Trockenlegen aber wie?

Diskutiere Trockenlegen aber wie? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo und einen schönen guten Abend, Wir haben ein Haus BJ ca. 1890. Das Haus soll komplett saniert und umgebaut werden. Eine Trockenlegung ist...
Aber Geld rausschmeissen auch nich......

.... Wie schon geschrieben wurde.. erst einmal die Ursachen bei der Wurzel packen und ausmerzen und nicht gleich die Säge nehmen....das bringt dann nichts...

Auc das Sägen ist, wie schon so manches mal fest gestellt werden musste keine Allheillösung, vor allem wenn es dann nicht richtg gemacht wurde und man der Firma hinter her rennen muss und am Ende feststellt das 5m Fallrohr die selbe Lösung gewesen wären...

Denkt bitte mehr an den Bauherren als an euren Verdienst....

Mfg
Rene
 
@ Rene

Es ist richtig, im Interesse der Bauherren zu denken. Das machen wir auch.
Die Schadensbilder und die Beschreibung des Schadens und die Lage des Objektes (Umkreis Leipzig?) lassen jedoch keine anderen Schlussfolgerungen zu.
Wie schon geschrieben, jetzt ist der Einbau einer HZ-Sperre im Sägeverfahren noch möglich. Später nach Sanierung bleibt nur noch eine chemische Sperre.
Auch die Leistungen die jetzt erbracht werden und nach wenigen Jahren wieder Zerstört werden, weil eben die hier sichtlich notwendige HZ-Sperre und eventuell andere Leistungen nicht eingebaut werden soll, haben wir im Kostenblick.
Eine teilweise Abdichtung gegen Feuchtigkeit ist nunmal nicht möglich.

Mit freundlichen Grüßen

Jens Zinke
 
@ Herr Zinke

Leipzig war gar nicht schlecht ;-)

Es ist halt so eine Sache, verständlicherweise wollen wir an den Kosten sparen wo es nur geht, denn die Mittel sind begrenzt und wir haben sehr viel vor (kompletter Innenumbau, neues Dach, Dämmung etc)

Die Frage nach dem Nutzen der Sägung kam auf weil wir folgende Erfahrung gemacht haben:

Die Erde zw. den Häusern war ursprünglich vorn zur Straße hin bis auf Niveau des gelben Putzes und es war gar keine Dachrinne dran (auch bei uns nicht) Das Haus war wesentlich nasser, richtig grün und die Ziegel die man gesehen hat waren dunkelrot.

Nachdem wir die Rinne wenigstens bei uns angebracht hatten und das Erdreich abgetragen ist außen das Mauerwerk abgetrocknet und zwar innerhalb von Tagen. Nach einem Jahr war dort nichts mehr grün. Nur innen ist es nach wie vor feucht, aber der Boden liegt innen vom Niveau her noch tiefer als außen.

Daher die Überlegung ob es nicht vielleicht doch ausreicht, wenn man alles schön abdichtet - hat ja sozusagen schon mal recht gut geklappt ohne Sägen oder Chemie.. Ist eben eine wirklich schwere Entscheidung.

Wir wollen es natürlich in der Hauptsache so trocken wie möglich haben... Das steht an erster Stelle
 
@ susi

da der Boden tiefer als das Erdniveau außen liegt ist die vertikale Abdichtung in jedem Fall notwendig. Tiefer als 20 bis 30 cm unter Fußbodenniveau ist nicht notwendig.

Das Ableiten des Regenwassers ist auch richtig, hat auch wie Beschrieben einen gewissen Trocknungseffekt gebracht. Wenn jetzt nur die vertikale Abdichtung nach WTA (da Altbau)ausgeführt wird, wird sich die Feuchtigkeit in jedem Fall nochmals reduzieren. Jedoch ein trockenes Außenmauerwerk wird es nicht. Durch die kapillar aufsteigende Feuchte in dem vorhandenen Ziegelmauerwerk und in den Fugen und Zwischenfüllungen im Natursteinmauerwerk wird weiterhin Feuchte aufsteigen. Spätestens wenn wieder ein Innen-und Außenputz aufgebracht wurde, wird sich das Schadensbild verstärken.
Anhand der Bodenverhältnisse, der Lage und den Fotos werden Sie um die Horizontalsperren nicht herum kommen. Die vertikale Abdichtung bitte wie beschrieben Regelgerecht in diesem Atemzug aufbringen.
Auch wird es bei entsprechender Kernfeuchte des Mauerwerkes zu Kondenswasserbildung kommen, da dieses Mauerwerk wie von Herrn Böttcher beschreiben immer niedrigere Temperaturen besitzt.

PS.: Wenn Sie eine Komplettsanierung durchführen und eine neue Bodenplatte einbringen, so sollten Sie in jedem Fall auf den Unterbeton eine Dampfsperre aufbringen (z.B. V60 S4+AL) mit entsprechender Aufkantung.

