Fachwerk durch Bruchsteinmauern ersetzen

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Helga

Guest
Hallo zusammen,

wir haben ein eingeschossiges, verputztes Fachwerkhaus (Bj. irgendwann im 18. Jh.) im Blick, dessen Fachwerk nach jahrelanger Feuchtigkeit großflächig total kaputt ist (morsch, Pilzbefall etc.). Kein Denkmalschutz!
Da uns aber die Lage, Grundstück und die Grundfläche des Hauses an sich so gut gefallen, haben wir uns gefragt, ob man nicht die maroden Außenwände durch Bruchsteinwände ersetzen könnte.

Wäre das grundsätzlich möglich?
Was für Kosten kommen da ungefähr auf uns zu?

Besten Dank im Voraus.
 
Was für Kosten kommen auf euch zu?

Auf jeden Fall mehr als Abbruch und Neubau kosten würde! Ist es euch das Wert?
 
Alternativen

Was gäbe es denn für Alternativen?
Steine gefallen uns generell sehr gut. Wäre aber auch Lehmbau möglich?
 
Und Bruchsteinriemchen drauf

Und Bruchsteinriemchen drauf auf die Ziegelsteine. Mit echten Bruchsteinen kriegen sie die gestzlichen Wärmedämmwerte nicht hin.
 
Bruchsteinmauerwerk

"Weil es uns einfach so gut gefällt..."
Neben der subjektiv bedingten Ansicht gibt es auch noch andere Faktoren die so eine Wahl bestimmen.
Bruchsteinmauerwerk ist ca. 40- 50 cm dick da es zweischalig als Mischmauerwerk gemauert werden muss. Die Wärmedämmung liegt jenseits von gut und böse und die Kosten sind immens. Ich schreibe gerade ein Sanierungskonzept und bin beim Kostenrahmen, Bruchsteinmauerwerk liegt inklusive Verfugung laut meiner Baukostenliste bei 365,- €/m². Da fehlen noch die Anpassung der Fenster- und Türgewände, die erforderliche Gründung und der Ringanker.
 
Der Vollständigkeit halber

noch die Vergleichszahlen:
36,5er Hlz W8 80,-
Außenputz: 20,-
Riemchen in Bruchsteinoptik: 120,-
Summe: 220 €/m2
Kostenvorteil ca. 29.000 EUR zur echten Variante und bewegt sich im Rahmen der EnEV.
Das sind übrigens Nettozahlen.
 
wenn

ich mir den Eigangstext so durchlese, seid Ihr noch nicht einmal Besitzer !?
Zuerst prüfen: Außenbereich ? Umnutzungsfähig ? Mit so einem Abriß verliert man oft irgendwelchen Bestandschutz (im Außenbereich). Bruchsteinwände sind, wie Georg schreibt, "arschkalt" und machen wenig Sinn. zweischaliges Mauerwerk und außen Klinker - ebenso typisch für Mecklenburg. Alternativ HLZ mit WDVS und innen Bruchsteinplatten aufkleben. Das ist dann Ezre persönliche Ansicht und jederzeit wieder änderbar, wenns nicht mehr gefällt.
 
Vielen Dank

für die vielen Hinweise. Uns war wirklich nicht klar, dass es erstens so teuer und zweitens derart kalt ist. Als Laie denkt man sich: Richtig dicke Mauern sind sicherlich nicht nachteilig, aber jetzt müssen wir uns nochmal Gedanken darüber machen, ob das Fachwerk nicht (ohne Kostenexplosion) saniert werden kann.
 
fachwerk-I15768_2016120201649.JPGBruchsteinmauern

wenn sie einmal fachgerecht erstellt wurden gehören solche Wände sicher zu den dauerhaftesten und pflegeleichtesten.

Die Stein kann man in fast beliebiger Stärke erhalten, sodaß auch 20 oder 25 cm dicke Wände möglich sind-
diese müßten dann aber aufgrund des schlechten U-Wertes eine Innendämmung bekommen.

