Fachwerk - Gefache ausmauern

Diskutiere Fachwerk - Gefache ausmauern im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Hallo, seit einiger Zeit sind wir nun stolze Besitzer eines Fachwerkhauses im Bereich von Olpe (NRW). Leider können wir dieses Haus z.Zt nicht...
Ytong prädestiniert?!

@ Bernhard Fürstberger

Ytong sei prädestiniert für Fachwerk?
Das müssen Sie schon näher erläutern!
Und:
Mauerziegel bestehen aus Lehmziegel und werden durch erhitzen im Brennofen gehärtet.,
ist früher so gewesen, aber seit Jahrzehnten nicht mehr!!!!
Heute sind Mauerziegel alles andere, aber eben keine Backsteine mehr.
Ca. 80% der am Markt existenten und erhältlichen "Ziegel" sind Gas gebrannt und somit fast versintert und dazu kommt noch, dass die Ziegelindustrie zur sogenannten Porosierung enorme Zuschläge an Sondermüll beimischt (Klärschlämme!! etc.).

Doch je weiter wir hier die Spirale drehen, desto mehr wird somit in Frage gestellt (...ein stein, ins wasser geworfen! C.R.) und die Feder wird irgend zu Bruch gehen.

Wichtig wäre zu definieren, was will Volker Petsch erreichen und wie könnte er es machen. Und dazu ist eigentlich in vollem Umfang geschrieben worden.
Nun ist Volker P. am Zug und muß sich entscheiden und loslegen.

In ein paar Jahren kann er dann berichten, wie es sich bewährt hat.

Viel Glück und frohes Schaffen,
Udo Mühle

<object width="425" height="344"><param name="movie" value="
"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="
" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="425" height="344"></embed></object>
 
Klarstellung wegen Ytong

Hallo Udo Mühle,
sorry, war nicht einwandfrei formuliert, aber danke der Nachfrage – bevor es ein Fragesteller ebenso (falsch) versteht.
Das prädestiniert war auf den Lehmstein bezogen.

Wenn meine anderen Antworten gelesen wurden, müsste aber klargewesen sein, dass ich den Ytong nicht zum ausfachen favorisiere.
Also noch mal zur Sicherheit:
in eine Fachwerkwand gehört LEHM!
Alles andere ist möglich, hat jedoch Nachteile (meist mehr als weniger).
O. k. ?

Die allgemein gebräuchlichen Mauerziegel sind (leider) so wie Sie es schreiben.
Der gute alte Backstein, in unseren Breitengraden Reichsformat-Ziegel, den ich mit Mauerziegel gemeint habe, ist ein HF- 2DF, Dichte 1100 kg/m³, unporosiert, wie er früher zum mauern verwendet wurde. Dieser wird aus dem luftgetrockneten Lehmziegel im Brennofen hergestellt. Erst bei sehr hohen Brenntemperaturen entsteht daraus dann der frostbeständige, extrem harte und nicht mehr diffusionsoffene Klinker.

Bin ebenso gespannt, wie es gemacht wurde – schade, dass so
wenig Fragesteller ihre Erfahrung zurückmelden.

MfG
Bernhard Fürstberger
 
Was will ich eigentlich ...

Hallo,

habe nun eine Woche in meinem Hause verbracht und komme erst heute erst wieder dazu hier im Forum zu lesen.

Ja, was will ich eigentlich?

Nun ich möchte in einem Fachwerkhaus, dessen Baujahr ich nicht kenne und welches schon älter als 150 - 200 Jahre sein soll, eine Wohnung zur Vermietung herrichten ohne dabei dem Haus noch mehr Leid zuzufügen, als es von dem Vorbesitzer erfahren hat. Dabei möchte ich halt eben nicht einfach alles einbauen, was der Markt so anbietet. Aber eine endgültige Lösung im Sinne von "Back to the Roots" kann ich derzeit nicht herbeiführen, wissentlich, dass man dann ggf. noch einmal ran muss.

Über die Geschichte des Hauses weiß ich an sich wenig, nur muss es sich vor dem Kauf durch den Vorbesitzer schon in einem schlechten Zustand befunden haben. Der Vorbesitzer hat mit Sicherheit sein Bestes gegeben und es nicht besser gewußt, aber
ein Fachwerkhaus rund herum in Rahmen eines Straßenbaus, auch im Bereich des Fachwerkes, anzuschütten zu lassen, kann nicht richtig sein
nach Belieben Balken anzusägen, in ihrem Querschnitt zu verändern oder zu entfernen, um z.B. Türen einzubauen, kann nicht gut sein
Fachwerkwände, egal ob Innen- oder Außenwände einfach mit Rigipsplatten zu benageln, kann nicht richtig sein

Es sind einige Balken schwer in Mitleidenschaft gezogen und verfault. Ob und inwieweit hier noch etwas zu retten ist, schaun wir mal ...

Ich habe in der jetzigen Parterre - dem ehemaligen 1.Obergeschoss damit begonnen die Wohnräume aufzuarbeiten. Ziel ist es diese Wohnräume vorerst zu vermieten.

