Dachboden Boden dämmen

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Olaf Born

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Hallo!

Bin absolut neu hier und habe schon viel gesucht, doch zu "meinem" Thema nicht wirklich etwas gefunden - vielleicht liegt es an den falschen Suchbegriffen?

Zu meiner Frage (Achtung - absolute Laiensprache!):

Wir haben eine Doppelhaushälfte aus dem Jahre 1949, jede Etage mit Holzfußboden, auch der Boden des Dachbodens.
Das Dach selbst ist nicht gedämmt, aber der Boden war es zumindest einmal - die Dämmung hat sich inzwischen in Wohlgefallen aufgelöst.
Ich habe wirklich nicht die geringste Idee, wie der Boden aufgebaut ist (war), denke aber, daß sich unter den Balken zum darunteliegenden Geschoß irgendwelche "Holzplatten" befinden (die dann ja mal die Dämmung halten mußten), zwischen den Balken war die Dämmung und darüber liegt, mehr oder weniger lose eine Rauhspundlage (diesen Ausdruck habe ich vom seinerzeigen "Gutachter" ;) ).
So, und nun wollen wir den Boden (nicht das Dach) wärme- und auch auch winddicht machen. Soweit meine Informationen bisher gehen, sollte eine Dämmung, wenn ich mal von der Dämmung eines Daches ausgehe, von außen nach innen als Elemente enthalten: Unterspannbahn, Dämmung, Dampfbremsfolie. Wenn man dies im Großen sieht, so liegen die Unterspannbahn und die Folie so, daß die Dachbalken von vorn und hinten abgedeckt sind und dazwischen liegt dann die Dämmung.
Vom Prinzip her müßte doch die Dämmung beim Fußboden genauso laufen? Dann komme ich natürlich zu dem Problem, daß der Boden nur von oben zugänglich ist - vorgestellt hatte ich mir, daß ich von oben auf die Balken eine Dampfbremsfolie lege (natürlich so locker, daß noch die Zwischenräume "frei" bleiben), dann eine Dämmung zwischen die Balken und dann darüber OSB-Platten, damit ein vernünftiger trittfester Boden entsteht. Aber ich bin mir schon längst nicht mehr sicher, ob das der richtige Weg ist ...
Wäre schön, wenn mir jemand einen (oder auch mehrere) Tip dazu geben könnte.
Gru
 
OSB oben problematisch

Ich würde eher folgenden Aufbau vorschlagen:
-20-30mm Estrichdämmplatte auf die Decke als Nagelschutz
-Dampfbremse mit variablem Sd-Wert über die Deckenbalken und in die Zwischenräume verlegt
-Dämmung ihrer Wahl zwischen die Deckenbalken
-Hinterlüftung/Luftschicht 2cm
-diffusionsoffene Schalung, am besten wieder Rauspundlage

Bei dem Aufbau mit OSB oben, wirkt diese als zusätzliche Dampfbremse, leider nur an der falschen Stelle. Die Feuchte in der Dämmung kann schlecht abtrocknen, was zu Schäden an der Dämmung führen kann.

Schöne Grüsse.
 
Hallo!

Erst einmal Dank für die schnelle Reaktion!

Es bleiben, für mich, aber doch noch Fragen:

Die Punkte 2, 3 und 5 habe ich verstanden, doch was ist mit Punkt 1 u. 5 gemeint?
"Estrichdämmplatte" verstehe ich ja gerade noch (oder würde zumindest von jemandem im Baumarkt verstanden ...), doch wo soll die hin und was bedeutet "Nagelschutz"?
Und wie soll die Hinterlüftung aussehen, bzw. wo würde da was verschraubt? Als Laie würde ich das so interpretieren, daß von oben auf die Balken (quer dazu) noch 2cm starke Hölzer kämen und darauf dann die Rauhspundlage?

