Verfugen Treppenstufen eines Grundofen

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ulli_w

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Moin zusammen,

als eifriger Forumsleser habe ich schon viele gute Antworten auf meine Fragen gefunden. Auch durch nette persönliche Kontakte zu zwei Forumsmitgliedern, die hier recht regelmäßig schreiben. Für mein aktuelles Anliegen habe ich jedoch noch keine passende Antwort gefunden.

Wir haben uns einen Lehmgrundofen gebaut. Der Ofen dient gleichzeitig als Treppe und verbindet das Erdgeschoss mit dem Obergeschoß. Die Treppenstufen sind mit alten Pflasterklinkersteinen belegt. Bevor wir nun mit dem letzten Feinschliff, dem Verputzen des Ofens beginnen, würden wir gerne die Klingersteine Verfugen. Und dafür suchen wir das passende Material. Wir haben jetzt von drei Ofenbauern drei unterschiedliche Meinungen und sind etwas ratlos.

1. Meinung: Die Fugen mit Lehm ausfüllen. Alles wachsen und ölen und gut.

2. Meinung: Kalkmörtel. Am besten selbst mischen. Alles andere wird nicht halten.

3. Meinung: Fertigen Fugenmörtel für Natursteine nehmen.

Hat hier jemand Erfahrung mit diesem Thema und könnte etwas geeignetes Empfehlen? Die Fugen sind etwa 10 bis 15 mm breit und 20 mm tief. Die Fuge sollte abriebfest sein und zugleich die Temperaturschwankungen des Ofens mitgehen können.

Beste Grüße aus dem Norden.

Ulrike
 

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Ich befürchte, dass bei allen drei Varianten wegen der thermischen Belastung früher oder später die eine oder andere Fuge reißen wird.
Alle drei Mörtelarten sind wasserfest. D. h., eine Reparatur wird aufwändiger als wenn die Fugen nur mit (nicht geöltem) Lehm gefüllt werden. Den kann man immer wieder ganz einfach mit einem feuchten Schwamm einweichen und Risse zu reiben. Falls der Lehm in/aus den Fugen sanden sollte, kann man ihn z. B. mit Tapetenkleister (Cellulose) verfestigen (Zuckerwasser und/oder Bier tuns auch).
Der Lehm bleibt dabei aber wasserlöslich.

Gruß,
KH
 
Danke für die schnellen Antworten.

Intuitiv hätten wir uns auch für Lehm entschieden. Ganz ohne Ölen werden wir wohl nicht auskommen. Die Steine müssen noch versiegelt werden.

Grüße
Ulli
 
Falls der Lehm in/aus den Fugen sanden sollte, kann man ihn z. B. mit Tapetenkleister (Cellulose) verfestigen (Zuckerwasser und/oder Bier tuns auch).
Der Lehm bleibt dabei aber wasserlöslich.

Welches Mischungsverhältnis Lehm:Zellulose wäre empfehlenswert?
 
Ganz ohne Ölen werden wir wohl nicht auskommen. Die Steine müssen noch versiegelt werden.
Das kann man vorm Verfugen machen.
Welches Mischungsverhältnis Lehm:Zellulose wäre empfehlenswert?
Gar keines. Der lehm wird "ganz normal" nur mit Wasser angerührt und verfugt. Wenn er getrocknet ist, werden die gefüllten Fugen mit Kleister/Cellulose/Kaseingrundierung/Bier/Zuckerwasser satt eingepinselt. Das verklebt deren Oberfläche und macht sie recht abriebfest.
Kannst es ja vorm Ölen erst mal testen. Wenn es dir nicht reicht, kannst du immer noch ölen.

