den Industrie-Regeln braucht, und fordere nur das Beschriebene. Ist freilich ein ewiges Thema, das wir hier nicht auch noch durchkauen müssen. Ansonsten gebe ich ihnen Recht: Viele Handwerker sind ausgewiesene Nachtragsfüchse, die schon bei der Angebotsabgabe vortrefflich auf die Nachtragsmaximierung zu spekulieren wissen.

Im Fall der Hauskaufberatung habe ich da schon krasse Sachen präsentiert bekommen:

Zimmerleute, die mal so eben gar nicht erkennen wollten, was sich hinter ein paar Schiefstellungen und über stecknadelgroßen ovalen oder kreisrunden Fluglöchlein verbergen wird. Und Sanierpreise in die Welt stellten, die meilenweit von dem lagen, was kommen wird ...

Oder auch Baumeister, die wegen ein paar Rissen das ganze Repertoire des Sanierwahns auspackten, von der Komplettunterfangung bis zum Abriß, von der nachträglichen Bohrpfahlgründung bis zur Komplettdurchnadelung.

Und bei inkompetenten (meist HOAI-unterbietenden) Planerluschen oder gar keinem Planer wirkt sich das für Bauherren tragisch aus. Doch die haben es ja selbst so gewollt: Penny wise & Pound foolish / Saving the Penny & Losing the Pound.

Konrad Fischer
Schottlandfan
 
Innendämmung nur rein mineralisch!

Wenn Sie einen Raum von innen dämmen wollen, der feucht ist , z.b. einen Keller, der dauerfeucht ist, und dauerfeucht bleiben wird, ( z.b. wegen aufsteigender Feuchte oder hygroskopischem Material, das stark saugt, z.b. Sandsteinsockel), gibt es eine bauphysikalisch gute Möglichkeit:
Dann nehmen Sie eine rein mineralische Calciumsilikat-Innendämmung. Ab 5 - 6 cm. Evtl. mehr, je nach Tauwasserberechnung.

Bitte kein Standard 0815 Wärmedämmverbundsystem aus Styrodur oder ähnlichem , wie EPS, oder XPS. Was ich hier leider schon oft gehört habe. Das Zeug verschiebt ihnen den Taupunkt in den Innenraum, sprich: Die Feuchte staut sich schön zwischen der Styrodurplatte und dem Mauerwerk. Falls die Mauer innen verputzt und mit polymerer Farbe gestrichen ist, können sich nach einiger Zeit wunderbare farbige Schimmelpilze herausbilden.

Falls Sie einen Wohnraum in einem Fachwerkhaus ab dem Obergeschoss 1 dämmen wollen, ist die Calciumsilikatplatte ebenfalls passend.
Bitte keine polymeren oder erdölhaltigen Innendämmungen wie EPS, die machen Ihnen ihr Haus in spätestens 15 Jahren kaputt.

Grüße
Freundliche Grüße
 
Feuchte Keller innen dämmen?

Jetzt wird’s interessant.
 
denkmalgeschütztes, verschiefertes Fachwerkhaus

gekauft und los geht's mit der Dämmung.

Bevor hier nun über eine Einzelmaßnahme diskutiert wird, würde ich den Rat von Gunther Glöckner und Konrad Fischer ernst nehmen und von einem Fachmann eine Bestandsaufnahme machen lassen.

Danach kann dann abgewogen werden, welche Einzelmaßnahmen in welcher Abfolge geschehen sollen.

Klar der Fachmann sollte fair, unabhängig, neutral, ohne Interessenskonflikt, mit unverzerrten Sachverstand, etc. sein und sich "wirklich auskennen", "Erfahrung haben", etc.

Das Ideal wird es nicht geben - bei Architekten, sonstigen Planern, Handwerkern und Baustoffverkäufern nicht.

Aber es gibt Leute, die nachweislich Referenzen haben. Auch das kann täuschen - aber es gibt schon Vertrauen, wenn wenigstens 10 Bauherren seit über X-Jahren mit den Leistungen von dem Fachmann zufrieden sind und die Häuser noch stehen.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
Thema: Bergisches Fachwerkhaus Innen Isolieren.

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