Dank und Gruß,
Olaf
 
weitere Erklärung

1. Estrichdämmplatte als Nagelschutz
Beim Verlegen von Dampfbremsen von oben auf alten Deckenschalungen (Lattung/Schilfrohr/etc.) wird zum Schutz vor herausstehenden Nägeln, spitzen Putzbrocken und dergleichen am besten eine dichte Mineralfaserplatte (Estrichdämmplatte, Silan, etc.) verlegt, bevor die Folie aufgebracht wird.
5. Hinterlüftung
Man kann die Hinterlüftung auf 2 Wegen herstellen:
a, Die eingebaute Dämmung ist niedriger als der Deckenbalken, so dass zur Schalung noch Luft bleibt.
b, Der Deckenbalken wird aufgedoppelt (Laschen/Lattung/etc.) und es bleibt wieder eine Luftschicht zwischen Dämmung und Schalung.
Ich persönlich würde bei der obersten Geschoßdecke soviel wie möglich an Dämmung reinpacken, also >20cm, und ggf. die Deckenbalken aufdoppeln. Hier kann am günstigsten gedämmt werden und die Dämmstärke stört nicht.
Die Stärke des Rauspunds richtet sich übrigens nach dem Balkenabstand.
Frohes Schaffen.
 
Erstmal ..

.. Löchlein von oben in den Rauhspund machen und gucken ,wie ist die Decke denn aufgebaut , vielleicht auch noch eins von unten an nicht so prominenter Stelle , das ihr wisst ,wie die Deckenuntersicht aufgebaut ist . Dann nochmal schreiben ;-)
Gruß Jürgen Kube
 
Habe mal ein Foto gemacht ...

Hallo!

Hat zwar etwas gedauert, doch jetzt endlich habe ich es geschafft, einmal auf den Dachboden zu gehen, dort zwei lose Bretter und die darunter liegende "Isolierung" zu entfernen. Meiner Meinung nach sehe ich dort einen Balken, der alles hält und an diesen sind von unten irgendwelche weiteren Querlatten angebracht. Zwischen den "Latten" sieht's aus wie zementiert, das Material scheint allerdings etwas weicher zu sein. Die Isolierung besteht zum einen aus Glas- oder Steinwolle und darunter liegen noch diese Krümel, die aussehen wie Tannennadeln ... Eine Dampfsperre (Folie) existiert da wohl nicht, die "Tannennadeln" fühlen sich sehr trocken an, bei der Iso-Wolle bin ich mir ob der Klammheit nicht ganz klar.
Von unten komme ich nicht dran, da eine Deckenverkleidung existiert - in einem Zimmer des Erdgeschosses gibt es keine Deckenverkleidung, aber zu sehen gibt es da auch nicht viel außer der Rauhfaser ;)
Die Balken sind übrigens ca. 19 cm hoch, der Abstand zwischen den Balken (Mitte-Mitte) ist ca. 85 cm.
Ein Foto gibt es dann auch noch.
Kann man aus alldem jetzt etwas schließen/raten?

So viel zur Erklärung, nun auch gleich wieder eine Frage:
Daß möglichst dick gedämmt werden sollte, ist klar. Da die Balken nur ca. 19cm stark sind, unten Estrichdämmplatte von 3cm eingelegt werden und zwischen Dämmung und Rauhspundlage dann noch etwas Hinterlüftung (2cm?) beliebn soll, bleiben für die Dämmung an sich so nur noch 14cm - ein wenig weniger als >20cm ... Nun käme das Aufdoppeln um dann ca. 6cm. Und frage ich mich (und natürlich hier in die Runde), ob ich da vorher noch einen Statiker zu Rate ziehen müßte/sollte?

Und noch gleich eine Frage hinterher: PU als Dämmung? Hätte doch sicher ein paar Vorteile (Man korrigiere mich, wenn ich falsch liege!): Dämmt in gleicher Stärke besser als Glas-/Steinwolle oder ebenso gut in geringerer Stärke (damit kein Aufdoppeln notwendig), es wird keine Dampfbremsfolie oder -sperre benötigt und auch kein Nagelschutz. Nachteile gibt es aber sicher auch ...

Gru
 
Dämmstoff

Starre Schaumplatten, egal ob PU oder PS sind für eine Zwischendämmung in den Deckenbalken eher ungeeignet. Ihnen fehlt die Flexibilität, um sich an die sicherlich nicht gleichmäßigen Balkenabstände, Rundkanten der Deckenbalken, evtl. Beilaschungen anzupassen. Da bleiben bei starren Platten immer Fugen und Fehlstellen am Rand, die einen einfacheren Wärmeverlust zulassen.
Zu den Balkenabmessungen kann man hier nichts genaueres sagen, da man dazu das statische System des Hauses kennen müsste und auch mal etwas nachrechnen wird. Ein Ortstermin mit einem erfahrenen Zimmermeister oder Statiker hilft Ihnen da sicher weiter.
 
Thema: Dachboden Boden dämmen

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