Teilfeuchte Bruchsteinwand vernünftig verputzen

Diskutiere Teilfeuchte Bruchsteinwand vernünftig verputzen im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo, ich stelle eine Frage die bestimmt schon oft gestellt wurde. Aber da ja jede bauliche Situation anders ist bräuchte ich ein paar für mich...
Moin,

meine Stahllehre aus Resten gemacht. Was heißt Reste, ich bin ja Schlosser. Stahl habe ich massig daheim.
Also es ist ein 30er QR-Rohr in Edelstahl, da es aber nicht stabil genug war habe ich ein normales Rohr draufgeschraubt.
Meine Vorgehensweise, da ich ja nicht wie Du ein Putzerprofi bin.

1. Flatterband wird mit Malerkrepp am VA-Rohr befestigt.
2. Ich spanne das Rohr auf meinen 20x20x3 VA-Putzwinkel (Unterer Putzabschluß, da ich ganz unten wohl nur einen Pinselputz aufbringe)
3. Oben schraube ich das Rohr an eine provesorische Dachlatte (ausrichtbar über M8er Schrauben)
4. Ich verfülle zwischen der Bruchsteinwand und dem Rohr press mit Mörtel.
5. Rohr enfernen und umsetzen. Das Flatterband bleibt am frischen Mörtel kleben und verhindert das ankleben des Mörtels am Rohr

Auf die Art und Weise erstelle ich mir Felder die ich in mehren Stufen, also je nach Putzstärke auffülle. So bekomme ich eine einigermaßen gerade Putzfläche. Ich mache ja alles alleine, und die Wand die ich jetzt verputze ist 3,8 m hoch

In normalen Räumen keile ich mir Kanthölzer und mache das genauso. Ich gugg mal ob ich paar Bilder habe.
Also für mich funzt das sehr gut. Und ich möchte keine rosteten Metalle in der Wand. So ist alles aus einem Material.

Liebe Grüße
Helmut


Edit: Hoffe Du erklärst mich nicht für verrückt.....;)
 
Weis jetzt nicht ob ich das hier schonmal teilte.
Hier eine Diashow vom Heizungsraum:

Und hier mal wie ich das mit den Kanthölzern machte:
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Also irgendwie check ichs nicht...????
Baust und setzt du dir Putzlehren, bis zu deren Hinterkante du Putzstreifen an die Wand verputzt, über die du dann, wenn sie abgebunden haben, abziehst?
Warum schraubst du nicht stattdessen einfach mit Justierschrauben ein paar 1cm dicke Leisten an die Wand, ziehst über die die gesamte Fläche ab, nimmst sie dann von der Wand und füllst nur noch die Nut auf die diese Leisten hinterlassen haben?
Die Leisten kannst du auch immer wieder verwenden.

Mal ein Tipp zum Üben: Beginnend in den beiden Wandecken, jeweils ca. 30 cm vor den Raumecken, werfe einen ca. 10 -15 cm breiten Putzmörtelstreifen senkrecht an die Wand (oder auf ziehen). Ungefähr in der Dicke, dass der Streifen vor alle Buckel vor steht.
Ziehe zunächst nur diesen Streifen mit einer langen, idealerweise raumhohen Kartätsche horizontal ab (Kartätsche vertikal und senkrecht gehalten), ziehe dabei den Streifen mit an die Kartätsche angehaltener Wasserwaage senkrecht (die horizontale Richtung spielt keine Rolle).
Wiederhole den Vorgang in der anderen Raumecke.
Spanne je eine Schnur ca. 10 - 20 cm über dem Boden und unter der Decke vor die beiden Streifen und erstelle weitere Streifen in Abstand den deine Kartätsche vorgibt.
Lasse den Mörtel der exakt ausgerichtet abgezogenen Streifen eine Weile anziehen und nutze sie dann als Abziehlehren.
Mit etwas Übung, Geduld und langer Abziehlatte kann man sich auch die Schnüre sparen, aber trotzdem so eine Wand gerade verputzen.
Im Übrigen gilt: Je länger das Abzieh-und/oder Glättwerkzeug (Alu-Latte, Kartätsche, Glättkelle, Schmetterling...) ist, umso gerader wird die Fläche "von alleine".
Mein Rat an Anfänger: Fangt an und übt gleich mit großem/langem Werkzeug. Lasst das kleine/kurze erst mal weg. Auch wenn es zunächst so aussieht als wäre es einfacher (was einfach nicht stimmt). Wenn man das große kann, kann man auch automatisch das kleine.
 
