Erdaushub als Schüttung/Einschub

Diskutiere Erdaushub als Schüttung/Einschub im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo Gemeinde, Ich suche Material als Einschub für eine Holzbalkendecke im OG zum Dachboden. Da ich bald eine Zisterne ausheben lasse, fällt dort...
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blingbling

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Hallo Gemeinde,
Ich suche Material als Einschub für eine Holzbalkendecke im OG zum Dachboden. Da ich bald eine Zisterne ausheben lasse, fällt dort eine Menge Erdaushub an. Dieser ist scheinbar Recht lehmig, da rot. Ich Versuche das noch weiter herauszubekommen.
Was haltet ihr von der Idee diesen Aushub als Einschub/Schüttung zu nutzen. Würde ja früher nicht anders gemacht, oder? Was würde dagegen sprechen eurer Ansicht?
Danke und beste Grüße
Msrco
 
Moin,
ich empfehle Dir die Decke zum Dachboden mit Zellulose zu dämmen - am besten offen aufgebalsen - oder Du lockerst die in Säcken vorkomprimierte Zellulose selber auf.
Nach oben geht am meisten wärme verloren und auch der Sommerliche Hitzeschutz ist bei der Zellulose gut.
Erdaushub würde ich da nicht verwenden.
beste Grüße
 
Ein Bekannter hatte mal die gleiche Idee, um ein nicht mehr benötigtes Treppenloch zu schließen. 3 - 4 Wochen später fing er an mit dem Rasenmäher drüber zu gefahren..... und nochmal....und nochmal....und nochmal. Er war erstaunt, wie lange eine Deckenfüllung braucht um so auszutrocknen, dass nix mehr wächst.
 
Würde ja früher nicht anders gemacht, oder? Was würde dagegen sprechen eurer Ansicht?
Dass "früher" geklärt wurde, ob es sich wirklich um reinen Lehm handelt!
Überdies musst du ja den Aushub, sollte er tatsächlich Lehm sein, anfeuchten, um ihn verdichten zu können.
> Trocknungszeit im Gefach!
 
Danke vorab für die Meinungen. Ich würde gern etwas mehr über die Gründe erfahren, weshalb dies nicht zu empfehlen ist.

Zu den Antworten von euch:
- Eine Dämmung ist in dieser Ebene nicht geplant, da das Dach selber gedämmt ist.
- zu dem wachsenden Gras: Mit Erdaushub ist natürlich nicht der Mutterboden gemeint, sondern tiefer liegende, lehmige, tonhaltige Schichten, also gewachsener Boden. Wenn dieser nicht zu sehr vermischt wird, sollte sich dort eigentlich kein Samen wiederfinden. Denke ich.
- Wieso sollte ich den Lehm den im Fehlboden verdichten? Meines Verständnisses nach geht es hierbei v.a. um den Schallschutz/Schwingungen des Bodens zu dämpfen. Masse ist hierbei doch von Vorteil und da diffusionsoffen und Feuchtigkeitsaufnehmend doch nicht schlecht. Natürlich muss die Decke solang offen bleiben, bis der Lehm getrocknet ist. Auch Luft über dem Lehm sollte ja icht zum Problem führen, oder?

@Restauratio , weshalb defininitiv nein?

Wo liegt der Unterschied zu Lehmschüttungen? Bin für weitere Anregungen und Tipps dankbar. Natürlich lasse ich mich gern überzeugen, bitte nicht falsch verstehen. Versuche es nur richtig zu verstehen und zu durchdringen...
Im Baugutachten des Nachbarn steht etwas von Hanglehm, feinsandig, schwachtonig. In einem anderem steht "Lehm".

VG und besten Dank
 
Wo liegt der Unterschied zu Lehmschüttungen?
An dem eigenen Lehm verdient niemand...
Außerdem natürlich im Feuchtegehalt und im Zerkleinerungsgrad. Was der Bagger rausholt, sind schon meist sehr grobe Schollen. Daher vermutlich auch Ruhestands Annahme der Lehm würde angefeuchtet und eingestampft.