Ich habe in den letzten Tagen viel Müll von den Wänden geholt und das hinter Profilbrettern, Spanplatten und Gipskarton-Platten verborgene Fachwerk hervorgeholt.

Ja, die Wände sind nicht gerade und stehen auch nicht alle im Lot - aber was solls, es sieht gut aus.

Die Gefache - es ist nicht so schlimm, wie es zuerst aussah - sind mit Steinen aus einen Zement- Granultgemisch so in der Größe eines KS-Steines ausgemauert. Die Gefache, welche mit einem Gemisch an Baumaterialien ausgefüllt waren, habe ich rausgekloppt.

Dabei hat es sich ergeben, dass genau die Gefache zu entfernen waren, welche sich in der Wand zwischen dem relativ dunklen Flur und dem angrenzenden Durchgangszimmer befanden. Werde diese auch nicht mehr ausmauern, sondern mit Glasscheiben schließen (oder gibt es da statische Bedenken).

Die anderen Gefache werde ich soweit bearbeiten, dass ich sie direkt verputzen kann. Würde hier, wenn ich das richtig verstanden habe einen Kalkputz mit Gittergewebe nehmen und den Putz mit einem Kellenschnitt vom Balken trennen.

Oder würde ich bei diesem Vorgehen einen nicht zu vertretenden Fehler machen?

Parallel haben wir damit begonnen das Haus soweit wie möglich wieder auszugraben - ist natürlich nicht gerade die richtige Jahreszeit. Aber muss sein.

Ich möchte mich noch einmal recht herzlich für die für mich sehr informative und lehrreiche Diskussion bedanken.
Es werden sich mir mit Sicherheit in den nächtsten Monaten noch eine Vielzahl an Fragen auftun. Ich würde mich freuen, wenn mir dann wieder so nett geholfen werden könnte.

Mit freundlichen Grüßen
Volker
 
Einiges zu tun

Hallo Volker,

ein leerstehendes Haus geht schnell zu Grunde.Hoffe Sie finden angenehme Mieter.
Über die Statik kann ich Ihnen keinen Rat geben.
Sie haben geschrieben, darf ich zitieren.

"Die anderen Gefache werde ich soweit bearbeiten, dass ich sie direkt verputzen kann. Würde hier, wenn ich das richtig verstanden habe einen Kalkputz mit Gittergewebe nehmen und den Putz mit einem Kellenschnitt vom Balken trennen."

Auf Gittergewebe könnten Sie verzichten, zumindest tun wir es.Es sei denn der Untergrund ist nicht entsprechend.Kellenschnitt führen wir nie aus und ich spreche auch von Fassaden.

Grüße
Mladen
 
I186_1917_2004819135215.jpgLösungsvorschlag

Fachwerkwand mit verglasten Feldern.

Viel Glück bei der Umsetzung,
Udo
 
I186_1918_2004819135215.jpgLösungsvorschlag: Detail

Der Einbau der Holzrahmen gefassten Glasfelder in die offenen Fachwerkfelder.

Grüße Udo
 
so hab ich mir das vorgestellt

@Udo

ja, so hab ich mir das vorgestellt. Wenn gleich auch die Eichenbalken in unserem Haus wesentlich dunkler sind.

Sind derzeit mit einer Kruste aus ??? überzogen, was sich mit einem Spachtel relativ leicht entfernen läßt. Mit einer Drahtbürste nachbearbeiten und schon hat man eine tiefrotbraune Farbe.

Andere Balken sind leider mit einer schwarzen Farbe gestrichen worden. Die Oberfläche dieser Balken wurde im Vorfeld auch mit einem Beil bearbeitet. Ich vermute mal das diese Kerben dafür dienen sollten einen Putz aufbringen zu können. Hier werde ich mal versuchen die Oberfläche etwas abzuschleifen, damit die Lackfarbe aufgebrochen wird und das Holz wieder atmen kann.

Anschließend wollte ich die Balken so belassen. Habe hier etwas von ölen gelesen. Handelt es sich dabei um Öl, wie man es von Teak-Möbeln kennt. Welches ist zu empfehlen?

Gruß
Volker
 
Balken ölen

Die Balkenhölzer am besten mit einer Bürstenwalze bearbeiten und oberflächenfertig herstellen. Mit einem guten Naturöl (auch farbig zu haben!), z.B. von NATURAL, anschließend ölen.

Die Bürstenwalzen kann man mit Nylon- Messing- oder Stahlwalzen betreiben. Muß man probieren.


Frohes Schaffen,
Udo Mühle
 
Thema: Fachwerk - Gefache ausmauern

Ähnliche Themen

B
Antworten
9
Aufrufe
1.881
anna5
A
S
Antworten
9
Aufrufe
7.252
dasMaurer
D
L
Antworten
7
Aufrufe
4.165
Achim
A
C
Antworten
9
Aufrufe
1.977
Peter Garkisch (Architekt Dipl.-Ing.)
P
Zurück
Oben