Was ist in "fertiger" Sumpfkalkfarbe?

Diskutiere Was ist in "fertiger" Sumpfkalkfarbe? im Forum Farben & Stuck im Bereich - Na Sumpfkalk, klar oder? ;-))) Hintergrund meiner Frage ist, dass ich seit einiger Zeit mit verschiedenen Farbrezepturen experimentiere. Bei der...
...mein lehmiger Senf nun auch noch!

Um auf die Thematik zurückzukommen, möchte ich hier nun ganz einfach einmal die Situation noch einmal wieder auf die "weiße Farbe" zurückbringen.
Eigenmischungen werden stets die Lebendigkeit haben und sollen diese auch.
Wenn man sich nun die angesprochene Farbe von HAGA ansprechend anschaut (Zuschlagstoffe!), so kann man doch festhalten, daß es keine Sumpfkalkfarbe im Sinne dessen mehr ist.
Und was man nun auch noch betrachten sollte, ist folgendes, daß man stets herauslesen kann, daß man eigentlich eine Sterilität haben möchte (gewohntes Ambiente!!) und dies wenn möglich, aber mit natürlichen Materialien.
Und dazu haben sich einige Hersteller positioniert und den Kundenwünschen entsprechend rezepturen entwickelt, die dem entsprechen.

Welche Fragen bleiben nun noch offen??

Zusammensetzung von HAGA (wurde bereits oben einmal beziffert!!):
Cellulosefasern/-pulver, Kalksteinmehl, Kreidemehl, Leinöl-Standöl!, Leitungswasser (Trinkwasser kostet Geld!!), Naturharz/Pflanzenharz, Sumpfkalk, Talkum, Titanoxyde, Tonerdemehl, Weißkalkhydrat.

Nachdenkliches zum Thema

Udo
 
Hallo Andreas,

..also eine Stuhl oder sonstwas für jemanden anderen zu fertigen...das würde ich mich nicht getrauen, da würde ich schon den/die erfahrene/n Tischler/in, Schreiner/in, empfehlen:))
Es wird ein schönes Hobby bleiben:))

Herzliche Grüße

Mladen
 
Hallo Udo,

nun bin ich mir nicht mehr ganz so sicher ob Du schon mal bei einer bewohnten Wohnung einen Astrich auf vorhandener Kalkfarbe gemacht hast.
Es ist viel einfacher eine Fertigfarbe zu nehmen.
Reine Sumpfkalkfarbe braucht da schon mehr Vorbereitung Beobachtung und Pflege und Wasser. Um eben auch wischfest zu bleiben.

Grüße

Mladen
 
Wegen dem Wasser?

Hallo Mladen,

mein Haus ist - sagen wir mal - teilbewohnt. Aber wo siehst du das Problem? Man bringt halt eine Menge Wasser ein, aber damit macht man doch auch nicht mehr Sauerei als mit einer schlechten Baumarktfarbe. Oder habe ich Deinen Kommentar nicht richtig verstanden?

Die Haga Farbe ist übrigens definitiv einfacher, bzw schneller zu verarbeiten als reiner Sumpfkalk. Aber das sollte ja auch das mindeste sein, bei dem Preis.

Jetzt aber noch eine praktische Frage hinterher. Ich habe neulich gelesen, dass man für Kirchensanierungen (und ähnliches) bis zu 30 Jahre alten Sumpfkalk verwendet. Wie genau unterscheidet der sich von - sagen wir - 3jährigem Sumpfkalk. Weißer ist er wohl nicht. Ist er "feiner" in der Körnung?

:) Tobias
 
Sumpfkalkfarbe-wolkenbildung

Hallo Udo,

Du beschreibst etwas, was wir ja auch sagen, nämlich die lebendigkeit, (darüber mache ich mir gar keine Gedanken mehr:)beim einmaligem farbigem Anstrich fällt es noch mehr auf.
Aber (mal anders gefragt) hattest Du schon mal einen Untergrund, wo ewig saugt und saugt? So habe ich mir das beim Tobias Stötter vorgestellt.
Wir hatten das einmal. Das Ergebnis war erschreckend, es gab sogar Stösse ohne Ende. Schlimm dabei, wie lange hält die Abdeckung der Böden dicht. Wir haben nach einer Wandfläche kapitulieren müssen, den der Kunde war gar nicht glücklich, wir auch nicht...
Auf Untergründen zu streichen wo man nicht kennt, ist halt nicht schön.

Viele Grüße

Mladen
 
alter Sumpfkalk

Hallo Tobias,

Mit Fertigfarbe habe ich keine Erfahrung.
Wenn Du 30Jährigen Sumpfkalk hast, dann probier mal 1:15 und steigere bis 1:8 vielleicht bist Du dann eher zufriedener mit dem Ergebnis. Ob der Preis noch stimmt?
Der ältere Sumpfkalk ist feiner, das kenne ich auch so, aber von Körnung kann man da nicht sprechen.

