Deutsche Gründlichkeit

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Eben hat es mir das Brötchen vom Tisch gehauen! Ich lese genüsslich in der Zeitung den lokalen Teil und da steht es: Es geht aufwärts! Nicht so direkt - aber Zeichen muß man ja zu deuten wissen.
Ein Artikel klärt mich darüber auf, das der Edersee, ein Stausee von beachtlicher Größe, mittlerweile so wenig Wasser enthält, dass eine alte Brücke wieder aufgetaucht ist. Die, ansonsten unter 65 Millionen Kubikmeter Wasser begraben, blubbert dort seit 1914 und dient den Fischen als Spielplatz. Aber die deutsche Gründlichkeit hat nun herausgefunden, dass, kurz vor der Flutung (1914), die Brücke unter Denkmalschutz gestellt wurde. Da sie jetzt wieder „an Land” ist, zumindest bis es wieder regnet, wird sie nun saniert! Das muss doch ein Zeichen sein - oder? Wenn wir jetzt schon wieder solche Baumaßnahmen finanzieren können, dann muß es aufwärts gehen!
Nachtrag
Wer es nicht glaubt: HNA
 
hallo herr stöpler, im prinzip gebe ich ihnen recht, aber ich denke auch: lieber zu viel schützen und fördern als zu wenig. in deutschland wird halt alles auf die spitze getrieben, und die bürokratie treibt die dolsten blüten. ein irres beispiel aus einem anderen bereich: in unserem kreis hat man vor rund 10 jahren gegen heftigen protest der umweltschützer eine müllverbrennungsanlage für knapp eine million mark gebaut. wenig später wurde das dsd eingeführt, die ganze müllentsorgung umgestellt, mit dem ergebnis, dass die müllverbrennung heute nur auszulasten ist, indem müll von sontwo her in sie gekarrt wird. und dass unsere müllgebühren steigen, weil wir zu wenig müll produzieren (bei hohen fixkosten). da lieber eine brücke sanieren ...
günter flegel
 
Betrachtung!

Wer heute neu baut, bekommt eigentlich von vielen Seiten eine Förderung. Wer eine regionaltypische Immobilie erwirbt oder besitzt oder erhalten möchte, der ist auf allen Ebenen "gelackmeieret"!! Und wenn in einem Ort ein historisches "wertvolles" Gebäude saniert wird, dann sitzt da auch gleich noch das Fremdenverkehrsamt oder ähnliche Institutionen darin. Mein erster Gedanke ist folgender, daß es in diesem Staate eben eibn Politikum ist, wie mit der Historie umgegangen wird und zweitens ist es in diesem Staate auch nicht mehr nachvollziehbar, wie überhaupt eine sinnvolle Entscheidung zu8m Tragejn kommt. Bankrott in allen Ebenen und dazu noch ein beamtenmnäßiger Selbstbediehnungsladeb!! Bei einer Wirtschaftstagung in Potsdamm sind wir von ausländischen Wirtschaftlermn diesbezüglich angesprochen worden!! Und da macht man sich dann schon so seine Gedanken!!!!
 
sorry, die müllverbrennung kostete natürlich knapp eine MILLIARDE mark - tausend millionen!
übrigens, herr stöpler, ich habe den artikel gelesen, und da steht auch, dass sich der betreiber des staudamms 1914 verpflichtet hat, die versunkenen baudenkmäler dauerhaft zu erhalten - pacta sunt servanta - man hält sich halt an die verträge! auch nicht mehr unbedingt üblich heutzutage ...
günter flegel
 
überflutete Dörfer

Bei der Flutung 1914 wurden ja ausser der Brücke auch einige Dörfer überflutet, von denen man eben alle paar Jahre bei Niedrigwasser die Überreste bewundern kann. Sandsteingrundmauern, alte Kellergewölbe, Friedhöfe usw. Ich denke, dass dies auch Denkmalschutz verdient hat. Ich sitze ja direkt an der Qelle, von daher hatte ich schon genügend Gelegenheit mir dies anzuschauen. Im oberen Bereich des Sees ahnt man das alte Ederflussbett und gewinnt einen Eindruck wie diese Landschaft vor der Flutung aussah.
Viele Grüße aus Hemfurth am Edersee
 
Brücke

Diese Sache ist nicht neu. Ich kann mich an einen ählichen Fall erinneren, schon einigen Jahrzehnten her, ich war noch Student. Es handelte sich nicht um eine simple Brücke sondern um einen Tempel. Dieser Tempel sollte in den Fluten eines Sees verschwinden. Da er unter der Denkmalschutzliste der UNESCO stand, hat man kurz entschlossen ihm aus dem Gestein heraus zu sägen, und einige duzend meter höher wieder aufzubauen.
Nun steht er wieder der Tempel. Der See heißt Nasser See, der Damm heißt Assouan und der Tempel heißt Abu-Simbel. Vielleicht sollte man das gleiche mit der Brücke tun: einige hundert Meter Flussdaufwärts wieder aufbauen um von dort aus in die überflutete Landschaft zu schauen. Man muss dann nicht jedesmal einen trocken Sommer abwarten um ihm denkmalgerecht in Stand zu halten. Die Bauarbeiten sollten am 11.11 um 11,11 Uhr anfangen. Das Richtfest sollte am ersten April des nachfolgenden Jahres statt finden. Dies als Beitrag um meinen Sonntag etwas heiterer abzuschließen.
m.f.g.
J.E.Hamesse
 
Thema: Deutsche Gründlichkeit

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