Baust und setzt du dir Putzlehren, bis zu deren Hinterkante du Putzstreifen an die Wand verputzt, über die du dann, wenn sie abgebunden haben, abziehst?
Moin...ja genau. Ich habe auch schon so ähnlich probiert wie Du das empfohlen hast. Da bin ich zu "dappisch" anscheinend.
Problem ist für mich immer wenn es extrem buckelig ist. Von 0 bis 7cm...

Hier ein aktuelles Bild
IMG_20240303_173944943.jpg

Die Wand in dieser Scheune kann ich nicht im Lot anlegen. Die fällt oben 4 bis 5cm nach aussen. Ich will aber wenigstens eine einigermaßen ebene Fläche.

Aber danke für die Tipps. Im Haus wo nur 2,5m hohe Wände sind werd ich das nochmal probieren.

Liebe Grüße
Helmut
 
es hat ne weile gedauert, bis ich es kapiert habe ;) keine ahnung, ob ich das je brauche. auf jeden fall eine findige idee und es ist immer gut, optionen zu haben. danke, daß Du uns so detailliert an Deinem projekt teilhaben läßt (y)
gruß
Amelia
 
es hat ne weile gedauert, bis ich es kapiert habe ;) keine ahnung, ob ich das je brauche. auf jeden fall eine findige idee und es ist immer gut, optionen zu haben. danke, daß Du uns so detailliert an Deinem projekt teilhaben läßt (y)
gruß
Amelia
Moin,

super das es "durchgedrungen" ist......:ROFLMAO:

Ja, ich gehe manche Dinge unkonventionell an. Haben mir schon einge Leute "vorgeworfen".
Klar, wenn man Verputzer lernt als Beruf da gibt es Standards wie man vorgeht.
Das sind die Erfahrungen, die man, wie in jedem Berufsstand über Generationen erarbeitet hat und vermittelt bekommt.

Ist in meinem Beruf genauso. Ich hatte in meiner Bauschlosser Ausbildungzeit 3 Firmen (Bedingt durch Tod des alten Chefs und einmal durch Insolvenz).
Es war dadurch aber sehr lehrreich. Jeder der alten Gesellen in den Firmen hat ganz anders gearbeitert, ob im Prinzip das Gewerk (Treppen, Geländer, Wintergärten, Garagentore, Fenster usw..usw.) gleich war. Ich konnte mir aus all dem Wissen das Beste "destillieren".
Und mittlerweile bin ich mit fast 55 Jahren der Alte Hase unmd kann mein Wissen an die Jungen weitergeben.
Ich bin seit dem ich 15 Jahre alt bin täglich auf Montage, bis heut, und das werde ich auch machen solange es geht, weil mir mein Beruf Spaß macht, aber auf was ich hinaus will. Ich bin schon kreativ in vielen Dingen. Trotz allem ist man manchmal ein Fachidiot, und es gab schon Kunden die mir sagten: Könnte man das eigentlich auch "so oder so" machen.
Ich bin mir nicht zu zu fein das anzunehmen. Erkenntnis-Resistenz ist das schlimmste was es gibt.

Daher auch hier im Forum, ich habe schon viele Beiträge gelesen, wo der Fragende regelrecht zerlegt wurde. Ich bin froh für konstruktive Kritik und praxisnahe Tipos zur Vorgensweise, sowie bspw. von KHH.
Desshalb, auch wenn ich nicht vorgehe wie ein Profi-Verputzer. Meine Sachen halten. Ich habe ein Bruchsteinhaus zum üben gehabt, und zwar das in dem wir hier wohnen. Vor 8 Jahren habe ich meine ersten Wände hier verputzt. Bisher ohne irgenwelche Probleme.

Ich will einfach versuchen die Substanz von allen künstlichen Baustoffen zu befreien und das Ganze ordentlich aufzubauen. Ich brauche zum Beispiel als Grundierung so gut wie nur Wasser (selten Silikat-Grundierung) vorm Verputzen. Ich habe schon öfters als Versuch einfach mal 1m² verputzt und dann nach einiger Zeit mit Hammer und Stemmeisen geschaut wie gut es wirklich hält. Also im Großen und Ganzen bin ich zufrieden.

Puuuuh..viel Text....Euch allen Danke fürs mitmachen.