Grüße und viel Spaß

Mladen
 
Experimente mit Kalkfarbe

Hallo Tobias,
habe erst jetzt deine Frage gelesen.
Aber da auch ich mit selbstgemischten Farben experimentiere, möchte ich dir meine Erfahrungen mitteilen. Auch meine Weisskalk-Kasein-Anstriche sind leicht wolkig und unregelmässig (nebenbei finde ich das schöner als gleichmässige, wie geleckt aussehende Anstriche und künstlich pseudorustikalisiere Schwammtupftechniken). Aber zu deinem Problem: Meine Kalkfarben sind immer leicht opak (durchscheinend), d.h. es schimmert immer ein wenig der Putz durch und der ist wegen unterschiedlicher Saugfähigkeit, leicht variierender Mischung und Oberflächenbehandlung nun mal nicht immer 100% gleichmässig. Versuch doch mal eine Beimischung von feingemahlener Kreide (gibt es als Sackware im Biobaustoffhandel). Die dient als Füllstoff und Weisspigment. Übrigens ist Titandioxid auch nichts weiter als ein Weisspigment, das z.B. auch in Zahnpasta drin ist. (O.K. die Herstellung ist eine Öko-Sauerei). Ich habe für den Wandanstrich folgende Rezeptur verwendet:

1 kg Magerquark
200g Sumpfkalk
1 kg Kreide
evtl. Magermilch zur Verdünnung

Weitere Rezepte auf der sehr empfehlenswerten Seite von Kremer-Pigmente.

Beim Streichen ständig die Farbe umrühren, weil sich die Kreide unten absetzt, wenn du dann losstreichst hast du am Anfang die stark verdünnte Farbe und zum Schluss wird es immer dicker.
Vielleicht ist das auch die Ursache für die Unregelmässigkeiten?
 
Große Fortschritte ...

Hallo Klaus,

danke für die Tips. Ich habe aber in der Zwischenzeit auch weiter experimentiert und zwei wichtige Erkenntnisse gewonnen.

A) Der Sumpfkalk den ich ursprünglich verwendet habe ist Mist! Der wurde mir zwar als mehrjähriger Sumpfkalk verkauft; nachdem ich jetzt aber Sumpfkalk vom vertrauenswürdigen Fachhändler bezogen habe kenne ich den Unterschied zwischen gerade eingesumpftem Kalk und mehrjährig gelagertem Sumpfkalk.

B) Nachdem ich keinen hatte der mir gezeigt hat wie man die Farbe richtig aufbringt bin ich nach zig Versuchen zu folgendem Ergebnis gekommen:

Farbmischungen:
Grundierung Kaseingrundierung (4 Teile Magerquark, 1 Teil Sumpfkalk und eine Hand voll Alaunsalz pro Eimer)
1. Anstrich Sumpfkalk:Wasser 1:4
2. Anstrich Sumpfkalk:Wasser 1:2
3. Anstrich Sumpfkalk:Wasser 1:3
Wenn notwendig 4. Anstrich 1:4
Das Ergebnis ist dann eigentlich immer ziemlich deckend.

Farbauftrag:
Da ich leider keinen hatte der mir gezeigt hat wie es richtig geht war da leider auch viel try and accident notwendig.
Jetzt bin ich aber darauf gekommen, dass es am besten so geht:
1. Wand/Decke mit der Gardenaspritze so richtig schön nass spritzen. Die Wand muss sich schön voll saugen, soll aber nicht triefnass sein (v.a. die Decke).
2. Farbe mit der Bürste auftragen.
3. Farbe mehrere Minuten immer mal wieder überstreichen - also sie nicht gleich antrocknen lassen.
Je öfter man überstreicht um so gleichmäßiger und "glänzender" wird das Ergebnis.
4. Keine Zugluft und schön langsam rocknen lassen. Wenn ich das Gefühl habe, dass es zu schnell geht, dann kommt nochmal die Gardenaspritze zum Einsatz.
5. Gut trocknen lassen bevor man das Ergebnis beurteilt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass manche Wände mehrere Tage brauchen um wirklich gleichmäßig weiß zu werden.

Ich hoffe das hilft dem ein oder anderen, der auch vor hat mit Kalkfarbe zu experimentieren.

Beste Grüße,
:) Tobias
 
haga sumpfkalk

drum prüfe wer sich plagt und schindet, was sich in seinem kalk befindet. man spricht bei kalkfarbentechnik von der KALKLASUR-TECHNIK,.diese technik ist eben mit einem schwierig zu verarbeitendem werkstoff herzustellen, bestehend aus drei bis vier kalklasurgängen--also soll hier nicht auf eine möglichst arbeitssparende deckkraft spekuliert werden. wer kalkanstrich haben will, der muss die arbeit nicht scheuen u.geduld beweisen.kalkanstrich ist luxus und kostet geld o. mühe mit gefühl und geduld, oder alles zusammen. wer trickst,der hat eben keinen reinen kalkanstrich.
 
*ausgrab*

Die Urlaube meiner Kindheit und Jugend habe ich auf einem Bauernhof in Oberösterreich verbracht. Dort gab es noch bis sicher Mitte der 1990er eine Kalkgrube für den regelmäßigen Anstrich von Ställen, Garage, etc.
Das 1980 gebaute Haus war innen komplett mit gewalzten Mustern verziert, die erst bei allmählichen Renovierungen in den 1990ern mit weißem Sumpfkalk überstrichen wurden. Gekalkt wird dort noch heute (letzten Sommer wurde der ganze Kuhstall neu gekalkt), allerdings nicht mehr mit selbst gelöschtem und eingesumpftem Kalk.

Nur ein ewiger Jammer, daß das alte Blockhaus 1978 dem Bagger zum Opfer gefallen ist... der Architekt meinte, da müsse was neues her (das Resultat ist ein Etwas mit Rauhputz und dunkel gebeiztem Holz wie man es völlig identisch von Südtirol über Oberösterreich und Bayern bis wasweißichwohin aus dieser Zeit findet).
 
Thema: Was ist in "fertiger" Sumpfkalkfarbe?

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