Wärmepumpe- pro & contra
Ob sich eine WP lohnt?
Für die Umwelt: Mit einer KWh Strom macht die Wärmepumpe realistisch gesehen etwa 3 KWh Wärme. Nun braucht ein älteres Kohlekraftwerk aber etwa 3 KWh Brennstoffwärme, damit 1 KWh Strom rauskommt - ist ein Nullsumenspiel! Wenn ich die WP also nicht explicit mit Ökostrom versorge, hat die Umwelt nix davon, kann ich meine Bude auch direkt fossil beheizen!!
Wirtschaftlich I: reiner Wärmepreis
bei fossilem Brennstoff kg oder Literpreis geteilt durch Wärmeinhalt (in KWh) geteilt durch Wirkungsgrad (bei guter Anlage etwa 90 %, Brennwerttechnik etwas mehr) Wäre als Beispiel für Heizöl mit 70 Cent brutto /l ca. 7,07 Cent pro KWh.
WP Strompreis geteilt durch Arbeitszahl - bei Sondervertrag z.B. mit 15 Cent pro KWh und Arbeitszahl 3 wären das 5 Cent pro KWh Wärme.
Wirtschaftlich II: Jetzt kommt der große Knaller
a) Investitionskosten der Anlage
b) Wartung, Grundgebühren etc.
c) kalkulatorische Zinsen!!!
a) Ölheizung mit 2000 l Tank 10.000 €
WP mit Installation Erdsonde mindestens 25.000 €
Sind wir mal superoptimistisch und sagen, das hält 20 Jahre, dann muß die WP 750 € jährlich Wärmekosten gegenüber der Ölheizung sparen, um wettbewerbsfähig zu sein
b) Ölheizung kostet etwas Wartung und den Schornsteinfeger, dafür sind Ersatzteile billig und Massenware. Für die WP ein großes Fragezeichen und evtl. höhere Grundgebühr oder Zählermiete beim EVO
c) Wird vom Privatmann gerne vergessen!! Wenn ich die niedrigere Anfangsinvestition wähle, könnte ich den eingesparten Betrag ja theoretisch anlegen und Zinsen erzielen. Man geht dabei im Mittel von der halben Summe über die Investitionslebensdauer aus. Im obigen Beispiel also 15000 geteilt durch 2 = 7500, bei 5 % Zins wären das also jährlich 375 € Vorteil bei der Ölheizung, die die WP über niedrigere Wärmepreise zusätzlich erwirtschaften müßte, um gleichzuziehen!!!
Wenn ich die Kohle nicht habe und über Kredite die Investition finanzieren muß, kann das noch ungünstiger aussehen, aber evtl auch besser, wenn man günstige KFW-kredite aus dem Gebäudesanierungsprogramm nehmen kann.
Die Rechnung ist natürlich recht grob bis hierhin. Im Neubau kostet mich eine Ölheizung Platz, der in der baulichen Herstellung auch kostet, WP ist kompakter (Erdgasthermen aber auch). Im Altbestand hätte ich etwas mehr Platz im Keller (was ist mir der wert???).
Wie mein Vorredner schon sagte, man hole sich verbindliche Lieferangebote über 20 jahre einer politisch stabilen Ölfördergesellschaft aus dem Nordseegebiet ein, dann von der Gazprom aus Moskau mit der Zusage einer Ersatzlieferung, wenn ukrainische Rebellen den Gashahn zudrehen, und von eon über garantiert ökologischen Strom, dazu von Frau Merkel die persönliche Bestätigung, das in den nächsten jahren keine weiteren Öko- oder andere neue Sondersteuern auf Energie erhoben wird.
Fehlt noch ein bezahlbarer 20 Jahre Vollwartungsvertrag für die WP - und schon kann ich den Taschenrechner zücken und die günstigste Heizanlage ermitteln - ist doch ganz easy, oder...
Jatzkowski