Welchen Außenputz für Fassadensanierung ?

Diskutiere Welchen Außenputz für Fassadensanierung ? im Forum Farben & Stuck im Bereich - Hallo,, langsam weiß ich bei all den unterschiedlichen Putzarten und Sanierungsmöglichkeiten nicht mehr, was empfehelnswert ist und was nicht ...
interessante Links

die zeigen, dass man bei Kalkmörteln genauer hinschauen muss, und "Reinheit" nicht unbedingt von Vorteil ist. Entscheidend scheint danach zu sein, welche Art von Kalkmörteln in welcher Region aufgebracht werden soll. Grundsätzlich "reine" Kalkmörtel eher nicht.

Ohne den Anspruch zu erheben, alles genau verstanden zu haben,versuche ich das mal auf die Praxis und die Anwendungssituation eines Hausbesitzers in Norddeutschland zu übertragen: die Kalk-Leichtputzen der Mörtelindustrie mit ihren mineralischen Zuschlägen scheinen demnach durchaus eine gute Putz-Option zu Kalk-Zementputzen u.a. zu sein.
Oder ist das falsch/zu einseitig geschlussfolgert ?

Gruß
Renate
 
interessante Links

die zeigen, dass man bei Kalkmörteln genauer hinschauen muss, und "Reinheit" nicht unbedingt von Vorteil ist. Entscheidend scheint danach zu sein, welche Art von Kalkmörteln in welcher Region aufgebracht werden soll. Grundsätzlich "reine" Kalkmörtel eher nicht.

Ohne den Anspruch zu erheben, alles genau verstanden zu haben,versuche ich das mal auf die Praxis und die Anwendungssituation eines Hausbesitzers in Norddeutschland zu übertragen: die Kalk-Leichtputzen der Mörtelindustrie mit ihren mineralischen Zuschlägen scheinen demnach durchaus eine gute Putz-Option zu Kalk-Zementputzen u.a. zu sein.
Oder ist das falsch/zu einseitig geschlussfolgert ?

Gruß
Renate
 
hallo

in den beiden artikeln wird ganz klaar empfohlen von kalkputzen, insbesondere den hier von andreas empfohlenen luftkalkputz noch dazu mehrlagig (die folgen können sie im erste artikel nachlesen) abgeraten. unsere heutigen kalke sind mit den historischen nicht zu vergleichen und ereichen nicht die festigkeit. sein sie vernünftig und nehmen abstand von kalkputz bei ihrer ausenfasade, sie werden nicht lange freude daran haben. nehmen sie lieber einen kalkzementleichtputz, dieser ist wesentlich wiederstandsfähiger bei witterungseinflüssen. versuchen sie doch bitte mal ob sie in ihrer region ein haus ausfindig machen können welches mit kalkputz verputz wurde! sollte sich ein solches nicht finden müßte sich ihnen bereits die frage stellen warum das so ist.
aber letzten endes müssen sie selber entscheiden. ich kann ihnen nur einen ratschlag geben.
ich bin kein laie auf diesem gebiet, ich habe selber schon unzählige häuser verputz, unfundiertes fachwissen muß ich mir hier von gewissen personen nicht unterstellen lassen.
solche leute kenne ich zur genüge.

mfg alex
 
Hallo Alex

vielen Dank für deine Antwort und deinen Rat, den ich folgendermaßen beachten werde: solange ich nicht ganz genau weiß, was ich mir mit dem Kalkputz auf die Wand hole, werde ich den Kalk-Zementleichtputz wählen.

Du hast völlig recht: in der Region sind mir Kalkputze bislang nicht aufgefallen. Das könnte aber auch folgenden Grund haben:

Wenn ich das richtig verstand habe, benötigt das Aufbringen dieses Putzes allerdings spezielle Kenntnisse/Erfahrung und Aufmerksamkeit und Zeit.Insbesondere letzteres können sich die Bauleute wegen des Zeit-/und Kostendrucks kaum noch "leisten".
Mit "Chemie" wird dann versucht, diesen Mangel auszugleichen. Ein "normalen" Maurer/Verputzer/ auf dem Bau hat dann kaum eine Chance dem zu entkommen, es sei denn er spezialisiert sich.
Aber ich kann das alles nur vermuten. Bin mir aber ziemlich sicher, dass es schwierig wird, hier zwischen Minden und Osnabrück jemanden zu finden, der diese Arbeiten durchführen kann.
Da bin ich dann schon froh, wenn ich jemanden habe, der mit meinen Fragen aus seinem Kenntnisstand und vor allem seinen Erfahrungen heraus etwas anzufangen weiß und mir ehrlich Auskunft gibt und - wenn er denn nicht mit Luftkalk umzugehen weiß, sich zumindest mit den unterschiedlichen "üblichen" Produkten der Baustoffindustrie auskennt , sie richtig anzuwenden weiß bzw. für den jeweiligen Zweck geeignete Produkte auswählt und dabei - so weit das möglich ist - auf Produkte achtet, die sich bewährt haben und möglichst wenig die Umwelt belasten.

