Trockenlegung Feldsteinmauern

Diskutiere Trockenlegung Feldsteinmauern im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo liebe Gemeinde, schon öfter bin ich auf dieses Forum gestoßen, wenn ich Fragen bezüglich Baumaßnahmen an meinem Haus hatte. Ich habe das...
warum keine Dränung? wie sieht eine sinnvolle Geländeprofilierung aus?

Ja, ich nehme an, dass das der genannte Sanierputz ist (die Info kommt vom Vorbesitzer des Hauses).

Das klingt ja alles sehr gut und ich könnte mir dadurch tatsächlich einige tausend Euro sparen.
Um meinen Architekten überzeugen zu können, dass die angedachten Maßnahmen nicht sinnvoll sind, muss ich aber zunächst verstehen, warum das so ist. Ich verstehe noch nicht ganz, warum sich eine Dränung negativ auswirken sollte. Auch, wenn nicht direkt Wasser in Richtung Haus läuft, wird sich anfallendes Regenwasser immer in der Erde ansammeln und die Hausmauer (v.a. auf der Nordseite des Hauses) feucht halten. Ist es da nicht tendentiell besser, wenn das Wasser in einer Drainage abgeführt wird?

Wie sollte demnach eine Geländeprofilierung aussehen?
Erdreich wegnehmen und mit Schotter auffüllen. Darauf dann dicht (pflastern mit Beton ausgefugt) oder einfach offen gestalten? Oder einen Lichtschacht über die gesamte Hauslänge anbringen, so dass die Mauer bis zum Fundament frei steht?
Einfach offen lassen kann ich den Graben nicht, da der Nachbar dann eine Schlucht in seinem Garten hat.

Im Haus soll Wandheizung eingebaut werden, wodurch der Taubeschlag an den Wänden hoffentlich größtenteils vermieden wird.
 
hab nochmal nachgelesen...

Habe in dem oben genannten Link gerade gelesen, dass Schotter wohl eher wasseranziehend wirkt, als dieses fernzuhalten und, dass Humus nur einen geringen Wasserdurchfluss erlaubt.
Dennoch drückt bei starken Regenfällen Wasser von der Nordseite durch die Wand. Es bleibt also die Möglichkeit eines (überdachten) Lichtschachtes oder eine etwas bessere Variante der Betonrinne, um direkt am Haus anfallendes Wasser abzuführen.
Sehe ich das richtig?
 
Sockelbereich

Dann war der Oberputz mangelhaft, er hätte gar nicht angebracht werden sollen.
Machbar sich hochdiffusionsoffene Anstrichsysteme auf Mineralbasis aber keine kunststoffmodifizierten Oberputze wie in diesem Fall.
Ihr Architekt weiß anscheinend nicht für was eine Dränung eingesetzt wird und wie sie funktioniert.
Zur Erläuterung:
Dränungen werden bei Gebäuden nur für EINEN Zweck eingesetzt:
Die senkrechte Abdichtung eines KELLERS drucklos zu halten, also kurzzeitig drückendes Wasser zu vermeiden. Das kann in bestimmten Fällen je nach Geländeform und Bodenart auftreten. So braucht die Abdichtung nur gegen Bodenfeuchte und nicht gegen Druckwasser ausgelegt werden.
Sie haben keinen Keller und gegen Bodenfeuchte hilft keine Dränung.
Aber: Falsch geplante,mangelhaft ausgeführte und schlecht gewartete Dränanlagen können zu einer Vernässung des Baugrundes und damit zu Setzungen führen.
Fundamente abdichten zu wollen ist Schwachsinn. Denen schadet keine Bodenfeuchte, sehr wohl aber das Freilegen ihrer Flanken durch sinnlose Aufschachtungen z.B. für Dränungen.
Lassen Sie den Baugrund so wie er ist, kein Schotter o.ä. einfüllen. Einfach den Graben mit Aushub bzw. Oberboden wieder verfüllen, bei Bedarf (stark bindiger Boden) mit etwas Sand verschneiden.
Ein paar cm tief Kies (oder Rasen) als spritzwasserbrechender Streifen, bis etwa ein Meter Abstand das Gefälle von der Wand weg, das genügt schon. Größere Mengen anströmendes Oberflächenwasser müssen spätestens einen Meter vor der Wand gefasst und abgeleitet werden.
 
