Ziegelsteinfußboden versiegeln ... oder was?

Diskutiere Ziegelsteinfußboden versiegeln ... oder was? im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Hallo! In unserem nicht unterkellerten Haus ist der Küchenfußboden feucht. Es handelt sich um Ziegelsteine, die vermutlich direkt auf dem nackten...
Schaumglasschotter

Also ich habe Zugang für einen Versuch zur Wasseraufnahme von Schaumglasschotter, der schon mehrere Jahre läuft. Tatsächlich lagert sich Wasser an dem Material ab. Dringt aber nicht ein, durch seine geschlossene Porenstruktur. 24ig Masseprozent ist im hinblick auf das Gewicht von dem Material recht wenig, sozusagen machen das die Äußeren Schichten, also die geöffneten Poren aus. Wenn das dann aber mal verdunstet ist, kommt eigentlich nichts nach, es sei denn jemand bewässert den Baustoff. Und wenn schon, wenn man Volumenprozente ansetzt ist der Baustoff als trocken zu bewerten
@Thomas
mal abgesehen von den Hanabüchernen ausssagen von mir, würde ich gerne mal Fußbodenaufbauten von Ihnen bekommen, die nur Ansatzweise Bausubstanz erhalten. Also funktionierende Sperrschichten in Gebäuden ohne nachträgliche H-Srerrung der angrenzenden Wände habe ich noch nicht kennengelernt, Bodenaufbauten die erträgliche Baufeuchten im Altbau unterhalb von Sperrchichten enthalten auch noch nicht...es kommt doch nicht darauf an Altbauten trocken zu bekommen, sondern die anfallende Feuchtigkeit so zu Handhaben, dass daraus keine Bauschäden entstehen.
 
Bei der Sanierung der Wände gehört die Horizontalsperre selbstverständlich dazu. Das ist notwendig und ohne die Horizontalsperre geht es nicht: Ob Wand oder Boden.
Der Schaumglasschotter ist unterhalb der Bodenabdichtung irrelevant, denn die Erdfeuchte verbleibt unterhalb der Sperrschicht. Ob nun Schaumglasschotter, Kiesel oder was auch immer an nicht Wasser aufnehmenden Material unterhalb der Sperrschicht eingebracht wurde ist damit nicht entscheidend.
Backstein ist immer in der Lage im Naß oder Feuchtzustand seine Festigkeit zu wahren. Ich sehe da kein Problem und kann nicht erkennen, dass hier zwangsweise Bauschäden entstehen.
 
Unter einer Sperrschicht...

stellt sich nicht mehr als Erdfeuchte ein. Die Sperrschicht hat (und erfüllt) die Aufgabe, die beständige Wasserabgabe erdfeuchter Schichten in den Unterbau eines Fußbodens durch kapillare Transporte und Wasserdampf zu verhindern. Diese hat schon zu Großvaters Zeiten Unterbauten zerstört, und da waren die Baukörper weitaus zugiger (Einfachfenster, Ofenheizung).

"Also funktionierende Sperrschichten in Gebäuden ohne nachträgliche H-Srerrung der angrenzenden Wände habe ich noch nicht kennengelernt"

Was genau wollen Sie nun damit sagen? Selbstverständlich funktioniert eine fachgerecht eingebaute Sperrschicht auch ohne H-Sperre. Ihre Aufgabe ist die flächige Absperrung, und die erfüllt sie. Setzt man voraus, daß unter der flächigen Sperre keine Auffeuchtung über die Erdfeuchte stattfindet (das Gegenteil können auch Sie weder herleiten noch praktisch beweisen), ist eine zusätzliche Auffeuchtung der Wände nicht gegeben. Diese nehmen auch im Fundamentbereich nicht mehr als eben die Erdfeuchte auf. Ob nun eine H-Sperre erforderlich ist (selten genug), hängt allein davon ab, wie hoch nun konkret die Erdfeuchte ist und wie der Wandaufbau ist. Mit einer flächigen Sperrschicht hat diese Frage nichts zu tun.

"es kommt doch nicht darauf an Altbauten trocken zu bekommen, sondern die anfallende Feuchtigkeit so zu Handhaben, dass daraus keine Bauschäden entstehen."

Im ersten Teil irren Sie fatal, und wie wollen Sie ihren Irrtum handhaben? Erhöhte Luftfeuchten mit Zwangslüftung, Schimmelmitteln oder Raumlufttrocknern "kompensieren"?

