Ausgezeichnete Ziegel-Architektur

Diskutiere Ausgezeichnete Ziegel-Architektur im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Der 6. Unipor-Architekturpreis "Im Einklang mit der Natur" ist entschieden: Aus insgesamt 72 eingereichten Projekten ermittelte die hochkarätige...
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Der
6. Unipor-Architekturpreis "Im Einklang mit der Natur" ist entschieden: Aus
insgesamt 72 eingereichten Projekten ermittelte die hochkarätige Jury jetzt fünf
Gewinner. Erster Sieger ist das junge Büro Königs Architekten aus Köln mit der
Planung und Realisierung des zeitlos modernen Kirchenbaus in
Regensburg-Burgweinting (erstes und zweites Bild). Zusätzlich zu den ersten fünf
Preisen vergab die Jury noch drei Belobigungen und einen Sonderpreis.



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Fünf Architekten gewannen jetzt den 6. Unipor-Architekturpreis;
"Im Einklang mit der Natur". Die Jury, unter Vorsitz von Prof. Frantisek
Sedlacek (FH Köln), wählte die Preisträger aus insgesamt 72 eingereichten
Objekten aus. Sie splittete den zweiten und dritten Preis und vergab ihn an je
zwei Objekte. Zusätzlich verteilte die Jury in diesem Jahr den Sonderpreis
"Traditionelle Ziegelbauweise".



"Die Prämierung beispielhafter Bauten in massiver Ziegelbauweise
soll Planern und Bauherren deutlich machen, wie viele Gestaltungsmöglichkeiten
der Baustoff Ziegel bietet", beschreibt Unipor-Vorstandsvorsitzender Kastulus
Bader die Zielsetzung des Architekturpreises: "Es gibt viele Möglichkeiten, die
hervorragenden bauphysikalischen Eigenschaften des Ziegels zu nutzen - und
gleichzeitig neue Wege im Bauen zu beschreiten".



Ausschlaggebend für die Beurteilung der Jury waren
umweltgerechte Lösungskonzepte, die neben der architektonisch ansprechenden
Gestaltung auch professionell und fachgerecht ausgeführt wurden.



1. Preis: Raum der Ruhe



Mit dem zeitlos modernen Kirchenbau in Regensburg-Burgweinting
erhielt das Büro Königs Architekten aus Köln den ersten Preis und damit ein
Preisgeld von 5.000 Euro.



Auf einem um wenige Meter erhöhten Plateau liegt am Ortseingang
die neue Pfarrkirche. Das gesamte Kirchengelände wird von einer Mauer
umschlossen. Die neue Kirche, der Friedhof, die alte Kirche sowie das Wohnhaus
des Pfarrers und das Pfarrhaus werden dadurch als Einheit erfasst.



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Die Außenform trägt kaum typische Kirchen-Erkennungsmerkmale. Der schlichte
Kubus mit freistehendem Glockenturm fällt lediglich durch die atypische
Fensteranordnung ins Auge. Im Innenraum trifft der Besucher auf eine völlig
andersartige Raumgeometrie: Weich geschwungene Konturen, transparente Decken und
geschwungene, weißgrün geschlämmte Ziegelsteinwände. "Die Kirche lebt von der
Spannung zwischen klaren geometrischen Formen außen und einer organischen
Innenraumgestaltung mit raffinierter Lichtführung", betonte die Jury. "Der
Ziegelstein des hell geschlämmten Mauerwerks wird dabei bewusst eingesetzt, um
den Oberflächen eine angenehme Maßstäblichkeit und Struktur zu verleihen."



Die Ziegelwand im Innenraum ist nicht schlicht hochgemauert, sondern nimmt die
Form eines Kreises ein. Die extra zugeschnittenen Ziegel übernehmen die
jeweilige Neigung der Wände. Insgesamt ein sehr gelungenes Exemplar deutscher
Ziegelbaukunst.



2. Preis: Ins Grüne geöffnete Niedrigenergiehaus



Der zweite Preis und damit ein Preisgeld von 1.500 Euro wurde zweimal vergeben:
Das Büro Clarke und Kuhn aus Berlin überzeugte mit dem Neubau des Wohnhauses in
Berlin-Heiligensee. "Der wohl proportionierte, kubische Baukörper verdeutlicht,
wie Ziegelmauerwerk in einer klassisch modernen Formsprache zeitgemäß eingesetzt
werden kann - in einer Formensprache, die trotz Bauhaus-Tradition in Deutschland
nach wie vor zu wenig zum Tragen kommt", so die Jury.



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Das freistehende zweigeschossige Einfamilienhaus ist auf einem sehr kleinen
Grundstück erbaut worden. Es passt sich maßstäblich seiner Umgebung an, ohne
dabei an seiner eigenen Individualität zu verlieren. Die Außen- und Innenwände
des Niedrigenergiehauses bestehen aus Ziegel-Mauerwerk. Das Haus öffnet sich im
Erdgeschoss mit einer großen Fensterfront nach Süd-Westen zum Garten. Im
Obergeschoss befinden sich die Individualräume. Besondere Merkmale des
Einfamilienhauses sind das begrünte Flachdach sowie die mit Erdwärme betriebene
Wärmepumpe.



2. Preis: Harmonisches Reihenhauskonzept



Ebenfalls zweiter Preisträger ist das Büro mrb Architekten aus München. Diesem
ist es gelungen, mit einem klaren und einfachen Entwurfskonzept flexible
Grundrisse in einer kostengünstigen und energiebewussten Bauweise zu
ermöglichen.