Je unregelmäßiger der Stein um so günstiger das Material, jedoch um so teurer die Arbeit- vorausgesetzt man findet überhaupt erfahrene Steinsetzer.
Der abgebildete Stein ist Granit, 2600kg/m³.

Mach doch noch Bilder des Gebäudes.

Wenn es tatsächlich großflächig geschädigt ist kann es fraglich sein, ob eine wirtschaftliche Sanierung möglich ist.
Bei teuren Sanierungen dürfte maximal der Grundstückswert bezahlt werden.

Andreas Teich
 
fachwerk-I15768_2016120202513.JPGNatursteinmauern

Diese Mauer ist vom Stein her günstiger, aber von der Arbeit her teurer.
Die Steine lassen sich natürlich auch für komplette Hauswände
verwenden. Dies ist auch Granit, 2600 kg/m³
Die Steine kommen vom örtlichen Steinbruch, der in Sichtweite liegt.

Andreas Teich
 
Natursteinmauerwerk

Das ist kein Bruchsteinmauerwerk, Herr Teich.
Das erste Foto zeigt hammerrechtes Schichtenmauerwerk, das zweite polygonales Mauerwerk mäßiger bis schlechter Qualität.
 
Bruchsteine

Steinbruch in der Nähe ?? - der Gute wohnt in Mecklenburg - da wird es wohl fast nur runde Findlinge geben. Also das wird schon eine anspruchsvolle Arbeit.
 
Natursteinwände

Nicht jeder hat einen Steinbruch vor der Tür.
Wir haben reichlich davon, bis mehrere Tonnen schwere, im Garten wie Unkraut liegen und überall in der Umgebung.

In der Kiesgrube bei Bonn wurden die dagegen nach Gewicht gehandelt per kg.

Die Bilder stellen Mauern aus Natursteinen dar, die auch dünner (und günstiger) hergestellt werden können als übliche Bruchsteinausführungen.
Dünne Steinplatten aufkleben ist doch nur ein Imitat und erkennt jeder,der sich etwas mit der Materie befasst hat sofort.

Andreas Teich
 
fachwerk-I15768_201612114237.JPGNatursteinwände

Nicht jeder hat einen Steinbruch vor der Tür.
Wir haben reichlich davon, bis mehrere Tonnen schwere, im Garten wie Unkraut liegen und überall in der Umgebung.

In der Kiesgrube bei Bonn wurden die dagegen nach Gewicht gehandelt per kg- hier nach Tonnen.

Die Bilder stellen Mauern aus Natursteinen dar, die auch dünner (und günstiger) hergestellt werden können als übliche Bruchsteinausführungen.
Die Möglichkeiten hängen natürlich vom örtlichen Steinvorkommen.
Auf dem Bild noch eine Variante
Dünne Steinplatten aufkleben ist doch nur ein Imitat und erkennt jeder sofort,der sich nur etwas mit der Materie befasst hat.

Andreas Teich
 
fachwerk-I3461_201612120752.JPGBruchsteinwand

Das ist jetzt Bruchsteinmauerwerk, Herr Teich.
In Mecpom sieht so ein Mauerwerk allerdings anders aus, da sind es schwedischer Granit, Porphyr, Diabas usw. die als Findlinge und Lesesteine verarbeitet wurden.
 
Bruchsteinwand

Das ist dann die etwas rustikale Bauweise ohne jede Bearbeitung der Steine, die dickere Wandkonstruktionen mit sich bringt-
wer weiß was Helge im Sinn hatte mit ihrer Bruchsteinwand, ich vermute, dass in vielen Fällen generell Mauern aus Natursteinen gemeint sind.
Ich habe auch einen Fundus mit div. Steinmauern

Andreas Teich
 
Und ich dachte immer dass sowas eine Feldsteinmauer ist. So werden auch in Brandenburg Kirchen mit solchen Mauern als Feldsteinkirchen bezeichnet. Aber wieder was dazu gelernt. Gruß Jan
 
Thema: Fachwerk durch Bruchsteinmauern ersetzen
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