Was bei potentieller bzw. akuter Hochwassergefahr zu beachten ist

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Die
schweren Regenfälle in Deutschland haben in den Regionen am Alpenrand zu
katastrophalen Überschwemmungen geführt. Die Flutwelle rollt jetzt flussabwärts
und gefährdet weitere Gebiete. Die Experten von TÜV SÜD haben einige Maßnahmen
aufgelistet, mit denen sich die Betroffenen vor den unmittelbaren Gefahren eines
Hochwassers schützen können.
Beim Schutz vor Hochwasser spielt der Zeitfaktor eine
entscheidende Rolle. Die Bewohner von hochwassergefährdeten Gebieten sollten
aufmerksam die Wettervorhersagen und die Entwicklung der Pegelstände befolgen
und frühzeitig mit ihren Schutzmaßnahmen beginnen. Als wichtigste Maßnahmen bei
akuter Hochwassergefahr empfehlen die Experten von TÜV SÜD:



Sorgen Sie dafür, dass der Strom in hochwassergefährdeten
Räumen oder Gebäudeteilen rechtzeitig abgeschaltet wird. Dafür sollte sich der
Kellerstrom im Verteilerkasten separat abschalten lassen, für gefährdete Räume
sollte zudem ein FI-Schutzschalter eingebaut sein. Achtung: Wenn bereits Wasser
in den Keller eingedrungen ist und tief liegende Steckdosen oder Kabel mit
Mehrfachstecker unter Strom stehen, besteht beim Durchwaten - auch mit Stiefeln
- akute Lebensgefahr!



Schützen Sie die Heizungsanlage. Wenn das noch möglich
ist, lassen Sie Öl- oder Gasbrenner vom Fachmann ausbauen. Machen Sie das auf
keinen Fall selbst: Durch Starkstrom besteht höchste Gefahr! Möglichweise
sollten auch die Umwälzpumpen demontiert werden. Wenn der Ausbau von Brenner und
Pumpen nicht mehr möglich ist, nehmen Sie die Heizungsanlage auf jeden Fall
außer Betrieb und schließen Sie den Öl- beziehungsweise Gashahn an der Heizung.
Die Entlüftungsöffnung der Heizkessel sollte gegen das Eindringen von Wasser
gesichert werden. Die Heizkessel selbst sind relativ wasserunempfindlich.



Sichern Sie die Öltanks durch eine feste Verankerung oder
durch Verkeilen gegen Auftreiben und Umkippen. Bei großen und relativ leeren
Tanks erzeugt das steigende Wasser einen starken Auftrieb, der zu schwache
Verankerungen sprengen kann. Verschließen Sie die Lüftungsrohre der Öltanks. In
Hochwassergebieten empfiehlt sich langfristig der Umstieg auf Gasheizung oder
fest im Boden verankerte "Hochwasser-Heizöltanks".



Die Abwasserleitungen sollten mit Rückstauventilen
gesichert sein. Diese lassen das Abwasser abfließen, verhindern aber das
Eindringen von Wasser aus der Kanalisation.



<center>



<img border="1" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2005/i/1338-kessel1.gif" vspace="2" alt="Abwasserleitung, Rückstauventil, Abwasser, Abpumpen; Entwässerungssystem, Rückstau, Rückstausicherung" width="400" height="277">

<span style="font-size: 10px">Bild aus der Meldung "Aktion Rückstau-Schutz gestartet"
vom 12.8.2005</span>
<hr>

</center>

Beim Abpumpen von eingedrungenem Wasser ist große
Vorsicht geboten. Wenn der Keller noch von Wasser umgeben ist, können beim
Leerpumpen durch stark unterschiedliche Druckverhältnisse
sogar Wände einstürzen. Zudem können durch "leichtsinnige"
Pumparbeiten auch Fundamente unterspült und
schwere Bauschäden verursacht werden. Überlassen Sie das Leerpumpen im
Zweifelsfall den Spezialisten von der Feuerwehr - auch wenn der Keller dadurch
länger unter Wasser steht.



Sorgen Sie frühzeitig vor:



  • Räumen Sie Keller, tiefer liegende Räume und Garagen. Bringen Sie
    pflegebedürftige Personen bei Verwandten oder Bekannten außerhalb der
    hochwassergefährdeten Gebiete unter. Helfen Sie auch Ihren Nachbarn!
  • Entfernen Sie Behälter mit Altöl, Säuren, Farben, Lacken und Öl aus
    hochwassergefährdeten Räumen. Diese Stoffe verschmutzen nicht nur das Wasser
    und die Räume, sondern auch die Umwelt. Verständigen Sie sofort die
    Feuerwehr, wenn solche Stoffe in größeren Mengen auslaufen. Dadurch können
    schwere Folgeschäden möglicherweise verhindert werden.
  • Bringen Sie Ihren Pkw und andere Fahrzeuge rechtzeitig in höher gelegene
    Bereiche. Versuchen Sie aber auf keinen Fall, ein Fahrzeug aus einer
    Tiefgarage zu holen, in die bereits Wasser eindringt. Ihr Leben ist mehr
    wert als das Fahrzeug!

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Thema: Was bei potentieller bzw. akuter Hochwassergefahr zu beachten ist

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