Fachwerk wieder freilegen

Diskutiere Fachwerk wieder freilegen im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Liebe Community Ich bin im Begriff, ein FWH von ca. 1800 zu kaufen und habe auf diesem Forum schon viele sehr hilfreiche Informationen bekommen...
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Kleinstadtspinner

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Liebe Community

Ich bin im Begriff, ein FWH von ca. 1800 zu kaufen und habe auf diesem Forum schon viele sehr hilfreiche Informationen bekommen, zum Thema meiner Frage aber bisher nicht. Wenn das daran liegen sollte, dass ich nicht richtig suchen kann, dann wäre ich für einen Verweis an die richtige Stelle sehr dankbar.

Das Haus ist an zwei Seiten Wand an Wand mit anderen FWH, Richtung Westen mit einem dünnen Putz unbekannter Art verputzt, nach Osten mit dem dicken DDR-Putz, der auch als LPG-Putz bekannt ist. Das EG besteht aus Backstein, das OG aus Fachwerk. Es gibt eine Zeichnung der Ostseite von 1911, da ist das Fachwerk nicht verputzt. Es wird irgenwann kurz vor der Wend passiert sein, denn der Putz ist erstaunlich rissfrei und farblich homogen.
Dass der Zustand mit dem (Zement)Putz auf dem Fachwerk eher nicht so gut ist, habe ich inzwischen mitbekommen, daher soll der im OG runter. Wenn ich es richtig verstehe, ist das kein Fall für das GEG, weil ich ja dort keinen neuen Putz aufbringe, sondern nur den Putz der alten Gefache ausbessere.

Nun zu meiner Frage: Wie bekommt man den Putz einigemaßen ökonomisch und schadenfrei runter? Mit Hammer und Meißel, oder mit dem Bohrhammer? Wenn man soweit ist, kann man die Balken dann mit einem Dratbürstenaufsatz für die Bohrmaschine reinigen?

Vielen Dank
Jörg
 
Mach eine Probe

Du musst dringend eine Probe machen. Wenn du Pech hast, wurden die Balken aufgerauht bzw. mit Axt bearbeitet oder mit Nägeln übersäht damit der Putz besser daran hält. Das sieht dann rein optisch sehr übel aus.
 
Noch ein potenzielles Problem...

...das ich so noch nicht auf dem Schirm hatte.
Das werde ich erst ausprobieren können, wenn ich es gekauft habe. Könnte man "kleine" Löcher von Nägeln mit irgendetwas sinnvoll verschließen, damit die nicht so stark Wasser nach innen tragen?
 
Re: Noch ein potenzielles Problem...

"Könnte man "kleine" Löcher von Nägeln mit irgendetwas sinnvoll verschließen, damit die nicht so stark Wasser nach innen tragen?"
Nein, das würde keinen Sinn machen.
Es kommen auch immer wieder Leute, sogar "Fachleute", auf die Idee Risse in Fachwerkbalken mit irgendwelchen Spachtelmassen oder Kleber, z. B. PONAL DUO, o. ä., zu zu spachteln, damit kein Wasser in die Risse eindringen kann. Das ist mehr als kontraproduktiv! Denn irgendwo dringt das Wasser doch ein und sei es nur über die Fasern. Es staut sich dann hinter der Spachtelmasse und kann nicht mehr raus verdunsten. Das ist dann meistens das absehbare Ende des Balkens. Er verrottet von innen heraus.
Das Gleiche gilt auch für filmbildende Anstrich (Lacke). Durch Risse im Anstrich oder andere "undichte", weil nicht beschichtete Stellen (z. B. Stoßfugen zwischen den Balken) dringt das Wasser doch ein.

Grundsätzlich gilt: So lange das Holz immer wieder schnell genug trocknen kann, macht es ihm nichts wenns nass wird. Es muss nur übers Jahr gesehen mehr Feuchtigkeit abgeben können als es aufnimmt.
Da richten auch Nagellöcher und seien es noch so viele, keinen Schaden an.
Man könnte auch sagen: Im Gegenteil, durch die Nagellöcher werden die Balken besser und von "innen" belüftet.... ;-)

Ich würde sagen, mache dir darüber nicht so viele Gedanken und warte erst mal ab. Vielleicht ist das Fw nur mit einem Putzträgergewebe (Streckmetall, o. ä.) überspannt und zu geputzt. Da werden nicht soo arg viele Löcher sein.
 
Sichtfachwerk

Guten Tag,
nun haben Sie beschrieben, dass Sie gern einen optischen Zustand eines Gebäudes wieder herstellen wollen. Da es ein Bild gibt auf dem das Gebäude mit Sichtfachwerk zu sehen ist, kann es schon sein, dass es überhaupt mal als Sichtfachwerk erbaut wurde, könnte von Menschen mit Ahnung auch überprüft werden. Es gibt eine ganze Menge Fachwerkhäuser welche nie als Sichtfachwerk errichtet wurden, teils aus modischen teils aus naheliegenden bautechnischen Gründen und/oder örtlichen Gegebenheiten. Eine Freilegung kann also auch etwas verklärt romantisches an sich haben...
Aber vor allem geht mir nicht aus dem Kopf, dass in Ihrer Frage die Spekulation steckt, nichts mit dem GEG zu tun zu bekommen. Abgesehen davon, dass ich das Gesetz nicht dahingehend auslegen wollen würde, was ist dabei der Witz?
Dieses Gesetz ist ja nicht das Ergebnis einer Drangsalierungslust von Politikern und Fachleuten gegenüber Bevölkerung, sondern ein logisches Ergebnis der Überlegung: Was tun gegen den Klimawandel? Die alles entscheidende Frage für alle Menschen!
Keine Sorge, es gibt viele gute Gründe ein Sichtfachwerk zu erhalten, oder wieder frei zu legen, (Denkmäler, Ortsbilder usw.) aber eben häufiger gute Gründe es von außen ökologisch sinnvoll zu dämmen.
Falls diese Gedanken Sie abholen und Sie sich für die Dämmung einer Außenwand interessieren, werden Sie in diesem Forum reichlich Lesestoff finden, oder gar einen Fachbetrieb mit Ahnung in Ihrer Nähe.
MfG Jakob Spohn
 
Thema: Fachwerk wieder freilegen

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