Hallo Alex
vielen Dank für deine Antwort und deinen Rat, den ich folgendermaßen beachten werde: solange ich nicht ganz genau weiß, was ich mir mit dem Kalkputz auf die Wand hole, werde ich den Kalk-Zementleichtputz wählen.
Du hast völlig recht: in der Region sind mir Kalkputze bislang nicht aufgefallen. Das könnte aber auch folgenden Grund haben:
Wenn ich das richtig verstand habe, benötigt das Aufbringen dieses Putzes allerdings spezielle Kenntnisse/Erfahrung und Aufmerksamkeit und Zeit.Insbesondere letzteres können sich die Bauleute wegen des Zeit-/und Kostendrucks kaum noch "leisten".
Mit "Chemie" wird dann versucht, diesen Mangel auszugleichen. Ein "normalen" Maurer/Verputzer/ auf dem Bau hat dann kaum eine Chance dem zu entkommen, es sei denn er spezialisiert sich.
Aber ich kann das alles nur vermuten. Bin mir aber ziemlich sicher, dass es schwierig wird, hier zwischen Minden und Osnabrück jemanden zu finden, der diese Arbeiten durchführen kann.
Da bin ich dann schon froh, wenn ich jemanden habe, der mit meinen Fragen aus seinem Kenntnisstand und vor allem seinen Erfahrungen heraus etwas anzufangen weiß und mir ehrlich Auskunft gibt und - wenn er denn nicht mit Luftkalk umzugehen weiß, sich zumindest mit den unterschiedlichen "üblichen" Produkten der Baustoffindustrie auskennt , sie richtig anzuwenden weiß bzw. für den jeweiligen Zweck geeignete Produkte auswählt und dabei - so weit das möglich ist - auf Produkte achtet, die sich bewährt haben und möglichst wenig die Umwelt belasten.
Wenn ich dann so etwas lese wie hier
http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?71349-Sanierung-Fassadenbeschichtung
bin ich schon ziemlich erstaunt: Da muss ein "mineralischer" Putz(was immer das heißen mag) "schon" nach 25 Jahren wieder saniert werden. 25 Jahre, so habe ich gelesen - das scheint gar nicht so unüblich zu sein, das der Putz dann wieder runter muss.
Im Vergleich zu unserem Putz ist das allerdings sehr früh. Trotz Wetterseite, feuchter Umgebund (Bäume, Buschwerk) ist dieser Putz seit über 55 Jahren auf der Wand !!!) Und es kommt noch besser. Drei Fachleute/Verputzer, die sich das angeschaut haben, meinten, der Altputz müsse nur ausgebessert werden !!
Wegen der Flickschustereien werde ich diesen Rat nicht befolgen. Wenn ich dann aber schon einen neuen Putz draufbringe, dann soll der möglichst nicht schlechter sein als der alte Putz. Und der scheint mir recht simpel zu sein.So etwas will ich wieder haben: einfach und gut, simpler Kalk, viel Sand und sehr wenig Zement, wie mir ein Nachbar sagte, der war in den 50er Jahren eher knapp.
Werden von den Verputzern solche Putz-Mischungen noch auf der Baustelle zusammengestellt oder wird in der Regel nur noch auf fertige Putzmischungen zurück gegriffen ?
Der Haltbarkeit des Putzes hat es offensichtlich gut getan, was nicht heißt, dass ich nun alle "Zuschläge" in Kalk-Zement-Putzen verteufeln will. Mir geht es lediglich darum, dass offen gelegt wir, um welche Art von Zuschlägen es sich handelt, dass es sich um echte mineralische Zuschläge handelt, die sich in der Praxis bewährt haben.
Bei den Kalkputzen gibt es eine Historie, die sich moderne Baustoffe erst erwerben müssen. Wenn derartige Kalkputze in den letzten Jahrhunderten "Ewigkeiten" gehalten haben sollen, dann ist das vor dem Hintergrund des oben erwähnten Links schon faszinierend. Allerdings scheint es kaum Fachleute zu geben, die genau wissen, um welche Art von Kalkputz es sich hierbei genau gehandelt hat. Wenn ich mich irren sollte, lasst es mich wissen.
Ein Hinweis darauf sind die Texte, auf die du verwiesen hast, aber auch die Vielzahl von unterschiedlichen Kalkputzen stiften viel Verwirrung.
Um nur einige Bezeichnungen zu nennen, die ich so gelesen habe:
Luftkalk, Sumpfkalk, trocken gelöschter Kalkmörte, Trasskalk, Naturkalkputze (was immer das heißen mag, Brannkalk, hydraulischer kalk, Weißkalkhydrat und die Mörtelindustrie setzt mit ihren Leichtkalk-Putz noch eins oben drauf. Dazu kommen noch - ich meine , es wäre in Verbindung mit dem Kalkanstrich gewesen - spezielle "Rezepturen" bei den z.B. Quark, Buttermilch und ähnliche Stoffe zum Einsatz kommen.
Da frage ich mich dann, wenn von Kalkputzen die Rede ist, was eigentlich genau gemeint ist.
Lange Rede kurzer Sinn. Als Laie zu verstehen, wie ein Putz genau funktioniert, was haltbar ist und was eher nicht, ist das Eine.
Das Andere jemanden zu finden, der das Ganze auch fachmännisch und für mich bezahlbar aufbringen kann.
Im Zweifelsfall bleibe ich bei dem, was hier üblich ist.
Würde mich über weitere Kommentare freuen und ganz konkret über eine Einschätzung der Kalk-Leichtputze, die von den großen Herstellern der Mörtelindustrie mittlerweile angeboten werden. Ist das eine Alternative zu Kalk-Zement-Leichtputzen ?
Wenn ja, welche Vorteile haben sie gegenüber den üblichen Kalk-Zementleitputzen oder sollte man lieber die Finger davon lassen ?
Gruß
Renate