Abgetötet Kalkfarbe

Diskutiere Abgetötet Kalkfarbe im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo! Ich habe von Kalk Laden 30 Monate eingesumpfte Sumpfkalkfarbe für die Wände und Mineralpigmente sowie von Dullinger Malerkalk 12 Monate...
Mario, die Gartenspritze lasse ich beiseite, wenn der Folgeanstrich anfängt zu trocknen? Also "ab da" dann für den Tag diese Stellen nicht mehr annässen?

Nur wie erkenne ich das Auftrocknen? Ich habe damit große Schwierigkeiten und allmählich glaube ich, dass ich der Sache nicht gewachsen bin.

Ich schrieb vorhin "Ich habe Angst vor Versinterungen", die Auto-Korrektur machte daraus Versicherungen.
Das ist meine große Angst, denn um Wischfestigkeit zu erreichen, muss der Untergrund ausreichend feucht sein und auch nach dem Anstreichen für längere Zeit feucht gehalten werden. Aber Versinterungen sind ein großes Übel.
 
Ich würde maximal zu Beginn der Anstricharbeit mit der Gartenspritze die Wände vornässen. Indem ich je nach Saugfähigkeit diese vielleicht zweimal kurz einsprühe.

Das Vornässen soll der Wand einen Feuchtepuffer verleihen, damit zum einen der Anstrich leichter von der Hand geht und dem Anstrich später nicht so schnell das Wasser entzogen wird, da dieser bis zur Aushärtung etwas Feuchtigkeit benötigt.

Ob die Feuchte stimmt sieht man daran wie lange die Farbe nass auf der Wand steht. Wenn du es schaffst alle Ansätze auf einer Fläche nass in nass weiterzustreichen ist alles prima.

Ansonsten "nebelst" du da nochmals kurz drüber.

Wenn der Kalk aber auf der Wand ist würde ich den nicht besprühen.

Der Anstrich härtet dann bei mäßig hoher Luftfeuchtigkeit und moderater Raumtemperatur schon aus.

Der Anstrich muss nicht nass bleiben, sonder sollte nicht zu schnell trocknen.

Die Carbonatisierung erfordert das eintreten von Kohlendioxid aus der Luft in den Anstrich, dieser muss bis zum Abschluss noch ein bisschen Feuchtigkeit enthalten. Wenn der die ganze Zeit nass steht kommt auch keine Luft rein.

Das Bindemittel schwimmt auf und bildet dann diese Sinterschicht aus.

(Das mit der Feuchteversorgung ist hier im Forum ein häufiger Irrtum, da haben viele falsche Vorstellungen. Da gibt es hier Leute die netzen Stündlich ihre Kalkputzflächen nach und wundern sich das dieser nach vier Tagen immer noch weich ist.)

Du siehst ja daran wie weit der Anstrich getrocknet ist indem du das Deckungsvermögen beurteilst.

Das mit der Feucht löse ich indem ich auf Altputzflächen oder bestehenden Kalkschichten mit 1:5 Verdünnung arbeite und mir das Vornässen spare.

Du solltest dich nicht so verrückt machen.

Wie viele Quadratmeter musst du denn noch machen?

Wenn du gar nicht weiterkommst, könnte ich zur Not auch mal bei dir vorbeischauen, dann machen wir das fertig.
 
Hallo und danke für deine vielen erschöpfenden Antworten. Danke für dein Angebot an Hilfe! Ich finde es wirklich berührend, wie hilfsbereit und verständnisvoll hier mit Neulingen umgegangen wird.

