Deutscher Wohnungsbau hinkt hinterher

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In diesen beiden Wachstumsländern ist die Wohnungsbauintensität
mittlerweile rund sechsmal so hoch wie in Deutschland. In den von Euroconstruct
erfassten 15 Staaten Westeuropas sowie vier mittel- und osteuropäischen Ländern
sind 2005 im Schnitt 5,2 Wohnungen pro 1.000 Einwohner neu errichtet worden. In
den direkten nördlichen, westlichen und südlichen Nachbarländern Deutschlands
liegen die Werte zwischen 4,3 (in den Niederlanden) und 5,9 (Frankreich) und
damit um 60 bis 120 Prozent höher als bei uns.



Der Abstieg des deutschen Wohnungsbaus wird laut LBS Research im
Zehnjahresvergleich am besten deutlich. Mit über 600.000 Fertigstellungen im
Jahr 1995 lag in ganz Deutschland die Wohnungsbauintensität noch bei 7,4
Einheiten pro 1.000 Einwohner, relativ knapp hinter Irland (mit 8,5). Seitdem
ist der Neubau innerhalb nur eines Jahrzehnts auf weniger als 40 Prozent
zurückgefallen. 239.000 Fertigstellungen im abgelaufenen Jahr stellen den
absoluten Minusrekord in der gesamtdeutschen Wohnungsbaugeschichte dar. Einmal
mehr zeigt sich hier nach Ansicht der LBS-Experten, dass der Wohnungsbau auch
einer der Gradmesser für die Wirtschaftslage eines Landes ist. Trotz im Grunde
guter Rahmenbedingungen bei der Finanzierung zögerten hierzulande viele
Interessenten den Bau oder Kauf hinaus. Die Angst um den Arbeitsplatz sowie die
unsichere Einkommensentwicklung ließen derzeit zu viele vor einer solchen
Investition zurückschrecken.



Der Blick über die Grenzen zeigt nach Auskunft der LBS-Experten, dass sich
gleichzeitig der Neubau in vielen anderen Ländern erholt hat. So haben uns die
EU-Beitrittsländer Ungarn, Polen, Tschechien und Slowakei mit doppelt so vielen
Neubauten wie noch vor zehn Jahren bereits den Rang abgelaufen. Und auch die
positive Entwicklung in den nord- und westeuropäischen Nachbarländern - meist
mit ähnlicher demografischer Entwicklung wie hierzulande - zeigt, dass der
Wohnungsbau in Deutschland längst Nachholbedarf aufweist.



Wie hoch der Neubau eigentlich sein müsste, darüber gehen die Meinungen
auseinander. So geht die jüngste Prognose des Bundesamtes für Bauwesen und
Raumordnung (BBR) bis 2010 von einem jährlichen Neubaubedarf von 280.000
Wohneinheiten aus. Das Forschungsinstitut empirica hatte im Herbst vergangenen
Jahres sogar einen Bedarf von mindestens 330.000 Wohneinheiten pro Jahr
ermittelt. Eines ist jedoch klar: Die tatsächlichen Fertigstellungen, die in
diesem Jahr weiter rückläufig sein werden, bleiben dahinter mittlerweile um 20
bis 30 Prozent zurück. Zwangsläufig, so die LBS-Experten, drohen auf diese Weise
in den nächsten Jahren spürbare Engpässe mit Miet- und Preissteigerungstendenzen - vor allem dann, wenn die wirtschaftliche Entwicklung nachhaltig wieder Tritt
fasst und die Wohnungsnachfrager mehr Zahlungsbereitschaft zeigen.



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