Hohe Luftfeuchtigkeit- Wand feucht?

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Nomax

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Hallo!

Im Moment ist es ja sehr warm und auch die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Nun habe ich bemerkt, dass ein Teil der Wände (kurz übern Fußboden) an einigen Stellen feucht werden. Das sieht man, weil die Wandfarbe dort etwas dunkler ist. Das Phänomen tritt auch nur in den Sommermonaten verstärkt auf. Ansonsten ist es deutlich weniger oder fast gar nicht und ich bekomme es durch ausreichendes Lüften wieder weg. Nur jetzt ist die Luft ja draußen auch feucht und lüften bringt da nicht soviel. Jedenfalls merke ich nichts davon. Was mag das sein? Ist es schlimm? Und was kann ich dagegen tun?

Unser Haus wurde in den 50 iger Jahren gebaut und hat keinen Keller. Der Fußboden besteht aus Dielen, die unterlüftet sind.

Vielen Dank
Martin
 
Taupunkt

Hallo,

wenn die unteren Steinreihen Feuchtigkeit ziehen und sie verdunsten, kühlen Sie ab. Und das ist momentan unter dem Taupunkt.
Schlimm ? Wenn Sie damit leben können, nicht.

Grüße
 
Feuchtigkeit

Hallo Martin,

aus welchem Material besteht denn Deine Wand? Hatte gestern erst eine Besichtigung gehabt wo der Kunde an seinem 10 Jahre alten Haus eine 10 m Horizontalsperre haben wollten. Nun, die war in Ordnung, es war wie bei Ihnen auch Luftfeuchte durch zuviel Lüften. Die Betonwände konnte die Feuchte nicht aufnehmen und haben sich in der Rauhfasertapete schick für den Schimmel gemacht.

Bei Beratungsbedarf schaue ich mir das gern mal an.

Gruß Ralf
 
helfen kann:

nachts lüften, Fenster bei hoher Luftfeuchte tagsüber zu halten, Ventilator vor die Wand stellen und mehrmals täglich 30 min laufen lassen, dann wird die Wandoberflächentemperatur angehoben und es kann besser abtrocknen.
 
Feuchtigkeit

Das ist eine ganz normale gemauerte Wand, ich denke mal aus gebrannten Mauersteinen + Zementputz. Schimmeln tut's bei uns noch nicht. Kann es auch sein das sich dabei Salze aus dem Mauerwerk lösen?

Martin
 
Ventilator vor die Wand?

@Karl Schmitz:
Wie soll man den Ventilator vor die Wand stellen?
1. Luftstrom zur Wand hin
2. Luftstrom von der Wand weg
3. seitlich
 
Was für eine Farbe auf der Oberfläche?

Von der ausgehend, kann man Hilfestellung geben.
Auf alle Fälle nichts auf die Wand pinseln, das die Wandoberfläche noch dichter macht.
Am einfachsten mit reinem Kalk arbeiten.

Grüsse Thomas
 
Da es

sich vermutlich um Kondensfeuchte handelt, werden keine Salze aus dem Mauerwerk austreten. Wie schon gesagt, nachts lüften und die kühle Aussenluft gegen die warme und feuchte Innenluft tauschen.
MfG
dasMaurer
 
Hohe Luftfeuchtigkeit- Wand feucht?

Ich hab mal hinter die Fußleiste geschaut. Da ist sowas weißes, hmmmm kann man schlecht beschreiben. Sieht aus wie kleine Stückchen Watte und man kann es in der Hand zerreiben.
Wie Schimmel sieht mir das nicht aus. Ist geruchslos.
 
Hallo Martin,

richtiges Lüften sollte zum Erfolg führen. Bei dem weißen Flaum dürfte es sich vermutlich um Salze handeln, sollte man sich aber mal genauer ansehen. Liegt ein Bodenbelag auf den Dielen?

Ein Blick unter die Dielen würde wohl nicht schaden.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Feuchtigkeit.

Auf den Dielen liegt Laminat. Die Dielen lassen sich nur mit großem Aufwand hochnehmen. Die Dielenbretter gehen durchs ganze Zimmer. Das Laminat hat ja nicht die gleiche Richtung wie die Dielen. Ich müßte also das ganze Laminat rausreißen, auch wenn ich nur eine Diele hochnehme.
 
Anhang

Hallo Martin,

wie es aussieht werden die Details genauer. Die weißen Ausblühungen hinter der Scheuerleiste sind Kalkausblühungen. Die sehen aus -wie beschrieben- wie kleine Wattebausche. Wenn soetwas bemerkt wird ist von Kapillarfeuchte auszugehen die vermutlich horizontal oder vertikal ins Mauerwerk eindringt und winzige Kalkpartikel aus dem Mörtel wäscht. Wird der Kalk (Bindemittel) aus dem Mörtel gewaschen verliert der seine Festigkeit und es besteht irgendwann die Gefahr von Mörtelkompression und Setzrissen. Durch die Feuchtigkeit in den kapillaren wird die Temperatur im Fußleistenbereich gesenkt und es kommt verstärkt in diesem Bereich zu Kondensation. Eine Kapillarwassersperre trocknet den Bereich aus und wird das Problem beheben. Ich empfehle nicht an diesem Problem herumzudocktern sondern es gezielt beseitigen zu lassen. Das ist billiger und Nervenschonender als alles andere.