Zusammenfassung

also ich fasse mal zusammen: sowohl für die Süd-, als auch für die Nordseite wird empfohlen:

- keine Dränung
- kein Aufbaggern bis unter das Fundament, kein Spritzbewurf am Fundament, kein Bitumen, keine Permiterdämmung
- kein Aufbaggern der Nordseite bis Höhe EG Boden
- Putz 30 cm unterhalb und oberhalb Gelände wie beschrieben erneuern --> auf der Nordseite bleibt der Humus im Bereich des EG an der Mauer dort, wo er ist
- Graben wieder auffüllen mit Erdreich und spritzwasserbrechende Schicht vom Haus weg abfallend anbringen

An der Südseite soll der Eingangsbereich erneuert und eine Terrasse angelegt werden. Hierzu müssen auch die Granitplatten, die direkt am Haus liegen, begradigt werden.
Um ein erneutes Verkippen zu vermeiden, sollte auch hier Schotter unterbettet werden. Vermutlich ist das dann auch suboptimal... (Schotter statt Erdreich, keine spritzwasserbrechende Schicht)?
Demnach sollte man vor seinem Haus keine befestigten Flächen anlegen?
Auch Beeteinfassungen direkt an der Hauswand, wie man sie oft vor alten Bauernhäusern sieht, sind demnach wohl suboptimal (Wassereintrag durch Gießen)?
 
Feuchtigkeitsschutz von Kellern

Dass erdberührte undichte Keller niemals mit einer vertikalen Feuchtigkeitssperre versehen werden sollten kann man sicher so nicht sagen.
Wenn Feuchtigkeit offensichtlich durch Fugen eindringt können solche Mmaßnahmen sicher sinnvoll sein.
Ggf je nach Nutzung auch eine Außendämmung.

Eine Drainage muß jedoch nicht sein und bringt auch nichts, wenn nicht spezielle, schon gen. Gründe dafür sprechen.

Spritzschutz durch Rollkies oä sollte gegeben sein bzw die Wand durch Dichtungsschlämmen oä vor dem Eindringen von Spritzwasser geschützt werden.

Wasserableitung befestigter Flächen vom Haus weg ist ohnehin logisch-
Unter Platten könnte auch als auch einfache Maßnahme zur Wasserableitung zB EPDM Folie verlegt werden-sofern es sinnvoll erschein- bei kleinen Fugen und großen Platten eher nicht notwendig.

Andreas Teich
 
Abdichtung

"Dass erdberührte undichte Keller niemals mit einer vertikalen Feuchtigkeitssperre versehen werden sollten..."

Wer soll denn das wo gesagt bzw. geschrieben haben, Herr Teich?

Sie sollten sich mal Ihre Dachrinnen bei Regen anschauen, Christian. Auf der Nordseite entwässert da eine Riesenfläche in ein Fallrohr. Ob die Rinne das alles fassen und ableiten kann halte ich für fraglich.
 
Trockenlegung

Das hörte sich in der Zusammenfassung ganz so an.
Ohnehin sind's immer Einzelfallentscheidungen und etwas schwierig zu beurteilen, wenn die örtlichen Verhältnisse unbekannt sind und man sich nur auf Angaben der Fragesteller verlassen muß.
 
@ Herr Teich. Das darf doch nicht war sein..

..was Sie alles so zusammenfantasieren.
Es hilft niemanden wenn Sie immer wieder Ihre "könnte, wenn und möglicherweise" anbringen.
 