Wenn ich dann so etwas lese wie hier
http://www.bauexpertenforum.de/showthread.php?71349-Sanierung-Fassadenbeschichtung
bin ich schon ziemlich erstaunt: Da muss ein "mineralischer" Putz(was immer das heißen mag) "schon" nach 25 Jahren wieder saniert werden. 25 Jahre, so habe ich gelesen - das scheint gar nicht so unüblich zu sein, das der Putz dann wieder runter muss.
Im Vergleich zu unserem Putz ist das allerdings sehr früh. Trotz Wetterseite, feuchter Umgebund (Bäume, Buschwerk) ist dieser Putz seit über 55 Jahren auf der Wand !!!) Und es kommt noch besser. Drei Fachleute/Verputzer, die sich das angeschaut haben, meinten, der Altputz müsse nur ausgebessert werden !!

Wegen der Flickschustereien werde ich diesen Rat nicht befolgen. Wenn ich dann aber schon einen neuen Putz draufbringe, dann soll der möglichst nicht schlechter sein als der alte Putz. Und der scheint mir recht simpel zu sein.So etwas will ich wieder haben: einfach und gut, simpler Kalk, viel Sand und sehr wenig Zement, wie mir ein Nachbar sagte, der war in den 50er Jahren eher knapp.
Werden von den Verputzern solche Putz-Mischungen noch auf der Baustelle zusammengestellt oder wird in der Regel nur noch auf fertige Putzmischungen zurück gegriffen ?

Der Haltbarkeit des Putzes hat es offensichtlich gut getan, was nicht heißt, dass ich nun alle "Zuschläge" in Kalk-Zement-Putzen verteufeln will. Mir geht es lediglich darum, dass offen gelegt wir, um welche Art von Zuschlägen es sich handelt, dass es sich um echte mineralische Zuschläge handelt, die sich in der Praxis bewährt haben.

Bei den Kalkputzen gibt es eine Historie, die sich moderne Baustoffe erst erwerben müssen. Wenn derartige Kalkputze in den letzten Jahrhunderten "Ewigkeiten" gehalten haben sollen, dann ist das vor dem Hintergrund des oben erwähnten Links schon faszinierend. Allerdings scheint es kaum Fachleute zu geben, die genau wissen, um welche Art von Kalkputz es sich hierbei genau gehandelt hat. Wenn ich mich irren sollte, lasst es mich wissen.
Ein Hinweis darauf sind die Texte, auf die du verwiesen hast, aber auch die Vielzahl von unterschiedlichen Kalkputzen stiften viel Verwirrung.
Um nur einige Bezeichnungen zu nennen, die ich so gelesen habe:
Luftkalk, Sumpfkalk, trocken gelöschter Kalkmörte, Trasskalk, Naturkalkputze (was immer das heißen mag, Brannkalk, hydraulischer kalk, Weißkalkhydrat und die Mörtelindustrie setzt mit ihren Leichtkalk-Putz noch eins oben drauf. Dazu kommen noch - ich meine , es wäre in Verbindung mit dem Kalkanstrich gewesen - spezielle "Rezepturen" bei den z.B. Quark, Buttermilch und ähnliche Stoffe zum Einsatz kommen.
Da frage ich mich dann, wenn von Kalkputzen die Rede ist, was eigentlich genau gemeint ist.

Lange Rede kurzer Sinn. Als Laie zu verstehen, wie ein Putz genau funktioniert, was haltbar ist und was eher nicht, ist das Eine.
Das Andere jemanden zu finden, der das Ganze auch fachmännisch und für mich bezahlbar aufbringen kann.

Im Zweifelsfall bleibe ich bei dem, was hier üblich ist.
Würde mich über weitere Kommentare freuen und ganz konkret über eine Einschätzung der Kalk-Leichtputze, die von den großen Herstellern der Mörtelindustrie mittlerweile angeboten werden. Ist das eine Alternative zu Kalk-Zement-Leichtputzen ?
Wenn ja, welche Vorteile haben sie gegenüber den üblichen Kalk-Zementleitputzen oder sollte man lieber die Finger davon lassen ?

Gruß
Renate
 
hallo

ihre simple mischung wie sie sie nennen mit kalk viel sand und wenig zement entspricht dem üblichen rezept für kalkzementmörtel welcher zu 2T kalk 1T zement und 8Tsand besteht. baufirmen werden wohl kaum ihren putz selber anmischen das wäre heutzutage unbezahlbar, gerade bei großen flächen wie einer hausfasade wird der putz fertig im silo angeliefert und mit einer putzmaschine an die wand gespritzt. verteufeln sie bitte nicht solche fertigmischungen nahmhafter hersteller wie maxit oder so, diese sind in keinster weise mit der ware aus dem baumarkt vergleichbar. die sogenannten zuschlagstoffe dienen der besseren verarbeitbarkeit. wer sowas schon gemacht hat weis wovon ich rede.
p.s. mineralisch heist das anorganische bindemittel wie zement, kalk oder gips verwendet werden.
die 2. gruppe sind die organischen putze, hier bestehen die bindemittel aus kunstharzen.
aber können sie selbst lesen hier :)
http://de.wikipedia.org/wiki/Putz_(Baustoff)

mfg alex
 
nein, es geht mir nicht darum, etwas zu verteufeln,

sondern zu verstehen und möglichst richtig einzuschätzen. Dabei hat mir deine Antwort geholfen. Vielen Dank dafür.