Ich sehe es nicht so ganz unmöglich. Allerdings sollte das nicht planlos erfolgen. Nicht dass du deine Decke randvoll schaufelst, nur um das Zeug nicht entsorgen zu müssen. Und am Ende stellt sich womöglich heraus, dass die Decke dafür nicht tragfähig genug ist und/oder auf Grund riesiger Schichtdicken die Trocknung ewig dauert.
Weißt du denn,
A) wieviel Masse für deine gewünschte Schallschutzverbesserung sinnvoll ist?
B) wieviel Zusatzlast deine Decke tragen kann?
C) wie der weitere Deckenaufbau werden soll bzw. welche ergänzenden Maßnahmen erfolgen sollen?


Grüße
 
nach a,b+c kannst Du absehen, wieviel kubik Du benötigst. für diese menge suchst Du einen großzügig überdachten, belüfteten platz mit idealerweise betonboden oder wasserdichte folie unterlegen. da würde ich den lehm ausbreiten, zerkleinern und trocknen lassen. Du benötigst also auch entsprechenden zeitlichen vorlauf.
bitte die regenwürmer aufsammeln und zurück in den garten tragen. :)
 
Worüber diskutieren wir denn hier überhaupt? Aus "Erdaushub" wird plötzlich "Hanglehm, feinsandig, schwachtonig". Keiner hier hat die Glaskugel der Witwe Schlotterbeck. Der Threadersteller kann das offensichtlich nicht einschätzen. Eine Bewertung, was da denn nun aus dem Loch kommen wird, sollte denn ein Lehmbauer vor Ort treffen.

Davon ganz abgesehen: Hohe Schichtdicken sind immer langtrocknende Probleme. Auch aus handgestreicheltem Biolehm. Jeder, der öfters mit Lehm zu schaffen hat, hat da wohl schon Schwierigkeiten damit gehabt, auch ohne Wurm und Gras. Ich selbst konnte schon wohlgestaltete Pilzkörper betrachten, die ihr Wasser aus 15cm erdfeuchtem Bigpacklehm auf dem Einschub bezogen. Historisch war denn auch der Lehm in die Lehmwickel eingearbeitet, oder als Verstrich für den Einschub. Jedenfalls immer dünn und leichttrocknend. Jetzt zum Beispiel in der Luftfeuchte des Frühlings trocknet alles noch langsamer. Dicke Lehmfüllungen der Balkenzwischenräume habe ich historisch nicht gesehen. Schalldämmung war früher eher kein Thema.

Der Unterschied zu Lehmschüttungen ist doch offensichtlich: Die sind so trocken, daß man sie schütten kann. Häufig als Leichtlehmschüttungen mit diversen Zuschlagstoffen.

Spare besser an der Fachwerkgarage oder dem Gegenstrompool. Da, wo man hoffentlich nie wieder 'ranmuß, also Fundament, Unterbau, Einschübe, vermeide ich jedes Risiko.

Grüße

Thomas
 
Zuletzt bearbeitet:
Überdies musst du ja den Aushub, sollte er tatsächlich Lehm sein, anfeuchten, um ihn verdichten zu können.
Wer von denen, die öfter mit Lehm arbeiten oder arbeiteten, hat grosse Schichtdicken von Lehm auf Einschüben (also auf und zwischen Holz!) gefunden, die auch noch angefeuchtet und verdichtet wurden?
 
