Bauzinsen: US-Zinsmarkt gibt Richtung vor

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Nach
dem Zinsrutsch im Juni ist es in den vergangenen Wochen zu einer Konsolidierung
am Zinsmarkt gekommen. Auch bei den Baugeldzinsen gab es eine Korrektur.
Ausschlaggebend für die Zinsbewegungen bei den langen Laufzeiten bleiben die
mittelfristigen Konjunkturerwartungen in den USA - der größten Volkswirtschaft
der Welt. Dort überraschte zuletzt die Zunahme des privaten Konsums, der rund 70
Prozent des Bruttoinlandsproduktes in Amerika ausmacht. Dieses Szenario
veranlasste Investoren am Anleihemarkt zu Gewinnmitnahmen. Treibende Kraft für
die Kauflust der Konsumenten ist der unverändert boomende Immobilienmarkt.
Allein von Mai 2004 bis Mai 2005 stieg der Wert eines durchschnittlichen
Eigenheims in den USA um 13 Prozent. Dieser Wertzuwachs führt dazu, dass sich
die Konsumenten vermögender fühlen und weiterhin kräftig Geld ausgeben. Wie
schnell sich das Blatt wenden kann, war jedoch zuletzt in England und in
Australien zu sehen. Dort brach der private Konsum ein, nachdem der
Immobilienmarkt zum Stillstand gekommen war. Eine ähnliche Entwicklung wird auch
in den USA eintreten. Der Zeitpunkt dieser Korrektur ist jedoch schwer
vorauszusagen. Anders sieht das Bild in Deutschland aus: Während sich die Preise
für Immobilien in vielen Ländern in den vergangenen acht Jahren verdoppelt oder
sogar verdreifacht haben, sind die Wohnungspreise hierzulande leicht gesunken.
Die Kombination tiefer Immobilienpreise und historisch tiefer Bauzinsen ist
derzeit weltweit einmalig. Während internationale Großinvestoren dies erkannt
haben und seit geraumer Zeit in massivem Umfang deutsche Wohnimmobilien
erwerben, halten sich ausgerechnet die Deutschen selbst ob der depressiven
Wirtschaftsstimmung zurück. Dabei konnte man niemals zuvor günstiger
unproduktive Mietzahlungen in produktiven Vermögensaufbau durch Wohneigentum
umwandeln.



Finanzierungsinteressenten, die langfristig planen müssen,
sollten auf jeden Fall die Konditionen sichern. Besonders die langen Laufzeiten
sind im historischen Vergleich extrem günstig - daran ändern auch leichte
Zinsanstiege nichts. Der historische Durchschnitt für 10-jährige Konditionen
liegt mit knapp 7 Prozent fast doppelt so hoch wie die heutigen Bestsätze.
Darlehensnehmer sollten daher zumindest einen Teil der Finanzierungssumme auf 15
oder 20 Jahre festzurren, um damit hohe Planbarkeit und Sicherheit zu erreichen.
Wer schneller tilgen möchte, kann seine Finanzierung entweder durch eine Tranche
mit kurzer Laufzeit oder eine variable Tranche seinen Wünschen anpassen. Dies
senkt die laufende Belastung und bietet Flexibilität. Wer eine Kombination aus
verschiedenen Laufzeiten wünscht, kann zu so genannten Kombi-Darlehen greifen.
Empfehlenswert für Finanzierungsvorhaben sind ebenso Konstant-Darlehen. Diese
ermöglichen eine vollständige Schuldenfreiheit nach 22 Jahren - und zwar zu
einem effektiven Zinssatz von 4,22 Prozent. Wichtig: Unabhängig von der
Kreditart sollte die Tilgungshöhe angesichts des Zinstiefs bei mindestens zwei
Prozent angesetzt werden. Dies senkt die Laufzeit auf rund 25 Jahre und
minimiert die Kreditkosten.



Die Bestsätze für Annuitätendarlehen liegen derzeit ...



  • für 5 Jahre bei 3,00%,
  • für 10 Jahre bei 3,55%,
  • für 15 Jahre bei 3,80% und
  • für 22 Jahre bei 4,22% effektiv.

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