Leider habe ich inzwischen die Nerven verloren und nach einem vierten Probeanstrich (auf drei vorherige Anstriche) immer noch feststellen müssen, dass meine Streichtechnik derart ist, dass an manchen Stellen der Putz durchschimmert.
Ein fünfter oder gar sechster Anstrich wäre notwendig.
Meine zu streichenden Flächen betragen etwa 130m² und das ganze mal fünf oder sechs zu rechnen, wobei ich für vier m² etwa eine Stunde brauche, ist zuviel Belastung, auch emotionale für mich, weil ich die zu streichende Wohnung derzeit deswegen unbewohnbar ist.
Belastend ist es auch, weil ich das Endergebnis gar nicht vor Augen habe und ich keinerlei Ahnung habe, wie mir der farbige Anstrich gelingen wird.
Es tut mir leid für meinen Einsatz, etwa 18 Stunden für das Streichen verschwendet, dabei über 200 Euro für Kalkfarbe und Naturhaarpinsel auszugeben und nicht zuletzt eure Zeit vergeudet zu haben.

Ich werde jetzt auf eine Dispersionssilikatfarbe ausweichen, da diese mit 1-2 Anstrichen ein zufriedenstellendes Ergebnis liefern soll.
Die erste Nachteil der etwas verringerten Diffusionsfähigkeit ist laut Georg Böttcher vernachlässigbar und der zweite Nachteil der Anfälligkeit für Schimmel durch den Dispersionsanteil ist ja nicht so groß wie bei einer reinen Disperisonsfarbe, da sich Kondensfeuchte erst später bildet als bei Dispersionsfarbe.
Ist Dispersionssilikatfarbe genauso einfach zu rollen wie Dispersionssfarbe? Sollte ich frischen Kalkzementputz, er erscheint mir mäßig saugend (einige Tropfen rinnen bei Annässen, das meiste wird aber eingesaugt, jedoch werden manche Stellen dünkler, also saugt es ungleichmäßig), mit Silikatgrundierung grundieren oder den ersten Anstrich mit Wasser verdünnen oder ist das unnötig, weil es einheitlich verputzt wurde (jedoch wurde großteils nach dem Verputuzen glatt geschliffen, es heißt, das Saugverhalten wird dadurch unterschiedlich).

Sieht fertig gestrichene Dispersionssilikatfarbe gleich aus wie Dispersionsfarbe, die sich wie eine Schicht über den Putz legt oder lässt sie den Untergrund durchschimmern, was ich ja eher nicht so gerne habe.
Reinsilikatfarbe an Fassaden lassen ja den Putz klar erkennen, was ich mir für Innen zum Beispiel gar nicht wünsche.

Kalkfarben mit organischen Zusätzen, wie es sie ebenfalls in Baumärkten gibt:
Ist diese von der Verarbeitung ähnlich wie Dispersionsfarbe oder einfach nur eine Kalkfarbe, die ohne Vornässen gestrichen werden kann aber auch durchaus mehrere Anstriche (3-5?) benötigt?

Ohne auf Historizität Wert zu legen:
Spricht für die einfache Verarbeitung bei erhöhter Wasserdampfaufnahmefähigkeit Dispersionssilikat- oder Dispersionskalkfarbe?
 
Also bei Dispersionssilikat bin ich raus. Ich misstraue da den "einfachen" Qualitäten aus dem Baumarkt. Da steht die Acrylatdispersion an erster Stelle der "Zutatenliste". Letztlich lassen sich diese Farben genauso verarbeiten wie "normale" Kunstharzdispersionen.

Die Farbe könntest du auch mit deinen Eisenoxidorange abtönen.

Der Preis wäre halt noch ein bedenkenswertes Argument da legst du ja nochmal 150 Euro fürs Material hin.


Um das Projekt zu "retten" würde ich dir zu einer Kalk-Kaseinfarbe raten.

Die ist wenn man die besonderen Verarbeitungsbedingen kennt im Grund wie eine gewöhnliche Dispersionsfarbe zu streichen und schafft ähnliche Ergebnisse auch das Deckvermögen.

Genau genommen ist die Kalk-Kaseinfarbe technologisch auch eine Dispersion.

Trotzdem ist die Farbe ähnlich "gute" Eigenschaften wie eine Kalkfarbe, was die Feuchtigkeitsregulation anbelangt und ist auch alkalisch eingestellt.

Wir mischen hier im Farbenkontor selber eine Trockenmischung.

