Erst Zwischensparrendäummung, später mit Aufsparrendämmung ergänzen?

Diskutiere Erst Zwischensparrendäummung, später mit Aufsparrendämmung ergänzen? im Forum Dach & Dachraum im Bereich - Liebe Experten, saniert wird ein altes Zweifamilienhaus Baujahr 1932 mit zweischaligem Mauerwerk und Mansarddach, welches im 1. OG anfängt. Es...
N

Nelloz

Beiträge
4
Liebe Experten,

saniert wird ein altes Zweifamilienhaus Baujahr 1932 mit zweischaligem Mauerwerk und Mansarddach, welches im 1. OG anfängt. Es soll eine Wandheizung installiert werden, sowohl an der gemauerten Aussenwand als auch an der Dachschräge.

Das Dach ist nicht mehr das neueste und die Ziegel sehen schon etwas schäbig aus aber wird nach Auskunft vom DD wohl noch min. 5-10 Jahre halten. Es ist keine Unterspannbahn vorhanden. Aus Zeit - und Kostengründen kommt derzeit keine komplette Dachneueindeckung mit Unterspannbahn bzw. zweiter Wasserableitender Schicht und möglicherweise Aufsparrendämmung in Frage. Um hier eine Arbeit in Etappen zu ermöglichen, da die Räume relativ zeitnah gebraucht werden, gibt es jetzt die Idee eine hinterlüftete Zwischensparrendämmung (leider recht dünn mit nur 100mm Sparrendicke) zu installieren, dann an die Sparren von innen den Träger für die Wandheizung zu befestigen, dann dort die Wandheizung drauf, mit Kalkputz einputzen -> erstmal fertig. So könnte man Raumweise vorgehen und dann wenn die Zeit gekommen ist das Dach neu einzudecken, die Zwischensparrendämmung behalten und um Aufsparrendämmung ergänzen und müsste nicht nochmal den Wandaufbau von innen ändern.
Zu diesem Vorgehen bitte ich euch um Einschätzung und habe folgende Fragen, die ihr vielleicht beantworten könnt:

  • Grundsätzlich so durchführbar oder kompletter Schwachsinn? Wenn Schwachsinn -> was könnten Alternativen sein?
  • In der Dacheindeckung sind überall Luftspalte, die Lattung hat eine Breite von ca. 4cm. Würde das für die Hinterlüftung ausreichen die Dämmung bis an die Lattung zwischen den Sparren zu klemmen oder muss zusätzlich noch ein weiterer Luftspalt für die Hinterlüftung gelassen werden?
  • Welche Art von "Trägerplatte", die dann an den Sparren von innen befestigt werden soll und die Wandheizung tragen, wäre hier geeignet? Holzfaser, Kalziumsilikat, oder was ganz anderes?
  • Wird in dem Aufbau eine Dampfsperre/Klimamembran oÄ benötigt oder ergibt Sinn?
Der neue Aufbau bis zur Neueindeckung des Daches wäre dann wie folgt:
https://i.ibb.co/Lv3CwjN/dach-ubakus.jpg

Ich danke euch schonmal für eure Einschätzung.

Herzliche Grüße
Nelli
 

Anhänge

  • dach_ubakus.JPG
    dach_ubakus.JPG
    228,8 KB · Aufrufe: 81
Grundsätzlich so durchführbar
Ja, kann man machen.
In der Dacheindeckung sind überall Luftspalte
Das das müsste euer DD vor Ort einschätzen ob ihr diese noch mit einem Kalkmörtel verstreichen solltet.
die Lattung hat eine Breite von ca. 4cm. Würde das für die Hinterlüftung ausreichen die Dämmung bis an die Lattung zwischen den Sparren zu klemmen oder muss zusätzlich noch ein weiterer Luftspalt für die Hinterlüftung gelassen werden?
Ja es braucht einen, von der Traufe bis zum First, durchgängigen Luftspalt.
Idealerweise heftet ihr je Sparrenfeld rechts und links und von unten nach oben jeweils eine Dachlatte an die Latten wo jetzt die Dachsteine drauf liegen. Dann zwischen die Sparren HWF Unterdeckplatten einklemmen und den Rest mit Holzflex Dämmung oder Stopfhanf auffüllen.
Darauf dann Putzfähige HWF Platten mit Nut und Feder (Luftdichtung), 40- 60 mm dick, und darauf
 