Gutes gelingen, wie gesagt gehört MVP zu meinem Betreuungsgebiet.

MfG, Ralf
 
Ein Sommerklassiker

Hallo Martin,Laminat auf Diele klingt nicht gut. Jetzt rate ich erst recht zu einem Blick darunter. Innerhalb weniger Jahre können sich die Lagerhölzer komplett zersetzen. Nach dem Kauf konnte ich im eigenen Haus die Balken zur Hälfte einfach heraus fegen.

Vermutlich handelt es sich eher um ein Auftreten von Calciumhydroxid / Calciumcarbonat, ausgelöst durch die Wandfeuchte, die – wenn länger feucht – die Salze an die Wandoberfläche transportiert. Ein Sommerklassiker.

Die eben in den Sommermonaten hohe Luftfeuchtigkeit schlägt sich im kühlen Sockelbereich (nicht unterkellert) nieder. Auch ein Zusammenspiel mit nicht abgelüfteter Erdfeuchte unter dem durch das Laminat versiegelten Boden kann mitwirken.
Hier ist eher der einfache Eingriff, als eine aufwendige technische Lösung gefragt. Eine Wand, in der sich augenscheinlich gelöste Salze befinden sollte auch nicht hydrophobiert werden, dass kann zu Schäden führen. Dies wird Ihnen Herr Rupnow gewiss bestätigen.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Hier würde ich

den Boden im Randbereich öffen und einen Blick darunter werfen, auch hier könnte sich die Ursache der Feuchtigkeit befinden. Auch ich rate von einer Hydrophobierung ab, da diese nicht zur Beseitigung der Salzbelastung beiträgt. Hier kann mit einfachen diffusionsoffenen Putzen und Farben sehr viel erreicht werden.

Grüsse Thomas
 
Das kann ich ...

aus Erfahrung bestätigen. Ich hatte ein ganz ähnliches Problem in meiner nicht unterkellerten Küche, mit unterlüfteten Dielen und PVC oben drauf. Im letzten Herbst Tapete und Styropor darunter entfernt, Kalkputz und Kalkfarbe drauf, Dielen vom PVC befreit. Diesen Sommer ist die Wand trotz Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit deutlich trockener, hat kaum mehr Salzausblühungen und keine Spur von Schimmel.

Viel Erfolg
 
Hydrophobierung

Hallo Herr Kornmayer,

ich glaube das hängt von den Salzen ab. Wenn hygroskopische Salze wie Kaliumcarbonat -durch eine Verkieselungssperre- oder Ammoniumcarbonat -verfaulter Tierurin, z. B. in Stallgebäuden- ins Mauerwerk gelangt ist, sollte dieses nach einer Porofin Horizontalsperre ein paar Tage mit Wasser gespült werden. Das ist natürlich im Wohnbereich schwierig. Aber gerade die hygroskopischen Salze ziehen die Luftfeuchte ins Mauerwerk. Andere Salze liegen wie ein toter Hund in den Kapillaren wenn die kein Wasser haben. Natrium -wie in manchen Silikon-Abdichtungsprodukten enthalten- reagiert mit Feuchtigkeit und der Luftkohlensäure im Mauerwerk zu Natriumcrbonat (Soda) und bildet Kristalle. Wenn diese Kristalle wachsen ist eigentlich klar was weiter geschieht. Ich denke, dass Austrocknen mit eine Hydrophobierung durch Injektion mit einem salzfreiem Hydrophobiermittel ist sogar zwingend notwendig. Vergessen wir nicht das während des Trocknungsprozesses noch viele Salze ausgespült werden. Die Watte allerdings an der Wand von Martin ist in erster Linie Kalk und keine Salze. Was dann Putz oder Farben ausrichten sollen ist mir ehrlichgesagt schleierhaft. Irgendetwas ranschmieren funktioniert hier und woanders nicht!

Solltest Du -Martin- wirklich einen nassen Fußboden haben muss der natürlich abgedichtet werden. Hier gibt es die Möglichkeit auf den Betonboden mit Estrichpappe oder was besser ist mit PlastaPox UH, ein wasserunempfindliches Spezial-Epoxid-Harz einzustreichen und 2 cm frischen Estrich draufzugießen, das gibt eine wasserdichte kraftschlüssige Verbindung, darauf kann man dann sogar Parkett legen.

Du siehst, bei all den Tipps die Du hier bekommst das Bauen sehr komplex sein kann, Du solltest Dir vor Ort eine Beratung leisten.