Gruß
Renate
 
wer

redet hier eigentlich von simplen mischungen?...das ist ja wohl eher sache derer die die tüte aufreißen und ihrer erfahrung freien lauf lassen...wo ist die nachgewiesene dauerhaftigkeit der,mit in der toleranz befindlichen zuschlagstoffen,durchsetzten fertigmischungen?...dann die kostenfrage im verhältnis zur nachhaltigkeit: was kostet denn so ein sack?...eine menge im verhältnis zu den relativ günstigen materialien die ich für eine selbstmischung vor ort benötige...und sehr wohl machen das firmen noch auf der baustelle,so wie früher als es noch selbstverständlich war...

es hat auch keiner behauptet das die verarbeitung von bestimmten materialien nicht etwas länger dauert als bei den hau-ruck produkten,im gegenteil...alleine das ist doch auch ein zeichen dafür wie ich finde...ruck-zuck dran,ruck-zuck-ab...

jeder hat seinen glauben,den soll er auch behalten und weitergeben...aber man muss der tatsache ins auge sehen das sich hier zwei welten treffen...da gibt es nie übereinstimmung,nur fakten...und die sprechen im moment noch für den einsatz von altbewährtem das über jahrhunderte als system funktioniert hat...

abschließend möchte ich betonen das jeder das machen sollte was er für richtig hält und auch dafür einstehen wenn es denn doch nicht so ist wie es sein soll...

gruß
 
die Mischung macht's offensichtlich

und das scheint nach meinem Eindruck wegen der Zuschläge mittlerweile eine "Wissenschaft" für sich zu sein.
Ich denke, Aufklärung tut hier Not.
Deswegen würde ich mich freuen, wenn du mitteilen würdest, wie sich der Luftkalkmörtel, wie du ihn für die Fassade an meinem Haus verwenden würdest, zusammensetzt, ob du dazu selber mischen würdest (wenn ja was genau) und ob es dafür auch fertige Sackware gibt, die man dafür verwenden KANN, ab nicht muss, wenn auch selber mischen möglich ist.

Gruß
Renate
 
Kalkarten

Unter folgendem Link:
http://www.lichtarbeiter-forum.de/welcher-kalk-fuer-feuchten-keller-t1817.html
habe ich dazu folgendes gefunden:

"Die Eigenschaften von Kalkputzen hängen im Wesentlichen davon ab, welche Stoffe wie Kieselsäure, Tonerde oder Eisenoxid im Kalk enthalten sind.

Je nach Höhe des Anteils der v. g. Stoffe unterscheidet man folgende Kalkarten:

- Luftkalk – ohne hydraulische Bestandteile
- Kalkhydrat – mit sehr geringen bis geringen Anteilen an hydraulischen Bestandteilen
- hydraulischer Kalk – mit geringen bis mittleren Anteilen hydraulischen Bestandteilen
- hochhydraulischer Kalk – mit hohen Anteilen an hydraulischen Bestandteilen "

Weiter:

"Luftkalke sind sehr feinteilig. Sie ergeben einen sehr geschmeidigen und ergiebigen Putzmörtel mit einem hohen Porenvolumen, erhärten nicht unter Wasser und binden nur sehr langsam unter ständigem Luftzutritt ab.
Erst vollständig carbonatisierter, d. h. mit dem Kohlendioxid in der Luft reagierter Kalk ist wasserunlöslich.
Luftkalkputze und -mörtel erreichen nur recht geringe Festigkeiten (bis etwa 1 N/mm²)."

"Noch eine Besonderheit:
Kalke mit puzzolanischen oder latenthydraulischen Zusätzen (z. B. Trass) erhärten vergleichsweise langsam. Die hydraulische Erhärtungsreaktion dieser Stoffe kann dabei aber auch nur ablaufen, wenn ein entsprechender "Anreger" (hier der Kalk) vorliegt. Wichtig ist außerdem, dass die Reaktion weder durch zu niedrige Temperaturen noch durch Wassermangel unterbrochen werden darf.

Und wichtig zu wissen!
Aufgrund der geltenden normativen Anforderungen können bei den hochhydraulischen Kalken = HL 5 auch sehr kalkarme Produkte als Kalk bezeichnet werden. Diese HL 5 - Kalke haben dabei oft einen relativ hohen Zementanteil.
Selbiges gilt auch für die zu den HL 5 - Kalken zählenden Trasskalkbindemittel, in denen Kalk kein Hauptbestandteil ist."

Danach wäre ein hydraulischer Kalk mit Trassanteilen angebracht ?
Richtig ?

Gruß
Renate
 
Thema: Welchen Außenputz für Fassadensanierung ?

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