Liebe Grüße
Helmut
 
Zwischendurch wird immer mal bisserl weitergemacht.
Langsam wird es eine "Fläche"

Ostergrüße aus Reiffelbach
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In normalen Räumen keile ich mir Kanthölzer und mache das genauso. Ich gugg mal ob ich paar Bilder habe.
Also für mich funzt das sehr gut. Und ich möchte keine rosteten Metalle in der Wand. So ist alles aus einem Material.

eine Ähnliche Technik wie mit deinen Kanthölzern habe ich bei einem ehemaligen Stuckateur, der im Haus meiner Eltern eine neue Wand verputzt hat.
Er hat sich zum Ausrichten der Richtlatten an der Wand oben und unten eine Schraube ins Mauerwerk gedreht, die in Putzstärke herausstanden. Er hat dann dünnen Draht um die Schrauben gewickelt und mit dem Draht die Richtlatte auf den Schrauben befestigt. Dann lief es wie bei dir. Richtlatte mit Putz unterstopfen und am nächsten Tag die Latten und die Schrauben entfernen und den Putz auf der Wand über die Putzstreifen abziehen.
Da er sehr genau gearbeitet hat, kann man an der Wand prüfen, ob eine Wasserwaage noch in Ordnung ist.

Gruß Sven
 
@Helmut2
Hut ab!!!
Da kommt der Metaller raus.....;)
Achtung Frozelmodus: Ich hatte mal eine Lehrerin als Kundin, die nannten wir "Mrs. Millimeter", nachdem sie mit uns immer wieder wegen 2 - 3 mm Unebenheit im Putz rum diskutierte. Du bist hier jetzt der neue "Mr. Millimeter".... :D
 
@Helmut2
Hut ab!!!
Da kommt der Metaller raus.....;)
Achtung Frozelmodus: Ich hatte mal eine Lehrerin als Kundin, die nannten wir "Mrs. Millimeter", nachdem sie mit uns immer wieder wegen 2 - 3 mm Unebenheit im Putz rum diskutierte. Du bist hier jetzt der neue "Mr. Millimeter".... :D
Moin Leute,

damit kann ich leben...🤣
Ja..ich bin genau....arghhh.

Aber unangenehm pinsiege Kunden haben wir auch.. Oha, was haben wir schon Glasscheiben getauscht wegen nix. Da sieht man was manche Deutsche für Probleme haben. Da sind unsere Landesänner mittlerweile extrem. Naja, muss aufhören sonst reg ich mich auf....😏

Aber bedingt durch meine Abziehhilfen ist es fast unmöglich "nicht gerade" zu arbeiten

Was immer noch eine Herausforderung ist, das ist das verputzen vom Stichbogen über Kopf. Das ist alles "Wellaform". Und bis 6cm dick aufzuziehen. Das geht nur in Etappen.
Ich zieh das "press fest" mit der Traufel auf. Dann reib ich das mit Handschuhen in alle Richtungen damit das in alle Ritzen dringt.

Muss aber erstmal zum Baustoffhändler Putz holen. Hab etwas knapp gerechnet. Alles in allem sind auf der Fläche dann 14 Sack a 40kg vom Trasskalkmörtel. Und die Preise haben seit Corona gut angezogen. 15,60 € pro Sack. Ein Händler hier wollte sogar 20,60 €.
Da bin ich schon wieder am überlegen ob der Standard Kalkzementputz vom Baumarkt für 5,25 € in den Nebengebäuden ausreichen würde.
Wie seht Ihr das. Ist der Putz ausreichend (oder gar minderwertig) oder sollte ich beim Tubag TKM5 bleiben?

Als Finish habe ich mir von Otterbein deren Kalk Feinputz gekauft und als Farbe kommt zu guterletzt die Kalkfarbe von Auro Profikalk 344 auf die Wand.

Liebe Grüße
Helmut
 
Zuletzt bearbeitet:
Respekt für den Aufwand, den du für die Werkstatt betreibst. So sauber arbeiten andere in der Wohnstube nicht 😀
Ich hätte wahrscheinlich nur mit Pinselputz die Fugen gefüllt und mit Kalkschlempe geweißelt.
Edit: Hoffe Du erklärst mich nicht für verrückt.....;)
Doch, doch 😉
 
Ja...stimmt..ist schon Aufwand.
Aber in der Werkstatt "lebe" ich meinen Traum bis ich den Löffel abgebe.

Der Eine glotzt Netflix. Ich geh was schlossern weil es mich erfüllt. Und wenn ich die Blicke schweifen lasse muss das runtergehen wie Butter.😉

GRÜßE
 
So...Fensterle is drinn.
So pöh a pöh gehts weiter...

Beim reiben des Putzes am Stichbogen hab ich mir den Putz wieder etwas aufgerieben, da die letzte Putzschicht etwas zu dünn ausgefallen ist. Der Tubag Trasskalkmörtel hat ja immerhin 4mm Körnung. Das muss dann der Otterbein Kalklfeinputz richten.

Was der Hammer ist, wie brutal der Tubag TKM5 über Kopf "babbt"..😉
IMG_20240414_155401559.jpgIMG_20240414_155336514.jpg


Liebe Grüße
Helmut
 
Zuletzt bearbeitet:
Thema: Teilfeuchte Bruchsteinwand vernünftig verputzen

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