Ausblühungen und Feuchte in der Kellerwand - Sandstein

Diskutiere Ausblühungen und Feuchte in der Kellerwand - Sandstein im Forum Keller & Fundament im Bereich - hallo, seit Jahren gibt es ein Problem mit einer Außenwand unseres Hauses. Das Haus ist Baujahr 1900 Das Fundament ist aus rotem Sandstein...
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Luddi

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hallo,
seit Jahren gibt es ein Problem mit einer Außenwand unseres Hauses. Das Haus ist Baujahr 1900
Das Fundament ist aus rotem Sandstein, darüber sind Backsteine verbaut.
Eine weitere Außenwand mit gleichem Aufbau ist am Haus vorhanden - hier sind keine Probleme!
An der Außenwand sollte vor 3 Jahren mal der Backstein weiß mit Fassadenfarbe getrichen werden - da hielt die Farbe fast nicht. Außerdem sind gelbliche Ausblühungen zu erkennen. Die vorhandene Farbe bleibt wie Kreide an den Fingern hängen, wenn man hete mit der Hand darüber fährt.
Im Keller wurden vor ca 20 Jahren die Wand eines Kellers (Keller A) mit einem Betonputz (?) verputzt.
Ein zweiter Kellerraum (Keller B) wurde zeitweise mal als Keller für Öltanks genutzt und hat einen Verputz der ca 45 Jahre alt ist - der ist irgendwie sandiger - keine Ahnung was für ein Putz das ist.
In Keller A bröselt nun seit einigen Jahren der Anstrich von Fassadenfarbe immer weiter ab und an Stellen an denen nicht verputzt ist, bröckelt der Putz weg (Z.B. am Kamin). Die Wand fühlt sich feucht an.
In Keller B ist auch die Feuchte zu merken und ein Bröckeln zu merken - nicht so stark wie Keller A.
Über dem Keller A befindet sich das nichtgeheizte Treppenhaus.
Über Keller B ist Wohnraum, der an der Außenwand schon seit Jahren mit Feuchtigkeit im Mauerwerk zu tun hat. So viel ich weiß, wurde deshalb diese Wand mit Rigips incl Styropor verkleidet.
Hier in den Foren habe ich schon viel rumgelesen - unterm Strich stellen sich für mich folgende Fragen:
1. Welche Ursache hat die Feuchte und die Ausblühungen? Ich habe ja den Betonputz in Verdacht.
2. Welche Maßnahmen muss ich ergreifen - und welche darf ich nicht machen?
3. Wo finde ich in Offenbach/Frankfurt einen Handwerker, der mich kompetent beraten kann.
Wenn es klappt werde ich noch ein Fotos hochladen.
Vorab schonmal vielen Dank
Luddi
 
SandsteinKellerwandFeuchte_I8515_201061512416.JPGAusblühungen und Feuchte in der Kellerwand - Sandstein

Außenmauer - Ausblühung am Backstein
 
Hallo Luddi,ohne es wirklich gesehen zu haben sind das jetzt Vermutungen.

Verm. Zementputz in Keller A
Verm. Kalkputz in Keller B

Keller B ist nicht ganz so feucht weil der Kalkputz noch ein wenig Feuchtigkeit puffern kann, Keller A ist Dank des Zementputzes recht dicht und kann mit der Feuchtigkeit höchstens noch als Kondensat umgehen ...

Das Mauerwerk dürfte feucht sein. Wie sieht der Sockel von außen aus? Verputzt? Naturstein?

zu 1. Den Verdacht teile ich. Zunächst ist einmal zu klären, woher die Feuchtigkeit kommt. Wie wird der Keller genutzt bzw. belüftet? Gibt es jahreszeitliche Schwankungen hinsichtlich der Feuchtigkeit?

zu 2. Maßnahmen. Ersteinmal klären weshalb es feucht ist, danach richten sich die Maßnahmen. Annähernd sicher ist aber vorab, dass Du Dich vom Zementputz verabschieden solltest.