Dicke Lehmfüllungen der Balkenzwischenräume habe ich historisch nicht gesehen.
Wer von denen, die öfter mit Lehm arbeiten oder arbeiteten, hat grosse Schichtdicken von Lehm auf Einschüben (also auf und zwischen Holz!) gefunden, die auch noch angefeuchtet und verdichtet wurden?
Ich kann dir mitteilen, dass meine Decken komplett (bis auf das Holz zwischen den Balken) mit massivem Lehm verdichtet ausgefüllt ist. Von der Unterkante an das Holz und dann vom Holz bis an die Oberkante. Keine Schlacke, keine Steine, nix außer massiv Lehm und ein wenig Stroh. Haus ist von ca. 1840. Die Decken zwischen EG und OG sowie zwischen OG und Dachraum (teilweise nur durch eine Gefachöffnung begehbar) sind so mit "Massivlehm" und ein wenig Stroh ausgeführt. Ich habe die Decke sogar mit dem Sauger abgesaugt, damit der "Staublehm" oben weggeht und es angenehmer zu arbeiten ist. Da ging kein Lehm ab, alles steinhart.

Hier die Oberseite der Decke, komplett Lehm und "steinhart":

1711376799602.png
Hier die Unterseite der Decke, mit Kalk bestrichen, auch "steinhart":
1711376964226.png

Hier ein "Schnitt" durch die Lehmfüllung oberhalb des Holzes, Stroh nur direkt auf dem Holz:
1711377077775.png
Hier ein Bild der entfernten Deckenfüllung: Ein wenig Stroh (liegt auf der Unterseite hin zu de Hölzern, sonst Massivlehm):
1711377260966.png
 
ich kann nicht für mich in anspruch nehmen,
öfter mit Lehm arbeiten oder
gearbeitet zu haben. aber
Ich kann dir mitteilen, dass meine Decken komplett (bis auf das Holz zwischen den Balken) mit massivem Lehm verdichtet ausgefüllt ist.
same here, haus von 1834, die decke vom OG zum dachboden hin. da läuft man auf dem nackten lehm, dort wurde früher getreide gelagert - tonnenweise.

es sieht bei mir so aus wie bild2 von @HausSchmitt inkl. des hellblau :) plus sind die balken und unterzüge auch überputzt. und :giggle: ich hab den dachboden auch mit dem staubsauger reinigen können. diese dicke lehmdecke leistet übrigens einen guten sommerlichen hitzeschutz!

den TE habe ich allerdings so verstanden, daß er eine lose schüttung einbringen möchte, vorausgesetzt der abbau ist geeignet.

einblaszellulose ist flammhemmend ausgerüstet mit borsalzen. ein freund ist arzt an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik, seine aussage dazu war: "Du verbrennst vielleicht nicht, erstickst aber, weil borgas entsteht, das die lungen stark verätzt". evtl auch ein punkt, der berücksichtigung verdient.
 
Hi folks,

ich habe den eingangs erwähnten Erdaushub auch als Mutterboden bzw. "verunreinigte erste Bodenschicht" interpretiert. Deshalb dazu nur den Schwank ausm Leben.

Ansonsten gilt ganz klar, man kann jeden Aushub der nicht mit irgendwelchen Altlasten, Giften und ähnlich Unerwünschtem verseucht ist, als Deckenfüllung verwenden. Je bindiger (klebriger) und reiner der Aushub ist, umso vielseitiger kann er verwendet werden. Bis hin zu farbigen Dekorputzen. Genau so machen es alle Lehmbaustoff-Hersteller.

Gruß,
KH
der öfter mit Lehm arbeitet

PS:
Im Baugutachten des Nachbarn steht etwas von Hanglehm
Frag bitte mal den Gutachter was "Hanglehm" ist und wo dessen Definition steht. Ich finde den weder in DIN-Normen noch in den Lehmbauregeln. ;)
 
Ja klar, als schlichte Nutzschicht für einen Hausboden o.ä. kommen Vollehmfüllungen vor. Einerseits billig, andererseits als Brandschutz. Bei Getreidelagerung sehr sinnvoll. Dann wird aber auch das Balkenwerk auf die Last von Füllung und Lagergut dimensioniert sein. Aber doch nicht, und darauf wollte ich hinaus, unter Dielung.