Auch ließe sich aus den "Resten" vom Sumpfkalk und Marmormehlen herstellen.

Das ist sehr preiswert und ergiebig. Mit der charakteristischen "Wolkigkeit" sind auch farbige Anstriche machbar.

Also wie gesagt, mein Angebot steht. Ich mache die Tage mal einen Ausflug nach Wien und wir richten dann gemeinsam den Anstrich in Kalktechnik.

Fertig!

Ansonsten sind die Sumpfkalkfarben (Kreidezeit) mit Zellulose auch geeignet, mit zwei Anstrichen zu einer zufriedenstellenden Ergebnis.
 
Nervenschonender......

....wäre trotzdem eine fachkompetente vor Orthilfe eines guten Fachmannes bei dir gewesen.
Ihn sich nicht leisten zu können, ist eher nur Ausflüchte.
Du siehst ja jetzt selbst, was du dir angetan hast.

Hattest du mal meinen Kontakt mit angerufen?
Gespräche bringen manchmal auch mehr!

Viel Eerfolg weiterhin!!
 
Hallo!

Nervenschonender wäre es gewesen, die 80 Euro hätte ich mir leisten sollen.
Der Malermeister, den ich zu Beginn meiner Schimmelproblematik kurz zu Rate zog, sprach davon, dass ich Silikatfarben verwenden sollte. Er meinte sicherlich Dispersionssilikatfarben. So gesehen halte ich mich endlich an den Rat eines Meisters.

Deinen Kontakt habe ich nicht angerufen, weil ich nicht verstehe, wie ein Fremder dazu kommt, mir einfach so am Telefon helfen zu sollen.
Dafür habe ich ja mit einem anderen Meister gesprochen, der sich auf Kalkfarben spezialisiert hat. Der schwärmte natürlich für Kalkfarben und sprach auch davon, dass man schon innert vier Stunden überstreichen könnte und sich dann das erneute Annässen erspart. Es bleibt halt dabei, dass ohne organische Zusätze bis zu fünf Anstriche nötig sind.

Mario, hättest du Interesse, bei deinem Wien-Aufenthalt 23kg Kalkfarbe 30 Monate eingesumpft von Kalk-Laden (9,5kg Eimer angebrochen, 9,5kg Eimer versiegelt, 5kg Eimer versiegelt), je 1kg Echt-Orange (eingesumpft), Manganblau und Lindgrün (jeweils verschweißt) sowie bei Bedarf gebrauchte Streicher und Bürsten aus China-Naturborsten zu kaufen (alles von Kalk-Laden)?
Außerdem hätte ich einen angebrochenen 15kg-Eimer von Dullinger Malerkalk 12 Monate eingesumpft.

Ich könnte dir die Sachen in Wien vorbeibringen.
 
Hallo Wasti,

du hattest dir das doch alles so gut überlegt. Es ist doch schade wenn du das aufgibst und jetzt nochmals neue Sachen kaufen musst.


Mich kannst du auch anrufen und ich kann mit gut vorstellen das wir eine Lösung finden ohne das du weiteres Geld ausgeben musst.

Du brauchst jemanden der dir hilft die Arbeiten fertig zu stellen, sonst machst du dich nur verrückt und empfindest dann keine Freude am Ergebnis.
 
Auch kannst du mal den Kontakt vom Udo anrufen. Ich habe auch oft die Erfahrung machen können, dass versierte Fachleute sehr hilfsbereit und auskunftsfreudig sind, auch ohne monetäres Interesse. Am Ende leben die ja auch vom Interesse an ihrem Handwerk.
 
Informationsfluß

Danke Mario.

Wenn man eine Empfehlung ausspricht, kann man diese auch getrost nutzen.
Ich z. B. eröffne diese Möglichkeiten auch nur, wenn ich diese handwerker länger und fachlich gut kenne und dann auch weiß, wie sie sich verhalten bzw. positionieren.

Kay Zänker
0175 410 87 55
 
Thema: Abgetötet Kalkfarbe

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