Christian zur Drainanlage

Hierzu wird auch sehr oft kontrovers diskutiert.
Ab wann ist eine Drainanlage sinnvoll?
Ab wann ist ein Kiesgraben immer eine sinnvolle Maßnahme und auch eine Verbesserung?
In den letzten Jahren wird sehr oft auch bei alten Gebäuden um das Haus aufgegraben und eine Drainanlage eingebaut, sowie ein Kiesgraben bis zur Oberkantegelände hochgezogen und dies alles führt sehr oft eher zu einer Verschlechterung als zu einer Verbesserung.
Vorab muss erwähnt werden, dass die Abdichtungsnorm DIN 18195 auch einen Hinweis auf eine einzubauende Drainanlage nach DIN 4095 vorsieht.
Es ist jedoch auch klar, dass diese Normen nur für den Neubau gelten und auch nur dann, wenn feststeht, dass es darum geht, Abdichtungen vor erhöhtem Wasserdruck zu schützen.
Ganz andere Überlegungen müssen bei einem alten Gebäude mit einfließen und auch abgewogen werden.
Sehr oft wird bei einer nachträglichen Instandsetzung mit einer Drainanlage der gewünschte Effekt – „ein trockener Keller“ nicht erreicht, bzw. manchmal auch das Gegenteil bewirkt, insbesondere bei alten Gebäuden.
War bisher Erdreich - und Humus am Haus, durch diese konnte nur sehr wenig Wasser eindringen. Nach dem Herstellen eines Kiesgrabens und einer Drainanlage wird das Wasser von der Oberfläche und auch das Regenwasser von der Fassade regelrecht „angesaugt“ und um die gesamte Hauslänge verteilt.
Dies führt oft dazu, dass an allen Stellen d.h. rund ums Haus Feuchtigkeit in erhöhtem Maße vorhanden ist. Es ist immer nur ein Wunsch, dass das Wasser durch die Drainanlage nur abläuft.
Wer jedoch wie ich, sich lange genug mit dieser Thematik beschäftigt weiß, dass sich Drainanlagen, aber auch der Kies mit Pflanzen und Schmutz oft zusetzen. Ob dann noch der gewünschte Erfolg möglich ist bleibt fraglich.
Ebenso findet dann, wenn Kies als Auffüllung eingebaut wird, in den oberen Randbereichen ein ständiger Wechsel zwischen feucht und trocken - nicht nur über das Wasser, sondern auch über die Kondensation statt. Dieser Wechsel zerstört oft die mit Sockelputzen ausgeführten Bereiche.
-
Und weiter kann beim Wiederauffüllen und dem Verdichten oft ein größerer Schaden durch die Vibration des ganzen Hauses entstehen.
Beim Verdichten entstehen beträchtliche - auch seitliche Drücke, und können die Wand eindrücken aber auch vom Auflager verschieben. Dies kann auch wieder zu einer Undichtigkeit führen.
.
Es ist also nicht ganz so einfach, immer das Richtige zu tun.
In all diesen Fällen ist es auch wichtig zu untersuchen, ob es sich um Stau,- oder gar um drückendes Wasser handeln kann.
Eine genaue Prüfung z.B. nach Merkblatt WTA* ist sicher besser als der oft erwähnte Spruch – „das haben wir schon immer so gemacht“.
 
Abdichtung

"Das hörte sich in der Zusammenfassung ganz so an."
Aha.
Ich glaube Sie haben ein Wahrnehmungsproblem, Herr Teich.
Zwischen der objektiven Realität und Ihrem Wunschdenken.
 
Feuchtigkeit im Keller

Zusammenfassung:
"also ich fasse mal zusammen: sowohl für die Süd-, als auch für die Nordseite wird empfohlen:

- keine Dränung
- kein Aufbaggern bis unter das Fundament, kein Spritzbewurf am Fundament, kein Bitumen, keine Permiterdämmung
- kein Aufbaggern der Nordseite bis Höhe EG Boden"

dann scheint das zumindest beim Fragesteller so angekomemn zu sein.

Ich habe überhaupt kein Wunschdenken in dieser Beziehung-warum sollte ich auch?

Und ohne das Gebäude nicht gesehen zu haben kann ich nur im Konjunktiv anworten-
Woher sollte auch eine vermeintliche Gewißheit kommen, die sich nur auf einige Bilder und eine subjektive Beschreibung stützen kann???

Ich sehe mir den jeweilgen Fall an und entscheide dann je nach Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit und finanziellen Möglichkeiten.

Wenn in diesem Fall das Wasser bei Regen direkt durch eine erdberührte Kellerwand dringt würde ich zu einer vertikalen Abdichtung raten, wenn nicht der gesamte Bereich dauerhaft abgegraben wird.
Wenn die feuchte Kellerwand nicht stört würde ich natürlich nichts unternehmen.
Wenn der Boden versickerungsfähig ist macht eine Drainage keinen Sinn- gegen übliche Erdfeuchtigkeit hilft sie ohnehin nicht und verändert diesen Zustand nicht.

Andreas Teich
 
Mal noch ne Frage

Wann wurde das Dach neu gemacht? Hatte das alte Dach evtl. keine bzw. defekte Dachrinnen? Oder hab ichs nur überlesen?
 
Thema: Trockenlegung Feldsteinmauern

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