Zuletzt bearbeitet:
Morgen Oli,

danke für deine Antwort! Ich habe noch eine Nachfrage bzgl. Der Dampfbremse: Überall sehe ich eigentlich - auch zB beim Hersteller Steico selbst - dass bei der Dachdämmung von innen zwischen Verkleidung und Dämmung immer eine Dampfbremsende Folie eingesetzt wird. Ich verstehe dass man die Feuchtigkeit nicht in der Dämmung haben möchte, vor allem wenn ich weitere diffusionsoffene Materialien innen wie Kalkputz und HWF als Träger nehme. Ich wäre auch davon ausgegangen, das alles dann diffusionsoffen ist und sowohl nach innen als auch nach aussen zur Hinterlüftung abtrocknen kann. Warum wird dann dennoch überall eine Dampfbrese empfohlen?
 
Die Rücktroknung hat weniger mit Diffusion als der kapillaren Leifähigkeit der Baustoffe zu tun Und die Berechnungsverfahren, z.B. auch der U-Wert Rechner, berücksichtigen diese eben nicht.
Schlussendlich spült es denen ja nicht unwesentlich Geld in die Kasse.
 
Habe auch nochmal mit Steico Rücksprache gehalten. Sie empfehlen folgenden Aufbau:

1692860421664.png

Die Steico Universal wird an eine Lattung angebracht, die gleichzeitig auch als Abstandhalter für die Luftschicht fungiert. Steico schreibt auch eine Dampfbremse wäre Pflicht nach Stand der Technik - Ok kann man ja machen.

Mein Ziel wäre es die Lattung für die Unterdeckplatten an der Dachlattung anzubringen, sodass beim Öffnen des Daches von außen sich die Unterdeckplatten auch nach oben entfernen ließen. So könnte man dann die restlichen 500mm mit weiterem Klemm HWF ausfüllen und anschließend aufsparren das Dach vollenden.

Bezüglich Anschluss der Unterdeckplatten an den Dachkasten bin ich noch nicht ganz schlüssig wie ich das machen kann. Folgendermaßen sieht das aus: Hier sieht man von innen den Dachkasten. Die Unterdeckplatten laufen zwischen den Sparren nach unten. Irgendwie muss jetzt das Wasser was dort ablaufen kann nach außen über das Stirnbrett sozusagen rüber. Das Blech der Dachrinne (auf dem 2. Foto von außen zu sehen) geht bis unter die Ziegel und fast bis ganz oben an dem Stirnholz. Es müsste jetzt ein Anschluss von den Unterdeckplatten zu dem Rinnblech der Dachrinne hergestellt werden. Kennt ihr hier Möglichkeiten wie ich das realisieren kann? Wenn man die vorletzte Ziegelreihe hochschiebt und die unterste abnimmt, kommt man da auch denke ich halbwegs von außen ran. Würde man diese Verbindung nicht herstellen, flösse das Wasser einfach in die Schüttung in dem Dachkasten rein. Da liegt so typische Schüttung die auch in der Holzbalkendecke liegt.

1692863293328.png1692863381706.png

Danke und lieben Gruß
Nelli
 
Steico schreibt auch eine Dampfbremse wäre Pflicht nach Stand der Technik
Ist aber falsch.
Es ist, verhalten gesagt, etwas dumm, die Industrie nach Empfehlungen zu fragen.
Guckt euch die Wärme Dämmung auf Fassaden (nur ein Beispiel) der letzten Jahrzehnte an, wurde freilich alles von Herstellern ge- und berechnet und schön geredet. Teilweise sind’s gar die selben Protagonisten die ihre Fahne nun in den Wind der „Nachhaltigkeit“ platzieren.
Immer schön wach bleiben.
 
Thema: Erst Zwischensparrendäummung, später mit Aufsparrendämmung ergänzen?
Zurück
Oben