Mit freundlichen Grüßen

J. Zinke
Zinke Bausanierungs- und Bau GmbH
 
Trockenlegen - aber wie? Ein Thema das sich leider oft wiederholt.

Gut, wenn sich hier mehrere Fachleute zu Wort melden.
Schlecht, wenn sich einige mit ihrem Halbwissen ständig zu Problemen äußern von denen sie nichts verstehen.
Ich würde mich auch nicht in Fachforen in der IT-Branche in fachliche Diskussionen einmischen.
Und immer wieder der Vorschlag einer Drainanlage um Wasser hin zu leiten.
Lassen Sie das Fundament feucht - es bringt doch nichts, außer unsinniger Arbeit und Geldausgabe.
.
Zu den Verfahren einer Trockenlegung verweise ich auf die Seite:
http://www.isarbautenschutz.com/schriften/maerz2005/20_verfahren_gegen_aufsteigende_feuchtigkeit.pdf
.
Herr Zinke ich stimme in vielen Angaben mit Ihnen überein.
Sie haben auch auf Ihrer Homepage eine Tabelle die etwas zur Wärmeleitfähigkeit bzw. Dämmung aussagt, dies ist entscheidend.
Es muss "trockener" werden um die Wärmeleitfähigkeit zu reduzieren.
Richtig ist, dass es eine geringe Feuchte von unten gibt und diese schaukelt sich dann sehr schnell mit Tauwasser auf.
Ich würde hier auch eine Horizontal-Sperre empfehlen, denn sonst sind alle Maßnahmen nur von kurzer Dauer.
Bei den zu erneuernden Verputzen ist außen von unten ein Sockelputz und darüber ein Sanierputz (natürlich nach WTA) erforderlich.
Ein weiterer entscheidender Punkt ist noch die Nutzung.
Denn daraus abgeleitet muss die Wand auch frei von Tauwasser bleiben. Darauf hat jedoch schon Kollege Böttcher hingewiesen. D.h. eine Erwärmung des Boden-Wandanschluss z.B. durch das Verlegen des Heizungsvorlauf an der Wand - nicht in die Wand!
Wenn innen das Bodenniveau tiefer liegt, dann brauchen Sie evtl. eine Abdichtung, aber auch eine Wärmedämmung.
 
Zur Nutzung

Im EG sollen eine Küche, eine Stube, ein Gäste-WC und ein Technikraum rein, mehr nicht, also 2 sehr große offene Räume und 2 kleinere Räume. Flur natürlich auch.

Geplant ist eine Fußbodenheizung. Und außen soll gedämmt werden.

Soviel zur Nutzung.

Also nach allem was ich hier lese verstehe ich es wohl so, das wenn wir nicht sägen lassen, es nicht absehbar ist, wie feucht das Mauerwerk am Ende bleiben wird oder?

Wenn wir sägen lassen, ist es dann wenigsten sicher, das wir es trocken kriegen? So in 2-3 Jahren?
 
Nun mach erst einmal das naheligendste, nämlich eine funktionierende Dachrinne, und zwar auch auf Nachbars Seite. Das Fallrohr soll nicht wie auf dem Bild in einem Kübel am Mauerfuss enden, sondern das Wasser soll in einer Leitung vom Haus weg geleitet werden.
Weil der Dachüberstand klein ist, würde ich auch noch eine Reihe Gehwegplatten der Mauer entlang mit Gefälle vom Haus weg verlegen.
Dann mal ein paar Wochen lang schauen, wie sich die Sache entwickelt. Das volle Programm, mit Experten, Abdichten, Sägen, kann man dann immer noch anpacken.
 
Feuchte Wand

Hallo Susi,
ich habe schon etliche Sanierungsvorhaben ähnlicher Art ohne waagerechte Abdichtung erfolgreich durchgeführt. Der vorhandene Bruchsteinsockel wirkt in sich schon wie eine Abdichtung; die Bruchsteine sind viel weniger porös und damit weniger kapillar als Vollziegel. Solche Bruchsteinsockel waren früher selber die Abdichtung. Die Ableitung des Traufwassers durch den Nachbarn auf Ihr Grundstück ist übrigens gesetztwidrig.
Wenn die Dachentwässerung in Ordnung gebracht und der Sockelbereich abgedichtet ist, dann können Sie immer noch über eine waagerechte Abdichtung nachdenken, wenn Sie genügend Geld übrig haben und falls es dann immer noch erforderlich sein sollte. Aber möglichst nicht im Sägeverfahren.

Viele Grüße
 
In dem Punkt .....

..... und dem Ablauf her Stimme ich Herrn Böttcher zu...

Schritt für Schritt, wenn es die Zeit erlaubt, vorgehen. Dann kommt man der Lösung recht schnell recht nah...

