Hallo Forumler,
ich besitze zwar kein Fachwerkhaus, aber im Forum sind viele Bau-Fachleute unterwegs die mir hoffentlich helfen können.
Das Problem ist Feuchtigkeit im Erdgeschoss.
Es betrifft ein älteres Bauernhaus, kein Fachwerk (ca. 1950 neu aufgebaut, teilweise unterkellert).
Die Wände sind ca. 40cm stark, Aufbau Ziegel 12cm-Luft(Schutt)-Ziegel 12cm.
Diese Wände stehen auf einem Sandsteinfundament/sockel.
Zwischen Sandsteinsockel und Ziegelwand liegt Teerpappe als Horizontalsperre.
Aber leider befindet sich diese Sperre ca. 15cm über Oberkante Innenfußboden.
Im Innenbereich sind Ziegel vor dem Sandstein gesetzt.
Diese 15 cm fühlen sich immer kalt und feucht an.
Ursache: Aufsteigende Nässe durch Sandsteinsockel und/oder schlechte Wärmedämmung?
Was kann ich tun, um das Problem in den Griff zu bekommen?
Ich hoffe, meine Beschreibung ist verständlich und Ihr könnt mir helfen.
Vielen Dank.
Steffen aus Sachsen
Hallo,
die Beschreibung ist allgemein verständlich. Die vermutungen die hier angestellt wurden werden wahrscheinlich beide zutreffen. Zum einen wird aufsteigende Feuchtigkeit ( bis zur Sperrung), zum anderen eine Ungenügende Wärmedämmung die Ursache sein. gerade im Hinblick auf den Sandstein, welcher zwar ein Naturstein ist, nimmt dieser auch Wasser auf. In diesem Zusammenhang reduziert sich auch hier wie bei jedem anderen Baustoff die Wärmedämmeigenschaft zusätzlich.
Zur Lösung:
1. Ist es möglich gegen die aufsteigend Feuchtigkeit eine horizontale Sperrung immerhalb des Fußbodenaufbaus nachträglich Einzubauen. Entweder im Sägeverfahren oder per Injektion.
2. Könnte auf diese Sperrung verzichtet werden und eine Negativabdichtung (d.h. von innen) aufgebracht werden. Nachteil einer solchen Abdichtung ist, das die Verdunstungszone sich ausschlißlich auf den Außenbereich beschränken wird. Die Vorhandene Dachpappe, welche schon 50 Jahre alt ist wird extrem beansprucht. Ein weiterer Nachteil ist, dass in diesen Bereich keine Bohrungen oder sonstige Beschädigungenmehr stattfinden sollen. Jedoch wird die Negativabdichtung ( Dichtungsschlämme auf Zementbasis unter den Oberputz) die Kosten im Rahmen halten.
Das Problem mit der Wärmedämmung sollte man von außen lößen, gerade im Hinblick auf die Verlagerung des Taupunktes im Mauerwerk.
MfG
Wie ist der Fussbodenaufbau?
Alles Gute
Hallo,
danke für die schnellen Meldungen.
Herr Zinke: Wie kann/soll Wärmedämmung außen im
Sockelbereich (Sandsteinsockel)aussehen??
Herr Schubert: Dielenboden auf Lagerhölzern ohne Feuchteschäden bzw. Parkett auf Betondecke(über Gewölbekeller).
Viele Grüße aus dem verschneiten Sachsen
S. Döhnert
Bei der Wärmedämmung ist die sinnvollste Variante eine von außen aufzubringen.
z. B. Styrodur, WLG 035 für den Sockelbereich, im aufgehenden Mauerwerk dann Steinwolle.
MfG
...die Wand nach außen noch weniger Wasser abgeben. Der Sandstein unter der Abdichtung bleibt feucht und somit kalt, mit oder ohne Negativabdichtung wird an dieser Stelle mit Kondenswasser zu rechnen sein.
Ich halte vorgestelle Sanierungskonzept für zumindest unvollständig, eine Steinwolledämmung außen unter diesen Bedingungen für grundfalsch.
Grüße
Thomas
Herr Döhnert hat ja auch klar beschrieben, dass seine Lagerhölzer trocken sind. Somit wäre die Feuchtigkeit, die momentan über den Sockel verteilt wird, eine Gefahr für den Fussboden, wenn die Mauern gesägt horizontalisoliert werden.
Ausserdem müßte er dann den gesamten Fußboden aufnehmen, um unter Niveau die Sperre anbringen zu können, also ich weiss nicht.
Wie wäre es den mit Ersetzen der sockelverblendenden Ziegelsteine durch Wandheizung oder Anbringen einer Sockelheizung?
Alles Gute
Ein Freund (Statiker und Bauleiter) hat in seinem eigenen Haus das EG etwas tiefer gegraben (sehr geringe Raumhöhe) und kam so mit dem Fußboden unter die Sperrschicht. Er hat vor dem Fußbodenneuaufbau die Außenwände umlaufend innen um 60mm abgespitzt (50cm hoch) und 50mm foamglas eingebracht, anschließend verputzt. Somit Dämmung und Feuchtesperre in einem. Welchen Mörtel oder Kleber er dazu verwandt hat, weiß ich freilich jetzt nicht, immerhin muß ja verhindert werden, daß die Feuchtigkeit durch den Mörtel nach oben transportiert wird.
Möglicherweise klingt das nicht nach der "reinen Lehre", aber in diesem konkreten Fall funktioniert das seit 4 Jahren.
Neujahrsgrüße
Thomas
Hallo zusammen,
vielen Dank für alle Hinweise und Ratschläge.
Den Tipp von Herrn Böhme finde ich interessant. Ich würde auch in diese Richtung tendieren.
Gibt es noch andere Varianten zur Innensperre mit Dämmung?
Hält dann die 50 Jahre alte Dachpappe die im Sandstein aufsteigenden Feuchtigkeit auf , wenn die Verdunstung nach innen wegfällt?
Noch eine Frage zum Wandaufbau.
Ist eine Dämmung des Hohlraumes in der Ziegelmauer (Ziegel12 -Luft- Ziegel12) möglich (womit) und sinnvoll, da es dann bestimmt viele Wärmebrücken durch Schutt und andere verbindende Mauerteile gibt?
Bitte beachten:
der Sandsteinsockel soll von aussen sichtbar sein und das Haus wurde vor wenigen Jahren neu verputzt, also möchte ich keine Verblendung oder Dämmung von aussen
Viele Grüße
Steffen