zu 3. Auszuführende Arbeiten werden bei Dir das bereichsweise Entfernen des Putzes, abtrocknen, wenn gewünscht neu verputzen (diesmal mit den richtigen Materialien) sein. Die Arbeiten sind alle kein Hexenwerk, die Materialien sollten dem Handwerker vorgeschrieben werden. Bei Bedarf kann ich einmal vorbei kommen und mir das ansehen.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Anstrich

Auf dem Bild sieht es so aus als ob der Sockel gestrichen wurde.Auch hier sollte die Farbe möglichst entfernt werden.
Ansonsten schließe ich mich der Aussage des Herrn Kornmayer an..Ursachen erforschen.
Vom Zementputz verabschieden und mit anständigen Luftkalkmörtel instandsetzen.

LG.P.Schneider
 
Ausblühungen und Feuchte in der Kellerwand - Sandstein

Der Sockel von außen ist nicht verputzt - ist roter Sandstein.Der wurde immer wieder mal angestrichen - immer mit Farbe, die man bei rotem Sandstein verwenden soll.
Ein Foto von den Ausblühungen auf den außen liegenden Mauer gibt es jetzt.
Ich bin der Meinung, dass die Feuchtigkeit im Sommer mehr ist, als im Winter.
Die beiden Keller werden nur zum lagern von Besen, Blumentöpfen etc verwendet. Im Keller A ist der E-Anschlußkasten.
Gruß
Luddi
 
Die rote Farbe sollte ab. Es gibt keine Farbe die man auf einen Sandstein streichen soll. Das Ablösen der Farbschicht und das Absanden ist eine Vorstufe zu größeren Schäden, die den Stein an sich angreifen, auflösen.

Aus Sandstein wird dann einfach Sand.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Farbe entfernen

Kann nur raten runter mit den absperrenden Müll...
Nach Entfernung der Farben sollte der Naturstein möglichst offen bleiben.. Sagt im übrigen schon das Wort
( Naturstein) also keine Chemipampen oder absprrende Farben auftragen. Sollte der Sandstein beschädigt sein so kann man diesen mit Keim Restauro sehr gut bearbeiten.
Bei der Entfernung der Farben sollte wenn möglich ein Fachbetrieb die Arbeiten ausführen und die Farbschwarten möglichst ohne Chemi entfernen. Zb.Im Rotec-Heißdampfverfahren oder JOS-Verfahren oder in Kombination

Weitere Infos gerne auf Anfrage.

LG.Peter Schneider
 
Ich würde schon unterscheiden zwischen Keller und Sockel!

Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.
Im Keller ist ein anderes Klima als über Oberkante Gelände.
Gibt es auch Bilder vom keller?
Dringt im Keller Wasser ein, oder sind nur die Wände feucht?
Wie ist die Nutzung - jetzt und später?
Das Bild zeigt Tauwasser auf Zementputz und kommt nicht von außen.
 
Ich würde schon unterscheiden zwischen Keller und Sockel!

Hier ein Bild von Keller A.
Die Wand ist "nur" spürbar feucht - es gibt kein Wasserproblem.
Solche "Wasserflecken" wie in dem Beitrag von E.B. sind keine vorhanden.
Der Keller wird nur zum Lagern von Besen, Farben usw verwendet. Leider ist in dem Keller A auch noch der Hauptsicherungskasten des Hauses.
 
Sieht sehr zementär aus der Putz, hier kann Feuchtigkeit nicht in ausreichendem Maße abtrocknen.
Diesen sollten Sie abschlagen und durch einen Kalkputz ersetzen.


Grüße aus Schönebeck
 
Zement

Zement abstemmen.Untergrund reinigen. Fugennetz überprüfen und ggf.erneuern. Geöffnete Flächen einige Zeit offen stehen lassen damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Im Anschluss mit Luftkalkmörtel verputzen.

