Wie Natursteinmauer festigen

Diskutiere Wie Natursteinmauer festigen im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Guten Abend in die Runde, ich möchte gerne Rat einholen bzgl. der Festigung unserer Natursteinmauer. Das Grundstück wurde gerade frisch...
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Kristalli

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Guten Abend in die Runde,

ich möchte gerne Rat einholen bzgl. der Festigung unserer Natursteinmauer. Das Grundstück wurde gerade frisch übernommen, der Vorbesitzer hat da wohl schonmal was versucht vor einiger Zeit. Nun ist meine Frage, wie gehe ich am besten vor? In jede Ritze Kalkmörtel schmieren?
Bitte um Tipps zu Materialwahl, Werkzeugen und Vorgehensweise. Vielen Dank schonmal. Anbei zwei Bilder.
 

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der Vorbesitzer hat da wohl schonmal was versucht
In jede Ritze Kalkmörtel schmieren?
Grundsätzlich wäre es dienlich, wenn du mal paar Fotos mehr hochladen würdest.
Die Annahme liegt nahe, dass es sich um eine überlastete Trockenstützmauer handelt.
Nicht ganz ungefährlich!

Da hilft keine Irgendwasreinschmiererei, wie die Aktionen des Vorbesitzers zeigen.
Zurückbauen und neu aufsetzen!
 
Nabend, danke für die Rückmeldung. Hier sind erstmal noch ein paar mehr Fotos.
 

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@Ruhestand hat schon recht "einfach zu schmieren" wird nicht viel bringen.
Auf dem Foto R0009127.jpg vom ersten Post und dem Foto R0009050a.jpg erkennt man an den breiten Risse deutlich dass die Stützwand nachgegeben hat. Sie "kippt" durch den Erddruck nach vorne. Die Wurzeln der auf und direkt hinter der Mauer wachsenden Pflanzen tragen auch dazu bei, dass es die Wand immer mehr "zerlegt". Den Erddruck kriegt man nur mit viel Aufwand in den Griff. Als Sofortmaßnahme kannst du erst mal das Grünzeug entfernen.
Aber den anderen Fotos nach besteht wohl keine akute Einsturzgefahr. Die Wand scheint wohl insgesamt noch recht stabil zu stehen. Größere Ausbrüche sind keine zu sehen. Wenn es überall so ist, sehe ich keinen Grund für kosmetische Aktionen. Nebenbei, Kleintiere und Insekten freuen sich über so ein Biotop... ;-)

Gruß,
KH
 
Danke für die Antworten. Also am besten gar nichts am oberen Rand anpflanzen? Angenommen, die Mauer würde komplett erneuert werden, werden Hangbewegungen bzw. Erddruck doch wieder das ihrige tun? Wenn dieser große (finanzielle) Schritt der kompletten Erneuerung getan werden muss, sollte es auch ein Leben lang halten. Am liebsten wäre mir aber eine günstigere Alternative. wäre das Reinschmieren von Kalkmörtel denn kontrapoduktiv, da dadurch das Gewicht noch schwerer wird? Oder könnte das den Prozess zumindest etwas aufhalten? Oben dachten wir einen Maschendrahtzaun zu setzen, ca. 1m nach innen versetzt als Absturzsicherung.
 
Zurückbauen und neu aufsetzen!
Damit meinte ich natürlich nur die Ecke auf Bild 9127 in deinem 1. Post.
Auf Bild 9050 in der neuen Bildserie sieht es danach aus, als wäre über der Mauerkrone noch mindestens 50 cm Erde aufgeschüttet?

Wenn ja, vielleicht diese zusätzliche Auflast möglichst bald abtragen.
wäre das Reinschmieren von Kalkmörtel denn kontrapoduktiv
wie bereits KHH schreibt, es wären nur
kosmetische Aktionen
die, auch aus meiner Sicht, absolut nichts bringen.
Vor allem die Eidechsen werden dir danken, wenn du darauf verzichtest.

Da es sich um eine Schwergewichtstützmauer handelt, würde zusätzliches Gewicht nur gut tun.
Aber die Mörtelschmieraktion in der Fläche ist halt nur Makulatur.
Die ursprünglichen Verschmiererreien könnten eventuell sogar eine entscheidende Ursache sein,
Sickerwasser kann aus dem Erdreich dahinter nicht mehr richtig/schnell abfließen, dadurch wird dieses natürlich in Folge schwerer und der Druck auf die Mauer entsprechend größer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Angenommen, die Mauer würde komplett erneuert werden, werden Hangbewegungen bzw. Erddruck doch wieder das ihrige tun?
So ist das.
Dies zu verhindern kann man hinter die Wand eine bewehrte Stützmauer betonieren, also 20 bis 30 cm aufgraben und dann den Streifen ausbetonieren.
Allerdings sollte man dann auch für Entwässerungsmöglichkeiten aus dem höher liegenden Erdreich sorgen, heißt hinter die Betonage müsste auch noch eine Dränschicht rein und Durchlässe durch die Wand und die Betonwand geschaffen werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
bewehrte Stützmauer betonieren, also 20 bis 30 cm aufgraben und dann den Streifen ausbetonieren.
Du meinst hinter der Mauer eine schmale Löffelbreite runterbaggern, Matte rein und volllaufen lassen?

