Es spricht...
immer noch nichts gegen 21cm breite Birkendielen in 20mm Stärke, außer der Geschmack des Herrn Kurz. Da der Herr Kurz an Valentinas Dielenboden wohl keinen persönlichen Anteil nehmen kann, ist der Kurz'sche Geschmack bar jeder Begründung aber völlig irrelevant und wirkt etwas arrogant. Und das "Argument" mit den Altvorderen zieht auch nicht. Ist das überhaupt ein historisches Objekt, und wenn ja, warum darf der Bauherr nicht auch einen eigenen Stil einbringen?
Birkenholz ist hinsichtlich Feuchtewechsel (mittel) besser als Kiefer (schnell). Vom Schwindmaß her steht die Kiefer ebenfalls schlechter da. Kiefer ist traditionell als Dielenholz verbreitet, Birke taucht bei Fußböden häufiger erst in den 20er Jahren als Parkett auf. Na und? Nadelhölzer sind leichter verarbeitbar, was deren traditionell ganz überwiegende Verwendung zu Zeiten, als wesentlich mehr mit der Hand gemacht wurde, erklärt. Nadelholz trocknet ferner einfacher, was aber auch kein Argument gegen Valentinas Projekt ist. Ferner wäre ein Birkenboden zu Zeiten der unterlüftet-zugigen Böden (die manche wohl immer noch für einzigartig halten), eher ein Anobienfutter geworden. Auch das ist heute irrelevant, da sich das moderne Wohnklima in dieser Hinsicht deutlich verbessert hat.
Wenn jetzt 'mal angenommen wird, daß der (tragfähige!)OSB-Boden schon da ist, ist die verdeckte Verschraubung (wieso Verklebung?) von 20mm starken Dielen aus Birke in keiner Hinsicht zu kritisieren.
Klar kann ich auch 6 oder 8m lange massive Birkendielen in 40mm Stärke anbieten, und das würde ein zweifelsohne sehr edler Boden, jedes Brett ein Bild für sich. Aber in diesem Fall wäre das denn doch ein unverhältnismäßiger Aufwand. Nicht alles, was geht, muß auch immer gemacht werden. Die angedachten Dielen sind geeignet, preislich vermutlich im unteren Mittelfeld und entsprechen offenbar dem Geschmack der Bauherrin.
Letztlich: Ölt man den Boden richtig, muß über lange Zeit gar nicht geschliffen werden (oder gar nicht, wenn der Bauherr einen langsam patinierenden Boden mag). Eine Nutzschicht von 8mm reicht für Generationen, wenn ein Mindesmaß an Pflege erfolgt.
Ein Verlegehinweis noch: Ich würde auf der OSb vor dem Verlegen eine Rohfilzpappe 1mm ausrollen, zur Bauteiltrennung. Und ich würde die Verlegerichtung längs, also in der größeren Raumlänge, wählen. Das zieht den Raum zwar optisch etwas in die Länge, es ist aber unabhängig von der Holzart immer vorteilhaft, wenn das Holz über die geringere Verlegebreite arbeitet.
Grüße
Thomas