Immer erst die Ursachen ermitteln und diese abstellten und dann kann man immer noch zu schwerern Geschützen greifen

Wie schaut es denn bei dem Nachbaran aus. Hat er auch das Feuchtigkeitsproblem? Wie ist da der Wandaufbau....


Mfg
Rene
 
Wenn ich eine Wand wäre ...

Hallo Susi,bevor Du an Mauersägeverfahren, Drainage, chemische Abdichtungen o. ä. denkst, solltest Du erst einmal an den Randbedingungen "schrauben", die hier schon benannt sind. Erst wenn die augenscheinlichen Mitverursacher ausgeschaltet sind und sich dass Schadensbild nicht bessert, sollte dort weitergedacht werden. Wenn beispielsweise Kondensat ein Mitverursacher wäre, würde auch eine chemische oder mechanische Horizontalsperre erfolglos bleiben.

Ein Rechenbeispiel:
Die halbe Dachfläche Deines Nachbarn wird im betroffenen Bereich auf Deiner Gebäudelänge etwa 10m x 5m = 50 qm messen. bei durchschnittlich 700 l/qm/Jahr in Sachsen sind das etwa 35.000 l Wasser die vom Nachbardach jährlich in den Hauszwischenraum schießen.
Im Hauszwischenraum (10x2,5) entstehen nochmals (25x700) 17.500 l/Jahr
Wenn Deine Dachfläche ausschließlich über den schwarzen Eimer entwässert, entstehen hier nochmals ((85*0,5))*700) etwa 30.000 l. Dies führt zu einem Gesamteintrag von 82.500 l/Jahr.

Mit über 82 cbm Wasser Jahreseintrag würde auch ich nasse Füße bekommen – wenn ich eine Wand wäre... Ich denke ist an der Zeit sich einmal mit dem Nachbarn zusammen zu setzen und auch die eigene Dachentwässerung zu verbessern.

Gruß aus Wiesbaden,
Christoph Kornmayer
 
Nun auch daran denken, dass es sehr lange dauert bis diese Wand austrocknet

Wer glaubt, dass diese Wand - auch wenn alles was vor beschrieben durchgeführt wird, kurzfristig abtrocknet hat wenig Ahnung davon wie lange dies dauert.
Es gibt ja einige sehr aufschlussreiche Arbeiten die sich damit beschäftigt haben.
Ich gehe davon aus, dass es mehr als ein Jahr sein wird, zumal wir in den letzten Jahren Luftfeuchte-Werte von über 80% hatten. Ich glaube auch nicht daran, dass dies heuer besser wird.
Als Beispiel Daten von 1981. Jahresdurchschnitt > 85%.
Wie soll da die Wand trocknen?
 
Hallo Susi,

eine Horizontalsperre die im Säge erfahren eingebracht wird ist lediglich eine Sperre gegen kapillare Feuchtigkeit, hier gilt diese aber auch als die beste Möglichkeit.
Wenn der innere Fußboden unter dem des äußren Gelände liegt müsste eine solche Sperre oberhalb des äußren Gelände eingebaut werden.
Würde man sie unterhalb des äußrem Gelände einbauen kann es durchaus seien, selbst mit Vertikalabdichtung, das diese undicht ist.
Gegen aufstauendes Sickerwasser dichtet eine Horizontalsperre nämlich nicht ab.
Besonders abenteuerlich finde ich ja immer wieder die Tips aus der "Planerrunde" erstmal rumdocktern und dann warten.

Prima, ob die dann in zwei, drei Jahren nochmal fragen
"baust du noch oder wohnst du schon?"

Ihr Planer weiß aber zumindest das erdbrührte Bauteile abzudichten sind.
Bodenfeuchte ist zwar der geringst mögliche Lastfall der an einem Bauwerk anliegen kann, mindestens der liegt aber eben immer an.

Am besten Sie suchen sich einen Fachmann.

Grüße
Oliver Struve
 
Fachmann ist immer gut, aber wenn ich die Aussenmauer meines Bruchsteinkellers jedes Jahr mit 50 Kubikmetern Regenwasser giesse, kann ich als normal denkender Mensch auch ohne Spezialausbildung und Fähigkeitsnachweis mindestens eine Ursache des feuchten Kellers vermuten.
Dass durch das Instandstellen bzw. Anbringen einer Dachrinne Schäden an der Bausubstanz verursacht werden könnten ("Sanierung der Sanierung"), habe ich noch nie gehört.
Aber warum einfach und naheliegend, wenns auch kompliziert und umständlich geht.
 
Herr Paulsen, hilft dieser Beitrag weiter?

Es war doch ein guter Hinweis einen Fachmann (wer auch immer sich dafür hält) hinzuzuziehen. Man kann ja dann darüber reden.
Von Ihnen kam noch kein besserer Vorschlag!
Das Wasser weg leiten ist doch kein fachlicher Vorschlag gewesen sondern sowieso schon dem Bauherrn bewusst gewesen.
 
Thema: Trockenlegen aber wie?

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