Gruß,
KH
 
Hallo Ulrike.
als Ofenbauer würde ich jetzt , nicht gerade Lehm nehmen. Lehm wird im Ofenbau benutzt auf Zug. Das heisst es ist ein Fugenmörtel der ein Mauerwerk mit wenig Fuge in einem Verband hält. Durch seine physikalischen Eigenschaften. Jede Fuge (im Ofenbau) die grösser ist als 3mm sollte nicht mit Lehm gefüllt werden. Da ist kein Verband gegeben. Der Klinker ist ja schon eingemauert, mit einem Mörtel ( Haftmörtel vom Hafner oder...) . Im Endeffekt geht es nur noch darum, wie langlebig oder besser zum putzen. Da kann man getrost ganz normalen Sichtmauerwerk Mörtel (FIXIT) nehmen. Wir reden hier von deiner Aussenschale (am Ofen) die schon fix fertig ist. Die Fugen haben mit dem Ofen nichts mehr zu tuen.
 
Die Klinkersteine sind mit geeignetem Kleber auf Hourdisplatten befestigt. Unter den Hourdisplatten befinden sich die Rauchzüge auch unter den Treppenstufen. Die Hourdisplatten sind obere Abschluß der Rauchzüge. Damit sind die Treppenstufen der Ofenhitze ausgesetzt. Die Klinker dienen ja auch als Speichermasse. Die Hourdisplatten sind unter einander mit einer Lehmfuge verbunden. Genau an dieser Stelle rechnen wir mit Bewegung während der Heizphase. Sollten nach ein paar Jahren kleine Reparaturen anfallen, können wir sicher damit umgehen. Wichtig sind uns eine leichte Pflege und gute Optik.
 
Was mir auf deinem Foto gerade erst auffällt: Die Dachlatten-Abgasrohr-Halterung ist hoffentlich nur ein Provisorium solange der Ofen noch nicht angefeuert wird....????.....
..... und den geringen Abstand zu dem Balken wird der Schorni auch nicht so toll finden.
Nur mal um dir zu verdeutlichen um was es gehen kann: Am Schornsteinanschluss meines Kachelofens habe ich schon Abgastemperaturen von 400 ° gemessen. Da glüht das Rohr schön rot... Ein Holz in 5 cm Abstand würde da ankokeln/abfackeln.
 
Nur mal so: Als Grundofen wird ein Ofen bezeichnet, bei dem das Feuer auf einem rostlosen Grund liegt.
 
Am Schornsteinanschluss meines Kachelofens habe ich schon Abgastemperaturen von 400 ° gemessen.
Na dann hast du ja ein wahres „Brennwertwunder“. So wird das nix den Klimawandel in den Griff zu bekommen. 😂
Bei einem vernünftigem Grundofen werden die Abgastemperaturen unter 200° C bleiben.
Für die Abgasführung gibts ja doppelwandige Rohre, unserm Schornie reichen da 10 cm Abstand.
 
Was mir auf deinem Foto gerade erst auffällt: Die Dachlatten-Abgasrohr-Halterung ist hoffentlich nur ein Provisorium solange der Ofen noch nicht angefeuert wird....????.....
..... und den geringen Abstand zu dem Balken wird der Schorni auch nicht so toll finden.
Nur mal um dir zu verdeutlichen um was es gehen kann: Am Schornsteinanschluss meines Kachelofens habe ich schon Abgastemperaturen von 400 ° gemessen. Da glüht das Rohr schön rot... Ein Holz in 5 cm Abstand würde da ankokeln/abfackeln.

Alles im grünen Bereich. Zum Zeitpunkt der Aufnahme, war die Halterung nur ein Provisorium. Auch ist die Perspektive etwas verzerrt. Zwischen Rohr und Balken sind ca. 10cm. Das ersichtliche "Abgasrohr" ist ein doppelwandiger Edelstahlschornstein mit Dämmung. Der Schornsteinfeger war vom Anfang bis Ende mit eingebunden und hat uns bereits seinen Abnahme-Segen erteilt ;)
 
Na dann hast du ja ein wahres „Brennwertwunder“. So wird das nix den Klimawandel in den Griff zu bekommen. 😂
Bei einem vernünftigem Grundofen werden die Abgastemperaturen unter 200° C bleiben.
@ oliS So heiß wird mein Ofen nur, wenn ich nach dem Anzünden vergesse die Luftzufuhr korrekt einzustellen und er volle Kanne bollert. Ansonsten ist er sehr genügsam.
 
Thema: Verfugen Treppenstufen eines Grundofen
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