Vermutlich wurden solche Böden auch nicht mit einem Schwung eingebracht, sondern lagenweise mit viel Trockenzeit dazwischen.

Und "Borgas"? Das ist eine Legende. Dinatriumtetraborat (Borax) und Borsäure sind feste, nicht flüchtige Stoffe. Die sich auch nicht unter häuslichen Bedingungen in borhaltige Gase umwandeln, weil chemisch stabil. Möglicherweise meinte der Freund borhaltigen Staub. Der tritt, wenn überhaupt, nur beim Einblasen auf. Die letale Dosis für Borax sollen 15 bis 30 Gramm sein, beim Lochsalz sind es übrigens, je nach Körpermasse, 100 bis 150 Gramm. Also eher undramatisch.

Davon abgesehen, leichte (Zellulose-) Füllungen sind zwar am problemlosesten einzubauen, aber nur wenig schallhemmend.
 
Zuletzt bearbeitet:
nein, es ging um das verhalten bei einem BRAND! da sublimiert das bor direkt zu gas. und dieser mensch ist kein schwätzer, sondern arbeitet an der Unfallklinik, hat also mit solchen verletzten zu tun.

@KHH also ich hab innerlich sehr gelacht bei der vorstellung, daß jemand im wohnzimmer rasen mäht :ROFLMAO: (und hier wäre dann ein lachsmiley-like meine 1.wahl gewesen )
 
Wer von denen, die öfter mit Lehm arbeiten oder arbeiteten, hat grosse Schichtdicken von Lehm auf Einschüben (also auf und zwischen Holz!) gefunden, die auch noch angefeuchtet und verdichtet wurden?
Ich z.B., wie die Bilder im Anhang zeigen.
Auf dem Strohwickeleinschub waren ca. 8-10 cm Lehm eingebracht.
Der war so hoch verdichtet (geht nur, wenn der Lehm feucht eingebracht bzw. aufgestrichen wird) , dass es uns nur mit Abbruchstemmhammer gelang diesen zu lockern.
Raus musste alles zwischen den Deckenbalken, weil durch einen neuen Deckenaufbau oberhalb der Deckenbalken die neue Raumhöhe von 2,32 m statt bisher 2,12 m geschaffen wurde.
Man beachte, der Vorbesitzer hatte sogar Teppiche auf dem knüppelharten Lehmboden verlegt.
Vermutlich wurden solche Böden auch nicht mit einem Schwung eingebracht, sondern lagenweise mit viel Trockenzeit dazwischen.
@Restauratio GmbH,
deswegen habe ich ja auch geschrieben:
Überdies musst du ja den Aushub, sollte er tatsächlich Lehm sein, anfeuchten, um ihn verdichten zu können.
> Trocknungszeit im Gefach!
 

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nein, es ging um das verhalten bei einem BRAND! da sublimiert das bor direkt zu gas. und dieser mensch ist kein schwätzer, sondern arbeitet an der Unfallklinik, hat also mit solchen verletzten zu tun.
Bor schmilzt bei 2000 Grad. Und siedet bei 4000 Grad. Also Fehlanzeige. Auch will mir keine chemische Reaktion einfallen, bei der aus Borax eine gasförmige Borverbindung wird.

Was der Mann auch immer gemeint haben mag, Du hast Ihn falsch verstanden, oder er irrt sich.

@ Ruhestand

Ging es nicht eingangs um eine Schüttung? Der für die Herstellung der beschriebenen Lehmböden zu treibende Aufwand, nur um Ausgebuddeltes unbedingt zu verwenden, scheint mir recht hoch. Aber das mag jeder halten wie er mag. Ein paar schöne Pilze gibt es ja vielleicht gratis dazu. Das verbessert das Gesamtresultat :)
 
Thema: Erdaushub als Schüttung/Einschub

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