Das harmonische Reihenhausprojekt mit 14 Häusern wurde im Süden Freisings auf
einem großflächigen, naturnahen Gelände errichtet. Das Besondere an den
entstandenen Reihenhäusern ist, dass die Grundrissplanung ein Höchstmaß an
Flexibilität bietet. Falls sich die Wohnbedürfnisse der Parteien ändern, lassen
sich die Raumgrößen nachträglich mit relativ geringem Aufwand verändern und den
neuen Ansprüchen anpassen. Darüber hinaus sind die Räume des Reihenhausprojektes
so gestaltet, dass sie von Tageslicht durchflutet werden. Bei geeignetem Wetter
ermöglichen große Gärten und Vorgärten sowie sonnige Dachterrassen eine
Ausweitung der Wohnfläche ins Freie.



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Als Heizsystem wurde eine umweltfreundliche Wärmepumpe gewählt, welche
regenerative Umweltenergien nutzt. Hierbei wird dem Grundwasser Wärme entzogen
und an das Heizsystem weitergeleitet.



3. Preis: Wohnen und Arbeiten unter einem Dach



Der dritte Preis und damit 1.000 Euro wurde ebenfalls zweimal vergeben. Dem Büro
Deppisch Architekten aus Freising ist es gelungen, die ortstypische Hausform neu
zu interpretieren – Wohnen und Arbeiten sind gestalterisch gelungen integriert
und von außen ablesbar.



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Das ausgezeichnete Einfamilienhaus mit Büro liegt am südwestlichen Ortsrand. Die
Südfassade öffnet sich zur Landschaft. Der 29 Meter lange Bau wird durch
Wintergarten und Loggia in Eltern-, Kinder- und Bürobereich gegliedert. Die
Räume im Obergeschoss sind jeweils mit einer Galerie zum Dachraum geöffnet.
"Durch Hausform, Grundriss, Materialwahl sowie durch die Verteilung der
Öffnungen und durch aktive solare Maßnahmen wird der Energieverbrauch weitgehend
reduziert", so die Jury. Der Energieverbrauch wird durch solare
Brauchwasser-Erwärmung, kontrollierte Wohnraumlüftung und Wärmerückgewinnung
gesenkt. Ganzjährig schaffen die Glasschuppenfenster im Wintergarten und Dach
ein angenehmes Gebäudeklima.



Preis 3: Leben mit der Natur



Der weitere dritte Platz ging an das Büro 03 München GbR. Ihr eingereichtes
Einfamilienhaus ist wie selbstverständlich in seine ländliche Nachbarschaft
eingefügt, so die Jury.



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Zur stark befahrenen Uferstraße hin geschlossen, öffnet es sich weit nach Osten
und Süden – Richtung Nutzgarten und Fluss-Aue. Dadurch werden der Garten und der
Fluss Teil des Innenraumes. Das Haus erlaubt ein Leben mit der Natur. Die
ökologischen Vorstellungen des Bauherren werden durch den Einsatz einer
Holzpellets-Heizung, die geplante Solaranlage sowie möglichst viele natürliche
beziehungsweise naturbelassene Baustoffe erfüllt.



Sonderpreis: Traditionelle Ziegelbauweise



Das Objekt von Prof. Gerber des Büros Gerber Architekten aus Dortmund erregte
die besondere Aufmerksamkeit der Jury. Mit der Begründung: "Die Sanierung alter
landwirtschaftlicher Gebäude ist eine Hommage an die traditionelle
Ziegelbauweise", verlieh die Prüfungskommission dem Objekt einen Sonderpreis.
Damit wurde erstmalig in der Geschichte der Unipor-Architekturpreise ein
derartiges Sanierungs-Projekt ausgezeichnet.



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Der eingereichte "Tönnishof" wurde komplett modernisiert. Das Stall- und
Scheunengebäude wurden völlig entkernt, so dass nur noch die äußeren Ziegelwände
stehen blieben. Die alten Backstein-Fassaden wurden in ihrem Ursprung wieder
hergestellt, zugemauerte Öffnungen wieder freigelegt. Später wurden unsachgemäß
eingeschnittene Öffnungen wieder geschlossen, so dass die alte Ziegel-Fassade
wieder das Erscheinungsbild prägt. Anschließend wurde das gesamte Mauerwerk
gereinigt, der alte Mörtel des nicht verfugten Mauerwerks zurückgeschnitten und
schließlich das gesamte Schichtmauerwerk neu verfugt. Die einzigen Veränderungen
der ursprünglichen Außenansicht sind ein neues Dach und ein größeres Fenster in
der südlichen Giebelfassade. Des Weiteren wurde dem alten Gebäude ein neues
Treppenhaus von außen hinzugefügt. Innen ist das Gebäude komplett neu ausgebaut
und wird nun als Architektur-Atelier genutzt.



Neben den gesamten Preisträgern erhielten drei weitere Ziegelbauten
Belobigungen. "Allen Teilnehmern des 6. Unipor -Architekturpreises ist es
gelungen, die Vorzüge der Ziegel-Baukunst eindrucksvoll darzustellen", zieht
Unipor-Geschäftsführer Dr. Thomas Fehlhaber zufrieden Bilanz.



<div align='right'>Siehe auch:

unipor-ziegel Marketing
GmbH
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Thema: Ausgezeichnete Ziegel-Architektur
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