Untergrund: Naturstein-, Bruchsteinmauerwerk
Untergrundvorbereitung
Vorhandenen Altputz abschlagen, loses und mürbes Fugenmaterial ca. 2 cm tief auskratzen. Mauerwerk mit Stahl- oder Straßenbesen gründlich abkehren. Haftungsbehindernde Trennschichten wie Staub oder Verwitterungsprodukte etc. mittels Druckluft oder Nebelstrahlverfahren reinigen.
Grundierung
Freigelegte und gereinigte Untergrundfläche mit 4%-iger Tonerdelösung satt einsprühen und sofort frisch in frisch Spritzbewurf einwerfen.

Haftspritzbewurf
Vorbereiteten und grundierten Untergrund dünn und vollflächig mit Solubel Luftkalkmörtel (Körnung 6 mm bzw. 4 mm) vorspritzen. Standzeit max. 1 Tag. Spritzbewurf ggf. aufrauen.

Egalisierung von Untergrundvertiefungen
Auswerfen von Fugen, Fehlstellen, Vertiefungen etc. auf ausreichend angesteiften Haftspritzbewurf mit Solubel Luftkalkmörtel (Körnung 6 mm bzw. 4 mm). Anschließend mit einem Holzbrett auf Mauerwerksniveau abziehen. Nach ausreichender Ansteifung der Putzoberfläche für Carbonatisierung und nachfolgender Putzhaftung aufrauen (Putzkamm, Zahnspachtel). Max. Schichtstärke 25 mm, bei größeren Schichtstärken ist mehrlagig zu arbeiten. Standzeit 1 - 3 Tage.

Grundputz
Anbringen eines Grundputzes auf vorbereiteten und egalisierten Untergrund mit Solubel Luftkalkmörtel (Körnung 4 mm) mit einer mittleren Schichtstärke von ca. 15 mm. Waage- und senkrecht mit Holzlatte abziehen. Nach oberflächlicher Ansteifung für Carbonatisierung und nachfolgender Putzhaftung aufrauen (Gitterrabbot). Standzeit 1 - 3 Tage.

Feinputz
Aufbringen eines Feinputzes auf Grundputz mit Solubel Luftkalmörtel (z.B. 1 mm Körnung). Anschließend kann die Oberfläche abgefilzt oder nach Musterfläche gestaltet werden. Schichtstärke 2 - 4 mm. Evtl. Nachbehandlung ist zu berücksichtigen

Anstrich
Mehrmaliger freskaler Sumpfkalk-Kaseinfarben-Anstrich

Im Außenbereich hatte ich oben schon geschrieben.Antriche restlos entfernen.




Gruß Peter Schneider
 
Was soll das bringen - Putz abschlagen??

Wenn oberflächlich etwas abtrocknet, dann kommt doch um so mehr nach.
Aber nicht nur Wasser, sondern auch Salze.
Ich habe dazu eine andere Vorstellung.
Wände und Boden feucht lassen.
Somit soll oder kann der Putz draufbleiben.
Nur mal so zum Nachdenken.
Alle Häuser (Fundamente) stehen auf feuchten Dreck – z.T. hunderte von Jahren - ohne Problem.
Auch deswegen, weil Salze in Lösung bleiben, und somit nichts passiert.
Unter einem Zementestrich ist es auch ständig feucht!
Eine Wasserleitung geht auch nur deswegen kaputt, weil bei Frost aus der Lösung = ein Kristall wird und so eine Volumenvergrößerung hat - mit Sprengwirkung usw..
Deswegen verweise ich nochmals auf meine Schrift Nr. 12.
Das Bild zeigt einen feuchten Boden-Wandanschluss.
 
Interessant wäre, ob es wirklich einen Zusammenhang zwischen dem Keller B und dem darüber liegenden feuchten Wohnraum gibt oder ob unterschiedliche Ursachen zu finden sind.
Teile uns doch mal Dein weiteres Vorgehen mit,

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Es kann doch unten und oben feucht sein, je nach Temperatur und Feuchte

Jedoch dies zu ermitteln....äußerst schwierig.
Fest steht, wenn im Keller die Feuchte sehr hoch ist, dann "durchfeuchten" auch die Deckenflächen.
Somit bleiben diese auch etwas kühler und es kommt vermehrt zu Tauwasserausfall und schaukelt sich hoch.
Ich halte es so:
lasse die Wände feucht
bringe das I-Bausystem auf
und habe einen "trockenen" Keller
Boden abdichten, und somit kann ich meine Luftfeuchte auch reduzieren - ohne was nachzusaugen.
Das Bild zeigt einen ehemals sehr feuchten Keller mit dem I-Bausystem.
 