Letztlich:

"24ig Masseprozent... Und wenn schon, wenn man Volumenprozente ansetzt ist der Baustoff als trocken zu bewerten" ("Darauf könnt ihr alles aufbauen was ihr wollt").Sie sind ja lustig. Derartige Taschenspielertricks findet man sonst nur in der Politik. Wenn ich darauf einen Dielenboden einbaue, bekomme ich unter den Dielen relative Luftfeuchten um 100%. Klar ist die Feuchte nach Monaten weg, aber der Fußboden kommt leider schon nach 2 Wochen hoch. Sowas habe ich 'mal vor Jahren mit einem Hygrometer unter einer Folie getestet und haben den Bauherren dann lange Zeit lüften lassen. Solch sinnloser Bauverzug kann für den, der's zu verantworten hat, ganz schön teuer werden.

"würde ich gerne mal Fußbodenaufbauten von Ihnen bekommen, die nur Ansatzweise Bausubstanz erhalten"

Aber gerne. Meine Fußböden sind keinesfalls Astralkörper, sondern sehr real. Der Schlüssel dazu ist ein sorgfältig und individuell erarbeitetes Konzept und ein darauf aufbauendes bestätigtes Angebot. Oder dachten Sie, ich verschicke das tütenweise an anonyme Fünfbuchstabenkritiker?

Weiterhin frohe Gutachterei wünscht

Thomas
 
@ Steiner

Eine H-Sperre in der Wand ist keinesfalls immer notwendig.

Folgendes real existierendes Beispiel: Keller eines Hauses um 1902, elbseitig ebenerdig abschließend. Fußbodenaufbau Unterbeton/ in Kaltbitumen eingeschwommenes Styrodur/ Estrich. Wände außen fachgerecht vertikal abgesperrt incl. Drainage, innen Kalkputz und Silicat- bzw. Kalkanstrich. 60cm stark, Bruchsteinmauerwerk (Basaltähnlich). Das Haus steht im Sand. H-Sperre wäre nicht bezahlbar gewesen, hat sich im geheizten und gelüfteten Keller ebenso wie in den ungeheizten Kellerteilen bislang (15 Jahre) nicht als erforderlich gezeigt, trotz 2er Elbhochwasser.

Letztlich gibt es keine einfachen Regeln im Altbau, die mit "immer" oder "nie" die Keule schwingen. Da sind auch die Grenzen dieses Forums aufgezeigt. Bei komplexen Aufgaben geht's nur konkret und vor Ort.

Grüße

Thomas
 
Hast ja recht, die Meinungen sind weit gefasst und nicht unbedingt zu Pauschalisieren. Hier im Forum sind einige die mit viel aufopfernder Kraft alte Häuser zu neuem Glanz verhelfen.
Sieht man auf das Portrait von Emzet, so stellt man fest, er hatte schwer mit Oberflächenwasser zu kämpfen.
Man neigt oft dazu eigene Erfahrungen zu pauschalisieren, aber unterm Strich sind wir alle eine Familie.
In dem Sinne Gute Nacht
Steiner
 
Fußbodenaufbau

Hallo Maria,
der von mir als Beispiel beschriebene Fußbodenaufbau kommt in all seinen Varianten mit etwa 10 cm Aufbauhöhe über dem jetzigen Niveau Ziegelpflaster aus.
Bei Nutzung als Wohnküche ist auch ein Heizestrich, entweder Gußasphalt oder Zement, möglich. Und ein gedämmter Dielenaufbau z.B. mit Steicofloor hat auch ohne Fußbodenheizung nicht die "grausige Fußkälte" die ein "atmender " Bodenaufbau haben würde.
Zu der Folie:
Das unter dem mit Folie abgedeckte Pflaster sich Feuchte ansammelt ist ein gutes Beispiel dafür was sonst bei einem "atmenden" Aufbau passiert. Sie versuchen dann die oberen Schichten der Lithosphäre inklusive des Grundwasserhorizontes, also sprich die Bodenfeuchte mittels Heizung in ihre Küche abzutrocknen. Das ist etwa so wie der Versuch das nächste Elbehochwasser mit einem Teelöffel auszuschöpfen. Wundern Sie sich dann nicht über Fußkälte (Verdunstung kostet Wärme) und hohe Luftfeuchtigkeit (irgendwo muß die Feuchte ja hinverdunsten) und in der Folge Schimmel und Kondensatausfall. Das der alte Aufbau nass war lag nicht an der Abdichtung sondern an Plansch- und Kondenswasser das von oben zwischen die Schichten gelangte. Hohlraumfreie Fußbodenaufbauten verhindern das.

Viele Grüße
 
Thema: Ziegelsteinfußboden versiegeln ... oder was?

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