Wasser im Keller

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Bernd Bellack

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hallo, meine Familie und ich sind im Januar 2012 in ein Fertighaus mit Betonkeller mit weißer Wanne eingezogen (Neubau). Von unserem Bauleiter wurde uns empfohlen, das Treppenhaus von innen zusätzlich zu der Dämmung außen noch einmal Rigips-Platten mit Dämmung anzubringen. Das soll verhindern, daß sich die warme Luft oben mit der kalten Luft unten vermischt. Diese Dämmung habe ich vor Einbringung des Estrichs angebracht. Nach einiger Zeit ist die Rigips-Platte von unten naß geworden und hat daraufhin auch sehr bald Schimmel angesetzt. Ich habe gedacht, daß im Estrich noch zuviel Feuchtigkeit war und diese in die Wand gezogen ist. Die Platten habe ich daraufhin wieder entfernt und den ganzen Sommer über austrocknen lassen. Im Sommer war der Spalt zwischen estrich und Wand staubtrocken. Vor wenigen tagen wollte ich wieder neue Platten anbringen. Da habe ich gesehen, daß der ganze Spalt ca. 6 - 7 cm voll Wasser steht. Alle zu- und Abwasserrohre im Keller sind Aufputz verlegt. Nirgends ist etwas naß, das heißt das Wasser kann nur von außen kommen. Wie verhalte ich mich jetzt richtig? Normalerweise ist doch der Kellerbauer dafür zur Verautwortung zu ziehen oder? Gibt es Möglichkeiten das Leck zu finden ohne von außen alles aufgraben zu müssen? Vielen Dank für Ihre Infos Grüße Bernd
 
Bodenplatte-Ausfuehrung-Weiße-I3461_20131684243.JPGWeiße Wanne

Hallo Bernd,
falls die Weiße Wanne im Grundwasser steht kann es bei fehlerhafter Ausführung vorkommen das Wasser einsickert. Eine Reparatur ist grundsätzlich von innen möglich falls es sich nur um kleine Fehlstellen handelt. Solche Fehlstellen können z.B. durch Risse entstehen die infolge von Schwindspannungen im Beton auftreten.
Dazu muß zuerst die Ursache und der genaue Ort des Wassereintritts lokalisiert werden. Wenn an den Wänden im Keller nichts zu sehen ist dann ist als Eintrittsstelle der Übergang zwischen Bodenplatte und Wänden sehr wahrscheinlich. Bei mangelhafter Ausführung dringt hier Wasser ein und staut sich auf der Bodenplatte unterhalb des Estrichs auf. Ein weiteres Indiz dafür ist ein waagerechter Feuchtesaum, der langsam von unten her an den Innenwänden sichtbar wird. Da solche Wände auf der Bodenplatte aufstehen saugen sich die Fugen und Steine von unten her voll mit Wasser.
Ursachen für die so eine mangelhafte Ausführung gibt es eine Menge, das hängt von der Art der verwendeten Bauweise ab. Üblich sind bei Einfamilienhäusern Fertigteilkeller aus Dreischichtelementen. Die wandgroßen Elemente bestehen aus zwei dünnen Betonplatten, die mit Bewehrungsstählen auf Abstand verbunden sind. Der Hohlraum wird nach der Montage mit Ortbeton verfüllt. Der kritische Punkt ist die Arbeitsfuge zwischen Bodenplatte und Element. Die Dichtung erfolgt entweder über in die Bodenplatte einbetonierte Fugenbleche oder über einen eingelegten Verpressschlauch. Nach Aushärten des Betons wird durch diesen Schlauch ein Dichtmittel appliziert, welches die Fuge dichtet.
Wenn die Eintrittsstelle lokalisiert wurde kann man die Lecks durch eine Schleiergelung von innen schließen.
Was können Sie tun:
1. Erst einmal überprüfen, wie weit Wasser eingedrungen ist. Setzen Sie in jedem Raum eine Bohrung im Bereich der Außenwand im Estrich. Die Bohrungen sollten bis auf die Bodenplatte reichen, also durch die Dämmung durch. Mit einem Peilstab ( ich nehme dafür chinesische Essstäbchen) können Sie sehen ob das Ende nass wird.
2. Eine Mängelanzeige an die Baufirma richten.
Falls Sie mit der Firma Probleme bekommen rufen Sie mich an.
Ich habe als Gutachter mehrere Fälle dieser Art betreut.

Viele Grüße
 
Das Bohren...

... auf eigene Faust würde ich bis auf weiteres sein lassen.

Ansonsten ist Schritt 1 zunächst die Dokumentation des Schadensbildes/des Mangels (Fotos, Protokoll). Damit dann zu Schritt 2: Schriftliche Mängelanzeige beim GU.

MfG,
sh
 
Vor

allem erst einmal die Bauverträge studieren, wer mit wem da gebaut hat.
Ich habe schon erlebt, daß es Bauträger gibt, die zwar Schlüsselfertig versprechen, aber Großteile der bauleistung direkt zwischen Baufirma und Bauherren vetraglich abschließen lassen, so z.B. den Kellerbau, um später bei solchen Gewährleistunsgfällen gut dazustehen. Auch mal schauen, ob es von Bauabschnitt Bodenplatte-Außenwand Fotos gibt, denn die Fuge muß gesondert "bestückt" werden mit Dichtungsbänden/Blechen. Vielleicht ist da schon etwas zu erkennen. Und wenn Ihr merkt, daß es Probleme bei der Mangelanzeige gibt - dann schaut euch schon mal nach einem FACH-Anwalt um oder nehmt das Angebot von Georg Böttcher an - womit Ihr fürs erste erst einmal bestens beraten seid. .... und Fotos vom jetzigen Zustand sind ebenso wichtig
 
Hallo Georg Böttcher, hallo SH, hallo Olaf,

Vielen Dank für Eure schnellen Infos. Ich werde in den nächsten Tagen die wichtigen Schritte einleiten. Außerdem werde ich den Bauherrndienstleister, der uns in der Bauzeit betreut hat hinzuziehen. Sollten noch Schwierigkeiten hinzukommen werde ich nochmal melden. Viele Grüße Bernd
 
Thema: Wasser im Keller

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