Ich stehe vor einem ähnlichen Problem und hatte auch schon diese Variante durchgedacht. So eine schlanke Betonmauerauer müsste aber m.E. schon ungefähr in dem Maß ihrer Höhe im Untergrund "eingespannt" sein.(?)Ich sehe da Probleme.
1. Bleibt die Mauer stehen, wenn man sie hintergräbt? Umkippen in den Graben. Bzw. je nach Boden, rutscht der Hang nach?
2. Bleibt die Mauer stehen, wenn man Beton einfüllt und rüttelt? Umkippen nach vorne.
3.Wie komme ich da mit einem Minibagger gescheid hin? Handschachtung ist keine Option und wäre auch lebensgefährlich, siehe 1.
4. Vermutlich ist auch steiniges Auffüllmatetial hinter der Mauer, womöglich zerlegt es die Mauer bereits bei den ersten Baggerversuchen.

Das Problem der Drainage erscheint mir da im Vergleich noch lapidar...

Ich favorisiere daher momentan eher eine Lösung mit "Schwergewicht"-Mauer und Neuaufsetzen der Trockenmauer als Blende. Ich denke da an Beton-Legosteine, evtl mit etwas Vorlage(10% Neigung zum Hang).
Da müsste wohl lediglich frosttief gegründet werden(?) und man könnte besser abschnittsweise arbeiten, was im Hinblick auf Nachrutschen des Hanges sehr sinnvoll erscheint.

PS: gibt's hier jemand, der eine professionelle Standsicherheitsberechnung für so eine Lego-Mauer erstellen würde? Wenn ja gerne PN.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwergewicht"-Mauer und Neuaufsetzen der Trockenmauer als Blende. Ich denke da an Beton-Legosteine, evtl mit etwas Vorlage(10% Neigung zum Hang).
Das halte ich für die dauerhafteste Lösung, wenn ich die Bilder von dem Rasselmauerwerk so ansehe. Kost natürlich erstmal gut Geld, allerdings schiebt so ein Hang wohl auch eine Wand aus Schalsteinen weg. Wasser arbeitet dort auch gegen den Erbauer.

Die Hütte oberhalb war vom Gewicht sicher nicht eingerechnet, der Bewuchs und seine Wurzeln machen sich bestimmt auch bemerkbar.

Persönlich habe ich mir für die Terassierung hinter dem Haus L -Elemente zugelegt. So kann ich oberhalb der Wand auch mal mit dem Trecker lang und alles an Naturstein kann für Steingartenpflanzen und Eidechsen ohne Mörtel davorgeschichtet werden. Entwässerung über Sickerpackung, Rohr und Rigole. Allerdings ist das hier auch nur ein Meter in der Höhe, auslaufend zu null.

Nur so als Denkanstoß, Daniel
 
Zuletzt bearbeitet:
eine Lösung mit "Schwergewicht"-Mauer und Neuaufsetzen der Trockenmauer als Blende.
Ich fände das mit "Kanonen auf Spatzen" zu schießen.
Gefühlt sichern doch tausende von Kilometern weltweit und seit Jahrtausenden trocken aufgesetzte Schwergewichtsmauern die Hänge von z.B. Weinberbergen.
Da wurde nichts mit Kalk-oder Sonstwiemörtel verschmiert.
Trockenmauerwerk eben und das steht oft hundert und mehr Jahre.
Vorausgesetzt, das Niederschlagswasser kann ungehindert durch die Trockenfugen abfließen.

Im Fall von Kristalli bin ich nach wie vor der Meinung, die spätere Vermörtelung ist die Ursache,
dass die Ecken, wo der Erddruck zweiseitig wirkt, in die Brüche gegangen sind.
Nicht zu vernachlässigen sind aber auch die späteren Auflastungen über der Mauerkrone.
Die Gerade ist in einem Zustand, der auch noch eine ganze Generation und mehr überleben wird,
wenn man die natürliche Drainagefunktion der Fugen nicht noch mehr zuschmiert.
 

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Das wäre dann die aufwendigste Variante, auch hier muss eine Entwässerung der Hangseite geschaffen werden.
Das halte ich für die dauerhaftes Lösung
Ich fände das mit "Kanonen auf Spatzen" zu schießen.
Ich halte es in meinem Fall für die einzige realistische Variante. Eine armierte Mauer mit 2m tiefem Fundament ist wohl wesentlich aufwändiger. Ein 2m tiefes Fundament bei Erhalt der Trockenmauer ist aus oben angeführten Gründen wohl gar nicht realisierbar. Bei mir ist die Situation aber noch etwas schwieriger, unten ist die Hofeinfahrt, oberhalb steht das Wohnhaus, dessen Gründung auch nicht sehr tief reicht. Daher würde ich lieber mit Kanonen auf Spatzen schießen, als Experimente wagen.