Bis dann, Ralf
 
Also

sollte ich sicherheitshalber das ganze Laminat (liegt jetzt 2 Jahre drin) rausreißen? Es sind 2 Zimmer damit ausgelegt. Und dann lieber Teppichboden rein? Das Laminat selbst sieht noch nicht aus, als wenn es feucht geworden ist.
Es ist nur eine Wand die mir Sorgen macht. Bei den anderen habe ich noch nichts gesehen. Könnte da trotzdem Feuchtigkeit drin sein?

@Ralf
Betonfußboden? Da sind doch Dielen drunter. Oder was meinst Du?
 
Hallo Herr Rupnow,
da liegen wir doch ganz nah beieinander. Der einzige Unterschied in unseren Argumentationen ist lediglich in der Schlussfolgerung aus dem Schadensbild zu finden: Zwingende Hydrophobierung oder nicht.

Ziegelwände, aber auch Natursteinwände und/oder deren Mörtel enthalten oft Salze, die während des Kapillartransportes des Wassers an die Oberfläche geführt werden und dort ausblühen. Wird nun der Kapillartransport durch die Hydrophobierung unterbrochen kristallisieren dies Salze nun im Stein in der Wechselzone von hydrophobierter zu nichthydrophobierter Schicht aus, da das Wasser hier ausdifundiert. Schon bei kleinsten Wasser- und Salzmengen kann dies passieren.
Es kann eine so genannte Schalenbildung stattfinden, eine Abplatzung durch den Kristallisationsdruck der Salze im Steininneren statt. Besonders anfällig sind hier Putze, Tuffe, Sand- aber auch Backsteine.

- Um zuvor beschriebene Schalenbildung zu vermeiden muss also sicher gestellt sein, dass selbst unter extremen Bedingungen (Feuchte und Temperatur) zu keinem Zeitpunkt Wasserdampf im Bauteil kondensieren kann
- Hydrophobierte Flächen ermöglichen ein nun weiteres Eindringen von Sauerstoff in das behandelte Bauteil, was die Carbonatisierung von Beton und die Korrosion der Stahlbewehrungen zur Folge haben kann.
- Spätere Beschädigungen an der hydrophobierten Schicht können Wasser hinter diese führen und zur genannten Schalenbildung – in diesem Falle beispielsweise durch Frostschäden im Außenbereich – führen
- Das Aufbringen einer Hydrophobierung auf einer hinterfeuchteten Wand wird beispielsweise das Problem eines Schimmelbefalls nicht lösen, sondern kann dies sogar noch verstärken. Das Problem liegt hier im Stein, da das nun nicht mehr kapillar abtransportierte Wasser in den hydrophobierten Poren des Steines ausdiffundieren muss. Dieser Prozess nimmt mehr Zeit in Anspruch als ein kapillarer Transport, weshalb es zu einem Feuchtestau an der „Grenze“ zur hydrophobierten Schicht kommen kann. Ein ähnlicher Effekt kann bei einer dichtenden Farbe auf der Außenwand zu tage treten.

Man sollte sich immer vor Augen halten, dass der größte Teil der Feuchtigkeit in einem unbeschädigten Haus mit all seinen Bauteilen – auch den Außenwänden – vom Bewohner ausgeht und nicht vom oft beschuldigten Regenwasser auf den Fassaden oder gar einer „aufsteigenden Feuchte“.
Es will wohl überlegt sein, was man sich in oder an seine Wände injizieren oder auftragen lässt, denn meistens ist der Urzustand nicht so einfach wieder herzustellen. Der Natur sind die Tragödien, die sich in ihr abfinden dann egal.

Ein Hersteller eines Hydrophobierungsproduktes schreibt wahrheitsgemäß in einem Technischen Merkblatt: "Es muss gewährleistet sein, dass Wasser und darin gelöste Schadsalze nicht hinter die hydrophobierte Zone gelangen können."

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Hallo Martin,
am Laminat ist das normalerweise auch nicht zu erkennen. Du schreibst, dass dieses Sommerphänomen normalerweise durch Lüften wieder wegzubekommen ist. Lüfte früh morgens kräftig durch und solange nichts anderes passiert – z. B. Schimmel – besteht da kein direkter Handlungsbedarf. Es sei denn, Du willst jetzt wissen, wie es unter dem Laminat aussieht.
Etwas Kondensfeuchte ist nicht so schlimm, sie dringt meist nicht tief ein und lüftet wieder ab.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Es gibt noch eine Möglichkeit.

Wenn wirklich Salze in den Wänden sind,und damit hygroskopische Feuchte, wäre es vielleicht die beste Lösung diese zu entfernen. Dann können sie auch nicht mehr ausblühen. Wenn die Salze aber in den Wänden bleiben sollen dann bitte wirklich immer gut und richtig Lüften. Dieses Lüften hilft allerdings nicht viel bei der sehr hohen Luftfeuchte der vergangenen Tage.
Wie gesagt, besser wäre vermutlich eine gründliche Entsalzung des Mauerwerkes.
mfG A.Hoppe
 
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