Dämmstandard vor 500 Jahren
also , da bin ich auskunftsfähig. Als wir 1994 unser Fachwerkhaus gekauft haben, hatte dies noch den Standard aus der Erbauungszeit, die war um 1800. Kurze Beschreibung ?
Im Haus gab es einen Schornstein, an den waren 2 Öfen angeschlossen, im EG in der Wohnküche ein Küchenherd, im OG ein kleiner Kachelofen in der guten Stube. Die war übrigens das einzige Zimmer im OG, welches verputzt war, alle anderen Kammern bestanden aus dem nackten 16cm dicken Fachwerk, ausgefacht mit Strohlehm in Stakentechnik.
Ich bin in so einem Haus als Kind auch groß geworden. Abends wurden 2 Wärmflaschen ins Bett gelegt, eine an die Füße, die andere in Brusthöhe. Morgens beim Aufwachen glitzerte der gefrorene Atem an den Wänden.
Von Großmutter weiß ich, dass die immer einen Schafwollpullover anhatte, oft noch eine Filzjacke, wohlbemerkt im Wohnzimmer. ( Du hast recht, heute steht Bio auf der Wolle und die kostet das Fünffache).
So wurde damals gedämmt, nämlich gar nicht. Aber so will heute niemand mehr leben, heute muss das ganze Haus incl. Garage warm sein.
Also, ich habe wirklich keine Vorstellung, wie man heute mit Dämmstoffen von vor 500 Jahren dämmen will, mir fallen wirklich keine ein. Vor Blockhütten weiß ich, dass die etwas behaglicher waren, weil Holz ein guter Dämmstoff ist.
Es gibt bestimmt Möglichkeiten nachhaltig zu dämmen, Strohlehmvorsatzschalen oder Hanf-Kalk-Gemische. Aber die sind alle arbeitsintensiv und Arbeit kostet eben...