In Kristallis Fall scheint ja unten wie oben Platz zu sein, auch steht seine Mauer noch nicht so schief wie meine.
Die billigste Lösung wäre wohl abwarten.
Die zweitbilligste Lösung wäre unten anzuböschen und bepflanzen. Natürlich unter Voraussetzung lösbarer Eigentumsverhältnisse und der baurechtlichen Zulässigkeit.
Eine weitere relativ günstige Lösung wäre: Schuppen wegreißen, Mauer auf Böschung wegbaggern und bepflanzen.


Gefühlt sichern doch tausende von Kilometern weltweit und seit Jahrtausenden trocken aufgesetzte Schwergewichtsmauern die Hänge von z.B. Weinberbergen
wobei die Betonung auf weltweit liegen dürfte. Meine Beobachtung ist eher, dass solche Trockenmauern sich nur gehalten haben, wo es keinen Frost gibt. Z.B. Irland, Italien, Spanien. Bei einer Wanderung durch die großenteils aufgegebenen Olivengärten nördlich von Genova, hatte ich den Eindruck, dass die dort auch eher nach Jahrzehnten und nicht nach Jahrtausenden nachgeben.
Hierzulande, wo an den Hängen auffrierende Lehmböden vorherrschen hält sowas scheinbar nur wenige Jahrzehnte.
 
Meine Beobachtung ist eher, dass solche Trockenmauern sich nur gehalten haben, wo es keinen Frost gibt. Z.B. Irland, Italien, Spanien.
Wenn du da mal nicht falsch liegst.
Bei richtiger Bauweise halten Trockenmauern, besonders wen sie so am Hang stehen, deutlich länger als betoniert oder gemauerte Mauern.
 
Auf Bild 9050 in der neuen Bildserie sieht es danach aus, als wäre über der Mauerkrone noch mindestens 50 cm Erde aufgeschüttet?
Wenn ja, vielleicht diese zusätzliche Auflast möglichst bald abtragen.
(...)
Da es sich um eine Schwergewichtstützmauer handelt, würde zusätzliches Gewicht nur gut tun.
Widerspricht sich das nicht? Was für ein Gewicht ist dann gut, und wieso, und welches nicht?
Es leuchtet mir ein, dass durch den Mörtel der Abfluss beeinträchtigt wird und sich die Steine als verklebte Masse abbrechen.
Wie würdet ihr konkret an dieser Ecke vorgehen? "Zurückbauen und neu aufsetzen" überfordert mich momentan.

Echt schade um den Bewuchs da oben. Ich brauche doch irgendwas als Sichtschutz.

Das Problem ist auch, dass die Mauer nach links hin ja aufhört, dort aber das Grundstück noch weiter geht (ins Gebüsch rein). Oben sind die ehemaligen Zaunpfosten teilweise trotz Einbetonierung offenbar im Laufe der Zeit umgekippt, da an dieser offenen Hangseite die Erde runtergespült wird o.ä. Müsste man hier vllt Erde neu aufschütten? Oder einen Kompost einrichten, sodass immer wieder neue Erde draufkommt?

Sorry, bin nicht so in der Materie, bisher. Danke für alle Antworten.

P.S. Unter der Mauer was anpflanzen ist leider keine Option, da es ein öffentlicher Weg ist.
 

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Gewicht ist dann gut, und wieso, und welches nicht?
Gewicht auf der Mauer ist gut und wirkt dem Kippen entgegen. (theoretisch und geeignete "Lasteinleitung" vorausgesetzt; PS: UND vorausgesetzt, die Mauer hat die Senkrechte noch nicht überschritten und beult nicht aus.)

Gewicht neben der Mauer erhöht den Erddruck auf die Mauer und beschleunigt das Kippen u.U..
 
Wenn du da mal nicht falsch liegst.
Bei richtiger Bauweise halten Trockenmauern, besonders wen sie so am Hang stehen, deutlich länger als betoniert oder gemauerte Mauern.
Dann hab ich wohl bisher nur welche in falscher Bauweise bei uns entdeckt. 😉
Bzw. ich meine halt Trockenmauern aus minimal behauenen Natursteinen.
Eine Burggrabenmauer aus passgenauen Natursteinblöcken ist natürlich was völlig anderes. Und dass alles aus Stahlbeton nicht das ewige Leben hat, ist mir auch bekannt, deshalb auch meine Tendenz zu unbewehrten Lego-Blöcken statt L-Steinen. Wobei ja eine Legobetonmauer trocken gemauert wird🤔 und somit auch wieder eine Trockenmauer ist?

Ferner kommt es beim Vergleich Naturstein- Beton natürlich auf die Beständigkeit des Natursteins und im Vergleich dazu auf die Betonqualität an.
 
Thema: Wie Natursteinmauer festigen

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