System

Der große Nachteil ....Bausystems ist meiner Meinung nach der, dass die Wand dahinter nass bleibt. Pilzkulturen können hervorragend gedeien, ...letztendlich wird das Problem nicht behoben sondern nur eingesperrt nach dem Motto aus dem Auge aus dem Sinn...


LG.Peter Schneider
 
Durch ein Entsalzen der Wände und ein Verhindern des Neueintrages von Salzen können Sie das Übel (Ausblühungen) an der Wurzel packen. Hier mal ein Link zur Wirkungsweise von Salzen im Mauerwerk: http://www.baufachinformation.de denkmalpflege.jsp?md=1988017124605
 
Kirche im Dorf lassen.

Das bei einem 110 Jahre alten Haus im feuchten Keller etwas Putz bröckelt, sich die (schichtbildende) Farbe von der Wand löst und ein paar Ausblühungen auftreten ist ja wohl nicht ganz unnormal.
Salz ist in gewissem Maße ubiquitär und in jeder Wand vorhanden und wenn das Umfeld stimmt schadet das auch nicht. Wenn Sie genau suchen finden Sie wahrscheinlich in jeder Wand einen Salzgehalt und können ein "Entsalzungsprogramm" mit dem Angstknopf starten. Es muss doch nicht alles sein was geht, bisher ist nur von einer simplen Kellernutzung (Lagern von Blumentöpfen und Besen) die Rede.

Luddi schreibt: "Ich bin der Meinung, dass die Feuchtigkeit im Sommer mehr ist, als im Winter." Ohne es gesehen zu haben mutmaße ich, dass der Schaden eher auf einen Tauwasserausfall über einen langen Zeitraum stammt. Wenn dem so ist sind die Maßnahmen einfach und oben bereits beschrieben.

Kommende Woche bin ich in Neu-Isenburg, bei Bedarf einfach melden.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Nun ob uns die Weisheiten von 1985 weiterhelfen?

Es hilft niemanden weiter, wenn wir alles auflisten, was nicht geht.
Dann ist der Beitrag von Herrn Kornmayer wichtig, wie soll was genutzt werden und dann erst bewerten.
.
Herr Schneider bitte äußern Sie sich doch mal dazu, woher Ihrer Meinung nach die meiste Feuchte kommt und auch woher, oder wieso Pilzkulturen stammen können.
Ihre Erfahrungen dazu können Sie auch an meine emailadresse senden.
Ich bin jedenfalls der Meinung, dass die Feuchte überwiegend durch Tauwasser an der kalten Wand entsteht und dann durch das I-Bausystem eine erhebliche Reduktion der Feuchte entsteht.
Sie sollten sich mit etwas aktuellerer Literatur beschäftigen wie z.B. "Gesund wohnen in Altbauten" zu beziehen bei Amazon oder auch direkt bei mir.
Weiter wäre das Buch von Herrn Dr. Künzel für Sie wichtig.
Bauphysik und Denkmalpflege 2., erweiterte Auflage. Helmut Künzel beschreibt hier die Feuchte-Akkumulation. ISBN 978-3-8167-8047-2
 
Noch zum Buch von Herrn Dr. Künzel

Er beschreibt hier sehr gut welche Feuchteaufnahmen möglich sind und wie diese zu bewerten sind.
Die sogenannte "Aufsteigende Feuchte" (wie von vielen sogenannten Sanierern vorschnell diagnostiziert) wird hier doch sehr stark angezweifelt.
 
Thema: Ausblühungen und Feuchte in der Kellerwand - Sandstein
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